Barmherzigkeit oder Güte äußert sich immer in unserem Verhalten zum Mitmenschen. Denn sie ist eine aktive Zuwendung zum Nebenmann, eine Zuwendung, die all sein Wohl zum Ziel hat. Sie wird geübt, weil man sich für den Menschenbruder verantwortlich fühlt, weil sie eine Wirkung des heiligen Geistes ist. Diese Verantwortung nimmt ein Christ wahr, weil er Gott kennt, weil er ein Kind Gottes in Tat und Wahrheit sein will.
Aber religiöse Organisationen, so lehrt es uns die geschichtliche Erfahrung, sind nie für den Menschen da. Oft sind sie Selbstzweck und noch öfter nur eine Form der Herrschaft über Menschen, ein Machtinstrument. Der Mensch ist dann nur noch Mittel zum Zweck.
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Aber religiöse Organisationen, so lehrt es uns die geschichtliche Erfahrung, sind nie für den Menschen da. Oft sind sie Selbstzweck und noch öfter nur eine Form der Herrschaft über Menschen, ein Machtinstrument. Der Mensch ist dann nur noch Mittel zum Zweck.
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Ich denke an die Organisation der Zeugen Jehovas, die sogar ein eigenes „Theokratisches Gesetz“ geschaffen hat, das den Menschen so viel Freiheit nimmt, wie es die Pharisäer mit ihren menschlichen Überlieferungen kaum geschafft haben. Auch hier herrscht Herzenshärte, auch wenn man viel von Liebe redet. Auch die Pharisäer stellten die Überlieferung, also menschliche Gebote und Verbote, über die Gebote Gottes! Denn Jesus fragte die Pharisäer: „Und ihr, warum haltet ihr euch mit euren Überlieferungen nicht an Gottes Gebote?“ (Mat. 15:3) Diese Respektlosigkeit gegenüber Gottes Geboten ist ein deutliches Kennzeichen für den Stolz und die Rücksichtslosigkeit dieser Leute. Wer menschliche Verhaltensregeln über Gottes Gebot der Liebe stellt, und die Verletzung dieser Regeln bestraft, begeht die größte Lieblosigkeit. Und ohne Liebe kann man auch keine Barmherzigkeit üben, denn das eine bedingt das andere. Und so wundert es mich nicht, wenn ich immer wieder erfahre, wie herzlos und profitorientiert man in der Organisation mit Menschen umgeht.
Wir haben es vor Jahren erlebt, dass langgediente Vollzeitdiener aus dem Zweigbüro und dem Sonderpionierdienst „entlassen“ wurden. Plötzlich standen Sonderpioniere, die ein Leben lang dienen wollten, weil sie meinten, damit Gott zu dienen, vor dem materiellen Nichts. Man empfahl ihnen, den allgemeinen Pionierdienst aufzunehmen und materiell für sich selbst zu sorgen. Und das vor dem Hintergrund der Behauptung, dass „Gott der sicherste Arbeitgeber“ sei. Nun standen alt gewordene Menschen vor der Aufgabe, eine Arbeitsstelle zu finden. Viele von ihnen hatten auf eine Berufsausbildung verzichtet, weil die Organisation aus „Dringlichkeitsbewusstsein“ eine Ausbildung für überflüssig hielt, denn „bald“ schon sollte Harmagedon kommen. Jetzt mussten diese Menschen erfahren, dass die Organisation ganz pragmatisch und herzlos mit ihnen verfuhr. Jahre vorher hatte man in den USA eine bekannte Betriebsberaterfirma engagiert, die den Betrieb der WTG durchleuchtet und ein Gutachten verfasst hatte.
Was dann an Neuerungen und Umstrukturierungen in der Organisation erfolgte, war darauf zurückzuführen, dass man wirtschaftlich und effizient arbeiten wollte. Und alte Mitarbeiter, für die keine Altersabsicherung getroffen worden war, mussten 10 bis 15 Jahre vor dem Rentenalter gehen. An ihre Stelle traten junge Leute. In Mitteilungen an die Versammlungen wurden diese Entlassungen als „neue Zuteilungen“ und „neue Vorrechte“ bezeichnet. Es wurde auch behauptet, dass sich alle gefreut hätten! Nun habe ich bei zwei Brüdern, die ich kannte, erlebt, wie sehr sie sich gefreut haben: Der eine brach in Tränen aus und der andere wurde auf der Stelle ohnmächtig, als sie von ihrer Entlassung aus dem Zweigbüro unterrichtet wurden! So stark war die Freude über die neue Zuteilung! Da so etwas wohl öfter vorgekommen war, wurde im Wachtturm später darauf hingewiesen, dass Diener Gottes auch bereit sein müssten, gewisse Veränderungen im Interesse des Königreiches auf sich zu nehmen. Das sei kein Grund zum Klagen.
Ich habe noch den verzweifelt empörten Ausruf im Ohr: „Was macht ihr mit mir?“ Ja, Was mach ihr mit mir! Ich sah dahinter die ganze Tragik und beim Verzweifelten die Erkenntnis, sich auf eine unbarmherzige Organisation eingelassen und Jahrzehnte des Lebens verschwendet zu haben. Dieser Ausruf traf mein Herz und hat mich, weil ich noch andere Menschen in derselben Lage sah, erschüttert. Aber diejenigen, die das angeordnet hatten und diejenigen, die es ausführten, blieben unberührt! Ich habe keine Anteilnahme bei denen gesehen, die dieses unbarmherzige Verhalten mitbekommen hatten. Alle redeten sich ein, es sei „gut für die Königreichsinteressen“. Mit diesem Argument hat man schon oft sein Gewissen zum Schweigen gebracht und nicht bemerkt, dass die „treu sorgende Organisation“ diese Menschen in Deutschland dem Sozialamt vor die Tür geworfen hat!
Ich habe noch ein Erlebnis, das mir die Profitgier der Organisation enthüllte: Als in den 80er Jahren die regionalen Baukomitees eingerichtet wurden, hat die Organisation die Bauhelfer nicht bei der Bauberufsgenossenschaft versichert, wie es gesetzliche Pflicht gewesen wäre. Und dann kam es eines Tages, wie es kommen musste: Bei verschiedenen Arbeitsunfällen auf Königreichssaalbaustellen kam es zu Invalidität und Tod. Was nun? War das ein Versehen? Nein! Es war kein Versehen, dass man die Bauhelfer nicht versichert hatte. Während einer Besprechung wurde deutlich, dass man das nicht vorhatte! Man nahm um des Profits willen in Kauf, dass die Helfer ohne Versicherungsschutz waren! Es gab dann Gerichtsprozesse und die Organisation musste zahlen. Wohlgemerkt: Die WTG wurde gerichtlich dazu gezwungen, was sie aus Fürsorgepflicht und Barmherzigkeit von sich aus hätte tun müssen. Es bleibt die Frage, ob für diese Leute das Geld wichtiger ist als der Mensch.
Der Menschensohn ist ja gekommen, um zu suchen und zu finden, was verloren ist
Wie geht man mit „verirrten Schafen“ um? Man bietet ihnen ein „Bibelstudium“ an, kümmert sich aber kaum um die ursächlichen Probleme der Verirrten. Neuerdings wird zu „love bombing“ ermuntert, um abgedriftete Geschwister, die angeblich zu viel gearbeitet haben und die Zusammenkünfte darum versäumen, wieder zu gewinnen. Da erlebt man, dass Menschen, die einen jahrelang nicht kannten, mit Blumen vor der Tür stehen. Und das nur, weil es im Wachtturm empfohlen wird. Aber ich will nicht zu ausführlich werden und nur feststellen, dass leider auch hier die Liebe erkaltet ist. Und Barmherzigkeit habe ich nur im Privaten gesehen, wenn überhaupt. In der Organisation gibt es nur Gehorsam, da stehen die „Königreichsinteressen“, das sind in Wahrheit die Interessen der Organisation, über den Menschen. Das wird immer wieder deutlich. Aber wo es nur Gehorsam und Habgier gibt, da gibt es kein Gewissen, keine echte Liebe und keine wahre Barmherzigkeit. Da geht es zu wie auf dem Exerzierplatz, nur mit einer sanfteren Sprache. Daran krankt diese Organisation seit Rutherford’s Tagen.
Man spricht in der Organisation der Zeugen auch davon, reuige Sünder mit Barmherzigkeit zu behandeln. Aber wie stellt man Reue fest? Auf diese Frage gibt es keine Antwort, denn nur Gott kann das wissen. Aber unbekümmert wird mit Hilfe kleiner Tricks schnell entschieden, wer Reue hat und wer nicht. Und wenn man keine Reue feststellen kann, wird er Sünder ausgeschlossen, dann hat er eben Pech gehabt! Das hat mitunter schlimme Folgen, für die später niemand verantwortlich sein will. Ich habe schon Menschen gekannt, die für eine Jugendsünde ausgeschlossen wurden und in den Tod gingen.
Liebe und Barmherzigkeit führen den Sünder zurück
Aber wie führt man Sünder auf den rechten Weg zurück? Ich kenne nur einen Weg: Mit Barmherzigkeit, mit Liebe. Diesen Weg ist Jesus gegangen, das wurde durch viele Beispiele bewiesen. Ich möchte noch auf eine Pflicht hinweisen, die alle Christen haben, wenn es um Mitgläubige geht, die von „der Wahrheit weg in die Irre“ gegangen sind. Da gibt es eine klare Anweisung aus
„Liebe Geschwister, wenn jemand von euch in eine Sünde hineinstolpert, dann müsst ihr, als vom Geist bestimmte Menschen, ihn verständnisvoll auf den rechten Weg zurückbringen.“ Galater 6:1:
Und Jakobus führt aus (Jak. 5:19, 20):
„Wenn jemand unter euch von der Wahrheit abirrt, meine Brüder, und ein anderer bringt ihn zur Umkehr, dann denkt daran: Wer einen Sünder von seinem falschen Weg zurückbringt, wird dessen Seele vom Tod retten und eine Menge von Sünden zudecken.“
Mit dieser wichtigen Aufgabe sind nicht nur die Ältesten gemeint, sondern alle Christen einer Versammlung. Ja, es ist die christliche Pflicht von allen! Aber wie sieht es in der Organisation damit aus? Das ist ganz klar zu beantworten, wenn man die Praxis betrachtet. Zunächst einmal wird jemand ausgeschlossen, wo man meint, keine Reue zu entdecken. Dass dies oft rein subjektiv und oberflächlich ist, hat man schon festgestellt. Bei den geheimen Verfahren geht es zuerst nicht um den Sünder und um Hilfestellung, sondern um „Reinheit der Versammlung“ oder „der Organisation“. Die sonderbare Ehre und Reinheit der Organisation hat das stärkere Gewicht, nicht der Mensch oder sein Problem. Von Barmherzigkeit ist man oft sternenweit entfernt. Und wie geht es mit den Ausgeschlossenen weiter? Kümmert sich jemand um sie?
Nein, wenn der Sünder exkommuniziert ist, darf ihn niemand mehr grüßen oder ansprechen. Wer es trotzdem tut, wird verwarnt. Wenn er danach immer noch mit dem Ausgeschlossenen spricht, um ihn gemäß den Worten des Jakobus zurückzuführen, kann er ebenfalls hinausgeworfen werden. Und wir bemerken jetzt, dass sich die Organisation wenig aus dem macht, was Paulus und Jakobus geschrieben haben und Jesus vorgelebt hat. Hat man das nicht verstanden? Doch, man hat die Texte gut verstanden, denn über den Jakobus-Text gibt es einen Kommentar (Kommentar zum Jakobusbrief), der genau und richtig ist.
Irgendwie erinnert mich das an Israel und seine verantwortungslosen Hirten. Hesekiel beschrieb diese Hirten so:
„Den Schwachen habt ihr nicht geholfen, die Kranken nicht gesund gepflegt, gebrochene Glieder nicht geschient, versprengte Tiere nicht zurückgebracht und verloren gegangene nicht gesucht. Mit Härte und Gewalt habt ihr über sie geherrscht. … Denn meine Hirten haben nur für sich selbst gesorgt und nicht nach meinen Schafen gefragt.“ (Hes. 34:4, 5, 8)
Aber stimmt dieses Bild? Werden die Ältesten nicht immer wieder aufgefordert, sich um die Schafe zu kümmern? Ich habe Hirten kennen gelernt, die das so gemacht haben. Sie haben aufopferungsvolle Arbeit geleistet. Aber ich muss betonen, dass es nur ein kleiner Teil der Ältesten war. Und ich weiß, dass es heute, wo ich die Organisation schon vor Jahren verlassen habe, nicht anders ist. Nach meinem Eindruck, den ich als Ältester gewonnen habe, werden die Schafe nicht gehütet, sondern verwaltet! Man achtet peinlich genau darauf, ob die Schafe die Versammlungen besuchen und in den Predigtdienst gehen. Das heißt, man achtet zuerst darauf, ob sie für die Organisation funktionieren, Spenden abliefern und sich an Bauprojekten für den Immobiliehandel der Organisation beteiligen.
Zweifler werden diskriminiert und hinausgedrängt
Es weht ein kalter Wind, wenn ein Zeuge Jehovas nicht mehr wachtturmhörig ist und das bemerkt wird. Anstatt auf seine Bedenken einzugehen und seine Fragen mit der Bibel zu beantworten, wird er gemieden; man zeigt ihm die kalte Schulter. Und schnell merkt er, dass er als Mensch keine Rolle spielt, wenn es um die Organisation geht.
Ich kannte einen gewissenhaften und ernsten Mann, der im deutschen Zweigbüro arbeitete. Er nahm es mit der Bibel genau. Da stieß er beim Lesen der Bibel auf Aussagen, die der Wachtturmlehre widersprachen. Und dann fragte er häufiger: „Wo steht das in der Bibel?“ Als man merkte, dass ihm mit der Bibel nicht zu antworten war und er nicht mit seinen Fragen aufhörte, nahm man ihm sein Ältestenamt weg und danach alle weiteren „Vorrechte“. Seine Arbeit im Büro, die er stets gewissenhaft geleistet hatte, musste er aufgeben und an der Pforte am Empfang „Demut lernen“. Er konnte sie nicht lernen, jedenfalls die biblische Demut nicht. Man wollte ihn durch den Entzug der „Vorrechte“ disziplinieren und einschüchtern. Und weil er das alles nicht mit seinem Verständnis von Wahrheit, brüderlicher Liebe und Aufrichtigkeit in Einklang bringen konnte, wurde er psychosomatisch krank. Er litt schrecklich!
Solche Vorfälle gab es viele. Und immer war die Reaktion der Organisation gleich. Jedes Mal wurde keine Barmherzigkeit gewährt, denn es ging ja an die Substanz des Götzen, wenn man keine Argumente hatte, um die Widersprüche zwischen Wachtturm-Ideologie und Bibel aufzuheben. Haben die Verantwortlichen vielleicht den Verdacht, dass man viele Wachtturm-Lehren gar nicht mit der Bibel beweisen kann? Ich muss immer daran denken, wenn ich die offene Ablehnung bemerke und die starre Haltung, sich auf keinen Fall auf eine Diskussion einzulassen. Jedenfalls kann ich sagen, dass gar keine ernste Absicht besteht, einem Zweifler zu helfen. Das Einzige, was geschehen kann, ist ein „Bibelstudium“, mit dem man nur das zementieren will, was der Zweifler als unbiblisch erkannt hat. Wenn die Kritiker aber keine Ruhe geben, wie man es fordert, dann werden sie exkommuniziert wegen „Verbreitung unbiblischer Gedanken“. Auf diese Weise wird man Kritiker los, die sonst „die Brüder beunruhigen“ könnten.
Übt man Barmherzigkeit, wenn man die Schafe falsch belehrt?
Den Pharisäern machte Jesus den Vorwurf, dass sie über Land und Meer reisten, um einen Anhänger ihrer Lehre zu machen. Und wenn er es geworden war, dann würden sie ihn zu einen Gegenstand für die Vernichtung machen, doppelt so schlimm wie sie selbst! (Mat. 23:15) Damit verschlossen sie das Reich Gottes vor den Menschen! (Mat. 23:13) Kann man ein größeres Verbrechen begehen? Kann man unbarmherziger sein?
Die Pharisäer mussten sich den Vorwurf gefallen lassen, den „Schlüssel der Erkenntnis“ weggenommen zu haben. Das haben sie dadurch gemacht, dass sie die Menschen mit falschen Lehren gefüttert haben, sie haben sie mit Lügen und Halbwahrheiten von Gott weggeführt! Sie haben hellenistisches Gedankengut mit der Bibel vermischt. Das hat im Endeffekt dazu geführt, dass Jesus den Schriftgelehrten bestätigen musste, dass sie Gott nicht kannten! Sie waren Betrüger und geistige Totschläger. Sie waren in Jesu Worten Kinder Satans, weil sie die Lüge liebten und die Wahrheit hassten. (Joh. 8:44)
Durch ihre Sonderlehren hat die WTG den Zugang zu Gott versperrt. Gott und Jesus werden falsch dargestellt; zwischen Gott, Jesus als Mittler und den Menschen hat sich die Organisation etabliert. Rettung ist nur möglich, wenn man den „Sklaven“ anerkennt, ihm vertraut und ihm folgt. Jeder muss sich diesem „Sklaven“ unterwerfen. Wer ihn nicht anerkennt, kann nicht gerettet werden! Alle, außer der „Klasse der Gesalbten“ können nur Freunde Gottes sein. Das heißt in letzter Konsequenz, dass den meisten Zeugen Jehovas der Weg zu Gott versperrt wird. Die überragende Bedeutung Jesu als alleiniger Mittler und Weg zu Gott wird verwässert (Joh. 14:6). Im Mittelpunkt des Glaubenslebens steht für einen Zeugen Jehovas die Organisation mit ihrem „Sklaven“! Und damit steht ein Götze im Zentrum und nicht Jesus Christus.
(Es ist hier nicht der Platz, um auf die Bibelfälschungen und die vielen Sonderlehren einzugehen, mit denen die Zeugen Jehovas in die Irre geführt werden. Das ist auf dieser Seite schon ausführlich gemacht worden. Wer sich ernsthaft dafür interessiert, kann sich auf Bruderinfo-aktuell informieren.)
Mir tun die vielen Zeugen Jehovas leid, die aufrichtig und mit reinem Herzen glauben und vertrauen wollen, weil sie so betrogen werden. Habgierige Menschen nutzen sie aus, die für sie keine Liebe und Barmherzigkeit empfinden, denn diese geistig-sittlichen Qualitäten sind nur bei jenen zu finden, die ein Empfinden für Barmherzigkeit und Gerechtigkeit haben. Wer Barmherzigkeit nicht hat, kann sie auch nicht geben, denn geben kann man nur, was man hat. Wer aber Barmherzigkeit nicht hat, dem ist wohl nicht zu helfen. Der reagiert auch auf Gottes „gütige Wesensart“ (Röm. 2:4, 5) nicht, weil er Gott nicht kennt. Barmherzigkeit bedeutet solchen Menschen nichts:
„Wenn du deine Gerichte auf der Erde vollstreckst, lernen die Menschen was Gerechtigkeit ist. Doch wenn ein Gottloser begnadigt wird, lernt er nie Gerechtigkeit. Selbst im Land, wo dein Recht gilt, handelt er verkehrt, und sieht nicht die Hoheit Jehowahs.“ (Jes. 26:9, 10)
Und so kommt es, dass gemäß den Worten Jesu nur der Barmherzigkeit bekommt, der selbst barmherzig ist. Unbarmherzige aber können auf keine Barmherzigkeit rechnen:
„Denn das Gericht wird erbarmungslos mit dem verfahren, der kein Erbarmen gezeigt hat!“ (Jak. 2:13)
Ich denke nicht, dass es davon eine einzige Ausnahme gibt! Jeder in der Organisation der Zeugen Jehovas, der Barmherzigkeit nur als Gefühlsduselei sieht und streng nach den Anweisungen der WTG verfährt, muss sich an den Worten Jesu messen lassen: „Mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird euch gemessen werden!“.
Zum Schluss möchte ich fragen, wie viel Christentum ist eigentlich in der Wachtturm-Organisation, wenn sie so offen ihre Unbarmherzigkeit zeigt?
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„Jahre vorher hatte man in den USA eine bekannte Betriebsberaterfirma engagiert,….“
Welche war das?
„…und ein Gutachten verfasst hatte“
Is das im Netz zu finden? Falls bekannt, wo?
Lg
Ps: hier ist keine geeignete Werbeplattform für Betriebsberater also kann sie auch genannt werden ohne dass das „Schleichwerbung“ wäre.
Das ist (wieder einmal) ein guter, richtiger Artikel. Leider wird er die Adressaten noch nicht einmal formal erreichen, geschweige denn inhaltlich. Selbst wo er formal einen Adressaten erreichen sollte, wird er die inhaltlichen Aussagen auf die ganze Welt beziehen – aber nicht auf sich selbst. Denn Jehovas Zeugen sind ja ihrem Selbstverständnis nach die einzigen die Gottes Wort befolgen. Tatsächlich gibt es kaum eine Menschengruppe die brutaler verletzt und pervertiert hat was Rö 2:15 oder Heb. 8:10 sagt. Pervertiert just durch ihre sogenannte „biblische Belehrung“ welche mit Hilfe des Wachtturm alles ins Gegenteil umdefiniert. ZJ bestehen nur aus Wachtturm-Definitionen: Bei… Weiterlesen »
Lieber Silver! Ich habe es geahnt, dass man diesem Satz widersprechen könnte. Darum antworte ich hier, obwohl ich mich selten an Diskussionen beteilige. Ich kann deine Haltung gut nachvollziehen, denn sie entspricht auch meinem Gefühl für Gerechtigkeit. Deine Worte kann ich auch gesprochen haben, und ich habe es auch bestimmt getan. Und obwohl wir beide übereinstimmen, bleibt doch ein kleines Unbehagen, denn wir urteilen hier über eine ganze Gruppe von Menschen und schließen damit alle ein. Was meinst du: Warum weinte Jesus über Jerusalem? Zumal er deutlich machte, dass die Bewohner der Stadt “nicht gewollt haben”. Also waren sie selbst… Weiterlesen »
### “Doch, man hat die Texte gut verstanden, denn über den Jakobus-Text gibt es einen Kommentar (Kommentar zum Jakobusbrief), der genau und richtig ist. ” Bei der “Großreinigung” in der Org, als man Anfang der 80er-Jahre Raymond Franz hinauswarf, warf man auch den Schreiber des obengenannten Jakobus-Kommentars hinaus. (Deswegen ist sowohl dieser Kommentar als auch die Reihe “Hilfe zum Verständnis der Bibel” kein Teil der veröffentlichten WT-Literatur mehr). ### “Die Pharisäer […] haben hellenistisches Gedankengut mit der Bibel vermischt. Das hat im Endeffekt dazu geführt, dass Jesus […] bestätigen musste, dass sie Gott nicht kannten!” Genau genommen hatte Jesus mit… Weiterlesen »
Lieber Tilo, dein Artikel ist hervorragend geschrieben und da ist für jede/n Leser/in etwas dabei, was sie/ihn persönlich anspricht. Dass du nicht alle ZJ über einen Kamm scherst ist, als objektive Einstellung, sehr bewundernswert. Natürlich gibt es bestimmt eine ganze Menge Glaubensgeschwister, die ihren Glauben mit Herz und Verstand ausüben. Dennoch wage ich zu behaupten, dass die ZJ, als Gruppe, überwiegend Eigenschaften besitzen, die sehr polarisierend, ja sogar emotional und körperlich sehr belastend wirken können. Einige Punkte habe ich in meinem Kommentar bereits angesprochen. Für mich waren die über 30 Jahre in diesem Glaubensgefängnis eine Tortur. Ich war, als Teil… Weiterlesen »
Statut der Religionsgemeinschaft Jehovas Zeugen in Deutschland, K. d. ö. R. (StRG) In der Neufassung vom 22. Januar 2020 (Amtsblatt von Jehovas Zeugen in Deutschland, Nr. 2, Jahrgang 2020, S. 1 ff.) § 13 Eigenverantwortliches Handeln, Predigtdienst. (1) Die Zurechnung von Handlungen zur Religionsgemeinschaft beurteilt sich nach dem Religionsrecht der Religionsgemeinschaft und ihrem Selbstverständnis. (2) Der Religionsgemeinschaft ist die eigenverantwortliche persönliche Glaubensausübung der Mitglieder der Religionsgemeinschaft nicht zurechenbar, auch wenn sich die Zielsetzung ihrer Handlungen mit denjenigen der Religionsgemeinschaft deckt. (3) Eigenverantwortliches nicht der Religionsgemeinschaft zurechenbares Handeln von Mitgliedern ist insbesondere der von diesen durchgeführte Predigtdienst als persönliche mit ihrem… Weiterlesen »
Lieber Tilo,
danke für Deinen trefflichen Artikel. – Wie immer mit sehr viel Liebe und Mitgefühl geschrieben.
Was denkst Du über die nicht kleine Zahl an Geschwistern, die einerseits selbst Opfer eines Betrugs sind, aber andererseits auch Täter, indem sie liebevolle, aufrichtige Menschen diskriminieren und bei schweren Verbrechen wegschauen?
Diese kombinierte Opfer/Täter-Rolle erzeugt in mir ambivalente Gefühle. Einerseits Mitleid, dann aber eben auch Abscheu vor so viel Kaltherzigkeit. Wie geht es Dir dabei?
Herzliche Grüße
Peter
Hallo Tilo! Dein Aufsatz läßt die Emotionen höher schlagen. Von Wut, Frustration bis hin zu Liebe und Hoffnung. Auch mich hat dein sehr gut geschriebene Aufsatz emotional berührt. Man kann wirklich nur hoffen, dass der ein oder andere endlich auffacht und erkennt das er nicht auf dem richtigen Weg ist. Allerdings können die wenigsten Zeugen sich selbst und ihr Handeln reflektieren. Genau das ist ja nicht erwünscht. Darin lauert natürlich eine große Gefahr. So kann jemand schnell in eine Situation kommen, in der man von ihm verlangen wird zu begründen, warum er dieses oder jenes getan hat. Ich denke da… Weiterlesen »
Hallo lieber Tilo Du schreibst: Aber religiöse Organisationen, so lehrt es uns die geschichtliche Erfahrung, sind nie für den Menschen da. Oft sind sie Selbstzweck und noch öfter nur eine Form der Herrschaft über Menschen, ein Machtinstrument. Der Mensch ist dann nur noch Mittel zum Zweck. Ja, da gebe ich Dir so recht. Seit den konzilischen Glaubensbekenntnisse, die sie den normalen Menschen und Kirchen aufgetragen haben, endeten mit Verbannungen und Todschlag bis hin zur Verbrennung von sog. Märtyrern am Scheiterhaufen. Es ist eine Schande, dass seit den Urchristen und seine Versammlungen so weit gekommen ist und der heutige Status Quo… Weiterlesen »
In diesem verlogenen Konzern ist soviel Christentum wie bei einem Wolf im Schafspelz Schaf vorhanden ist. Es ist nur die Aussenhaut, die Hülle und die ist tot und wird mit der Zeit immer stinkender weil sie verfault. Die Frage die ich mir stelle ist nur: “Wie sehr muss sie stinken, die
“christliche Hülle” damit die irregeführten Schafe riechen, dass hier etwas faul ist?
Die einzelnen Zeugen J. tun mir wirklich leid, denn sie werden hinterlistig von dieser Firma getäuscht.
Ich hoffe das unser Himmlischer Vater noch sehr viele Zeugen J. aus dieser Sekte befreit.
Meine ganze Familie hat mich von heute auf morgen verstoßen als ich entschieden habe unseren König Jesus Christus zu folgen und nicht der WTG.
Aber ich liebe trotzdem meine Familie auch wenn ich für sie gestorben bin.
Ich war selber über 30 Jahre in dieser Sekte und ja…..die Zeugen J. folgen Menschen (Leitende Körperschaft) und nicht Jesus Christus. Das ist die Realität.