Demnächst sind sogar größere Kultur- und Sportveranstaltungen mit mehreren Zuschauern möglich. 
Während jedoch die meisten Religionsgruppen von diesen Lockerungen dankbar Gebrauch machen und versuchen, den Hygienevorgaben gerecht zu werden, ist aus vertraulicher Quelle durchgesickert, dass das gegenwärtige Interesse der Wachtturm-Gesellschaft, an der Durchführung öffentlicher Versammlungen für ihre Anhänger, eher gering ist. 
Man fragt sich, was der Grund dafür sein mag. Warum sind andere Kirchen bereit, ihre Gottesdienste auch unter Corona-Maßnahmen abzuhalten, die Wachtturmorganisation aber nicht? Umso erstaunlicher, da doch in der Vergangenheit immer viel Wert auf das Zusammenkommen gelegt wurde.
 
Kann es sein, dass Jehovas Zeugen eine andere Strategie verfolgen? Es gibt immer mehr Hinweise und Anzeichen dafür, dass Jehovas Zeugen ihre Veranstaltungen und Versammlungen dauerhaft digital durchführen wollen. Schon vor „Corona“ konnte man beobachten, dass die WTG verstärkt digitale Medien einsetzt, um ihre Schäfchen mit „geistiger Nahrung“ zu versorgen. Es sieht so aus, als wäre der Corona-Lockdown eine willkommene Gelegenheit das Konzept einer digitalen Gemeinde zu installieren.
 
Diese Überlegung ist nicht von der Hand zu weisen, denn es gibt durchaus Vorteile, die einen Wechsel in diese Richtung wert sind. Schaut man sich den Aufwand an, den es bedeuten würde, ein Hygienekonzept je Saal und Bundesland in Deutschland aufzustellen und dieses den Behörden vorzulegen, kann man ein gewisses Verständnis aufbringen, dass die Verantwortlichen der WTG sich scheuen, diese Anstrengen zu unternehmen. Luftaustausch bedeutet im Herbst/Winter häufiges und regelmäßig Lüften. Die Saalreinigung wäre an ein Hygienekonzept gebunden und würde deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen. Und der Ablauf auf der Bühne, mit Demos und dem Wechsel der Sprecher, inkl. Mikroeinstellungen birgt Herausforderungen. Risikogruppen, die den Saal betreten, würden sinnlos gefährdet werden, u.s.w. Hinzu kommt, dass andere Länder wieder andere Vorgaben machen und dadurch eine weltweit einheitliche Vorgehensweise erschwert wird. Von daher ist ein Wandel im Versammlungsablauf, hin zur digitalen Form, nicht auszuschließen und es sprächen auch finanzielle Argumente dafür. 
 
Wem das zu spekulativ erscheint, der sollte sich die aktuellen Bemühungen der WTG anschauen, ihre Zusammenkünfte entsprechend technisch auszurichten. Es ist schon auffallend, mit welchem Aufwand an der digitalen Versorgung gearbeitet wird. Im aktuellen Lagebericht der leitenden Körperschaft verweist Geoffrey W. Jackson auf die großartigen Segnungen, die ihnen Jehova auch während des Lockdowns gewährte. 
 
Die digitale Versorgung mit geistiger Speise war nie gefährdet, so Geoffrey W. Jackson. Was also spräche dagegen, diese Art der Zusammenkünfte weiterzuentwickeln und dauerhaft durchzuführen? Es ist durchaus möglich, dass ein großer Teil der Königreichssäle, die sich ja nun alle im Besitz der WTG befinden, überflüssig wird und verkauft wird. Auf ihrer Website JW.Org wird erwähnt, dass Jehovas Zeugen schon jetzt mehr geistige Speise in digitaler Form erhalten, als jemals zuvor und dass diese moderne  Form der Belehrung über das Internet immer mehr forciert wird. 
 
In einer besonderen Ansprache, über neue digitale Möglichkeiten, behauptet Stephen Lett begeistert, dass diese, die Umsetzung des Auftrags Jesu, vom Predigen der guten Botschaft (Apostelgeschichte 1:8), Zitat: „ … enorm bereichert habe“.
Aber da gibt es ein Problem.
Auf Grund der schlechten Internet-Verbindungen in vielen Ländern  könne viele Zeugen Jehovas nicht mehr auf dem Laufenden bleiben, was die leitende Körperschaft auch erkannt hat. Mit gedruckten Informationen war es leichter auf dem Laufenden zu bleiben, doch nun – im digitalen Zeitalter – ist es schwieriger geworden. Dies muss nun Jehova Gott, besser gesagt, die WTG auch erkannt haben und sorgt nun für Abhilfe. Auf JW.Org wird den Betroffenen nun eine weitere Möglichkeit angeboten, ohne vernünftigem Internetzugang, die digitalen Publikationen und Videos zu nutzen und herunterzuladen. 

Unter der Überschrift: “WIE SPENDEN VERWENDET WERDEN – Geistige Nahrung in einer kleinen Box“ wird die sogenannte „JW-Box“ vorgestellt. Diese kleine Box wird den Versammlungen angeboten, die keinen oder schlechten Zugriff auf das Internet haben. Die Box besteht aus einem Router, der von der WTG eingekauft wird und enthält eine spezielle Software, welche von der Computerabteilung der Organisation entwickelt wurde. Der Preis dafür wird mit ca. 60 Euro angegeben.
 
Mit Hilfe dieser JW-Box können sich die einzelnen Glieder der Versammlung die Publikationen und Videos, über eine drahtlose Verbindung, auf ihre mobilen Geräte herunterladen. Die Versammlungen bekommen vom Zweigbüro in regelmäßigen Abständen, wahrscheinlich monatlich, USB-Sticks mit den neuesten Inhalten von JW.Org. Diese USB-Sticks kosten etwa 3 Euro.  
Über 1 700 Geräte wurden bereits an Versammlungen in Afrika, Ozeanien und Südamerika geschickt, und es sollen noch viele weitere folgen. Finanziert wird die ganze Aktion durch Spenden für das weltweite Werk.
 
Das hört sich für die Masse der Zeugen fürsorglich an. Die Organisation sorgt für die „geistigen Belange“, was immer darunter auch verstanden wird, aus den Spenden für das weltweite Werk. “Ok”, mag ein Zeuge denken, “ich spende ja schon für das weltweite Werk”. Doch der Hinweis in diesem Video ist nicht zu übersehen, die Botschaft ist eindeutig: Wenn schon kleine Kinder, voller Begeisterung und Dankbarkeit, ihr Taschengeld für diese Aktion in den Spendenkasten werfen, wieviel mehr solltest du dich dann, als Erwachsener, angesprochen fühlen und deine Dankbarkeit für dieses Geschenk Jehovas zeigen.
Und auch in dem dazugehörigen Artikel wird unmissverständlich darauf hingewiesen, Zitat: 
 
„Oft werden diese über donate.jw.org getätigt und vielen Dank für eure großzügige Unterstützung,“ 

Dies ist eine Aufforderung zum zusätzlichen Spenden. Jehovas Zeugen spenden für viele Sondereinrichtungen, für die die WTG bestimmte Spendenbeträge als Richtschnur vorgibt. Diese „JW-Box“, wie alles, was die leitende Körperschaft bereitstellt, wird ihnen als ein „besonderes Geschenk von Jehova“ verkauft.  
Der eine oder andere Außenstehende mag das nicht glauben, aber es steht wirklich so auf deren Website JW.Org: „Diese Box ist ein Geschenk von Jehova“. Er, Jehova hat entschieden, die Druckerzeugnisse zu reduzieren und digitale Medien zu nutzen.  
“Ein Bruder, der Versammlungen in Nigeria hilft, die JW Box einzurichten, sagt:
„Für die Brüder ist die JW Box ein besonderes Geschenk von Jehova. Sie sind begeistert,
dass sie jetzt ganz einfach die Publikationen und Videos der Toolbox herunterladen können.“” 

Siehe hier: mehr geistige Speise in digitaler Form 

Wann endlich kapieren Jehovas Zeugen, dass Gott keine USB-Sticks und keine Router produziert und schon gar kein Geld dafür verlangt? Vor ein paar Jahren waren das Internet und seine Technik noch das Werk Satans – und jetzt (dank neuem Licht) kommt das alles von Jehova? Wie war es möglich, dass Jehova sein Volk noch vor zehn Jahren, ohne dieses Teufelswerk „Website und Internet“, führen konnte? Und nun präsentiert man es Jehovas Zeugen, die sich begeistert, über die zur Verfügung gestellten Inhalte über das Internet, äußern. Hatte Jehova die ganzen Jahre die Zeit verschlafen? Oder genügt es Jehova nicht mehr, wenn Menschen einfach die Bibel aufschlagen und darin lesen, ohne die geistigen Ergüssen der leitenden Körperschaft?
 
Für die WTG ist dieses „Geschenk Jehovas“ mal wieder eine Möglichkeit Spendeneinnahmen zu generieren. Viele der armen Brüder in Ländern der sogenannten 3. Welt werden kaum die Mittel haben, die 60 Euro aufzubringen, auch nicht als Versammlung. Dennoch, erfahrungsgemäß werden auch sie „ermuntert“, ihren finanziellen Beitrag zu leisten. Doch besonders die wohlhabenden Zeugen sollen sich hier angesprochen fühlen, für diese Kosten vermehrt zu spenden, denn wie heißt es in diesem Artikel?  „Oft werden diese über donate.jw.org getätigt und vielen Dank für eure großzügige Unterstützung,“ 
 
Ein Zeuge wird dieses „Geschäftsmodell“ nicht erkennen, für ihn ist die WTG eine selbstlose Organisation, die nur das Beste für ihre Anhänger will. Doch betrachten wir diese Aktion etwas genauer, erkennen wir, dass es nicht nur um die Erstattung der Einkaufskosten geht, da die erwähnten Kosten von 60 Euro weit über dem Einkaufspreis liegen. 
Dieses “Geschenk Jehovas”, diese Box, kann man bei Amazon für ca. 40 Euro bestellen, und der Handel hat gewiss auch schon eine gute Gewinnspanne. Wahrscheinlich kostet diese Box, im Einkauf in großer Menge, die WTG nicht mehr als 20 Euro. Jeder kann sich ausrechnen, welche Gewinnspanne da vorhanden ist.
 
Also, mal wieder ein dreistes Geschäftsmodell. Die leitende Körperschaft hat immer neue Ideen, wie sie ihre Gläubigen zu Spenden motivieren kann, und die Herde scheint sich schon daran gewöhnt zu haben, dass „Geschenke von Jehova“ immer etwas kosten.
 
Natürlich verkauft die Organisation ihre Box nicht mit Gewinn an die armen Verkündiger. Der Preis wird nur genannt, damit jeder weiß, was diese Aktion kostet und er eine Entscheidungsgrundlage für seine Spendenbereitschaft hat, also kein Verkauf, das wäre ja wirklich ein Unding und zu offensichtlich. 
Sie setzen hier auf die Spendenbereitschaft und können erfahrungsgemäß hoffen, dass die Verkündiger mehr spenden, als wenn sie die Teile offiziell an die Versammlungen verkaufen würden. Aber trotzdem, wie dem auch sei, es geht mal wieder um einen Spendenaufruf.
 
Auch die 3 Euro, je Stick, pro update, sind für die WTG eine feste Geldquelle. Wenn jeden Monat ein neuer Stick fällig wird, kommen im Jahr 36 Euro pro Versammlung zusammen, eine schöne Summe. Weltweit gibt es ca. 120 000 Versammlungen. Wenn geschätzt nur 10% der Versammlungen solch eine JW-Box und den dazugehörigen Stick benötigen, dann sind das 1200 x 36 Euro = 43,200 Euro
Aber was tut man nicht alles, um die Bindung zu Jehova (sprich zur Organisation) zu festigen.