Die Entdeckungen von Barbara Anderson 4. Teil

Verwirrender Ratschlag, der aus dem Hauptquartier kam.

Durch diese Vorkommnisse kann gesagt werden, dass eine sture und inkompetente Service Abteilung keinen Trost für Missbrauchsopfer geboten hat. Grundsätzlich wiesen die Mitglieder dieser Abteilung die Anrufer die Hilfe suchten an „mehr in der Bibel zu lesen und sich auf die Neue Welt zu freuen, in der es keine Probleme mehr geben würde“. Das war nicht die Lösung für solche komplexen Probleme. Außerdem war der unsensible Rat von einigen Männern „Einfach damit abfinden!“ nicht hilfreich für die Opfern.

Aber Opfer wurden auch, wenn sie telefonisch mit dem Personal der Schreibabteilung sprachen, mitfühlend behandelt und mit aktuellen Informationen zu ihren Problemen beraten. Das alles führte in ein Labyrinth von Widersprüchen, die damit endete, dass das Opfer erneut zum Opfern wurde und Älteste, die sich um Rat zu erhalten bei der Gesellschaft anriefen, völlig verwirrt waren.

Gegen Ende Dezember 1991, wohnten alle Versammlungsältesten einer örtlichen Königreichsdienstschule bei, um Training und Gesellschaftsrichtlinienupdates zu erhalten. Schon bald danach, erreichte der Brief an alle Ältesten vom 23. März 1992 die Versammlungen in den Vereinigten Staaten. In diesem Brief wurde wiederholt, was auf den Schulungen bezüglich den ernsten Problemen der Missbrauchsopfer gelehrt wurde und in dem Brief wurde professionelle Therapie nicht wie in der Vergangenheit verdammt, aber der Lehrplan haftete grundsätzlich an den Informationen des Erwachet.

Der mitfühlende Brief wiederholte einfühlsam, dass es die persönliche Entscheidung eines Zeugen sei, wenn er die Hilfe von Psychologen oder Therapeuten suchte, obwohl zur Vorsicht aufgerufen wurde. Eine Sache, die in dem Brief klargemacht wurde war, dass Älteste nicht eine ähnliche Rolle einnehmen sollten wie Therapeuten und Therapiemethoden studieren sollten, wie manche Älteste.

Es wurden auch erstklassige Vorschläge angefügt, was man sagen könnte um Missbrauchsopfern zu helfen. Die Situation hat sich also definitiv verbessert, aber nicht lange. Innerhalb des innersten Heiligtums der Versammlungen und Kreise gab es weiterhin schmutzige kleine Geheimnisse und aus irgendwelchen unbekannten Gründen war der Schutz der Kinderschänder weiterhin an der Tagesordnung.

Ein besonders hässliches Geheimnis betraf persönliche Anweisungen die 1992 von einem Mitglied der Leitenden Körperschaft ausgeschickt wurden, von dem Harry sicher war, dass es Ted Jaracz war. Diese Anweisungen waren nur für wenige sehr gut bekannte Kreis –und Bezirksaufseher gedacht in denen sie Aufgefordert wurden sich mit Missbrauchsopfern zu treffen und sie zu überreden nicht über ihren Missbrauch zu sprechen, sondern zu schweigen, da sie sonst ausgeschlossen würden. In Harry Peloyans Büro stolperten mein Mann Joe und ich 1994 über einen Aktenordner voll mit Beschwerdebriefen die wegen dieser Situation an das Hauptquartier von überall aus dem Land gekommen waren.

Interessanterweise ist der bedrohlichste Repräsentant des Kreises, der wiederholt in diesen Briefen erwähnt wurde, nun ein Mitglied der leitenden Körperschaft. „Schütte das Baby nicht mit dem Badewasser aus“, war eine Aussage, die viele von uns von Harry Peloyans hörten, als er uns die neusten unangenehmen Neuigkeiten über die fortwährende Engstirnigkeit der Köpfe der Dienstabteilung mitteilte, die immer noch die harte Linie fuhren. Er war besorgt, wie wir mit der täglichen Geschichte der sexuellen Missbrauchsinformationen umgehen werden und hoffte es würde uns nicht dazu veranlassen, die Organisation zu verlassen. Er hatte Grund dazu besorgt zu sein.

Zuhause in Tennessee 

Aufgrund der gesundheitlichen Probleme meiner betagten Eltern, entschieden wir uns im August 1992 unseren Aufenthalt in der Wachtturmzentrale Brooklyn zu beenden und zum Ende des Jahres zu verlassen. Wie auch immer, nutzte ich die Zeit für ein weiteres Forschungsprojekt, bevor ich gegangen bin. Harry Peloyans erlaubte mir, für die leitende Körperschaft ein informationsreiches Paket zusammenzutragen, dass sie alarmieren und ihnen beweisen sollte, dass sie ein ernstes Problem mit Kindesmissbrauch innerhalb der Organisation hatten. Im frühen Januar 1993, ein paar Wochen nachdem ich das Hauptquartier verlassen habe, verteilte Harry Peloyan jedem Mitglied der leitenden Körperschaft ein riesiges von mir gesammeltes Paket von dokumentierten Informationen.

Zehneinhalb Jahre mit ein paar tausend Leuten in der Bethel Familie zu leben war eine ziemlich neue Erfahrung. Als wir in unserer Heimat in Tennessee zurückkehrten, ließen wir buchstäblich hunderte Freunde zurück, so wie unseren Sohn und Schwiegertochter. Während der Tage vor unserer Abreise, erhielten Joe und ich hunderte Zuschriften, die „Auf Wiedersehen“ sagten. Ich behüte immer noch ein kleines handgemachtes Büchlein von meinen Kollegen der Schreibabteilung, voll von liebevollen Ausdrücken des Bedauerns dass wir nicht mehr länger zusammenarbeiten können und gute Wünsche für die Zukunft. Wenn sie nur gewusst hätten, was die Zukunft bereithielt.

In dem Büchlein, bekundete Harry Peloyans seine Freude, mit mir gearbeitet zu haben und erzählte mir, wie meine Hilfsbereitschaft, Zielstrebigkeit und mein Mitgefühl vermisst werden würde. Und Lee sagte, er könnte gar nicht sagen, wie sehr ich vermisst würde. Er fügte hinzu, dass mein Beistand, Krafteinsatz und die Forschung unbezahlbar gewesen seien. Ein anderer leitender Schreiber, Jim Pellechia, dankte mir für die Hilfe Dinge „aufzurütteln“. All diese Feststellungen enthielten eine Anerkennung für meine Arbeit hinter den Kulissen, für den Versuch unsere leitende Körperschaft davon zu überzeugen, dass sie Änderungen in den organisatorische Verfahrensweisen bei Kindesmissbrauch vornehmen müsse. Und ich werde mich immer an den letzten Tag in der Schreibabteilung erinnern, als David Iannelli mir Lebewohl sagte und sich herzlich bei mir dafür bedanke, dass ich entdeckt habe, was niemand in der Organisation wusste – dass William H. Conley und nicht Charles Taze Russel der erste Präsident der Wachtturm Organisation war.

Ich ging ohne Reue. Während ich im Zentrum, dem Mittelpunkt der Zeugen Welt war, gab ich alles was ich konnte. Obwohl ich diese Leute liebte, war ich in einem Dilemma. Könnte ich, nachdem ich New York verlassen habe mein Mitgefühl in Zaum halten und über das, was ich über den versteckten Kindesmissbrauch Skandal innerhalb der Wachtturm-Organisation wusste, schweigen? Ich wusste, wenn ich meinem Mitgefühl für die Opfer erlaubte außerhalb vom Bethel „die Puppen tanzen zu lassen“, könnte ich ausgeschlossen werden. Als ich New York verlassen habe, wusste ich, dass ich mein aufrichtiges Mitgefühl nicht ausschalten konnte. Diese Menschen waren Opfer von hinterlistigen „Wölfen“, die sich als Schafe innerhalb der Organisation erwiesen. Doch was tat ich deswegen? Die nächsten paar Jahre waren sehr stressreich für mich.

Nachdem wir ein paar Monate zurück in Tennessee waren, erreichte ein Brief, der auf 3. Februar 1993 datiert war, alle Ältesten in den Vereinigten Staaten, der wieder einmal den sexuellen Missbrauch von Kindern ansprach. Es war sichtbar, dass die Arbeit, die ich geleistet habe, nun Ergebnisse einbrachte, da der Brief Informationen besprach, die ich im Paket für die leitende Körperschaft angefügt hatte. Es wurden Vorschläge gegeben Personen zu helfen, die über Erinnerungen an Missbrauch berichteten, lange nach dem Ereignis.

Dies schien zu bedeuten, dass die Haltung der leitenden Körperschaft in Bezug auf „verdrängte Erinnerungen“ aufzuweichen begann. Ebenfalls betonte der Brief, dass über einen Zeugen, der professionelle Hilfe suchte und den Missbrauch den Behörden meldete, seitens der Ältesten nicht abfällig beurteilt werden durfte. Und das war noch nicht alles. Im Erwachet vom 8.Oktober wurde ein weiterer gutgeschriebener Kindesmissbrauch-Artikel veröffentlicht, der den Gedanken unterstützte sich „kompetente professionelle Hilfe zu suchen – um solch schwere Kindheitstraumen zu heilen.“

Ich setzte meine Nachforschungen für die Schreibabteilung von meinem Zuhause aus fort. Neben anderen Dingen, untersuchte ich das Problem des Kindesmissbrauchs in anderen Religionen und im großen Umfang in der Gesellschaft. Auf diesem Weg dachte ich, ich könnte denen im Wachtturm Hauptquartier nützlich sein, die die Richtlinien der leitenden Körperschaft in Bezug auf Kindesmissbrauch geändert haben wollten.

Jedoch, so erfreulich es war Ergebnisse meiner Arbeit zu sehen, musste ich nach ein paar Monaten zu meinem Entsetzen erfahren, dass es innerhalb der lokalen Gemeinde in unserer Gegend eine ungewöhnlich hohe Anzahl an Vorwürfen der Belästigungen und Geständnissen gegeben hat und keiner von diesen Fällen wurde den Behörden gemeldet.

So verstörend es für mich auch war darüber nachzudenken, es war erschreckend zu wissen, dass diese Kindesmissbrauch Fälle von Männern behandelt wurden, von denen ich wusste, dass sie kaum oder keine Ahnung davon hatten, wie man mit den Komplexitäten einer Beschuldigung (in Bezug auf Kindesmissbrauch) umgeht.

Langsame Reaktion

In meiner Heimatversammlung gab es einen Ältesten, der zugab die Tochter eines Zeugen belästigt zu haben. Er wurde zwar wegen der Unruhe in der Versammlung von seinem Posten als Ältester entbunden doch strebte innerhalb weniger Jahre wieder danach die Stellung eines Ältesten zu erlangen. Er überzeugte die Ältesten, dass er bereute habe obwohl es Beweise gab, dass er den Haus-Zu-Hausdienst dazu benutzte, alleinstehende Frauen mit Kindern zu treffen und mit ihnen die Bibel zu studieren um dann einige dieser Kinder zu belästigen. Ich schickte einen allgemeinen Brief über diese Situation an die Wachtturmgesellschaft und am 21. Juli 1993 auch einen bittenden Brief an den mittlerweile verstorbenen Lloyd Barry, Mitglied der leitenden Körperschaft.

In meinem Brief erzählte ich von meinen Sorgen über Kinderschänder, die im Tür-zu-Tür Dienst tätig sind. Ich war der Überzeugung die Teilnahme eines Kinderschänders an dieser Predigtdienstaktivität von Haus zu Haus sollte eingeschränkt bzw verboten werden.

Zusätzlich war eine andere Situation sehr besorgniserregend. Innerhalb der Versammlungen wurden die Namen von Pädophilen selten öffentlich gemacht – einschließlich derer, die bereut hatten und viele wurden wieder mit Autoritätsstellungen betraut, nachdem eine Anzahl von Jahren vorbei gegangen war. Demzufolge waren sie in einer Stellung, in der sie mehr Kinder belästigen konnten, was viele von ihnen auch taten. Lloyd Barry bestätigte meinen Brief niemals, obwohl ich bei meinem Besuch des Wachtturm Hauptquartiers 1994 flüchtig mit ihm gesprochen habe.

Doch die lang ersehnten Änderung in den Richtlinien für Kinderschändern, die im Dienst teilnehmen und ihrer Rückkehr in Autoritätsstellungen innerhalb der Versammlung, wenn sie bereuten, passierte nicht. Jedoch verstand ich, dass eine Entscheidung in diesen Angelegenheiten schwierig sein würde und Auswirkungen haben würde. Der Umfang und die Verwicklungen der gesamten Kindesmissbrauch Situation innerhalb der Organisation war enorm. Sei es wie es soll, alles was ich wusste war, dass Kinder weiterhin von Kinderschändern belästigt wurden und ich wollte, dass sich an dieser Situation etwas ändert.

Ich war froh, dass das Suchen nach professioneller Hilfe für die schmerzvollen Folgen eines Kindesmissbrauchs 1992 und 1993 nicht mehr mit Geringschätzung betrachtet wurde, aber im Dezember 1994 gab es einen Schwung zurück zum unnachgiebigen Standpunkt der während der 1994er Reihe von Königreichsdienstschulen gelehrt wurde. Zusätzlich wurde den Ältesten während der Schule gesagt, dass Beschuldigungen gegen einen Zeugen, die aufgrund von „verdrängter Erinnerung“ gemacht werden, unzulässig für rechtliche Schritte seien. Sie wurden daran erinnert, dass es, falls es keine zwei Augenzeugen für den Missbrauch gegeben hat und die Anschuldigungen bestritten werden, keine weiteren rechtliche Schritte, die zu Sanktionen oder Ausschlüssen führen könnten, gemacht werden können.

Eine andere Hingabe

Wenn ich mein Leben betrachte, besonders von der Zeit an, als ich im Alter von 14 Jahren als Zeugin Jehovas getauft wurde, wundert es mich wirklich, wohin mich dieser erste Schritt geführt hat. Mein einziger Wunsch damals war, Menschen zu helfen, die Geheimnisse des Lebens zu verstehen – nach der Lehre von Jehovas Zeugen. Heute freut es mich sehr, von der Illusion befreit zu sein, dass die Geheimnisse des Lebens erklärt werden können, oder dass Jehovas Zeugen eine wohlwollende Religion seien.

Obwohl mich mein ehemals guter Freund Harry Peloyan „einen Judas“ dafür nannte, dass ich die Problematiken um sexuellen Kindesmissbrauch innerhalb der Organisation an die Öffentlichkeit bringe, sehe ich es als meine Verpflichtung an, den Rest meines Lebens dafür zu widmen, meine „Insider“-Augenzeugen-Erfahrungen zu veröffentlichen. Ich hoffe, dass meine Worte anderen helfen werden, die versteckten Geheimnisse dieser religiösen Organisation zu erkennen, einer Religion, welche seit 1881 sehr geschickt durch ihre Leitende Körperschaft gelenkt wurde.

 Update 27. Januar, 2009

Seit der Veröffentlichung meine Geschichte, „Enthüllungen der Barbara Anderson“, im Jahr 2006, enttarne ich weiterhin die Geheimnisse, die diese Religion verbirgt und die eine Gefahr für Kinder darstellen.

Sorgfältig verborgen durch die Wachtturm Gesellschaft ist die Tatsache, dass sie seit Jahren Rechtsfälle wegen sexuellem Kindesmissbrauchs außergerichtlich regelt, wohl aber ohne großes Aufsehen, heimlich, einen nach dem anderen. Allerdings wurden seit 2003 für Duzende von Zivilklägern mindestens zwanzig Anklagen öffentlich durch Staatsanwälte gegen die Gruppe eingereicht, hauptsächlich in Kalifornien. Zu der Zeit stand ich Anwälten aktiv zur Seite, um ihnen zu helfen die Regeln und Praktiken der Jehovas Zeugen in Bezug auf sexuellen Kindesmissbrauch zu verstehen. Es enttäuschte mich sehr, dass es meines Wissens keiner der Fälle in ein öffentliches Gerichtsverfahren schaffte. Eine große Anzahl der Fälle wurde von den Anwälten der Kläger fallengelassen, doch im frühen Winter 2007 wurden sieben Fälle in Kalifornien, einer in Oregon und ein weiterer in Texas von den Leitern der Jehovas Zeugen für Millionen von Dollar außergerichtlich beigelegt.

Doch das war noch nicht das Ende der Geschichte. Im März 2007 begann ich, die Gerichtsaufzeichnungen dieser Fälle aufzukaufen, und zwar mehr als 5.000 Seiten Material. Ich verfasste dann einen knapp 100-seitigen Kommentar, in dem ich die Fälle erklärte, die die Verteidigung der Zeugen Jehovas zu dem beispiellosen außergerichtlichen Multi-Millionen-Dollar-Vergleich veranlasst hatten. Ziel meines Projekts ist es die Aufmerksamkeit auf die heimlichen Richtlinien und Vorgehensweisen der leitenden Körperschaft von Zeugen Jehovas zu werfen, die zeigen wie mit den Anklagen der Opfer sexuellen Missbrauchs gegen Missbrauchstäter innerhalb der Organisation umzugehen ist.

Ich bin glücklich, sagen zu können, dass das, was ich vorhatte, geglückt ist. Alle Gerichtsdokumente und der Kommentar sind auf einer CD erhältlich, welche ich “Secrets of Pedophilia in an American Religion, Jehovah’s Witnesses in Crisis“ genannt habe (‚Pädophile Geheimnisse einer Amerikanischen Religion, Jehovas Zeugen in der Krise‘). Im August 2007 war diese CD durch einen Print-on-Demand-Verlag mit Namen Lulu erwerbbar.

Seit Oktober 2010 ist sie nun über Freeminds.org bestellbar. Über Lulu ist sie nicht mehr zu erwerben. Der Kommentar beinhaltet die Kopien spezifischer, außergewöhnlicher Gerichtsdokumente, welche belegen, wie schuldig sich die Leiter der Zeugen Jehovas daran gemacht haben, dass so viele Kinder von Zeugen Jehovas missbraucht werden konnten.

Eines dieser Dokumente ist ein Brief an die Wachtturm Gesellschaft von einem ihrer hohen Vertreter, Distriktaufseher Donald Amy. In diesem Brief bespricht Donald Amy den Fall eines Kinderschänders in einer Kalifornischen Versammlung. Dieser Brief, zusammen mit anderem überführenden Material, konnte am 21. November 2007 in den Abendnachrichten auf NBC, NBC Nightly News mit Brian Williams, von Millionen von Leuten gesehen werden. Die Sendung berichtete über den geheimen außergerichtlichen Vergleich, mit dem die Zeugen Jehovas die Klage der Missbrauchsopfer im Februar 2007 abgewendet hatten.

Ich war wie betäubt, als ich unter den von mir gekauften Gerichtsunterlagen im Frühjahr 2007 ein gerichtlich versiegeltes Dokument fand, welches von einem der Gerichtshöfe wohl unbeabsichtigt mitgeschickt worden war. Es gehörte zu der Klage eines Opfers, welches sich mit der Zahlung von 781.250,- Dollar durch die Zeugen zufrieden gegeben hatte. Es waren Dokumente dieser Art, die die Produzenten von NBC Nightly News hellhörig gemacht hatten.

Für das NBC Nightly News-Format interviewt wurde ich dann im September 2007, in Nashville, Tennessee eingeladen. Ende Oktober wurde ich dann nach Washington, DC in den Hauptsitz der NBC geladen, wo mich Lisa Myers von der NBC News Investigative Unit (Ermittlungsabteilung der NBC). Ms. Myers und der Produzent Richard Greenberg schrieben zusätzlich zu dem Interview einen längeren Artikel mit dem Titel “New evidence in Jehovah’s Witness allegation“. Dieser Artikel erschien am 21. November 2007 auf der Internetseite von MSNBC (https://www.nbcnews.com/id/21917798#.VCuqWBZ2SSo).

An dem gleichen Tag kam ein Reporter von MSMV TV, Nashvilles lokaler NBC-Kanal, für ein Interview zu mir nach Hause. Die Links zu all diesen Interviews, plus andere Medien, finden sich auf meiner Website, www.watchtowerdocuments.com.

Im Januar 2008 gab ich den Kommentar, der auch auf der „Secrets“ (Geheimnisse)-CD ist, auf meiner Website zur freien Verbreitung frei – zum Lesen und kostenlosen Download auf jeden Computer. Dies war durch zwei Spenden möglich und durch die Gewinne aus dem Verkauf der CD, die allesamt die Kosten von 5.000 Dollar zum Erstellen der CD plus Ausgaben für den Zeitaufwand deckten.

Die Arbeit, die es kostete, das „Secrets“-Projekt zum Erfolg zu führen, taten ich und andere aus Liebe zu all denen, die zu Opfern der Leiter der Jehovas Zeugen wurden. Nun ist es jedem, der möchte, möglich, die Fakten und Tatsachen einzusehen, die gemäß meinen Anschuldigungen zeigen, dass diese Männer, die behaupten, Gott führe sie und nur sie alleine, dafür verantwortlich sind, dass kriminelle Machenschaften seit Jahrzehnten zugedeckt worden sind.

 

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Diese in dem Bericht genannten Verbrecher haben wohl Jesu Aussage “Lasset die Kindlein zu mir kommen” etwas falsch verstanden und angewandt.

Ich kann mich noch daran erinnern, was für mich den Ausschlag gab, nicht mehr am regelmäßigen Haus-zu-Haus-Dienst teilzunehmen. Es war eine Traktataktion, in welchem die Kirchen angeklagt wurden, Pädophilie einiger ihrer Geistlichen zu dulden und nicht massiv dagegen anzugehen.

Ich wußte damals schon, daß ZJ ähnliche Probleme hatten…

Diese Heuchelei konnte ich nicht mehr mittragen.

Weiß jemand noch, was für ein Traktat das war und kann den Inhalt noch zur Verfügung stellen? Es war m.W. nach 2000

… PUUH …
ˋgeiler´ …… letzter Absatz

jepp

der Schluss Satz

… MEIN Respekt … Barbara Anderson

Danke Barbara Anderson. – Eine Frau, die ihrem Gewissen folgte und die Wahrheit ans Licht brachte.

Was ich besonders erschreckend finde, ist nicht die Tatsache, dass es auch Missbrauchsfälle bei den Zeugen gibt. Denn leider ist das ein weltweites Problem und findet sowohl in Familien, in Sportvereinen, in religiösen Gemeinschaften und anderen Gemeinschaften statt. Bezeichnend ist es, wie von oberster Ebene der Wachturmgesellschaft damit umgegangen wird. Und dann oft noch mit dem Hinweis, man möchte den Namen Jehovas nicht in Misskredit bringen. Ich bin selbst ein Missbrauchsopfer, nicht durch diese Gemeinschaft. Aber ich weiß aus eigener Erfahrung, welch großes Leid und Verwirrung daraus fürs zukünftige Leben erwachsen. Wer mal einen kleinen Einblick ins das Leben von… Weiterlesen »

KommentareTeilen file:///C:\Users\sasso\AppData\Local\Temp\msohtmlclip1\01\clip_image001.jpg Der Ausstieg aus einer Glaubensgemeinschaft wie den Zeugen Jehovas ist ein großer Schritt – auch weil Betroffene selten Kontakte zur Außenwelt haben. © IMAGO/Westend61 Fälle sexuellen Kindesmissbrauchs bei den Zeugen Jehovas sind weltweit bekannt. Sozialpsychologe Heiner Keupp über Bemühungen für Aufklärung zu sorgen. Herr Keupp, Ende vergangenen Jahres stand die Kommission im Austausch mit der Leitung der Zeugen Jehovas zum Thema sexueller Missbrauch. Was kam dabei heraus? file:///C:\Users\sasso\AppData\Local\Temp\msohtmlclip1\01\clip_image003.gif Ad Vorweg: Es ist klar, dass wir zum Beispiel mit Vertretern der katholischen oder evangelischen Kirche inzwischen ganz anders umgehen können. Dort können wir offen und kritisch Dinge besprechen. Die dürfen auch… Weiterlesen »

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