Jacky + Meli

Hallo Roko, Gerd, Wildblume, Ottonio, Pit, etc

ist ja echt voll lieb und lustig. Besonders von Gerd mit der Grafik und dem Vernaschen. Dass es diese Zimtzicken zum Kaufen ist ja voll der Hammer!! Vielen Dank dafür. Könnte natürlich gut sein mit den Kontrastfarben. Mir gefällt die Kombination aus rosa und schwarz. Es gab aber deswegen nicht unbedingt erbitterte Diskussionen, eher Bemerkungen sobald ich das anhatte. Haut hat man da ja wirklich nicht gesehen.

Ottonio und Co; wir haben mit Steffi und unserem Lehrer was geklärt. Eine neue Aufgabe in der wir ein Interview mit einer zusätzlichen Person machen. Ursprünglich sollte Steffi dafür in die Rolle einer Großwildjägerin schlüpfen die ich kritisch befrage. Es darf aber durchaus was Reales sein. Wir würden Fragen an Steffi sammeln und hier in unserer Dialogform einstellen. Somit auch gleichzeitig ein Projekt. Die einzige Bedingung wäre dass wir unsere Arbeit zuerst dem Lehrer vorlegen und bewerten lassen und dann hier einstellen. Somit haben wir Schule und BI kombiniert und gleichzeitig Fragen beantwortet und somit etwas Sinnvolleres gemacht als irgendein Fantasiegespräch. Der einzige Unterschied wird vermutlich im vorherigen und abschließendem Textblock sein. Aber das Gespräch wird identisch sein.

Deshalb unser Aufruf:

Bitte alle Fragen an Steffi (darf alles gestellt werden) bis zum Freitag, 24.08., hier uns schreiben. Geben am Dienstag ab und wird bis spätestens Donnerstag, 2.9.; bewertet sein. So dass im Idealfall an diesem Donnerstag abends dieses hoffentlich große Interview eingestellt ist.

Aber was ist denn jetzt eigentlich passiert?

Jacky:

Zuerst haben wir nur paar Textzeilen darüber gelesen.

Meli:

Wir waren da ja noch bei mir in Stuttgart.

J:

Haben dann gestern und heute in der Schule ausführlich mit ihr geredet. Ganz aufgewühlt und sauer war sie.

M:

Nicht nur sie, auch ihre Eltern.

J:

Also, sie, damit meine ich Steffi und ihre Eltern, bekamen Besuch von hohen ZJ-Leuten. So ne Art Hirtenbesuch. Bloß krasser. Sie waren aber auch Verwandte. Welches Amt sie jetzt genau hatten wissen wir nicht.

M:

Einer war mal kurze Zeit Kreis- oder Bezirksdiener, beide im Bethel. Teilweise im Ausland.

J:

Ihre Eltern, insbesondere ihr Vater, wurden abtrünniges Gedankengut und Handeln, mangelnde, geistige Führung seiner Familie, Inaktivität, etc. vorgeworfen. Beiden Eltern war die Meinung völlig egal. Ob ein Rechtskomitee gegründet wird und ob sie ausgeschlossen werden ist ihnen so sehr egal dass sie es gar nicht wissen wollen. Und dass sie jetzt gehen können.

M:

Sie wollten aber noch mit der getauften Steffi sprechen. Diese bejahte und sie zogen sich in ihr Zimmer zurück. Ihr Vater sagte aber noch dass ein Wort genügt und er schmeißt die beiden „Hassprediger“ raus. Ihr wurde gesagt dass sie es ja jetzt extrem schwer hat mit abtrünnigen Eltern. Sie kann aber voll auf die geistige Hilfe von Ihnen und der gesamten Bruderschaft zählen. Auch wenn sie jetzt sexuelle Verfehlungen....

J:

...Steffi sagte was mit Porneia.

M:

Stimmt! Sie müsse dazu aber stehen und bereuen. Sie dachte natürlich sofort daran dass die beiden uns meinen. Steffi hat bei uns übernachtet, wir sind ein Paar... den Rest überlasse ich der Fantasie.

J:

Wir waren wie ganz normale Freundinnen im typischen Alter. Natürlich haben wir mal Händchen gehalten und Küsschen hier und da. So wie alle gute Freundinnen. Nicht mehr und nicht weniger. Auch wenn unsere Jungs in der Klasse ständig fragen – Nein! Da war nie was.

M:

Aber das meinten sie gar nicht!! Und jetzt kommt das Unvorstellbare!!! Es ging um den einen Tag im Freibad Ellental. Da wo wir zu dritt zum ersten Mal bei Meli in Stuttgart waren. Da hat sie sich mit dem einen Jungen zum Eisschlecken (nur Eis) zurückgezogen und haben alterstypisch etwas geflirtet. Dieser Junge war und ist kein ZJ!!!

J:

Sie und wir wurden von irgendeinem ZJ beobachtet oder gesehen und an ihre Versammlung und/oder Verwandten weitergesagt. Wie damals schon geschrieben: Es bleibt ihr Geheimnis ob sie ihren ersten Kuss erlebte. Und das wäre die größte Verfehlung, war ja alles öffentlich. Mehr kann also gar nicht gewesen sein. Dafür sollte sie vor ein Rechtskomitee und alles detailliert schildern und bereuen.

M:

Das Gemeine finde ich dass sie als Opfer ihrer Eltern dastehen sollte und die Versammlung jetzt hinter ihr steht und großzügig bei Beichte vergibt. Gleichzeitig ihren Mut und ihre Treue lobend.

J:

So trennt man also Familien. Steffi hat aber gelernt. Und ähnliche Situationen haben wir unter uns Drei besprochen. Was sie in solch einem Fall macht. Vom Versenken im Fluss mit schweren Steinen über Erschießen bis zum Blutadler (s. Vikings) haben wir kultiviert geredet.

M:

Bitte immer daran denken dass das einfach bloß ein Teenie-Geschwätz unter Zimtzicken ist. Also nicht ernst nehmen.

J:

Trotzdem finde ich wichtig zu beschreiben wie Steffi inzwischen über Kreisdiener, Bethelaner und Älteste denkt. Keine geistlichen Größen, sondern Witzfiguren über die man sich lustig macht. Deswegen finde ich es wichtig dies so gesagt zu haben. Außerdem hatten wir ja erst kürzlich im Unterricht dass der Blutadler eher eine Story zum Angstmachen war statt eine tatsächliche Hinrichtungsmethode. Ist aber eh alles nur reine Gedankenspiele von uns.

M:

Genial wie Steffi aber dann doch reagiert hat.

J:

Sie hat eigentlich nur ein Wort ziemlich laut gesagt „RAUS“. Schon stand ihr Vater in der Tür hat unmissverständlich diese 2 Herren hinausbegleitet.

M:

Wer war aber diese Petze? Wir sind nochmals in Gedanken den Tag durchgegangen. Es war definitv keiner aus dieser anderen Jungs-Gruppe. Die hatten mit ZJ nichts zu tun. Da ist sich Steffi 1.000.000.000% sicher.

J:

Sie hat ja immer noch via E-Mail Kontakt mit ihm. Von denen war es definitiv niemand. Steffi hat niemanden gekannt, hat aber natürlich auch nicht darauf geachtet.

M:

Sie hat auch keine Verwandten und Bekannten im Großraum Stuttgart. Für uns ist das eine ganz komische Sache. Es wurde doch dieser Tag, diese Begegnung gemeint, gell?

J:

Auf jeden Fall. Haben diese beiden Hirtenbesucher ganz klar gesagt. Und komisch finde ich auch dass kein Wort über uns gefallen ist.

M:

Nun gut, haben wir ja auch schon selbst erlebt: Wenn 2 Jungs Händchen halten ist eigentlich die Sache klar. Aber schau dir unsere Cat-Walk-Grazien (2 modebewusste Klassenkameradinnen) an. Die sind immer zusammen, halten Händchen, Küsschen hier und da – die könnte man genaus für ein Paar halten. Aber bei Freundinnen ist das anders. Beide stehen auf Jungs, sind klar ganz normal hetro.

J:

Und was willst du jetzt damit uns sagen?

M:

oh Mann, dass man gar nicht so genau sagen kann ob jetzt 2 oder 3 Girls einfach nur gut befreundet sind oder ein Liebespaar. Wie oft haben wir schon bei anderen Girls gerätselt. Und so könnte es ja auch bei Steffi sein.

J:

Verstehe, verstehe. Nun, das Freibad ist groß und hat viele Bäume und Gebüsche, die Terrasse ist gut einsehbar wo die sich etwas vom Trubel zurückgezogen haben. Wir haben sie ja auch allein gelassen.

M:

Wichtig, alleine in dem Sinne dass sie an einem Tisch in einer ruhigen Ecke saßen und wir beide und die Jungs-Gruppe wieder auf der Wiese waren. Aber sie waren nicht alleine und unbeobachtet. Waren schließlich noch andere Badegäste da.

J:

Und mindestens einer hat sie gekannt. Unheimlich und mysteriös. Inspiriert mich zu einer Creepypasta.

M:

Tu das!

Jacky + Meli

Wir Drei und Steffis Eltern sind richtig sauer und empört über dieses Vorgehen. Es war tatsächlich geplant Steffi gegen ihre Eltern zu stellen. Und die Versammlung würde sie unterstützen. Wie weit wäre denn die Unterstützung gegangen wenn sie sich tatsächlich darauf eingelassen hätte? Wäre sie womöglich ausgezogen und zu jemanden aus ihrer Versammlung? So ne Art WG? Ab 14 ist man immerhin religionsmündig. Zum Glück kommt das für Steffi nicht in Frage. Insofern können wir tatsächlich unseren Sieg endgültig feiern.

Liebe Grüße

Jacky + Meli

P.S.: Bitte nicht die Fragen vergessen, siehe oben!

Ich kenne auf Anhieb zwei Familie, da wurden jeweils die Eltern ausgeschlossen und die getauften minderjährigen Kinder wurden wöchtenlich von Ältesten in der Wohnung (der Familie) besucht und zusammen die Literatur der ZJ studiert und Anweisungen an die Kinder gegeben, wie sie sich zu verhalten haben (um Jehova zu gefallen). Die Kinder durfte ihre Eltern nicht grüßen und nicht zusammen am Tisch sitzen und gemeinsam essen. Sie sollte ihr Essen in ihrem Zimmer allein essen! 

Den Kindern wurde verboten "normale" Dinge mit den Eltern zu besprechen. Dies sollte sie einzig mit den Ältesten die jede Woche vorbei kamen. Lediglich Schulsachen und nötige Unterschriften usw "durften" noch erledigt werden.

Die Versammlung bemüht sich in solchen Fällen eifrig. 

Ein so geteiltes Haus ist die allergrößte Belastung. ZJ führen die Situation selbst herbei und meinen dann, das sei von Jehova so gewollt und ein Zeichen dafür, die böse Welt die Teilung der Familie verursacht habe. Obwohl die Teilung die ZJ vornahmen. Gleichwohl die Bibel anderes darüber sagt.

Ich kenne persönlich keinen Fall, wo ZJ ein Kind den Eltern "weg genommen" hätten um es Pflegeeltern innerhalb der Versammlung zu geben. Ich denke, damit verstießen sie offensichtlich gegen Cäsars Gesetz und die Justiz erfährt wie ZJ vorgehen. Das unterlassen sie bestimmt aus dem Grund. Ich könnte es mir aber vorstellen, Älteste soweit gehen würden. 

Euer Bericht besagt, die Ältesten hätten der Steffi verzeihen wollen wenn sie bereut? Das war bestimmt ein Vorwand, um den Eltern eine reinzubrezeln. Eine entzweife Familie ist psychisch leichter zu schwächen statt eine starke Familie wo die Familie zusammenhält. Voll krass! Aber kommt hin mit den Erfahrungen die ich mit den ZJ machte. Sie kennen kein Limit, keine Intimsphäre und Anstand erst recht nicht.

Ich hätte eine Frage an Steffi. Hat sie ein Gefühl oder den Eindruck erlebt, Hilfe aus dem Himmel zu erhalten?

Wie es vor Jahren bei mir geknallt hat mit der Versammlung hatte ich das Gefühl nicht. Da stürzte einfach alles zusammen. Wie es dann aber darum ging, ob ich mich zu Jesus Christus bekennen, da erhielt ich sehr viele Eindrücke, der Himmel mich mit Kraft ausstattet diese Epoche zu meistern. Vor allem viel an innerliche Ruhe. Omma und Oppa schrieben mir auch einige Texte. Half mir ebenso. Aber die Ruhe konnten sie mir nicht geben. Die Ruhe erhielt ich irgendwie. Kann man gar nicht beschreiben. Ist eben himmlisch.

LG RoKo

Ich habe mir Fragen ausdenken wollen, aber ich weiss nicht welche Art Fragen. Könnt ihr Tipps geben? Beispiele?

@ottonio 

Jacky:

Hallo Ottonio,

Roko hat ja schon eine gestellt und deine mit der Kleiderordnung ist ja noch offen. Also 2 haben wir dann schon. Steffi ist bereit alle Fragen rund um ihren Ausstieg zu beantworten. Etwa ob sie und/oder ihre Eltern noch an Gott glauben, was der endgültige Anlass war, ob sie ZJ hasst, etc. Falls ihr jetzt je eine Frage zu persönlich oder intim sein sollte dann wird sie einfach ignoriert. Keine wird beleidigt sein. Am  Samstag werden wir unser Projekt machen und sollte bis nächsten Donnerstag benotet sein. Ab da ist das unser geistiges Eigentum. Also bitte bis Freitag Abend die Fragen stellen. Einfach drauflos. 

Hallo Roko, 

ich kann das nicht beurteilen ob oder was die für eine Verhörmethode angewendet haben. War nicht dabei. Von meinem Papa kenne ich so manche Tricks. Steffi ist da eher unbedarft. Kann aber auch wirklich jemand von ihrer Versammlung oder Verwandtschaft gesehen haben. 

Ja, sie sollte bereuen und auf Knien um Verzeihung betteln und wird dafür gelobt und unterstützt. Passt ja alles zu dem was du erlebt hast. Wenn eine 16Jährige weg von ihren Eltern will und auch noch wegen einem religiösen Hintergrund hat sie sehr gute Chancen in eine betreute WG oder Pflegefamilie zu kommen. Habe mich darüber erkundigt. Das wissen die auch. Mit Meli war ja sogar eine ähnliche Situation. Bloß war das ein völlig anderer Hintergrund. 

Liebe Grüße 

Jacky 

Ist Steffi traurig darüber, dass sie manche Feste nicht feiern durfte?

Ist sie daran interessiert, die Lehren der ZJ aktiv zu untersuchen, oder will sie damit eigentlich in Ruhe gelassen werden?

Denkt sie, dass ZJ bei einigen Lehren doch recht haben könnten (ala auch ein blindes Huhn findet ein Korn)

Kann sie sich vorstellen, später einmal gegen Sekten generell und ZJ speziell Aufklärungsarbeit zu leisten? Wie könnte diese aussehen, falls ja?

Hat das Leben als ZJ ihr, schulisch gesehen, Vorteile und/oder Nachteile gebracht? Wenn ja, welche?

Jacky

Ich habe mal eine Frage an alle Ex-ZJ: Nimmt eine ZJ-Familie vorübergehend, wir reden von nicht ganz 2 Wochen, eine 17-jährige, konfessionslose Obdachlose auf? Also wenn Bekannte, Verwandte oder wenn diese beim Sozialamt, Jugendamt, Polizei oder einer ähnlichen Einrichtung arbeitet und nachfrägt? 

Geht ihre christliche Nächstenliebe soweit dass sie das machen oder gibt da die Org Regeln für sowas vor. Wir ( Bruder, Vater, Meli + ich ) machen sowas und nehmen sie für die paar Tage daheim bei uns solch eine beschriebene Person auf.

Wie reagieren ZJ auf solch eine Situation? Wir freuen uns einem Mädchen in unserem Alter, die 2 Jahre älter ist als wir, helfen zu können. Sei es nur für paar Tage ein Dach über den Kopf zu geben. Wir sind echt gespannt.

Liebe Grüße

Jacky

Nein, denn da könnte eventuell sexuell was passieren.

Wärt ihr eine ZJ-Familie, würden die Ältesten z.B. davon ausgehen, dass z.B. dein Bruder oder dein Vater in Versuchung geraten könnte.

Das würde auch der Fall sein, wenn es eine ZJ wäre, die bei euch Unterschlupf suchen würde.

Man geht bei ZJ immer vom Schlimmstmöglichen aus. Sollte eigentlich das Gegenteil sein, da ZJ ja moralisch und sittlich über jeden Verdacht erhaben sein müssten - is aber nich!

@ottonio 

Jacky

Vielen Dank für deine schnelle Antwort. Wir nehmen tatsächlich eine Obdachlose auf. Sie war schon etwas wegen Drogenkonsum, kleinen Betrügereien  ( Bon, Pfandflaschen ) und Alkohol aufgefallen. Mein Papa hat sie etwas unter seine Fittiche genommen. Ich vermute mal weil sie, sie heißt oder nennt sich Chantal, ihn an mich erinnert. Aber bloß Vermutung. Ganz, ganz, ganz sicher weiß ich dass da nichts, absolut nichts Sexuelles läuft. Auch wenn mein verehrter Herr Vater ein Macho, Frauenheld und Casanova ist. Aber sowas macht er niemals! Und Meli und ich werden auch nicht über Chantal herfallen und ihre Kleider vom leib reißen. 

Interessant aber dass ZJ sofort unter Generalverdacht stehen sobald sich eine Möglichkeit ergibt. Genau, sie haben doch die einzig wahre Wahrheit, sie beten doch als einzige Religion den einzig wahren Gott an. Und dann wird man sofort verdächtigt weil ein männlicher Mann mit einer Dame allein sein könnte? Ich habe echt keine Worte mehr. Ich verstehe jetzt immer mehr was ich anfangs bei Steffi spürte:

Sie wird zu einem Verhalten gezwungen die sie weder will noch ihrem Charakter entspricht. Ich beziehe mich auf diese neue Persönlichkeit die ja mit der Wahrheit angezogen wird. Will mich wirklich nicht selbst loben, aber das habe ich so gut gespürt. Gleich am ersten Tag. Das war auch der Grund ihr beim Ausstieg zu helfen. Ich verweise ( auf Anregung von Steffi ) auf paar Seiten vorher, dieser Anruf beim Radio, einer Talkshow. Wir 3 gaben uns für ex-Mitschülerinnen von Meli aus. Aus Stuttgart. Wollten sie blamieren, echt fiese Luder waren das!! Wir haben uns aber so extrem blamiert mit unserem blöden Gekicher. Für Steffi war es das erste Mal dass sie bei uns ( und generell ) übernachtet hat, einen Prank gemacht und der Beginn als Trio. Wir sind sehr gute Freundinnen. Jede würde für die Andere durchs Feuer gehen. Jede von uns hat ihren eigenen Charakter, Stärken und Schwächen. So unterschiedlich und doch so eng zusammen. Dieser kurze Anruf war für Steffi der Eintritt, der Anfang von ihrem neuen Leben, fern von Zeugen Jehovas.

Ganz viele liebe Grüße

Jacky

Eine interessante Frage Jacky & Meli.

Wir, Familie Eltern und ich als noch jung war, bekamen einmal einen Hirtenbesuch von Ältesten, die mir unterstellt haben, sexuelle Begierde auszuleben, da meine Eltern eine Zeugen-Schwester in einem seperaten Zimmer im Haus aufgenommen haben, ähnlich wie ihr wohnt. Also nicht einmal in-konfessionell ist das gestattet, "Fremde" zu beherbergen, gleichwohl man in der Leseart Geschwister im Glauben sei. Da wird gleich alles mögliche vermutet. Es wäre dann einzig gestattet, wenn die Personen geistig stark und verheiratet sind. Ich war es damals nicht, also war ich der Stein des Anstoßes.

Wie es mit Menschen ohne Glauben aussieht oder anderem Glauben kann ich nicht sagen. Wäre es so, dass man die betroffene Person bekehren kann und sie zum Glauben der ZJ kommt, wäre das unter Vorbehalt gestattet. Aber nur dann, wenn es absehbar ist und die betroffene Person erkennbar regelmäßige Fortschritte macht. Für den Fall und das Bekehrung ist nicht absehbar, ziehen ZJ den Bibeltext zu Rate für ihre Untätigkeit

Mat 7,6 Ihr sollt das Heiligtum nicht den Hunden geben, und eure Perlen nicht vor die Säue werfen, auf daß sie dieselben nicht zertreten mit ihren Füßen und sich wenden und euch zerreißen.

2.Pe 2,22 Der Hund kehrt wieder um zu dem, was er erbrochen hat, und die gewaschene Sau zum Wälzen im Schlamm.

Entsprechend wird von den Ältesten Rat erteilt die die Aktion überwachen.

Helfen wird bei ZJ immer nur auf Glaubensfragen abgestuft. Helfen ohne Kalkül nur zur Hilfe für die betroffene Person gibts da nicht. Es geht immer nur um das Ziel um das künftige Leben. Immer! 

Angenommen man hat jetzt massive Probleme, sagen ZJ, denke doch mal an die Zukunft und an das Paradies... 

Ich hatte beruflich und per Weiterbildung viel mit Streetworker Kontakt die in der Landeskirchensozialarbeit tätig sind. Sie bemühen sich als Master mit Studienabschluss in Sachen Sozialarbeit den Drogenabhängigen und Suchtkranken zu helfen. Also Profis. Problem ist häufig die Rückfallquote. Es kommt dazu, die Menschen häufig sehr sehr schlau sind. Das muss man auf dem Schirm haben. Euer Elan als Nichtprofi ist zu loben. Ich würde mich freuen das Mädchen schafft es mit Eurer Hilfe. Seid nicht enttäuscht es gelingt Euch nicht. Ein Versuch ist es allemal wert. Immer. Trotzdem, die eigene psychische Hygiene für Euch, jedem von Euch muss gepflegt werden, ganz ganz wichtig bei Arbeit mit Suchtkranken, sonst geht man vor die Hunde. Gebe ich Euch als Rat mit. 

LG RoKo

@roko 

Jacky

Hallo Roko,

lieb von dir wie du dir Gedanken und Sorgen machst.

Also das ist eine 17Jährige die wir lediglich für 10 Tage aufnehmen. Danach wohnt/lebt sie bei ihren Großeltern die von Tante und Onkel unterstützt wurden. Die sind in Urlaub/Quarantäne o.ä. und sie müsste dann in eine betreute WG. Und da gab es Ärger und Papa hat Angst dass sie wieder wegrennt. Deshalb die paar Tage zur Überbrückung. Mehr ist es nicht Sie wird wahrscheinlich auch die meiste Zeit schlafen, essen und erholen. Hat einen Entzug hinter sich. Als 14Jährige hatte sie Probleme mit dem Freund ihrer Mutter (nichts Sexuelles), ihre Mutter stellte sich aber hinter ihrem Freund und gegen ihre arme Tochter. Die ist dann von daheim ausgerissen.

Meli und ich wissen ganz genau, dass wenn eine Gefahr für uns bestehen würde dass so was gar nicht gemacht wird.

Interessant und schäbig was du geschrieben bzw. erlebt hast. Man lässt lieber einen Menschen im Stich statt sich einer diffusen Gefahr der Verführung zu stellen. Dann kann ja der Glaube gar nicht so stark sein. Ich kenne sogar das Gleichnis mit dem barmherzigen Samariter, steht dann die Einschätzung der Ältesten mehr wie die Bibel? Mir fällt da ein Spruch den ich in den Ferien in der Schwabilon (Stuttgart) gehört habe: „Appetit darf man sich holen, aber g`gessen wird dahaom!“ Habe ich von Ehefrauen gehört die ihre Männer beim Schülerinnen-Beobachten/Flirten gesehen haben.

Liebe Grüße

Jacky

Ja. Schwierig.

Einblicke

Aus der ZJ-Praxis, meine Erinnerungen über rigide Anweisungen die typisch sind für eine, sich allwissend fühlende, Sekte :

Schnüffelei bis ins Schlafzimmer

Wie schon gezeigt, wird in autoritären Gruppen, das Sexualverhalten der Mitverbundenen genau kontrolliert. Ordnung muß schließlich sein! Waren die sexuellen Verhaltensweisen in meiner Zeit als ZJ, wie erwähnt, darauf beschränkt, nicht zu masturbieren, kein „petting“ - und mehr - mit der Freundin oder Verlobten zu „treiben“, ist inzwischen die Moral der ZJ, weit moralischer geworden. Da läßt sich die USA-“Mutter“ immer neue Feinheiten einfallen. Intern muß ein „Ältester“ einen „Moralkodex“ einstudieren, diesen gibt es in Form vertraulicher Bücher. Der einfache Verkündiger bekommt diese nie zu Gesicht. Jetzt kann ein Ältester Sexdetails kennenlernen, von denen er vordem vielleicht nicht die geringste Ahnung hatte. Es trägt wahrscheinlich zur enormen Beflügelung der Phantasie von Ältesten bei.

Nun könnte auch ich in Verdacht geraten, den WT-Leuten nur „moralinsaure“ Motive unterschieben zu wollen. Gerade nachfolgende Details zeigen deutlich, daß die WTG schamlos in jede Intimsphäre einbricht.

Wie die WTG auf gute Moral achtet, überschreitet die Grenzen der Zumutbarkeit. Wer nun annimmt, ich würde stark übertreiben, sehe sich nachfolgende Auszüge aus einem Geheimbuch der WTG an. Eines der Handbücher für Älteste trägt den Titel: „Gebt acht auf euch selbst und auf die ganze Herde“. Dieses ist in 5 Gruppen unterteilt und behandelt verschiedene „Delikte“. Solch ein Buch wird in manchen Punkten den Vorschriften des jüdischen Talmud ähnlich sein. Die Teile 1-4 behandeln die Aufgaben der Ältesten in ihren verschiedenen Funktionen. Teil 5 trägt eine bezeichnende Überschrift: „Aufseher, die für das Recht herrschen“. Dann kommt: „Macht euren Brüdern bewußt, daß sie für die Reinerhaltung der Versammlung Verantwortung tragen“. Natürlich ist das bis zu einem gewissen Grad zulässig, aber gehen nachfolgende Moralvorschriften nicht doch zu weit? [Faksimiles fehlen hier]

Scheinbar sind den WTG-Wächtern die letzten Sätze zu unverbindlich, viel zu liberal. In einem Schreiben vom 18.10.1995 erfolgte eine Revision und Verschärfung der „Paragraphen“. Da sollen die Ältesten die erweiterten Vorschriften in ihrer alten Fassung einfach überkleben. U.a. wurde der „Streichel-Paragraph“ verschärft, ein „können“ wie im ursprünglichen Text, schien den Tugendwächtern zu unverbindlich. Nun ist das aber eindeutige Unmoral

Im Teil 5 dieses Buches geht es in dieser Tonart weiter. Viele christliche Zeugen müssen offensichtlich noch aufgeklärt werden, womit Unmoral ihren Ausgang nimmt. Obwohl das amerikanische Volk sicherlich aufgeschlossen ist, scheint dort der heuchlerische Puritanismus, der aus solchen Zeilen spricht, typisch für „echte Christen“ zu sein. Seite 92:

„Unreinheit schließt das absichtliche flüchtige Berühren der Geschlechtsteile oder Streicheln der Brüste ein (1.Thes.4:7,8; 1.Tim.5:1,2).“

Wer sich der Mühe unterzieht, letztgenannte Bibelstellen nachzulesen, wird nur verständnislos den Kopf schütteln können. Mit keiner Silbe wird etwas erwähnt, was irgendwie auf „flüchtiges Berühren“ u. dgl. hindeuten würde. Diese Texte lassen Zweifel aufkommen, ob der betreffende Textverfasser folgerichtig zu denken vermag. In weiteren Seiten des Buches kommen noch Wörter wie: „Kopulation, Penetration, Orgasmus“ usw. vor. Die strengen Gebote gehen noch über etliche Seiten.

Zu den Verboten gehört auch das Feiern von Festen. Da denken die Wächter sicherlich an Weihnachtsfeste, Ostern, aber auch an harmlose Geburtstagsfeiern. Noch ein „netter“ Satz folgt: „Selbst wenn du den Eindruck hast, dein Rat reiche aus, um den Betreffenden wiederherzustellen, ist es angebracht, den vorsitzführenden Aufseher zu informieren; vielleicht spielen noch andere Faktoren eine Rolle.“ Hier wird doch eindeutig Denunziantentum erwartet. Im Normalfall befindet sich im Schlafzimmer doch kein Schnüffler. Da bleibt entweder „Schlüssellochguck“, oder Selbstanzeige der Unmoralischen. Diese Moralpolizisten könnten sich die Bezeichnung „Sonderermittler“ zulegen.

Wenn ich an meine ZJ-Zeit zurückdenke, fallen mir einige Kleingeister ein, die dem Sklaven völlig ergeben waren. Und gerade solche sollen ihre Mitbrüder „wiederherstellen“? Dieses Wort ähnelt stark an einen Service in der Werkstätte.

Wie steht es mit der Diskretion? Sie ist nur dann angebracht, wenn es populäre Brüder betrifft, die zusätzlich noch die gute Eigenschaft haben über dicke Brieftaschen zu verfügen. Einschlägige Fälle sind bekannt. Normalerweise soll gehorsam „informiert“ werden, Geschwätz ist häufig die Folge. Wie weit dieses Informieren gehen kann, zeigt der WT im Fall einer Angestellten eines Krankenhauses:

„Eine Zeit zum Reden“ - Wann?: MARIA arbeitet als medizinisch-technische Assistentin in einem Krankenhaus. Sie ist verpflichtet, was sie beruflich erfährt oder beobachtet, als Berufsgeheimnis zu wahren. Auch muß sie dafür sorgen, daß schriftliche Unterlagen und andere Informationen über Patienten nicht an unbefugte Personen weitergegeben werden. (WT, 1.9.1987, S. 12-14)

So weit so gut. Aber bei den WT-Leuten herrschen, wie gezeigt, andere Gesetze. Der Bericht geht weiter:

Eines Tages saß Maria in einer Zwickmühle. Als sie Krankenberichte bearbeitete, stieß sie auf eine Information, die besagte, daß eine Patientin, eine Mitchristin, eine Abtreibung vornehmen ließ. (...)

In diesem Fall besaß Maria aber noch andere bedeutsame Informationen. Sie wußte zum Beispiel, daß die Schwester die Rechnung bezahlt und damit bestätigt hatte, daß sie die darauf vermerkten Dienste empfangen hatte. Auch wußte Maria, daß die Schwester unverheiratet war, was bedeutete, daß allem Anschein nach sogar Hurerei vorlag.

Maria fürchtete erst ein bißchen die rechtlichen Konsequenzen, doch dann kam sie zu der Überzeugung, daß in diesem Fall die biblischen Grundsätze mehr Gewicht hatten als die Forderung, die ärztlichen Unterlagen vertraulich zu behandeln. Sie sagte sich, daß die Schwester ihr sicherlich nicht grollen und nicht versuchen würde, sich zu rächen, indem sie sie anzeigen würde.

Entscheidungen für ein späteres höheres - nämlich himmlisches - Gericht, wurden schon vorweggenommen... Ex libris Gerd

Nice, Gerd.

Was soll man dazu sagen?

Es war schon immer die Sexualität, mit der man den Gläubigen Schuldgefühle einreden konnte. In der Bibel ist das eher kein Thema.

Mit Schuld kommt natürlich die Buße. Hand in Hand. Und Buße bringt Profit.

Ein einträgliches Geschäft.

Friede pit

Die AT-Texte, die dafür herhalten müssen, beziehen sich auf Frühehen, die sogleich mit der Zeugung von Kindern, die ja angeblich den Segen Gottes ausdrücken, einhergehen.

Daher liebe Zeugen führt doch endlich wieder die Verheiratung 9-jähriger ein. Vielleicht bekommt ihr damit ja damit euer Pädophielenproblem in den Griff.

@gerd 

<span;>Jacky

<span;>Hallo Gerd,
<span;>das ist ja echt voll die Auslieferung. Also rein vom Grundsatz her. Wenn ich eine Zeugin wäre und eine sehr gute Freundin in meiner Versammlung eine kleine Sünde gemacht hätte. Sagen wir eine Party mit Weltmenschen. Ich müsste also das den Ältesten melden? Damit der ihr hilft? Eigentlich kann doch die beste Freundin am besten helfen. Und nicht ein Ältester oder höher. Vor dem sie auch noch wegen Ausschluss Angst haben müsste.

<span;>Für uns, damit meine ich Meli und mich, wäre so ein Leben in Asexualität die Hölle und unvorstellbar. Auf keinen Fall aber ein geistiges Paradies. Schämen sich diese Richter in solch einem Komitee nicht? Ich würde entweder gar nichts erzählen bzw erscheinen oder denen den größten Porno erzählen. Mit Leidenschaft vorgetragen. Ich freue mich so dass diese Ältesten in einem solchen Gericht für Steffi nur noch Witzfiguren sind. Für diejenigen die aber noch an den Unsinn glauben sind das Richter über ewiges Leben oder ewiger Tod.

<span;>Die Krankenschwester wurde bestimmt entlassen. Und die Weltmenschen dürfen bestimmt mit ihren Steuergeldern ihr Arbeitslosengeld und später H4 bezahlen. Oder springt da die Org als Verursacherin ein?

<span;>Liebe Grüße
<span;>Jacky