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Atheismus

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(@eleasar)
Neuer Gast

Hallo ihr Lieben,

seit einiger Zeit schleichen sich immer mal wieder Zweifel ein. Durch mein Aufwachen und Erkennen, dass Jehovas Zeugen auch nur eine weitere falsche Religion sind, wurde ich scheinbar so in meinem Glauben erschüttert, dass ich inzwischen dazu neige alles in Frage zu stellen.

So auch die Existenz eines Gottes oder ob die Bibel wirklich sein Wort ist.

Wenn man 30 Jahre mit einem Gottesbild aufwächst kann einem die Vorstellung der ewigen Leere nach dem Tod schier verrückt machen....

Habt ihr auch mit solchen Gedanken zu kämpfen...und wenn ja wie seid ihr damit umgegangen? 

Zitat
Themenstarter Veröffentlicht : 28. Oktober 2019 8:06
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(@mario-enge)
Neuer Gast

@Eleaser

Hallo Eleaser, es ist doch gut wenn du alles in Frage stellst. Zu diesem Zweck hat Gott die Bibel schreiben lassen, da findeste alle Antworten von Gott persönlich. Wenn meine Pferde ein Problem damit hatten von mir geritten zu werden, dann ging ich ein paar Schritte zurück, untersuchte die Basis!

Was würde es geben wenn es unseren Himmlischen Vater nicht geben würde?

Ist der Allmächtige Gott, wenn es ihn denn gibt, wirklich allmächtig?

Ist der Allmächtige Gott dazu in der Lage ein Buch für uns Menschen schreiben zu lassen und dann auch noch dafür zu sorgen das dieses Buch uns Menschen unverfälscht zur Verfügung steht?

Hatt Gott es nötig durch eine Religion mit uns in Verbindung zu bleiben?

Hab ich einen Reiterverein benötigt um ein gutes Verhältnis zu meinen Pferden zu haben? Nee! Denn auch dazu braucht man nur Anleitung vom Himmlischen Vater, Jesu Vorbild und seine willigen Geschöpfe!

"Habt ihr auch mit solchen Gedanken zu kämpfen...und wenn ja wie seid ihr damit umgegangen?"

Ich habe jedesmal wenn ich mich in irgendwelchen christlichen Gruppierungen rumgtrieben habe, mit solchen Gedanken zu kämpfen. Aber alle Zweifel sind wieder beseitigt wenn ich zu meinem Vater im Himmel bete, ihn um seinen Heiligen Geist bitte und dann in seinem Wort der Bibel lese oder nachforsche!

Gruß

Mario

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. Oktober 2019 11:34
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Jurek
(@jurek)
Aktiver Gast

Viele Aussteiger machen den großen Fehler, einfach „das Kind mit Badewasser auszuschütten“ = JW.org falsch, dann auch alles im Grunde was sie lehrt.
DAS ist FALSCH!
Viele Aussteiger schreiben viel darüber, was alles falsch ist, aber nicht, was alles richtig wäre (da man damit sowieso schon wüsste was falsch ist).
Die lassen oft leider einen geistig verhungern, und wehe, du wagst was zur Bibel zu fragen…
(Das sind meine Erlebnisse und Erfahrungen auch mit anderen).

GOTT und die BIBEL sind doch nicht an irgendeine Institution oder Kirche gebunden!
Die muss man dann bereit sein neu zu überprüfen, und dazu braucht man eben Unterstützung von echten Christen und keinen Scharlatanen, welche behaupten Christen zu sein und andere Menschen verachten. Da fehlt es leider oft an echter christlicher Gemeinschaft (Röm 1:12; Heb 10:24,25).

Und viele der Ex sind da leider alles andere als hilfreich dabei, weil sie oft lieber über Fehler der WTG schimpfen, als einen besseren Ausweg zu zeigen (welchen sie aus lauter Kritikgeist nicht kennen wollen), und damit helfen sie zwar zu erkennen, was alles falsch wäre.., aber am Ende lassen sie einen vor dem Schotterhaufen stehen und freuen sich darüber, dass du in die Freiheit geschafft hast. 🙁
Welche Freiheit ist das denn? Ganz bestimmt aber nicht die aus Röm 8:21, als Sklave JESU CHRISTI!

Eleasar, du solltest m. E. eher christliche Foren suchen, wo über GOTT und die Bibel mehr diskutiert wird als über welche Kirche und Fehler von denen oder anderen.
Das ist m. E. keine so gute Plattform um christlich zwischen anderen bekennenden Christen zu wachsen.
Hier geht es hauptsächlich um die JW.org Fehler. =(wem soll das Glaubensmäßig wirklich erbauen?).

An was konkret zweifelst du bei der Bibel und GOTT?

Für mich persönlich ist diese Indiz aus Heb 3:4 ein gutes Argument: Von nix kann nix kommen.
Was hättest du konkret dagegen zu schreiben?  Das würde mich mal interessieren.

Gruß

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. Oktober 2019 12:30
 Fox
(@fox)
Veröffentlicht von: @eleasar

seit einiger Zeit schleichen sich immer mal wieder Zweifel ein.

Guten Tag Eleasar,

ein Mensch, welcher nie sein Leben hinterfragt wird nie behaupten können, wirklich gelebt zu haben. Wer seinen Glauben nicht hinterfragt - und dazu gehören selbstverständlich Zweifel - hat nie wirklich geglaubt. Warum kann man so wesentliches auf diese einfache Formel reduzieren? Nun ja, woraus resultiert denn Gewissheit? Stell dir bitte ein Labor vor. Die Bekämpfung eines bestimmten Erregers. Nun kann man sagen, wer diese oder jene Lebensmittel vermeidet bekommt diesen Erreger nicht. Das lässt sich leicht sagen, wenn diese Lebensmittel gar nicht verwendet wurden. Aber niemand kann sagen, ob das alles ist, ob man unter anderen Lebensbedingungen diesen Erreger auch dann einfangen würde wenn man diese bestimmten Lebensmittel meidet.

Um also ein weitestgehend umfassendes Ergebnis zu erhalten ist es nötig, immer wieder zu hinterfragen, ob die bisherigen Erkenntnisse tatsächlich alles sind. Sollte das nicht umso mehr wichtig sein bei etwas so elementaren wie dem ewigen Leben? Zweifel sind somit gesund und lebenserhaltend, eine Triebfeder der geistig-geistlichen Entwicklung.

Für mich waren diese Versprechen einer Zukunft, die ich als jetzt lebender Mensch weder prüfen noch jemanden zur Rechenschaft ziehen kann, wenn es nicht klappt mit dem erhalten, ein echter Knackpunkt. Alle Versprechen liegen in der Zukunft. Daran änderte sich auch das angeblich "geistige Paradies" der Zeugen Jehovas nichts. Denn bei genauerem Hinsehen - dem zuvor genannten hinterfragen - bekommt man sehr schnell mit, dass dieses Paradies immer den Joker menschlichen Machtmissbrauchs hat. Was soll daran paradiesisch sein? Wenn Jesus verspricht, die Wahrheit würde uns frei machen, dann muss diese Freiheit gewährleisten, dass niemand Zugriff auf meinen derzeitigen Glaubenstatus hat. Niemand!

Somit ist die erste Bedingungslosigkeit zwingend darin zu sehen, keinerlei menschlichen Regularien unterworfen zu sein was Glaubensgrundsätze betrifft. Folglich sind aus dem großen Stapel der Fragezeichen alle Karten mit organisierten Religionen herauszulesen. Denn auch diejenigen, welche versprechen, ohne jede Konsequenz nur den Austausch mit Gleichgesinnten zu pflegen - es wird sich herausstellen, dass dies ein Trugschluss ist. Wie und wenn ja, in welcher Form betrifft das Gott, Jesus, die Bibel? Legt man die genannte Bedingungslosigkeit als Grundsatz fest, stellt man fest, dass uns dies genauso immer wieder in der Bibel begegnet. "Vertraue nicht auf den Sohn des Erdenmenschen", warum dann einer Gruppe Erdlinge vertrauen? Damit wird doch nicht die Vertrauenswürdigkeit komplettiert, sondern die Enttäuschung. "Komm, folge mir nach" "ICH, Jesus, bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich" - aha, alles jenseits menschlicher Ansagen.

Dann - und das ist m. E. sehr wichtig, Punkt 2: Kann man die biblischen Erfüllungen als gesichert von übermenschlichem Vorhersagen bezeichnen und warum? Ich kürze hier mal mit einem Link ab:

http://www.professorenforum.de/bibliothek/artikel/detailansicht/biblische-prophezeiungen-und-mathematische-wahrscheinlichkeiten/

Und nicht zuletzt, P. 3: Lass dich nicht verunsichern, Glaubensschwäche nachsagen oder dir selbst einreden, wenn du deinen Glauben hinterfragst. Abraham wurde von unserem himmlischen Vater nicht getadelt als er wegen der Überlebenden in Sodom und Gomorrha verhandelte, wobei er Zweifel an Gott zum Ausdruck brachte. Nicht einmal, nicht zweimal, sondern immer wieder erhielt er eine beruhigende, verständnisvolle Antwort. Gott ist größer als unser Herz, das wird uns versichert in 1. Joh. 3:20.

Veröffentlicht von: @eleasar

Wenn man 30 Jahre mit einem Gottesbild aufwächst kann einem die Vorstellung der ewigen Leere nach dem Tod schier verrückt machen....

Ja, das ist so, wenn wir uns verrückt machen lassen. Aber daran sind nur bestimmte Religionsvertreter interessiert. Wenn es anders wäre hätten wir nicht die Zusicherung, dass Gott größer ist als unser Herz, dass sein Geist für uns eintritt wenn wir nicht mehr weiter können (Röm 8:26), dass Jesus nicht gekommen ist um zu richten (verurteilen) sondern um Menschen zu retten. Und nun nimm bitte mal den SuperGAU des Glaubens: Keine Auferstehung. Bedeutet das "ewige Leere"? Wieviel von dieser Leere würdest du denn als Verstorbener wahrnehmen können, wenn es kein Denken, kein Planen, kein Bewusstsein gibt? Die Formel des Christseins ist somit nicht vom "Non plus ultra des ewigen Lebens" zum "abscheulichsten Ort für alle Ewigkeit", sondern von Hoffnung und Hoffnungslos. Ganz einfach: Ohne Hoffnung.

Eleasar, Jesus ist "einfach gestrickt" in dem was er sagte und tat, in dem, was er uns vermittelt, weil Gott so sehr diese seine Menschlein liebt, dass er seinen einzigen Sohn, den er zeugte, zu ihnen gesandt hat. Nicht um zu vernichten, sondern um zu retten. Je einfacher Glaube möglich ist umso mehr Menschen ist es möglich, diesen Glauben zu erfassen. Umkehrschluss: Wenn Glaube kompliziert und mit persönlichem Verbiegen sein soll, dann ist er verkehrt. Und hier eine Kleinigkeit um der jetzigen Leere entgegen zu wirken: https://youtu.be/V5Dnln9Jr-I (mit freundlichem Dank).

Liebe Grüße und einen guten Start in die Woche für alle.

 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. Oktober 2019 12:48
Opa Klaus gefällt das
 Fox
(@fox)
Veröffentlicht von: @jurek

Viele Aussteiger machen den großen Fehler, einfach „das Kind mit Badewasser auszuschütten“ = JW.org falsch, dann auch alles im Grunde was sie lehrt.
DAS ist FALSCH!

Guten Tag Jurek,

scheinbar gute Lehren, ein Teil Wahrheit, ist nicht automatisch gut. Wir erinnern uns: Auch Satan machte davon Gebrauch als er zum Teufel wurde. Insofern ist es völlig richtig, ALLES, aber auch alles abzulehnen, was WTG und biblische Lehre scheinbar miteinander verbindet. Das ist nicht falsch, das ist die Grundbedingung, den Weg des Lebens beschreiten zu können. Was hat Finsternis mit Licht gemeinsam? 2. Kor. 6:14 warnt uns ganz direkt davor, dass dies mit Unglaube gleichzusetzen ist.

Nun ist es so, dass BI übergeordnet für alle an geistlichem Austausch interessierten Menschen eingerichtet ist, im speziellen jedoch für Zeugen Jehovas. Da gibt es immer wieder Fragen und Zweifel, mit denen man nicht an Geschwister aus der Versammlung herantreten kann, weil man sonst in Gefahr steht, als schwach im Glauben zu gelten, kein guter Umgang, etc. Und solche, die bemerkt haben, dass sie mit ihren Zweifeln nicht allein sind, aber sich nicht verloren fühlen möchten, indem sie ihr soziales Leben vollständig aufgeben. Natürlich kann man hergehen und sagen "Ist doch klar was richtig ist, kennt ihr alle auch, schau mal Matth. 10:37." Damit, lieber Jurek, habe ich etwas richtiges benannt. Aber habe ich damit Zweifel beseitigt? Wer aber nachlesen kann, dass diese Erfahrungen und diese Zweifel ihre Richtigkeit haben, Teil der menschlichen Programmierung sind, kann sich gleich freier fühlen, denn er weiß sich bestätigt, dass diese Dinge nicht nur ihn selbst betreffen, sondern die ganze weltweite Bruderschaft.

Richtig oder falsch sind zudem oft subjektive Bewertungen, was wiederum Vergleiche fördert. Was ist besser, ein frommer Katholik oder ein integrierter Zeuge Jehovas? Allein diese Frage zeigt schon die Menschlichkeit hinter der Werteordnung auf. Was sagt über dieses "Besser" die Bibel? Wir erinnern uns "Kein Schatten vom Licht, sondern nur Licht" ist bei unseren Höchsten Programm. Doch wissen sie auch, dass es des Menschen Drang ist, anderen zu erklären, was Licht ist und am besten funktioniert das unter den geistlich Blinden, weil sie in ihrer Ahnungslosigkeit über das Licht ebenbürtig sind.

Das von dir kritisierte und nach meiner Fasson teilweise überdimensionale Auseinanderfisseln von dem, was nicht in Ordnung ist, nutzt also denen, die am Anfang einer christlichen Erkenntnis stehen. Es ist das Normalste der Welt, dass jemand, der über Jahre/Jahrzehnte seine Muskeln nicht genutzt hat, jeden Stein als Berg betrachtet, ein Wanderer aber freut sich über den Ausblick von einer Alm. Die Muskeln, sich an dem Band unseres himmlischen Vaters, mit dem er uns zu Jesus zieht, festzuhalten, müssen ebenfalls trainiert werden und sie werden auch immer stärker. Dieses Band ist die Liebe, ein Band der Vollkommenheit. (Kol. 3:14) Der Trainingseffekt wird auch dadurch erreicht, das richtige Zupacken zu üben. Das wiederum ist häufig nur möglich ohne zu entmutigen, wenn man weiß, wo die Fehler liegen können. Dieses Wissen vermeidet somit Verletzungen.

Also lieber Jurek, einen Schritt nach dem andern zu gehen ist wichtig. Erstmal fort mit diesem Badewannengiftwasser, abtrocknen, gutes Wasser trinken und dann Eimerchen für Eimerchen neues, gutes Wasser holen. Von einer Quelle, die man gut identifizieren kann, weil man gelernt hat, wo und was die Tücken der giftigen sind. Das kann dann jeder völlig wertfrei für sich vornehmen.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. Oktober 2019 13:43
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(@eleasar)
Neuer Gast

Erstmal danke für eure schnellen und umfangreichen Antworten!

Eines der großen Probleme ist natürlich, dass man als Zeuge Jehovas nie echten eigenen Glauben entwickelt und sich den sozusagen nur "leiht" in dem man das abnickt was man zum Beispiel im WT liest.

Und das ist einer der Gründe warum ich in der Hinsicht ja praktisch auch von 0 auf neu aufbauen muss...

Zitat:

An was konkret zweifelst du bei der Bibel und GOTT?

Für mich persönlich ist diese Indiz aus Heb 3:4 ein gutes Argument: Von nix kann nix kommen.
Was hättest du konkret dagegen zu schreiben?  Das würde mich mal interessieren.

Ich muss zugeben, dass das eins der Argumente gewesen ist, welches mich noch nie sonderlich überzeugt hat....ja es stimmt: Etwas von der Komplexität eines Hauses könnte niemals von selber entstanden sein...und gemäß der Logik "Von nichts kommt nichts" müsste es dann ja auch so mit unserem Universum sein. 

Aber....was man dabei gerne übersieht: Man verlagert das Problem eigentlich nur....denn das komplexeste was ich mir vorstellen kann ist Gott selber. Und wie kam er ins Dasein?

Die Bibel sagt er hatte keinen Anfang....und wenn es ihn gibt kann ich mit der "Vorstellung" (Wobei es natürlich für uns etwas unvorstellbares ist), dass er schon immer existiert hat, gut leben. Aber nichts desto trotz sind wir inkonsequent, wenn wir ihm eine Existenz ohne Ursache zugestehen....dem Universum aber nicht.

Damit wir uns nicht falsch verstehen...ich will damit niemandem vom Atheismus überzeugen....aber für mich hat das "Haus-Argument" aus Hebräer keine befriedigende Logik.

Stattdessen versuch ich mich lieber auf die Schöpfung an sich zu konzentrieren....und ihre Schönheit spricht auf jeden Fall eher für eine liebevolle Gestaltung als puren Zufall.

Allerdings sind wir als Beobachter auch nun mal Teil des Universums....könnte es sein, dass wir es als schön empfinden, WEIL wir ein Teil von ihm sind?

Dann gibt es häufig das Argument das viele schon wirklich schöne Erfahrungen mit Gott gesammelt haben. Aber woran erkennt man denn, dass etwas auf einer göttlichen Intervention beruht und nicht auf der subjektivem Wahrnehmung eines Zufalls.

Um es mal böse zu formulieren: Ein islamistischer Selbstmordattentäter verspürt vielleicht auch kurz vorher die Kraft von Allah (wobei ich mir grad nicht sicher bin ob der Islam sowas wie einen heiligen Geist kennt)....und er fühlt sich nochmal bestätigt, dass sein Gott bei ihm ist....

Das "Problem" ist halt nun mal, dass es keinen echten Beweis für oder gegen Gott gibt....und wir nun einmal glauben müssen. Und für mich fühlt es sich momentan so an als wenn ich dafür den Mount Everest besteigen müsste.

Zu der Leere: Damit wollte ich nicht zum Ausdruck bringen, dass ich mich vor dem Todeszustand an sich fürchte oder er mich in Panik versetzt....das sind eher die Folgerungen aus einer eventuellen endgültig beendeten Existenz.

Das würde z.B. bedeuten, dass ich keine Hoffnung mehr hätte meinen Vater jemals wieder zu sehen. Und das trifft auf jeden anderen meiner Lieben zu, die ich vielleicht noch an den Tod verlieren werde.

Die Zeit mit meiner Frau würde vllt noch gute 50-60 Jahre andauern und dann ist sie endgültig vorbei.

Mein eigener Tod versetzt mich nicht in düstere Stimmung...sondern der aller anderen.

Aber genug davon! 😉 

Mit meinen ganzen Worten wollte ich sicherlich kein Plädoyer für den Atheismus abliefern....aber es ist definitiv etwas, was mich die nächste Zeit noch eine ganze Weile beschäftigen wird bevor ich meinen Glaubensberg bestiegen hab.

Euch auch allen einen guten Wochenstart!

 

 

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 4 Jahren von Eleasar
AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 28. Oktober 2019 14:34
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Jurek
(@jurek)
Aktiver Gast

Guten Tag Fox,

ich kann deiner Aussage nicht folgen:

Insofern ist es völlig richtig, ALLES, aber auch alles abzulehnen, was WTG und biblische Lehre scheinbar miteinander verbindet. Das ist nicht falsch, das ist die Grundbedingung, den Weg des Lebens beschreiten zu können.

WIESO soll man etwas pauschal ablehnen, was RICHTIG ist? = 1.Thes 5:21
WIESO soll das Richtige zum Finsternis gehören, wenn du dann schreibst:

Was hat Finsternis mit Licht gemeinsam? 2. Kor. 6:14 warnt uns ganz direkt davor, dass dies mit Unglaube gleichzusetzen ist.

Ich meine, dass man alles genau prüfen sollte und NUR das Schlechte wegschieben soll!
Jemand der m. E. den Fehler macht gleich ALLES zu „verteufeln“ (weil ihn so geraten wurde und der dazu so „aufgeklärt“ wurde), steht dann vor dem Nichts, bzw. Scherben seines Glaubens und hat solche Probleme wie eben der User Eleasar.

Nun ist es so, dass BI übergeordnet für alle an geistlichem Austausch interessierten Menschen eingerichtet ist, im speziellen jedoch für Zeugen Jehovas.

Aber für solche wie Eleasar scheint mir das nicht der richtige und hilfreiche Weg zu sein, weil hier erfährt man alles und darüber hinaus.., was Falsch bei der WTG/JW.org ist, aber nicht, was wirklich ausreichend den geistlich erbauenden Kern des Glaubens darstellt und das was wem wirklich im Glauben nach einer Krise grundlegend hilft, daraus stärker als davor hervorzugehen.

Da gibt es immer wieder Fragen und Zweifel, mit denen man nicht an Geschwister aus der Versammlung herantreten kann, weil man sonst in Gefahr steht, als schwach im Glauben zu gelten, kein guter Umgang, etc. Und solche, die bemerkt haben, dass sie mit ihren Zweifeln nicht allein sind, aber sich nicht verloren fühlen möchten, indem sie ihr soziales Leben vollständig aufgeben.

Gegen dem hat wohl keiner was. Es geht aber um was anderes:
Mal endlich raus aus dem Loch á la: „Die machen alles falsch, und da stimmt das nicht, das nicht…“. Ja, was stimmt am Ende dann noch überhaupt? Die einen sagen so, die anderen anders u.s.w. = Wem hilft das auf die Beine als CHRIST zu wachsen und werden? (Sehr wohl Atheisten, welche ihr Ego gern aufpolieren und andere Leute verachten wollen, anscheinend auf Mangel am Selbstwertgefühl).
Aber was hat das Ganze mit CHRISTLICHER Gemeinschaft zu tun, welche aus echter Liebe ZUERST Stützen baut, bevor Löcher entstehen?

Natürlich kann man hergehen und sagen "Ist doch klar was richtig ist, kennt ihr alle auch, schau mal Matth. 10:37." Damit, lieber Jurek, habe ich etwas richtiges benannt. Aber habe ich damit Zweifel beseitigt?

Da hast du mich falsch verstanden.
Was du schreibst, kann ich nur unterstützen.
Aber es kommt darauf an, um welche Zweifel es geht und zu was das am Ende führt, sich damit zu beschäftigen.
Wenn es darum geht (oben), ob GOTT wirklich existiert, oder ob die Bibel das Wort GOTTES ist = das sind wesentliche und wichtige Fragen, die unbedingt betrachtet gehören, ohne Angst, ohne Bedenken wegen was oder wem da. Ohne sich für was schämen zu müssen, wenn man ganz ehrlich und offen das betrachten möchte.
Dafür sollte unbedingt Platz geben.

Wer aber nachlesen kann, dass diese Erfahrungen und diese Zweifel ihre Richtigkeit haben, Teil der menschlichen Programmierung sind, kann sich gleich freier fühlen, denn er weiß sich bestätigt, dass diese Dinge nicht nur ihn selbst betreffen, sondern die ganze weltweite Bruderschaft.

Natürlich! Aber das Problem dabei liegt oft darin, dass dabei belassen wird und nicht weiter groß aus und im Christlichen Weg an Mauern aufbaut.
Das eine soll man machen, aber das andere nicht außer Acht lassen! 😉

Richtig oder falsch sind zudem oft subjektive Bewertungen, was wiederum Vergleiche fördert. Was ist besser, ein frommer Katholik oder ein integrierter Zeuge Jehovas? Allein diese Frage zeigt schon die Menschlichkeit hinter der Werteordnung auf.

Das ist eine nicht zu beantwortende Fragestellung, da zu wenig Input dazu vorhanden ist.
Es hängt doch davon ab, was der Katholik glaubt und tut und wieso…, genauso wie der „ZJ“!
Denn dann kann die Antwort einmal so, anders mal anders lauten, ohne Pauschalierung, weil man selber dem oder anderen Lager zugeneigt ist.
Deswegen ist schon wichtig ein gutes Dialog miteinander und FÜREINANDER zu führen, und NICHT gegeneinander!

Das von dir kritisierte und nach meiner Fasson teilweise überdimensionale Auseinanderfisseln von dem, was nicht in Ordnung ist, nutzt also denen, die am Anfang einer christlichen Erkenntnis stehen.

Wer wie Eleasar fragt nach Realitäten über GOTT und Bibel (…), der ist m. E. genau am Anfang von christlicher Erkenntnis. Er weiß zwar was früher Gelerntes, aber dem fehlen die überzeugenden Ansätze durch gerade solche Verunsicherungen, um weiter zu wachsen.

Der Trainingseffekt wird auch dadurch erreicht, das richtige Zupacken zu üben. Das wiederum ist häufig nur möglich ohne zu entmutigen, wenn man weiß, wo die Fehler liegen können. Dieses Wissen vermeidet somit Verletzungen.

Gute Kommunikation wäre gut, aber da wäre egal was, da könnte schon gleich wegen irgendwas sich wer verletzt fühlen, ohne dass man das beabsichtigt hatte.
Offene Diskussion verhilft aber oft über verschiedene Aspekte nachzusinnen, sich auszutauschen und geistlich zu erbauen bzw. aufzubauen. Gerade da, wo Christenpflicht wäre.

Also lieber Jurek, einen Schritt nach dem andern zu gehen ist wichtig. Erstmal fort mit diesem Badewannengiftwasser, abtrocknen, gutes Wasser trinken und dann Eimerchen für Eimerchen neues, gutes Wasser holen. Von einer Quelle, die man gut identifizieren kann, weil man gelernt hat, wo und was die Tücken der giftigen sind. Das kann dann jeder völlig wertfrei für sich vornehmen.

Das ist so in der Praxis nicht durch alle machbar! Wer alles über Bord geschmissen hat, steht vor den Ruinen seines Glaubens, bzw. Unglaubens.
„Schöne Hilfe“ war das, oder? … 🙁
Ich denke, dass ZUERST sollen eben Stützen gebaut werden, bevor man Dach renovieren oder abreißen will…

Danke für deine Meinung und Gruß

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. Oktober 2019 16:42
Jurek
(@jurek)
Aktiver Gast

Hallo Eleasar,

danke für deine Gedanken und Offenheit.
(Ob wir mal schon früher auch in meinem Forum diskutierten?).

Aber....was man dabei gerne übersieht: Man verlagert das Problem eigentlich nur....denn das komplexeste was ich mir vorstellen kann ist Gott selber. Und wie kam er ins Dasein?

Prinzipiell hat Materie einen Anfang und Ende.
Außerhalb dessen, im Geistigen Bereich, muss das überhaupt nicht zutreffen.
Also da können wir nicht von rein materialistischer Seite her ausgehen, wenn wir uns darüber paar Gedanken machen.

aber für mich hat das "Haus-Argument" aus Hebräer keine befriedigende Logik.

Ich meine doch, das ist sehr logisch.
Wie kann so was von alleine entstehen?
Ein Haus entsteht nicht von alleine, da es aus Atomen etc. zusammengesetzt ist, welcher keine eigenständige Intelligenz haben noch rein zufällig sich zusammen setzen.
Dagegen im geistigen Bereich gibt es eine total andere „Welt“, überhaupt nicht einmal Ansatzweise mit der Materiellen zu vergleichen (auch wenn das bildlich für Menschen manches mal so in der Bibel beschrieben wird, damit die Leser sich darunter irgendwas vorstellen können).
Sogar im Bereich der Quantenphysik spricht man von einer anderen Welt der Quanten als uns normal bekannten Physik und Regeln…

Dann gibt es häufig das Argument das viele schon wirklich schöne Erfahrungen mit Gott gesammelt haben. Aber woran erkennt man denn, dass etwas auf einer göttlichen Intervention beruht und nicht auf der subjektivem Wahrnehmung eines Zufalls.

Es gibt beides. Aber wer wirklich mit GOTT Erfahrungen gemacht hat, der weiß einfach für sich, dass GOTT dabei mitwirkt, wie ER uns das auch durch die Bibel vorzeigte, wie ER auch mit anderen wirkte. …

Das "Problem" ist halt nun mal, dass es keinen echten Beweis für oder gegen Gott gibt....und wir nun einmal glauben müssen.

Müssen tun wir gar nix! Höchstens sterben…
Glaube an GOTT ist nach meiner Überzeugung die logischste und nachvollziehbare „Alternative“ zu allen anderen Erklärungen, zumal uns die Wissenschaft da nicht wirklich weiter helfen kann…

Und für mich fühlt es sich momentan so an als wenn ich dafür den Mount Everest besteigen müsste.

Genau, das ist das, was Fox davor schrieb. Ja, du müsstest eben mit 1x1 anfangen (was absolut hier nicht wie negativ gemeint ist!).

Zu der Leere: Damit wollte ich nicht zum Ausdruck bringen, dass ich mich vor dem Todeszustand an sich fürchte oder er mich in Panik versetzt....das sind eher die Folgerungen aus einer eventuellen endgültig beendeten Existenz.

Für jeden Atheisten sind solche Gedanken nachvollziehbar, auch wenn nicht jeder an endgültig beendete Existenz glaubt, sondern hofft vielleicht noch als ein Wurm oder Esel auf die Welt wieder zu kommen… 😉
Aber bei GOTT ist die Sache klar: Keiner wird sich bei IHN in Ewigkeit wohl fühlen, wenn der sich heute auch mit IHN nicht wohl fühlt.
So wie man vor seiner Zeugung nicht existierte, übergeht man ohne ewiger Leiden in irgendeiner Hölle, wieder in den gleichen Zustand über, mit dem Unterschied von Häufchen Asche. Denn ewiges Leben ist nur aus Gnade GOTTES für seine Kinder vorgesehen.

Es lohnt sich wirklich GLAUBENS-Gespräche zu führen! 😉

Gruß

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. Oktober 2019 16:45
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 Fox
(@fox)

@jurek

Hallo lieber Jurek,

warum ist Eleasar in dieser Zwickmühle? Das wäre er garantiert nicht, wenn er völlig ohne jegliche Vorbelastung von Erklärungen und Deutungen in Glaubensangelegenheiten zur Bibel gegriffen hätte. Es ist nunmal Fakt, dass man auch als "entfernter (Glaubens-)Verwandter" der Zeugen Jehovas noch getriggert ist bei bestimmten Bibelstellen. Meines Erachtens wird das verschlimmert durch die ständigen Selbstdarstellungen einer LK, sie allein seien diejenigen, welche von Jehova direkt gesagt bekämen in Anlehnung an Jes. 44:8, was ansteht und welche geistige Speise auszuteilen ist. Es ist kein "vielleicht" oder "gut, wenn uns jemand vertraut", sondern eine Forderung. Man äußere Zweifel an dem sog. Sklaven und ist raus. Gleiches gilt für die "einzige, reine Organisation". Oder das Geschwätz vom Vergleich der Organisation mit der Arche Noah als dem einzig sicheren Ort der Rettung. Zu dem Zeitpunkt gab es noch nicht einmal ein GESETZ, kein Erzieher zu Christus hin, geschweige denn Christus.  Weißte Jurek, sollen sie auf ihrem Kahn schippern bis die Holzwürmer ihren Job erledigt haben, ich mache es lieber meinem großen Vorbild nach, welcher vor knapp 2000 Jahren über das Wasser gegangen ist!

Ich kann somit unmöglich mit meinem Gewissen vereinbaren, innerhalb dieser geistlichen Mülldeponie die Suche nach gesundem Nahrhaften empfehlen. Das käme mir vor, als würde zur Diskussion stehen, ob vielleicht die Schale der Frucht vom Baum der Erkenntnis nicht so tödlich gewesen wäre. Gilt für einen Christen wirklich, solches Grenzgängerverhalten zu empfehlen? Nein, weg damit, Kopf frei machen, Herz frei machen durch das Bitten um den Heiligen Geist, damit das unbelastet Gelesene ins Herz kann.

Einen Unterschied mache ich bei den Menschen innerhalb der Organisation. Wie in allen Religionen und Weltanschauungen gibt es auch bei den Zeugen ganz, ganz liebe Personen, die aufrichtig glauben und das Herz "am rechten Fleck" haben. Wer die Heilige Schrift kennt, weiß, dass keiner von ihnen verloren geht.

Dein Ersuchen, Säulen zu bauen bevor Löcher im Glaubensbau entstehen kann ich nachvollziehen, aber ich sage dir, es ist vergebliche Mühe und eine gefährliche obendrein. Das kleinste Beben und dann fällt einem alles über dem Kopf zusammen. Gerade Eleasar ist ein anschauliches Beispiel für das immer wieder ausflicken von Glaubensansichten (war bei mir noch schlimmer!), was am Ende die Schäden vergrößert. Viel sinnvoller ist, ein neues Haus zu bauen auf festem Grund mit guten Mauern. Das ist effektiver, das ist liebevoller für diejenigen, denen die Tore dieses Hauses offen stehen sollen. Wenn Eleasar jetzt mitteilt, seinen Glauben zu hinterfragen, Gott zu hinterfragen, dann ist das eine der schönsten, der wertvollsten, der edelsten Böden, auf dem Glaube aufgebaut werden kann. Herrlich, ich sehe es vor mir und bin gleichzeitig ängstlich, es könnte der nächste Pfuscher auftauchen (Ich weiß, mehr beten!)

Jurek, ich möchte dem Eleasar eigentlich eine DIN-A-4 Glückwunschkarte schicken zu seiner Erkenntnis, dass die ZJ auch nur eine Religion sind, nicht eine Vollversammlung Gläubiger. Dieser Unterschied ist elementar. Es gilt noch zu berücksichtigen, dass zweifelnde Menschen ein Recht darauf haben, die Fehler der gegenwärtigen Mitgliedschaft benannt zu bekommen, denn Brei um den Bart haben sie doch die ganze Zeit bekommen. Es ist unehrlich, eine Hoffnung zu wecken, dass alles nicht so schlimm ist, wenn es doch schlimm ist. Es sind auch nicht einige verirrte Schafe, so einige wenige Böse, die sich eingeschlichen haben um dem tuv Sklaven das Leben schwer zu machen. Es ist der Sklave, der durch nachweislich falsche biblische Lehren das Leben der Mitglieder schwer macht und unter deren Geist der Christusverleugnung nimmt das Böse überhand. Das ist zwingend logisch.

Wer allerdings BI als Onlinereligion betrachtet ist genauso auf dem Holzweg. Es ist eine Möglichkeit des christlichen Austauschs von Menschen, welche aus eigener Erfahrung wissen, wie Zeugen empfinden, die ihre jahrelang implizierten Schuldgefühle (wer geht, hätte Jehova verlassen) abzulegen versuchen. Nicht, weil man das Gewissen abstumpft, sondern im Gegenteil, den Blick nach oben schärft. Kritik und aufdecken von Missständen ist deshalb sehr wohl gut, aber es sollte den Blick erweitern auf den wunderbaren Horizont der Wiederkunft Christi, vor dem sich Gläubige nicht fürchten müssen, denn wer glaubt, dass Jesus der Christus ist, einzig gezeugter Sohn Gottes, der kommt nicht in ein Gericht, sondern ins Leben.

Das hört sich möglicherweise hart an, ist es nicht Jurek. Ich freue mich sehr, wie viele hier bemüht sind, gute Bauarbeiter zu sein, wir sind Gottes Bau. Nur bitte nicht beim Dach anfangen, das gibt wirklich Probleme. 😉

 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. Oktober 2019 18:16
Opa Klaus, Omma und Stachelbeere gefällt das
 Fox
(@fox)
Veröffentlicht von: @eleasar

Die Bibel sagt er hatte keinen Anfang....und wenn es ihn gibt kann ich mit der "Vorstellung" (Wobei es natürlich für uns etwas unvorstellbares ist), dass er schon immer existiert hat, gut leben. Aber nichts desto trotz sind wir inkonsequent, wenn wir ihm eine Existenz ohne Ursache zugestehen....dem Universum aber nicht.

Hallo Eleasar,

fangen wir mal ganz weit hinten an: Wer sagt denn, dass Gott ohne Ursache existiert? Weil wir die Ursache seiner Existenz nicht kennen und jede Erklärung dazu unsere Gehirne sprengen würden? Ist die Ursache seines Lebens nicht auch der Grund für seine Existenz? Wäre er tatsächlich allmächtiger Gott, wenn er Existenz und Ursache seines Lebens nicht zu 100% aufeinander vereinigen könnte? Ist "Ursache" gleichzusetzen mit "Anfang"? Wir Menschen haben erst in den vergangenen Jahrhunderten begonnen, kontinuierlich Aufzeichnungen anzufertigen und somit ein Gefühl für Zeit zu entwickeln vermocht. Was wir alle feststellen: Je älter man wird umso schneller scheint die Zeit zu vergehen. Und ebenso im technischen Bereich. Unser Leben ist trotz aller Technik wie Waschmaschine, Mikrowelle und Co. heute wesentlich rasanter als vor 200 Jahren obwohl es doch gerade deshalb entschleunigt sein müsste. Allein das zeigt, dass der Zeitbegriff von uns höchst unvollständig erfasst werden kann, denn objektiv vergeht die Zeit für einen 90jährigen genauso schnell oder langsam wie für einen 5jährigen. Das  Verstehen von Gott ohne Anfang können wir möglicherweise nach ein paar Millionen Jahren vom ewigen Leben anders und intensiver nachvollziehen.

Wenn wir schon ein Problem damit haben, den fehlenden Anfang Gottes zu begreifen, dann mag es besser vorstellbar werden bei dem Gedanken, dass unser Universum vielleicht nicht der Anfang seiner Schaffenskraft war. Was ist denn "Universum"? Wenn die Bibel sagt, dass die Himmel der Himmel mit allem darin Gott gehören (5. Mose 10: 14/Elb) und die Himmel der Himmel Gott nicht fassen können (1. Kön.8: 27) Es gibt also Bereiche, die von unserem Universum weit weg sind. Und dennoch bewohnt von dem, den wir den allmächtigen Gott nennen. Was freuen sich Wissenschaftler, wenn sie einen Planeten entdecken, auf dem es möglicherweise Wasser gibt. Die Anreise dazu dauert auch nur ein paar tausend Jahre, aber immerhin, es gibt ihn (vielleicht!) Fakt ist, dass der Mensch derzeit nur einen Bruchteil seiner eigenen "Eierschale Universum" kennt, aber noch weit davon  entfernt ist, weiter entfernte Galaxien zu besuchen/erforschen, geschweige denn, ein anderes Universum zu entdecken. Vielleicht eines, das bereits vor unserm Universum von unserem himmlischen Vater geordnet und liebevoll zurecht gemacht wurde.

Zur Entwicklung von Lebewesen: Stell dir vor, Noah hätte sämtliche Sorten Katzen oder Hunde mit auf die Arche  zu nehmen gehabt, die wir heute kennen. Das wäre nicht nur sehr eng geworden, sondern einfach unmöglich. Diese einfache Veranschaulichung zeigt aber schon, dass Lebewesen nicht unbedingt im derzeitigen Ist-Zustand die Erde bevölkert haben. Vielfalt mag uns bereichern und ich finde es toll, dass es für einen Adler tatsächlich Mäuse gibt, während Amseln gern auf Körner zurückgreifen. Also für jeden gibt es etwas. Aber inwieweit sich Leben, auch unser Leben in einer Ewigkeit verändert, das wissen wir nicht. Es wird spannend.

Du schreibst weiterhin, dass du nicht um deinen eigenen Tod besorgt bist, sondern um den deiner Lieben. Umgekehrt wird ein Schuh draus! Mag sein, dass unser eigener Tod für sie nach ein paar Jahrzehnten keine Rolle mehr spielt, aber diese Zeit klar zu kommen mit dem Verlust eines geliebten Menschen, das ist wirklich hart. Würdest du nicht mit der größten Selbstverständlichkeit deine Frau im Alter pflegen, auch wenn es beschwerlich scheint? Ihr liebevoll das ausgedünnte Haar kämmen, einen Schal umlegen, damit sie es warm hat, vielleicht die körperliche Reinigung übernehmen, weil du jeden Quadratzentimeter an ihr liebst? Wie sollte sie dich in ihrer Auferstehung nicht vermissen! Genau deshalb gibt es in unserem Universum für uns Menschen einen Gott!

Das ist zu beweisen wenn man den Unterschied zwischen Zufall und Wunder betrachtet. Nimm nur mal die Teilung des Roten Meeres. Es gab (gibt?) tatsächlich Forscher, die festgestellt haben wollen, dass der Rückgang des Wassers durch starke Ostwinde eine ganz natürliche Grundlage hat. Hätte Moses darauf warten sollen? 2 Möglichkeiten: Entweder kamen die Instruktionen für diese Route von einem sehr hoch entwickelten Wesen, biblisch ausgewiesen als Gott, welchem die Zeiten für solche Naturschauspiele bestens bekannt waren oder dieses Naturschauspiel wurde für die Israeliten eben mal passend gemacht. Von wem? Wie du siehst, kann man von menschlicher Seite her "Zufall" drüber schreiben, aber im Zusammentreffen mit anderen "Zufallsvariablen" wie dem Auszug der Israeliten zum Roten Meer hin, ihren Verfolgern, die durch diesen "Zufall" der Wasserteilung dann Vergangenheit wurden und der Wasserteilung an sich ist auf jeden Fall eine äußerliche Steuerung erforderlich. ( https://www.focus.de/wissen/mensch/bibel-forscher-moses-hat-das-rote-meer-tatsaechlich-geteilt_id_6041397.html ) Und ( https://www.planet-wissen.de/natur/meer/rotes_meer/pwiemosesunddasmeerwunder100.html)

Das könnte man jetzt ganz lange so fortsetzen. Wenn also Hebr. 11:1 vom Glauben als von der Wirklichkeit des Erhofften spricht, von den Tatsachen des nicht sichtbaren, dann ist das kein Glaube nach dem menschlichen Credo "Glauben heißt nichts wissen", sondern, "alles Wissen vereinigt sich im Glaube an den allmächtigen Gott".

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Veröffentlicht : 28. Oktober 2019 19:33
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(@janus)
Neuer Gast

Hallo Eleasar,

ich startete die Suche nach mehr biblischen Verständnis als Christ und überzeugter ZJ, was mich aus den ZJ herausführte, da es viele Widersprüche gab. Daher kenne ich deine Zweifel und ich bin übrigens vermutlich ungefähr in deinem Alter. Wie es klingt, stehst du noch am Anfang deines Weges, eine Antwort zu finden. 

Daher kann ich dir nur empfehlen, deine Antworten selbst zu suchen. Evolution, Abiogenese, Widersprüche in einer kreationistischen Auslegung (btw. ZJ sind Kreationisten), falsche Argumentationen, Stellvertreter- und Strohmannargumente, verbitterte Christen wie auch Atheisten und das positive Gegenteil von beiden Parteien - das alles wird dir begegnen. Ein christliches Forum wird dir immer christliche Antworten geben, atheistische Foren immer atheistische Antworten - auch wenn dies eine Binsenweisheit ist. Und ja, das erste mal in einem englischen, atheistischen Forum war schon ein Schock, half mir aber mehr Fragen zu stellen und befriedigende Antworten zu finden. (Mittlerweile gibt es auch in deutsch einige interessante Anlaufpunkte.)

Andere fanden ihre Heimat in einem anderen "heiligen Buch" - auch das ist möglich. Schließlich ist jeder Gläubige auch Atheist bezüglich der anderen Götter und streitet ihre Existenz ab.

Jedoch stehst du am Anfang und es wäre gefährlich, nur eine Seite zu hören. Du kannst nur gewinnen, wenn du dir beide Seiten anhörst. Entweder stärkt es deinen Glauben oder es zeigt dir einen weiteren Irrtum auf. Jedoch sollte man, wenn man das Glaubenshaus prüft, das Fundament nicht vergessen. Denn Zweifel sollten nicht zum Schweigen gebracht werden sondern man muss sie durch eine eigene Antwort ausräumen.

Auf jeden Fall alles Gute dir, die richtigen Antworten zu finden. (Kannst mir auch gern per PN schreiben.)

Janus

 

Es grüßt
Janus

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Veröffentlicht : 28. Oktober 2019 19:53
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(@meereswoge)

@eleasar

Hallo Eleasar, danke, das Du von Deinem Probem des Zweifelns schreibst. Ich bin sehr gespannt auf die Antworten, da ich in meiner Familie auch jemand habe, Deines Alters, als ZJ aufgewachsen, getauft und leider zum Atheisten wurde. Vielleicht erhalte ich auch einige Antworten, die ich weiterreichen könnte. Der Hauptgrund ist der Gott im AT......

Dir, lieber Eleasar wünsche ich von Herzen, das Du Dir eine eigene Glaubensgrundlage aufbauen kannst, die Dir Frieden, Glück und Freude bringt und die auch Zweifel zuläßt. Selbst einige Jünger zweifelten, kurz vor Jesu Himmelfahrt und Jesus über ging kommentarlos die Zweifel. Matth. 28:17.

Ein offenes Herz möge Dir gegeben sein.  Meereswoge

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Veröffentlicht : 29. Oktober 2019 0:04
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Jurek
(@jurek)
Aktiver Gast

Hallo Fox,

noch etwas am Rande zum Verständnis des Ganzen, über was ich mir Gedanken mache:

Was haben die „Zeugen“ jetzt mit den Fragen Eleasars zu tun?
Ich denke nur sofern, dass er da nicht frei allen seinen Fragen nachgehen konnte um darüber mit wem zu diskutieren… Was hat das mit „Vorbelastung von Erklärungen und Deutungen“ damit zu tun?
Die Antworten waren nur für ihn nicht ausreichend…
Ich denke, da ging es nicht so sehr um das gesagte, sondern die Rahmenbedingungen, wo er seine Fragen nicht ausdiskutiert hatte können, weil sich auch kein passender Gesprächspartner dazu fand.
Das kann doch überall wo anders auch so sein. Auch hier!
Was die JW.org über GOTTES Existenz und Bibel als Wort GOTTES schreibt, was soll daran viel falsch sein?
Das hat doch hier nix mit „Sklaven“ und so ein Zeug zu tun.

Ich kann somit unmöglich mit meinem Gewissen vereinbaren, innerhalb dieser geistlichen Mülldeponie die Suche nach gesundem Nahrhaften empfehlen.

Zu empfehlen ist die Bibel und Gebet. Aber nur? Wo sind also die echten CHRISTEN welche andere Leute nicht verachten, aber tun so als ob sie Christen wären, sondern in Liebe andere begegnen um denen zu helfen?
Das ist oft das Problem, wie ich meine.

Also was hilft wem hier darüber zu debattieren, was alles FALSCH ist, anstatt, was alles BIBLISCH RICHTIG wäre, und damit eben ANTWORTEN zu geben, welche GOTT näher bringen, anstatt quasi „schau danach selber wo du bleibst!“?
Wenn ich weiß, was alles BIBLISCH RICHTIG ist, dann brauche ich keinen Händchenhalter welcher mir noch erklärt, was alles falsch ist. Aber umgekehrt, da hat man einen GROSSEN Mangel auf dem Gebiet des Christseins.

Und wenn du meinst (wie du schreibst): Alles weg, Kopf frei machen etc. machst, und dann kommst so einer in einer Gemeinschaft, derer Hauptzweck ist sich auf die Fehler der WTG/JW.org zu konzentrieren, meinst du, dass das die beste Art ist um dann Anschluss an die Bibel und andere Christen zu finden? Das reicht nicht aus.
Prioritäten sollten beachtet werden, was dabei wichtiger ist, und was sekundär.
Bei überkritischen Geist, gibt es doch heute keine christliche Versammlung mehr! …… 🙁

Dein Ersuchen, Säulen zu bauen bevor Löcher im Glaubensbau entstehen kann ich nachvollziehen, aber ich sage dir, es ist vergebliche Mühe und eine gefährliche obendrein. Das kleinste Beben und dann fällt einem alles über dem Kopf zusammen. Gerade Eleasar ist ein anschauliches Beispiel für das immer wieder ausflicken von Glaubensansichten (war bei mir noch schlimmer!), was am Ende die Schäden vergrößert. Viel sinnvoller ist, ein neues Haus zu bauen auf festem Grund mit guten Mauern.

Und wer ist hier dafür zuständig?
Was hat man dann gemacht, außer z. B. zu behaupten, dass heute kein Mensch mehr eine christliche Versammlung mehr braucht!?
Wie oft fallen gerade so „Aufgeklärte“ in ein tiefes Loch, von dem sie sich kaum erholen können, weil alles zerrissen wurde, woran sie Jahrzehnte lang glaubten! Und dann, wie oft werden solche dann mit „eigener Religionsvorstellung“ selber zu Sektierern, oder gar Atheisten! 🙁
Ich mache mir darüber Gedanken. Du nicht?

Wenn Eleasar jetzt mitteilt, seinen Glauben zu hinterfragen, Gott zu hinterfragen, dann ist das eine der schönsten, der wertvollsten, der edelsten Böden, auf dem Glaube aufgebaut werden kann. Herrlich, ich sehe es vor mir und bin gleichzeitig ängstlich, es könnte der nächste Pfuscher auftauchen (Ich weiß, mehr beten!)

Die Frage ist, wer sind dann wirklich die „Pfuscher“.
„Pfuscher“ sind für mich die, welche oft Niederreißen statt im biblischen Glauben zu erbauen. Und davon gibt es leider viel zu viele.
Man braucht wirklich biblisch-christliche Gemeinschaft, wo es um die Bibel und nicht die WTG geht! 😉

Es gilt noch zu berücksichtigen, dass zweifelnde Menschen ein Recht darauf haben, die Fehler der gegenwärtigen Mitgliedschaft benannt zu bekommen, denn Brei um den Bart haben sie doch die ganze Zeit bekommen.

Prioritäten setzen!
Und Priorität ist das, was das Christsein ausmacht und damit verbundene Fragen und Erklärungen aus der BIBEL! Dazu braucht man die JW.org NICHT!
Da würden die Fragen automatisch schon in Diskussionen kommen, auf die man mit der Bibel auch antworten könnte.

Es ist unehrlich, eine Hoffnung zu wecken, dass alles nicht so schlimm ist, wenn es doch schlimm ist.

Panikmache? Wozu?
Besser gleich Lösungen anbieten! 🙂

Wer allerdings BI als Onlinereligion betrachtet ist genauso auf dem Holzweg.

Dann fehlt eine christliche Gemeinschaft nach dem Vorbild des ersten Jahrhunderts. Oder nicht?  Denn welche Aufgaben haben Christen?

Kritik und aufdecken von Missständen ist deshalb sehr wohl gut, aber es sollte den Blick erweitern auf den wunderbaren Horizont der Wiederkunft Christi,

Wäre ich deswegen böse, weil ich das gerade machen möchte?

Ich freue mich sehr, wie viele hier bemüht sind, gute Bauarbeiter zu sein, wir sind Gottes Bau.

Schön. Und noch schöner wäre es m. E., wenn man sich noch mehr mit dem Bau GOTTES beschäftigen würde als mit der WT-Ruine…

Nur bitte nicht beim Dach anfangen, das gibt wirklich Probleme.

Wer (auf bestimmter Weise) den Dach (WTG) abtragen will, der muss zuerst Stützen bauen, sonst erschlägt das ganze Vorhaben die Leute…

Und wenn ich hier wirklich was falsch verstehe, dann versuche es mal mit der BIBEL mich darüber aufzuklären.  (Danke)

Gruß

 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 29. Oktober 2019 8:29
Meereswoge gefällt das
Omma
 Omma
(@omma)

Omma@Eleasar

Lieber Eleasar,

eines der wichtigsten Sätze, die wir im Jahre 2010 lernten, war:  DU MUSST GAR NICHTS.

Dieser kleine Satz stand genau dem entgegen, was wir in der Org. immer wieder lernten.

Ja, lieber Eleasar, genauso ist es mit dem Glauben, man kann ihn nicht erzwingen, er kann aber in uns wachsen, und das braucht Zeit, aber auch ein aufrichtiges Herz (das auch mal zweifeln darf).  Es ist, wie mit einer Rose.  Zunächst ist sie eine kleine Knospe und wir wissen nicht (können es nur erahnen), was aus ihr einmal werden wird. Wenn wir nun aber ungeduldig werden und an ihr herumzupfen, kann es geschehen, dass wir sie ganz zerstören, oder aus ihr nur eine verkrüppelte Blüte entsteht.  Wenn wir aber geduldig sind und sie hegen und pflegen, und auch für frisches Wasser sorgen, dürfen wir vielleicht erleben, wie eine wunderschöne, atemberaubende Blüte entsteht. Warum vielleicht?

1. Korinther 3:6+7 (NGÜ)

6 Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Wachstum geschenkt.

7 Auf wen kommt es denn nun an? Doch nicht auf den, der pflanzt, oder auf den, der begießt, sondern auf den, der das Wachstum schenkt, auf Gott.

Es ist nichts Ungewöhnliches, das was du zurzeit durchlebst.  Bevor ich einige Gedanken aus unserem Leben erzähle, möchte ich den folgenden Text einstellen, der unser damaliges Empfinden gut beschreibt.

Der Psalmenschreiber Asaf beschreibt seine Gedanken mit folgenden Worten:

Psalm 73:2, 8-11, 16, 21-23, 26+28   (NGÜ)

Ich aber wäre fast gestrauchelt, nur wenig fehlte noch, und meine Füße wären ausgeglitten.

8 Sie verhöhnen und unterdrücken andere durch die Bosheit ihrer Worte, von oben herab reden sie stolz daher.

9 Ihr Maul reißen sie weit auf, weder Himmel noch Erde bleiben von ihren Lästereien verschont.

10 Darum laufen ihnen auch so viele Leute nach und nehmen ihre Worte gierig auf wie Wasser.

11 Und dabei sagen sie auch noch: »Wie sollte Gott von unserem Tun etwas wissen? Er, der Höchste, bekommt doch gar nichts mit!«

16 So dachte ich nach, um all dies zu begreifen, doch es war zu schwer für mich  –

21 Als mein Herz verbittert war und ich mich tief verletzt fühlte,

22 da war ich töricht und ohne Einsicht, verständnislos wie ein Tier stand ich vor dir.

23 Aber nun bleibe ich für immer bei dir, und du hast mich bei meiner rechten Hand gefasst.

26 Wenn auch meine Kräfte schwinden und mein Körper mehr und mehr verfällt, so gibt doch Gott meiner Seele Halt. Er ist alles, was ich brauche – und das für immer!

28 Für mich aber ist Gottes Nähe beglückend! Mein Vertrauen setze ich auf den Herrn, ja, auf den Herrn. Alle deine Taten will ich weitererzählen.

Ja, lieber Eleasar, so ähnlich könnte man auch unser Leben beschreiben.

Zu Vers 2.)  Wir waren kurz davor, unseren Glauben ganz zu verlieren.

Zu Vers 8.)  Ja, der Druck in der Org. wurde immer unmenschlicher.  Als „Druckmittel“ wurden immer wieder Bibelstellen benutzt, die unseren lieben Himmlischen Vater als grausam und fordernd darstellten.  So dass auch wir eine negativer Einstellung bekamen.  Ein Satz vom Oppa ging mir sehr zu Herzen: „So einen Gott kann ich nicht lieben!“

Zu Vers 9.)  Wir fühlten uns abgestoßen, als sich unvollkommene Menschen (LK) als Gott aufspielten.

Zu Vers 10 + 11.)  Wir erkannten, von alleine würde sich diese Org. nicht auflösen, unsere Beiden Höchsten, diejenigen, die sie in ihrer grenzenlosen Hochmut verhöhnen, diese werden sie in die Vernichtung stoßen.

Zu Vers 16.)  Ja, mit menschlicher Weisheit kommen wir nicht ans Ziel und wenn wir uns noch so anstrengen.

Zu Vers 21 + 22.)  Hier werden Dinge beschrieben, die uns den Weg zu unseren Höchsten, steinig werden lassen.

Wir haben zwar kein buchstäbliches Heiligtum, wie Asaf, in das er gehen konnte, aber wir haben die Bibel, das Wort Gottes, und den Heiligen Geist, den uns Jesus versprochen hat. 

1. Johannes 2:26+27 (NGÜ)

26 Ich schreibe euch diese Dinge, um euch vor denen zu warnen, die versuchen, euch irrezuführen.

27 Denkt daran: Der Heilige Geist, mit dem Christus euch gesalbt hat, ist in euch und bleibt in euch. Deshalb seid ihr nicht darauf angewiesen, dass euch jemand belehrt. Nein, der Geist Gottes, mit dem ihr ausgerüstet seid, gibt euch über alles Aufschluss, und was er euch lehrt, ist wahr und keine Lüge. Darum bleibt in Christus, wie Gottes Geist es euch gelehrt hat!

Ja, jedes Mal, wenn wir aufrichtig um den Heiligen Geist bitten (und wenn es auch nur ein Stoßgebet ist) und dann in der Bibel lesen, und das Gelesene in uns wirken lassen, kommen wir unseren Beiden Höchsten, STÜCK FÜR STÜCK, näher.  Denk an die Rose, und sei nicht ungeduldig!  Dann kannst du vielleicht auch einmal sagen:

Zu Vers 23.)  Aber nun bleibe ich für immer bei dir, und du hast mich bei meiner rechten Hand gefasst.

Zu Vers 26 + 28.)   Ja, lieber Eleasar, der Oppa uns ich, haben in den letzten Jahren, eine Menge erlebt.  Vieles hat uns Kraft gekostet.  Außerdem sind wir nicht mehr die Jüngsten und Gesündesten.  Dennoch können wir, wie Asaf sagen:

26 Wenn auch meine Kräfte schwinden und mein Körper mehr und mehr verfällt, so gibt doch Gott meiner Seele Halt. Er ist alles, was ich brauche – und das für immer!

28 Für mich aber ist Gottes Nähe beglückend! Mein Vertrauen setze ich auf den Herrn, ja, auf den Herrn. Alle deine Taten will ich weitererzählen.

Ja, wie sagte es Asaf am Schluss?  „Alle deine Taten will ich weitererzählen.“  Das ist auch der Grund, weshalb ich hier auf BI schreibe.

Ganz liebe Grüße senden Omma und Oppa

Psalm 119:105 (NGÜ)
105 Dein Wort leuchtet mir dort, wo ich gehe; es ist ein Licht auf meinem Weg.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 30. Oktober 2019 15:39
Michael, Fox und Mario Enge gefällt das
 Fox
(@fox)

@jurek

Guten Abend Jurek,

du fragst, was die Fragen Eleasars mit den Zeugen zu tun haben. Das ist relativ einfach: Seine Probleme zu glauben resultieren (auch, vor allem....) aus der Erkenntnis, dass er über Jahre hin von dieser Religion als der "einzig wahren" Religion getäuscht wurde, denn sie hat diese begehrte Wahrheit eben nicht. Insofern ist sein Glaubensgebäude bereits eingerissen. Für mich ist auch Fakt, dass ein WTG-Mitglied nicht einfach nur eine Glaubensdachfunktion erlebte, sondern eben wegen dieser Anmaßung, der einzig wahren Bruderschaft, der einzig wahren Religion, DER Wahrheit angehört und von ihr wie durch einen Fleischwolf gedreht worden zu sein, sich dabei 100% hingegeben und emotional investiert zu haben, jede Beeinflussung anderer Glaubensbauten erfolgreich ausgelöscht und ersetzt zu haben. Folglich ist ein Mitglied, Exmitglied und langjährig Verbundene ein komplettes WTG-Haus und nicht nur ein Dach. Die Fallgruben um die Hütte herum sollten nicht vergessen werden.

Mit seiner wachsenden Erkenntnis über diese Täuschung gibt er sich jetzt zum Glück der Freiheit hin, zu hinterfragen, ob seine Gedanken zur Bestätigung des Atheismus wirklich grundlos sind. Das ist wirklich ein Segen, dass er es hinterfragt, denn nur so können diese Fallgruben eingeebnet werden. Aber es bedeutet auch,  dass ein neues Haus intellektueller Überzeugung - ob mit religiösem Glauben oder Atheismus komplett neu gebaut werden muss. Bekanntermaßen hat gut Ding Weile, d. h. ich rate wirklich dazu, sich die Zeit zu lassen, sich alles genau anzuschauen.

Was uns bisher leider verborgen blieb, bzw. nur geahnt wird, ist, ob Eleasar eine Taufe auch im Namen des Herrn Jesus erhalten hat.

Veröffentlicht von: @jurek

Es gilt noch zu berücksichtigen, dass zweifelnde Menschen ein Recht darauf haben, die Fehler der gegenwärtigen Mitgliedschaft benannt zu bekommen, denn Brei um den Bart haben sie doch die ganze Zeit bekommen.

Veröffentlicht von: @jurek

Prioritäten setzen!
Und Priorität ist das, was das Christsein ausmacht und damit verbundene Fragen und Erklärungen aus der BIBEL! Dazu braucht man die JW.org NICHT!
Da würden die Fragen automatisch schon in Diskussionen kommen, auf die man mit der Bibel auch antworten könnte.

Ich kann nur für mich antworten und denke, das versteht Eleasar auch so. Meine Priorität lag zuerst darin, meine Zweifel nicht als Blödsinn abgetan bekommen zu haben oder als Glaubensschwäche, denn das hätte mir tatsächlich beinahe das Leben gekostet, sondern zu wissen, dass es handfeste Gründe gibt, die Org tatsächlich hinter sich zu lassen. Und zwar menschlich wie auch seitens der Lehren. Danach hatte ich den Kopf soweit, dass ich hinterfragen konnte. Wobei ich ehrlich sagen muss, meine ersten Kommentare auf BI erforderten garantiert eine Menge Geduld der Mitleser, denn ich war noch voll in der Glaubensrechtfertigung der Zeugen. Eine Frage mal nicht beantworten zu können bescherte mir Haarausfall. Armer Matthäus, was er geleistet hat - vor allem, mit welcher Liebe. Aber er war beileibe nicht allein.

Deshalb sehe ich deine Kritik an BI völlig anders und weiß, dass nicht einer von uns einen "Sehfehler" hat, sondern einfach nur einen anderen Blickwinkel. Bevor ich bei Fragen um den Atheismus mit Bibelargumenten um die Ecke komme, die Glaubensinterna betreffen, bemühe ich mich - freilich unter Gebet - "übergeordnete Realitäten" wie die Frage nach der Himmelswohnung oder "Gott ohne Anfang" ein wenig näher zu bringen.

Ich gebe dir völlig recht, dass man die jw. org nicht braucht um biblische Fragen beantworten zu können. Im Gegenteil, das habe ich mehrfach betont, alles, was an Ruinen gedanklicher Art diesbezüglich besteht, am besten sprengen und versenken. Das allein eröffnet die von Jesus verheißene wirkliche Freiheit. Ich bin sicher, dass unsere Höchsten sich ganz liebevoll um Eleasar kümmern und sich bemerkbar machen, aber ich bin nicht befugt und befähigt, ihn in eine neue Religionsstraße zu lotsen, eine neue Sackgasse vielleicht. Nee, nur Jesus ist der Weg zum Vater, der Weg zum ewigen Leben und da darf keine menschliche Masse dazwischen stehen außer der eigenen und die ist schon zuviel, weshalb wir unsere Gedanken auf die geistlichen Faktoren ausrichten sollen.

Deshalb hat es gar nichts mit Panikmache zu tun sondern ist eine Aufräumaktion, wenn ich sage, es gibt keine dauerhafte Lösung bei der WTG, deshalb weg damit und fertig. Ich bin kein Arzt, der einen Patienten mit Bronchitis erstmal mit Hustensaft abspeist, der Müll aus den tieferen Etagen des Atmungsapparates muss raus und je eher umso besser. Dafür braucht man auch keine Medis, die alle Zellen platt machen, das ist WTG-mäßig, wenn behauptet wird, wer die Org verlässt hätte Jehova verlassen. Ich rate zum Anreizen der Selbstheilungskräfte, zb. durch Propolis und Ysop,..... je nach Konstitution des Patienten, möglicher Allergien, etc.

Veröffentlicht von: @jurek

Wer allerdings BI als Onlinereligion betrachtet ist genauso auf dem Holzweg.

Dann fehlt eine christliche Gemeinschaft nach dem Vorbild des ersten Jahrhunderts. Oder nicht?  Denn welche Aufgaben haben Christen?

Christen haben in erster Linie die Aufgabe, für sich selbst im Namen Jesu da zu sein. Sich gegenseitig anzuspornen um ihren eigenen christlichen Lebenslauf zu verbessern Richtung Christus. Das ist die Grundaussage an die Hebräer, Kap. 10: 24. Aber eben nicht durch geistliche Uniformierung, sondern wie ich am Beispiel des Kranken erläuterte, auf jede einzelne Persönlichkeit abgestimmt. Schließlich wurden wir in unseren Unterschieden von unserem himmlischen Vater ab der ersten Sekunde unseres Entstehens gesehen und geliebt. Wir sind alle krank im Glauben, denn wir sind alle sündig, deshalb benötigen wir alle unsere Unterstützung. Der eine mit mehr Vitaminen, der andere ein paar Mineralsalze, der nächste durch Waldbaden und so weiter.

Es gab Phasen bei mir, da hätte mir einer die ganze Bibel runterbeten können, das wäre an mir glatt vorbeigegangen. Weil ich durch Glauben verletzt worden bin, richtig gehend filetiert kam ich mir vor. Vor diesem Hintergrund hüte ich mich, andere mit "Du musst doch" überrennen zu wollen. Wie gesagt, ich bin überzeugt davon, dass sich unsere Höchsten ganz liebevoll um Eleasar bemühen, weil Gott Liebe IST. Das Beste, was ich dazu beitragen kann ist, ihn von Herzen in meine Gebete einzuschließen und hier zu zeigen, dass Glaube keine Hirnverrenkung ist und uns nicht in Atemlosigkeit treibt. Und darauf zu vertrauen, dass er selbst nachfragt, wer bei der einen oder anderen Frage den großen geistlichen Strahler hat.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 30. Oktober 2019 18:06
Opa Klaus, Gerd, Mario Enge und 1 weiteren Personen gefällt das
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