Neueste Kommentare

  • From O.W. Schade on Ist eine religiöse Sozialisation schon Gehirnwäsche?

    Lieber Neoveritas!

    Seit Jahren werden Bethel-Mitarbeiter, Männer wie Frauen gebeten, sich Arbeit zu suchen und möglichst das “Haus” innerhalb der nächsten 6-12 Monate zu verlassen. Offiziell nachgefragt heißt es, all die Brüder und Schwestern kämen in den Sonderpionierdienst. Dem ist definitiv NICHT so.

    Junge Leute und KRANKE Mitarbeiter werden “gebeten” ( nicht in jedem Fall ) sich Arbeit zu suchen und
    / oder Sozialhilfe zu beantragen. Offiziell nachgefragt heißt es von den verantwortlichen Brüdern, dass sie davon keinerlei Kenntnis hätten. Allerdings rücken auf die frei werdenden Arbeitsplätze 19 jährige Brüder nach oder auch Brüder mit Hochschulabschluss. Universitärer Abschluss wird im Bethel durchaus gern gesehen, da vielseitig einsetzbar, so zum Beispiel in der Rechtsabteilung.

    Für Brüder und Schwestern, die gehorsam auf Bildung und Hochschulbildung verzichtet haben, hat man allerdings keine allzu große Verwendung mehr. Den fehlenden Verwendungszweck, sprich: ”
    Keine gesonderte Ausbildung, kein Studium…wir wissen nicht, was wir mit Dir noch anfangen sollen??” lässt man dann dem Betreffenden auch unmissverständlich zukommen. Das wiederum erhöht die Eigenmotivation des Mitarbeiters, das Bethel verlassen zu “wollen”.

    Gut, wenn dieser hoch motivierte Bethel-Mitarbeiter eine Versammlung hat, die ihn auffängt oder auch Eltern, bei denen er wieder einziehen kann. Wir sind doch eine große und glückliche Familie; da hilft man sich gerne.

    O.W.S.

    Go to comment
    2015/05/18 at 6:19 pm
  • From Anna on Würde sich Jesus Christus der Website „JW.Org“ bedienen?

    Liebe Schwestern und Brüder,

    was es so alles gibt. Dieser Shop vertreibt u.a. jw.org-Artikel.
    Und sie haben eine Sonderaktion geplant um die Finanzen der WTG aufzubessern:

    ZITAT
    Auszug aus der Startseite note-it-shop

    Besondere Aktion bis Sonntag, 24. Mai 2015:
    Sicherlich seid Ihr auch begeistert, von der ermunternden Zusammenkunft und den Ansprachen der Vertreter der Weltzentrale, die wir gestern live aus dem Bethel Selters miterleben durften. Der ein oder andere von Euch hat vielleicht auch schon die erste monatliche Sendung in deutsch (Mai 2015) auf jw.broadcasting angesehen, in der Brd. Lett von der leitenden Körperschaft begeistert von dem wachsenden weltweiten Predigtwerk berichtet. Er hat auch darüber geprochen, was in den nächsten Jahren an Bautätigkeiten notwendig und geplant ist und welche Kosten damit verbunden sind.
    Daher haben wir uns entschlossen eine besondere Aktion zu machen, um das weltweite Predigtwerk mit einem Beitrag zu unterstützen. Ab sofort gilt daher für Euren Einkauf:

    • Von jedem verkauften Notizblock für den Regionalen Kongress spenden wir 1,25 EUR für das weltweite Predigtwerk.
    • Von jedem anderen verkauften Artikel aus unserem Shop-Sortiment (auch Bücher und TRISANA-Artikel) spenden wir 20 % des Verkaufspreises für das weltweite Predigtwerk.

    Diese Aktion gilt von 10. Mai 2015 bis einschließlich Sonntag, 24. Mai 2015, also volle zwei Wochen.
    Wir hoffen, Ihr unterstützt uns bei dieser besonderen Aktion – durch Euren Einkauf und indem Ihr viele Brüder und Schwestern darauf aufmerksam macht – damit wir gemeinsam eine schöne Summe für das weltweite Predigtwerk spenden können.
    ________________________________________

    ENDE ZITAT

    Das ist doch geschickt. Weil die Brüder dann denken, auch noch ein vermeintlich „gutes Werk“ tun.

    Einfach unfassbar.

    Liebe Grüße (noch) aus der Sonne Anna

    Go to comment
    2015/05/18 at 3:22 pm
    • From Matthäus on Würde sich Jesus Christus der Website „JW.Org“ bedienen?

      Wie wohl Jesus solche Geschäftemacherei beurteilen würde?

      Hier seine Reaktion:

      Joh. 2: 14 Dort sah er im Tempel viele Händler, die Ochsen, Schafe und Tauben als Opfertiere verkauften. Auch Geldwechsler saßen hinter ihren Tischen. 15 Jesus knüpfte aus Stricken eine Peitsche und jagte die Händler mit all ihren Schafen und Ochsen aus dem Tempel. Er schleuderte das Geld der Wechsler auf den Boden und warf ihre Tische um. 16 Den Taubenhändlern befahl er: “Schafft das alles hinaus! Das Haus meines Vaters ist doch keine Markthalle!”

      Go to comment
      2015/05/18 at 6:58 pm
  • From Tommy on Habe Mut zur Wahrheit!

    Hallo auch,
    wenn irgend jemand einen alten Codex besitzt in dem JHWH im neuen Testament steht. Bitte an mich weiterleiten, zahle hohe Preise! Das kann ich lässig sagen, weil es nirgends drinsteht.
    Tommy

    Go to comment
    2015/05/18 at 10:19 am
    • From Bruderinfo1 on Habe Mut zur Wahrheit!

      Lieber Tomm,

      du kannst wirklich beruhigt sein, denn die älteste bekannte Abschrift des NT ist der Codex Sinaiticus aus dem 4 Jhdt. Kein JHWH oder Jehova oder Jahweh enthalten.

      Wie praktisch, dass die WTG behauptet, die ganzen böswilligen Gelehrten aus den 2 Jhdt. zuvor haben JHWH aus fast 300 Stellen entfernt.

      Die ganzen Uminterpretierungen und Einfügungen der WTG in’s NT basiert auf der Theorie eines Professors aus den USA. Wo’s passt nimmt man gerne böse weltmenschen zur Hand, die aber an sich ja trotzdem von Satan in Dunkelheit gehalten werden.

      Lg
      Bruderinfo1

      Go to comment
      2015/05/18 at 10:41 am
      • From Eve on Habe Mut zur Wahrheit!

        Ich finde es von euch anmassend zu sagn das das teragamatron nicht Gottes Namen sein soll warum nicht da es in den KIrchen ja auch als Gottes Namen akzeptiert wied und in den Kirchen steht desto trotz sagt nicht Jehova oder Jahweh das sein Name bekannt gemacht wierd egal wie und niemanden verborgen sein wird steht in der Biebel und was da steht anzuzweifel ist echt dreißt woher willst du den wissen das ein gelerter vom teufel das deine Antwort beweiß es:

        Wie praktisch, dass die WTG behauptet, die ganzen böswilligen Gelehrten aus den 2 Jhdt. zuvor haben JHWH aus fast 300 Stellen entfernt.

        Die ganzen Uminterpretierungen und Einfügungen der WTG in’s NT basiert auf der Theorie eines Professors aus den USA. Wo’s passt nimmt man gerne böse weltmenschen zur Hand, die aber an sich ja trotzdem von Satan in Dunkelheit gehalten werden. LG

        Go to comment
        2015/11/23 at 9:55 pm
      • From Tomaso on Habe Mut zur Wahrheit!

        Hallo Zusammen,

        zu diesem Thema gibt es eine interessante Abhandlung auf www.tetragrammaton.org.
        Ist leider auf Englisch, aber wer es kann, dem empfehle ich mal die Abhandlung “The Divine Name in the new Testament”.

        LG Tomaso

        Go to comment
        2015/05/18 at 3:24 pm
  • From Anna on Erschütterung

    Liebe(r) Artikelschreiber, liebe Schwestern und Brüder,

    viele dieser Gedanken kann ich nachempfinden. Auch den Betrug der Organisation an mir und meiner Familie.

    Und die Tatsache, dass ich mich selbst zur Ordnung rufen muß damit diese Menschen nicht weiterhin Macht auf mich ausüben.

    Dies ist umso schwerer weil ich ja weiterhin in die Zusammenkünfte gehe und mir z.B. jetzt am Wochenende diesen Unsinn im Studien-WT über die 10 Jungfrauen anhören musste.

    – . –

    Die Bibeltexte über Gottesfurcht kontra Menschenfurcht sind sehr berührend.

    Was ich nicht nachvollziehen kann ist die Argumentation, dass Gott uns prüft und er deshalb zugelassen hat, dass wir uns dieser Organisation angeschlossen haben.

    Also nochmal, warum hat Jehova nichts dagegen unternommen, dass ich mit meiner Familie zu den Zeugen ging? Wir hatten ein schönes Familienleben. Ein Vorwurf, den ich mir auch von meinen Kindern anhören darf.

    Es kann nach meinem Empfinden nicht sein, dass dies so war, damit mein Schöpfer erkennt was in MEINEM Herzen ist. Und damit ICH Gott näher komme.

    Weil was ist dann mit den Opfern, also meinen Kindern. Ich weiß, dass sie ein gutes Herz haben. Nur von Jehova wollen sie nichts mehr wissen.

    Es kann nicht sein, dass um meine Herz zu prüfen andere Menschen Schaden nehmen dürfen. Dies würde Gott niemals tun. Dieser Schaden geht ja so weit, dass diese psychisch schwer krank werden.

    Prüfungen sollten doch nur MICH ALLEIN betreffen. Durch viele leidvolle Erfahrungen in meinem Leben habe ich eine andere Sicht auf viele Dinge. Kann auch mit Herausforderungen im Beruf besser umgehen. Und komme auch mit meinem Mitmenschen besser zurecht.

    Und habe einen lieben Menschen an meiner Seite, das sehe ich als Segen Jehovas und des Christus.

    Ich denke sämtliche religiösen Organisationen sind Teufelswerk weil diese von Gott wegführen.

    Schön ist im Artikel sehr beschrieben mit den Bibeltexten wo Gott wohnt und auf wen er schaut.

    Herzliche Grüße an alle Anna

    Go to comment
    2015/05/18 at 10:18 am
    • From M.N. on Erschütterung

      Zitat “Es kann nicht sein, dass um meine Herz zu prüfen andere Menschen Schaden nehmen dürfen. Dies würde Gott niemals tun.” Richtig. Der wahre Gott – auch “lieber” Gott genannt, und “lieb” das hat genau das zu bedeuten: “Lieb” = “Gut” – spielt keine Spielchen mit uns Menschen, siehe Jak 1,13. Deshalb ist ja u. a. auch die WTG-“Theodizee”-Lehre betreffs der “Rechtfertigung Gottes” und der”absolut notwendigen Zulassung des Bösen” so problematisch. Das, was die RKK, die WTG uva. hinsichtlich Gottes machen ist, ihn als einen “Spieler” darzustellen, der “Experimente” mit uns Menschen treibt (“Nun laßt uns doch mal schauen, was WIRKLICH im Herzen dieses Menschen ist.”), so eine Art “kosmisches social experiment”. Das spricht allem, was in Ex 34,6; 1 Joh 4,8 über Gottes Wesen ausgesagt wird, Hohn. Von diesen plumpen “In der großen Streitfrage auf der Seite Gottes Stellung beziehen”-Noterklärungsversuchen habe auch ich mich schon seit geraumer Zeit verabschiedet. Hier wie auch anderswo liegen eben die Dinge nicht so einfach, wie die WTG es gerne hätte und behauptet, selbst wenn sie nun alles mit Gewalt noch mehr simplifiziert. Das ist ein großes Thema.

      Go to comment
      2015/05/18 at 8:30 pm
      • From autor on Erschütterung

        autor an M.N.

        Lieber M.N.
        Nein, ein Spieler ist Gott nicht!
        Ich denke jetzt an den Psalm 139:23, 24: “Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist, leite mich auf ewigem Wege!”

        Daran ändert sich nichts, wenn Gott Prüfungen zulässt.

        1. Petr. 4:12: “Geliebte, lasst euch das Feuer der Verfolgung unter euch, das euch zur Versuchung geschieht, nicht befremden, als begegne euch etwas Fremdes.”
        Auch Versuchungen sind nichts ungewöhnliches!

        Jak. 1:12: “Glückselig der Mann, der die Versuchung erduldet! Denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche er denen verheißen hat, die ihn lieben.”
        Versuchungen müssen erduldet werden. Wer siegt, bekommt das ewige Leben.

        Jak. 1:13: “Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht, denn Gott kann nicht versucht werden vom Bösen, und er selbst versucht niemand.”
        Der folgende Vers lenkt die Aufmerksamkeit auf uns: Wir sind wohl das “Problem”, unsere eigene “Lust”.

        Und nun ist es so, dass Gott die Situation zwar nicht schafft, die uns zur Prüfung wird, aber er lässt sie zu! Wieweit er sie zulässt, wissen wir auch, denn “kein Mensch wird über seine Kraft versucht”.

        Warum das alles?

        Wenn ich einen Menschen kennen lernen will und vor allen Dingen mich selbst, dann schaue ich darauf, wie er sich in bestimmten Situationen verhält.

        Ich will jetzt nicht behaupten, dass Gott es genauso machen muss. Aber die Bibel ist doch voller Beispiele, wo Menschen in eine Lage gerieten und sich bewähren mussten. Das lässt sich nicht abweisen.

        Ich denke, dass es nichts mit einem “social experiment” zu tun hat. Solche Spielchen hat Gott tatsächlich nicht nötig.

        Unser Glaube muss geprüft werden, damit er fester wird, so lesen wir es im NT. Warum? Könnte Gott nicht unser Verhalten voraussehen? Das könnte er bestimmt, aber damit gerietet er in einen Konflikt mit sich selbst: Auf der einen Seite kennt er dann die Zukunft eines Menschen, und auf der anderen Seite müsste sich seine Vorausschau auch erfüllen. Wo bleibt dann die menschliche Freiheit? Eben weil wir die Freiheit der Entscheidung haben, muss er einen anderen Weg einschlagen, um sich und uns selbst einen gewissen Einblick in unsere Persönlichkeit zu verschaffen.
        Und dann geht es noch um GLAUBEN. Was ist Glaube? Es ist das feste Vertrauen auf die Liebe Gottes; es ist nicht das Wissen aller Einzelheiten, denn dazu wird es niemals kommen. Aber Vertrauen ist die gewaltige Dimension, die zwischen Gott und einem Menschen herrscht!
        Nun kann jeder spontan sagen: Ich vertraue Gott! Aber wie gut kennt er sich? Wie oft kommt es vor, dass wir etwas von uns behaupten, und nach kurzer Zeit stellen wir genau das Gegenteil fest, weil wir uns in einer Prüfung besser kennengelernt haben. Und ich denke, dass es vielleicht nicht so sehr um Gott geht, sondern um mich. Durch solche Einsichten, die ich durch eine Prüfung erfahren habe, kann ich sehen, wo mein Defizit ist. Und ein Mensch des Glaubens wird dann Gott bitten, ihm in diesem Punkt zu helfen.

        Ich denke, dass die Wahrheit wieder einmal in der Mitte liegt. Gott ist kein willkürlicher, launischer Spieler, der die Menschen durch alle möglichen Gefahren hetzt. Er ist bestimmt auch kein Vater im Himmel, der aus LIEBE alle Steine aus dem Weg räumt. Dieser Eindruck wird auch durch Ex. 34: 6, 7 nicht erweckt. Liebe hat mit Gerechtigkeit zu tun, mit Barmherzigkeit sowieso und mit Verstand auch. Und sie hat auch mit unserer eigenen Verantwortung zu tun. Das wird in Prüfungen jedes Mal deutlich.

        Liebe Grüße!

        Go to comment
        2015/05/19 at 9:42 am
        • From M.N. on Erschütterung

          Ihr Lieben,

          ich stimme völlig mit Euch überein, daß “Schwierigkeiten/Härten/Prüfungen” ein unvermeidbarer und unausweichlicher Bestandteil des menschlichen Erdendaseins sind. Daran führt kein Weg vorbei, und die Bibel ist voll von entsprechenden Hinweisen, Wegweisungen, Tröstungen etc. Nur: Welche Rolle spielt Gott hierbei GENAU hinsichtlich der Zulassung von all dem? Das zu verstehen und zu erklären, daran haben sich die größten Geister der Menschheit glatt zuschanden gedacht, und auch in der Bibel ist NIRGENDS ein GENAUER “enzyklopädisch/lexikalischer” Eintrag zu finden (“Gott hat das Böse zugelassen/läßt dem Menschen Übles widerfahren, WEIL …”). Da kann man noch so sehr suchen, man wird nicht fündig, auch im Buch Hiob nicht.

          Wenn wir Menschen ein kleines Käferchen in einer Pfütze auf dem Rücken strampelnd finden, dann ist unsere unmittelbare Erstreaktion: Helfen, es auf dem Wasser rausholen. Wenn irgendwo ein von seiner Mutter verlassenes Kätzchen – geschweige denn ein menschliches Baby – um Hilfe ruft – ich habe noch keinen “normalen” Menschen gesehen, den das nicht bewegt (obgleich es ja welche geben soll, die kleine Katzen ersäufen, was – so weit ich beobachten konnte – “normale” Menschen als außerordentlich herzlos, grausam und pervers empfinden). I. d. R. werden Menschen von den Notlagen anderer hilfsbedürftiger Wesen im Herzen bewegt und berührt, was dann ebenfalls zu konsequenten Taten führt. Das Grundbestreben eines jeden “normalen” Menschen ist, zum Wohlbefinden anderer Wesen beizutragen bzw. dieses zu fördern – zu bewirken, daß andere “sich gut” fühlen. Nur Psychopathen und Perverse finden ein Vergnügen daran, anderen Wesen das Leben zur Hölle zu machen und diese zu quälen, oder auch nur, andere hinters Licht zu führen und zu foppen.

          Nun heißt es: Der Mensch ist “im Bilde Gottes” geschaffen. D. h., die Tatsache, daß wir angesichts der Notlagen und des Leides anderer Wesen (gleich ob Mensch oder Tier) berührt werden und SOFORT IRGENDWIE helfen und Leid lindern wollen, ist ein kleines Abbild dessen, was Gott ausmacht, was er “ist”, und es heißt, daß er “Liebe IST”. Theòs agápē estín. Und da Gott “allmächtig” ist und jederzeit “alles tun” kann, was er will, so sollte man annehmen, daß ihm dieser “Erstreflex” des “Sofort-Helfen-Wollens”, das Bestreben, Leid zu MINDERN – nicht noch zu vergrößern – in ungleich größerem Maße innewohnt als uns, die wir nur das “kleine Abbild” davon in uns tragen. Jetzt aber wird’s knifflig: Aufgrund seiner Allmacht sollte doch gelten: Wenn Gott WOLLTE (warum sollte er das nicht), könnte er SOFORT und ohne zu zögern jegliches Leid vermindern oder sogar verhindern. Warum ER das nun aber nicht tut, wenngleich WIR – gemäß seinem großen Vorbild, “in seinem Bild” – es tun, DAS ist das große Rätsel. Weil er “gewissen Zwängen” unterworfen ist? Weil irgendwelche “Streitfragen” entschieden werden müssen? Weil er kühl abwägend “da oben” sitzt: “Nein, JETZT kann ich noch nichts tun, es muß erst mal dies und das geschehen …”? Wie kann ein grenzenlos/allmächtiger Gott ZWÄNGEN unterworfen sein? Weil er sich “an seine eigenen Gesetze hält” bzw. “halten MUSS”? “MUSS” Gott irgendetwas? Wer zwingt ihn dazu? Oder, weil wir uns “BEWEISEN” müssen, ZEIGEN müssen, wer oder was wir wirklich sind? Weiß Gott das denn nicht bereits? Welcher menschlicher, “normaler”, liebevoller Vater verlangt von seiner Frau, oder von seinen geliebten Kindern jeden Tag aus Neue, sich durch das Absolvieren von rigorosen Prüfungen zu “beweisen” und ihre “Treue und Loyalität” ihm gegenüber unter Beweis zu stellen? Das tägliche Dschungel- oder Bootcamp sozusagen, mit täglich neuen Gruselfallen, Tricks und Spielchen. Wer heute überlebt, kommt morgen dennoch wieder mit was anderem dran.

          Doch nun hat genau dieser liebevolle Gott – das Epitom von “Liebe” – seinem “guten Freund” Abraham aufgetragen, seinem geliebten Sohn den Hals durchzuschneiden – und läßt ihn schmoren, und leiden, die ganze lange Wanderung zum und auf den Berg hinauf, er läßt ihn immer noch zappeln, während er Isaak die Hände bindet, ihn auf den Altar verfrachtet, das Messer hebt, zum Schneiden ansetzt – und erst dann kommt das erlösende “Stop!”

          Dieser Gott schaut von “oben” “passiv” zu, während dem seinem Sohn hier unten auf der Erde die fürchterlichsten Grausamkeiten angetan werden, er MUSS (muß Gott wirklich irgend etwas?) es zulassen, aufgrund einer notwendigen “Rettungsprozedur” für Menschen (ist für Gott irgend etwas NOTWENDIG? Unterliegt er Zwängen?) – wie sieht es da denn mit Gottes “Grenzenlosigkeit” aus, seiner ALLMACHT, seiner Singularität, als Einziger und Einziges NICHTS UND NIEMANDEN unterworfen zu sein?

          Genau diesen Widerspruch zwischen dem, was WIR als Konsequenz davon, im “Bilde” eines “liebevollen himmlischen Vorbildes” geschaffen worden zu sein, angesichts des Leids der Kreatur empfinden und wie UNS das bewegt – und der Tatsache, daß ER fürchterlichstes Leid zuläßt, Tag für Tag, Jahrhundert für Jahrhundert, aus “gewissen Gründen” (uns Menschen wirft man “unterlassene Hilfeleistung” vor, und das zu Recht) – das WIRD und KANN niemand erklären können, dafür gibt es keine uns bekannte Erklärung, denn von allem, das sich außerhalb unserer begrifflichen Wahrnehmung bewegt, befindet sich die Antwort auf dieses “Warum” am allerweitesten – unendlich weit – jenseits unseres Vorstellungs- und Begriffsvermögens. Kein Augustinus, kein Thomas von Aquin, kein Kant, Hegel, Leibnitz, Schopenhauer, Swedenborg … und auch die stark vereinfachende WTG-“Theodizee für Dummies” kann dieses Rätsel lösen. Das hat nichts und gar nichts mit einem “Mangel an (Gottes)Glauben”, oder gar mit “Gottzweifel” zu tun – das ist eine simple Tatsachenfeststellung. Mit der (derzeit für uns geltenden) Unlösbarkeit dieser Frage müssen wir leben und fertig werden, im Sinne von Jes 55,9 (“Gottes Wege sind höher als der Menschen Wege”) sowie Pauli Aussage “Wir erkennen stückweise”. Daran führt kein Weg vorbei, auch das WTG-“Studien”-Thema “Warum hat Gott das Böse zugelassen” nicht. Platos Höhlengleichnis kommt mir hier in den Sinn; wir sehen nur die Schatten an den Wänden.

          Und das wollte ich mit meiner Aussage “Ich habe mich von WTG-Theodizeelehre verabschiedet” sagen. Ich zweifle weder an Gott, noch an seinem Wort, noch an der absoluten Wahrheit und Gerechtigkeit seiner Verfahrensweisen. Ich bin mir lediglich bewußt, daß wir derzeit – in und aufgrund unserer “nur” menschlichen Existenz – weder Gott erfassen, noch seine Handlungen vollumfänglich begreifen können. Mir scheint, es ist eine Sache der Demut, dies zu akzeptieren und sich diesem unveränderlichen Sachverhalt zu fügen anstatt mit Gewalt versuchen zu wollen, derzeit unlösbare Geheimnisse zu lüften und Antworten zu “fabrizieren”, die im besten Falle der Wahrheit nicht gerecht werden. Des Weiteren bin ich fest davon überzeugt, daß, wenn 1 Joh 3,2 an uns erfüllt werden wird, sich uns neue, ungeahnte Welten des Verstehens und Begreifens eröffnen werden: “Es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, dass wir, wenn es offenbar werden wird, ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist.” Man bemerke: WIE ER IST! DANN erst wird es uns wie Schuppen von den Augen fallen, und das große “Aha” setzt ein. Dann erst werden wir über die uns heute fehlenden Puzzleteilchen verfügen und ins Gesamtbild einfügen können. Dies bereits heute schon, mit gefälschten, menschengemachten Pseudo-Puzzlestückchen zu versuchen kann nur auf Ab- und Irrwege führen.

          Herzlichst,

          M.N.

          Go to comment
          2015/05/21 at 6:23 pm
          • From hei-bea an M.N on Erschütterung

            Lieber M.N,
            solche und ähnliche wie von Dir geäußerten Gedanken sind mir auch schon
            oft durch den Kopf gegangen. Warum greift ein Gott “der Liebe”, dessen E-
            benbild der Mensch sein soll, n i c h t ein- er könnte alles viel besser und
            schneller regeln als wir, denen nur begrenzte Hilfe in Notfällen möglich ist?!
            “Jesu Herz ist bei den Menschenkindern” , so heißt es- warum beschützt
            er sie dann nicht?!
            Aber- meine ganz persönlichen Gedanken und Erfahrungen dazu: vielleicht
            tut er es ja in einem Bereich, der für uns nicht greifbar ist… Ein Beispiel:
            mein Mann -ein Fuhrunternehmer-hatte drei schwere Unfälle: ein Lkw ist
            ausgebrannt- er kam gerade noch heraus, ein Lkw schleuderte wegen ei-
            nes geplatzten Reifens über die Mittelleitplanke der Autobahn in den Ge-
            genverkehr- niemand kam zu Schaden und einem Lkw wurde im Container-
            hafen die ganze Front “abrasiert”, durch einen unvorsichtigen anderen Fah-
            rer, ca. 50cm vor den Knien meines Mannes: ihm ist nichts passiert! ( Zu
            dem Zeitpunkt hatten wir drei kleine Kinder)
            Hat da nicht einer im Himmel, den ich jeden Tag um Schutz für meine Fa-
            milie bitte, das “Schlimmste” verhindert?! “I want believe”, aber wissen tu
            ich es nicht! Ich versuche, den himmlischen Vater zu lieben und ihm zu ver-
            trauen, obwohl ich ihn nicht verstehe. Es liegt einfach alles in seiner Hand!
            Jetzt einmal ein ganz anderes Thema: Wo geht die Lebenskraft,
            der Odem des Lebens, die “freigesetzte” Energie hin?! Energie geht nicht
            verloren! Hast Du Dir darüber schon Gedanken gemacht? Oder- warum
            wurde das Buch “Henoch” nicht in den Bibelkanon aufgenommen?- Es
            hält doch sehr interessante Erklärungen bereit! Es gibtso vieles, was zu-
            mindest ich nicht genau weiß aber gern wüßte… Abwarten…
            In diesem Sinne sonnige Grüße aus dem Harz hei-bea

            Go to comment
            2015/05/22 at 9:59 am
          • From Bruder on Erschütterung

            Hallo lieber M.N.
            Deinen Ausführungen möchte ich voll und ganz zustimmen. Auch ich bin mir bewusst, dass wir aufgrund unserer menschlichen Existenz Gott weder erfassen, noch begreifen können, auch seine Handlungen nicht.
            Wir sollten vorsichtig sein wenn wir die Handlungen mit unseren menschlichen Vergleichen versuchen zu erklären. Wenn wir auch im Bilde Gottes erschaffen sind so bedeutet das nicht dass sich die Handlungen Gottes mit unserem Verstand begreifen und erklären lassen.
            An Gott zu glauben bedeutet mehr als nur zu glauben dass es einen Gott gibt. Glauben heißt vertrauen. Ich vertraue auf die Gerechtigkeit Gottes und auch seine Handlungen, auch wenn ich sie nicht alle verstehe. „Wer bist du Mensch, das du Gott und seine Handlungen richten und beurteilen vermagst?“
            Danke auch für deinen Hinweis auf 1. Joh. 3:2 “Es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, dass wir, wenn es offenbar werden wird, ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist.”
            Diesen Vers habe ich so noch nie gesehen, doch dann erst wird uns Gott verständlich werden und, wie du richtig sagst, das große “Aha” setzt ein.
            Bis dahin müssen wir als Einzelne mehr oder weniger durch Drangsale und Prüfungen gehen, so wie es Kritikus ausgedrückt hat in seinem Kommentar. Durch diese Prüfungen wird unser Glaube geprüft. Damit möchte ich aber nicht sagen dass diese Prüfungen von Gott kommen und gesteuert werden um uns zu testen.
            Liebe Grüße
            Florian

            Go to comment
            2015/05/22 at 8:48 am
          • From Anna on Erschütterung

            Lieber Autor, lieber M.N., liebe Schwestern und Brüder,

            inzwischen hatte ich Gelegenheit etwas nachzudenken.

            Einerseits liebt Jehova den einzelnen Menschen, andererseits sind ja die Nationen gemäß Jesaja 40 ab Vers 12 (Hfa) nur ein Tropfen in einem Eimer oder Stauf auf der Waage.

            12 Kann jemand die Wassermassen der Meere mit der hohlen Hand messen oder die Weite des Himmels mit der Handspanne bestimmen? Und kann jemand die Erdmassen in Eimer abfüllen, die Berge wiegen und alle Hügel auf die Waagschale legen?
            13 Wer kann den Geist des Herrn fassen? Wer war sein Lehrer, wer hat ihn beraten?
            14 Braucht der Herr jemanden, bei dem er sich Rat holt, einen, der ihn unterrichtet und ihm zeigt, was richtig ist? Musste ihm je einer neue Erkenntnisse vermitteln und ihm die Augen öffnen für das, was er zu tun hat?
            15 Nein, niemals! Denn in seinen Augen sind die Völker nur wie Tropfen im Eimer, wie Stäubchen auf der Waage.

            Also mein Schöpfer liebt mich als der welcher ich bin. Und Völker sind wie Tropfen, die schnell verdunsten.
            Für Völker oder Nationen stehen für mich auch selbsternannte Organisationen wie die WTG die meinen von Gott auserwählt zu sein seinen Willen zu tun. Nur wie unser Herr Jesus sagt wird man dies an den Früchten erkennen.

            Gott weiß, wie wir uns fühlen, und was wir fürchten. Darauf vertraue ich erstmal. Und vieles, ach was du M.N. über Abraham schreibst verstehe ich nicht unbedingt.

            Liebe Grüße aus dem Dauerregen Anna

            Go to comment
            2015/05/21 at 8:15 pm
    • From autor on Erschütterung

      Liebe Anna,

      der Gedanke, dass Gott uns auf die Probe stellen kann ist dir unverständlich? Und doch lässt Gott Situationen zu, die uns zur Prüfung werden. Das Leben ist voll davon! Und deshalbmuss man sich immer wieder fragen, ob man dem Gebot der Liebe folgen will oder nicht.
      Was unseren Anschluss an die Org. betrifft, so war dies hoffentlich unsere persönliche Entscheidung. Als ich mich den Zeugen anschloss, spielte die Org. in unserem Leben nicht die tragende Rolle, die man uns heute zumuten will. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass wir nicht “IN einer Organisation waren, sondern BEI einer Organisation”. Damit wurde deutlich gemacht, dass wir die Dienste der Org. nur benutzten; jeder stand ohne ORG. vor Gott, in eigener Verantwortung. Nun hat sich das im Laufe der Zeit radikal geändert und wir sind herausgefordert. Diese neue Lage kann für uns zur Prüfung werden. Ich kenne Menschen, die sich aus reiner Enttäuschung sogar von Jehowah getrennt aben. Aber was hat Gott damit zu tun, wenn uns Menschen betrügen? Wir haben alle ein Gewissen und eine ausreichende Bibelkenntnis. Was hindert uns daran, demgemäß zu handeln?
      Bedenke bitte, dass keine religiöse Gemeinschaft die “wahre Religion” hat, alles wurde korrumpiert!
      Und genau das hat Jesus prophezeit.
      Was fragte Jesus, als er über seine Wiederkunft sprach? “Wird der Menschensohn, wenn er gekommen ist, wirklich den Glauben auf der Erde finden?” Warum stellte er diese Frage? Er stellte sie, weil unser Glaube auf sehr harte Probe gestellt werden kann! Die Echtheit unseres Glaubens muss geprüft werden!
      Was unsere Kinder anbelangt, so müssen auch sie ihren eigenen Weg zu Gott finden. Wir haben uns vielleicht zu sehr in Sicherheit wiegen lassen, weil man Spr. 22:6 so auslegte, als sei es ein Gesetz, von dem es keine Ausnahme geben könnte. Ich habe selbst Kinder und muss zulassen, dass jedes von ihnen hoffentlich seinen Weg findet.
      Bitte versuche, dich neu zu orientieren. Es lohnt sich! Und was ich darüber geschrieben habe, entspricht meiner Erfahrung.
      Ich hoffe, dass ich dir ein wenig helfen konnte. Liebe Grüße!

      Go to comment
      2015/05/18 at 6:54 pm
      • From autor on Erschütterung

        Autor an Anna

        Liebe Anna!
        Nachdem ich meinen Kommentar an dich geschrieben hatte, kam das Nachdenken, es kamen auch Gefühle, die beim ersten Kommentar etwas zu kurz kamen. Ich erwähnte schon, dass ich auch Kinder habe, um die ich Angst habe. Auch wenn mein Sohn ein Ältester ist, mache ich mir Sorgen. Aber diese Sorgen nützen nichts. So kann ich nur für ihn und die anderen Kinder beten, dass unser Vater im Himmel ihnen Einsichten schenkt. Denn das ist es ja, was wir alle benötigen: Einsichten.

        Ich möchte noch etwas erwähnen: Jesus sagte einmal auf die Frage seiner Apostel, wer denn gerettet werden könne: “Bei Gott sind alle Dinge möglich!” Vorher erwähnte er das Nadelöhr und das Kamel. Ich denke immer, dass Jehowah es möglich machen kann, dass ein Kamel durch das Nadelöhr kommen kann.
        Die Voraussetzungen für das Vertrautwerden mit Gott sind in jedem Menschen angelegt; Gott sucht nach Menschen und zieht sie. Ich möchte an Luk. 4 erinnern, wo Jesus zwei Menschen erwähnt (die Witwe von Zarephat und Naaman), die nicht zur “Organisation Israel” gehörten. Gott hatte sie nicht übersehen! Wir müssen unserem Vater unbedingt zutrauen, dass er seine Wunder an Menschen wirkt, auch an unseren Kindern.
        Wir dürfen noch hoffen! So wollen wir es tun und wissen, dass Gott nicht launisch oder unberechenbar oder gar lieblos ist. Für ihn zählt jeder Mensch! Und um jeden bemüht er sich.
        Gibt es ein Leben ohne Schuld? Ich denke nicht. Auch ich bin an meinen Kindern schuldig geworden – ohne es zu wollen, einfach nur deshalb, weil ich ein sündiger Mensch bin. Was ist da zu machen? Ich bete darum, dass und Gott gnädig sein möchte. Ich weiß, dass Jesus auch gekommen ist, “um das Herz der Väter wieder den Söhnen zuzuwenden und das Herz der Söhne den Vätern” (Mal. 4:6). Daher möchte ich vorschlagen, auch hier auf Gott zu warten und es unseren Kindern nicht zu schwer machen, ihn zu finden.

        Ich grüße dich lieb!

        Go to comment
        2015/05/18 at 8:17 pm
        • From Anna on Erschütterung

          Lieber Autor, liebe Schwestern und Brüder,

          Danke für deine lieben Worte an mich. Und auch das was du an M.N. geschrieben hast.

          Ich werde mir dies gut und gebetsvoll mit meiner Bibel durchlesen.

          Wird wohl wichtig sein manche Dinge geschehen zu lassen.

          Und Freiheit, Vertrauen und Glauben, darüber lohnt es sich nachzudenken.

          Herzlichen Dank nochmals und liebe Grüße Anna

          Go to comment
          2015/05/19 at 11:05 am
    • From Florian on Erschütterung

      Hallo liebe Anna,
      auch ich habe mit Kopfschütteln die Anwendung des Gleichnisses über die 10 Jungfrauen in diesem Artikel erlebt und verfolgt.
      Gleich zu Beginn wird das Gleichnis Jesu unmerklich zu einer Prophezeiung umgedeutet in dem man sagt: In der gleichen Prophezeiung erzählte Jesus das Gleichnis von den zehn Jungfrauen. Matthäus 25:1-13
      Dann wird die Frage aufgeworfen was ist die grundlegende Botschaft des Gleichnisses sei, um mit der zweiten Frage auch gleich indirekt die Frage zu beantworten indem man die Frage stellt: „Wie haben treue Gesalbte den Rat aus dem Gleichnis angewandt, und mit welchen Ergebnissen?
      Der gesamte Artikel hatte nur ein Ziel, uns zu vermitteln das es in diesem Gleichnis Jesu von den 10 Jungfrauen nur um die Gesalbten ging, und diese wie di klugen Jungfrauen alles richtig gemacht haben.
      Und so wird auch prompt gleich zu Beginn die Behauptung in den Raum gestellt Jesus habe als er über die letzten Tage des gegenwärtigen bösen Weltsystems sprach, und in der Zeit, in der er als König in Gottes Königreich regieren würde, den „treue und verständigen Sklaven“, also die sieben der leitenden Körperschaft unserer Organisation, als seine VERTRETER auf der Erde eingesetzt. Das muß man sich mal vor Augen halten. Diese 7 sind die Vertrer Christi auf Erden! Und kaum einer unserer Brüder zuckte bei dieser Anmaßung auch nur mit den Wimpern.
      In der gesamten Endzeitrede Jesu gibt keinen einzigen Hinweis das Jesus für sich einen Vertreter einsetzen würde, wenn er seine Königsreichsmacht antreten würde. Im Gegenteil er warnt uns eidringlich vor denen, die sich als seine Vertreter ausgeben.
      Und der Verweis auf das GLEICHNIS vom treuen Sklaven, Matth. 24:45-48 ist lächerlich und wird in seiner Gesamtheit verdreht wiedergegeben. Es handelt sich dabei genauso um ein Gleichnis wie das von den 10 Jungfrauen und gilt für ALLE Christen, und zwar alle sollten wachsam, vorbereitet und ihre Pflichten erfüllend auf das Kommen des Messias warten, nicht mehr und nicht weniger.
      Bemerkenswert ist auch dieser Hinweis: „Könnte es sein, dass man sich zu sehr auf die Einzelheiten konzentriert hat, und so die einfache, aber wichtige Botschaft des Gleichnisses verloren ging?“
      Ja, genau so war es und ist es auch in diesem Artikel wieder, in dem man die einzelnen Personen und Ereignisse einer bestimmten Gruppe zuordnet und dabei verwischt das es nicht um Personen oder Gruppen geht sondern um Verhaltensmuster, das auf jeden einzelnen persönlich zutreffen kann. Zu behaupten alles dieses treffe nur auf die „Gesalbten“ in unseren Reihen zu entbehrt jeder biblischen Grundlage.
      So gesehen ist der Abs. 14 in diesem Artikel der, der die wahre Botschaft dieses Gleichnisses Jesu auf den Punkt bringt, Zitat: Die Botschaft des Gleichnisses lautet ja ganz einfach: „Wacht daher beharrlich.“ Und Jesus sagte einmal: „Was ich aber euch sage, sage ich allen: Wacht beständig“. Jesus erwartet also nicht nur von den Gesalbten, sondern von allen seinen Nachfolgern, vorbereitet und wachsam zu sein. Wir alle folgen so dem guten Beispiel der Gesalbten und stellen wie sie den Dienst an die erste Stelle. Außerdem sollten wir daran denken, dass die törichten Jungfrauen die verständigen vergeblich um Öl baten. Was lernen wir daraus? Niemand kann für uns treu bleiben, niemand kann für uns in der Wahrheit bleiben und niemand kann für uns wachsam bleiben. Jeder von uns hat sich vor dem gerechten Richter zu verantworten, der von Jehova eingesetzt worden ist. Da Jesus bald kommt, müssen wir bereit sein!“ Zitat Ende
      Wenn dem so ist, warum handelt dann der gesamte Artikel nur von den Gesalbten? Und wenn Jesus schon seit 1914 regiert, warum müssen wir noch bereit sein weil er angeblich erst BALD kommt?
      Also, der gesamte Artikel hatte nur ein Ziel, uns die Gesalbten, und da ganz besonders den Sklaven, als die 5 klugen Jungfrauen zu präsentieren. Aber um zu verhindern, das nun der Gedanke beim einfachen Fußvolk aufkommt, „dann geht uns dies ja alles nichts an“ wurde noch der Absatz 14 eingefügt. Und so hat man uns wahrscheinlich ungewollt doch noch die wahre Deutung des Gleichnisses gegeben.
      Liebe Grüße
      Florian

      Go to comment
      2015/05/18 at 11:36 am
  • From Ordnungszahl 83 (kristallin) on Das Frauenbild der leitenden Körperschaft

    Lesen wir doch mal Römer 16:7 in der Guten Nachricht Bibel:
    “Grüßt Andronikus und Junia, meine jüdischen Landsleute, die mit mir gefangen waren. Sie nehmen unter den Aposteln einen hervorragenden Platz ein und sind schon vor mir Christen geworden.”

    Junia war eine Frau! Eine Frau unter den hervorragenden Aposteln. Erst im 13. Jahrhundert fing die Kirche an, zu leugnen, dass es sich hier um den in der Antike verbreiteten Namen Junia handelte und baute ihn um zu Junias, einer bis dahin unbekannten männlichen Entsprechung. So wurde einer biblischen Figur eine Geschlechtsumwandlung verpasst. Es gibt insgesamt drei deutsche Übersetzungen, die den ursprünglichen Namen nutzen (Gute Nachricht, NeueLuther und Bibel in gerechter Sprache).

    Nice to know…

    O83 grüßt und wünscht schönen Tag

    Go to comment
    2015/05/18 at 10:03 am
  • From hei-bea on Erschütterung

    Lieber Verfasser dieses Schreibens,
    eine sehr das Herz berührende Abhandlung über die schwere Zeit persönlicher Konsequenzen aus der
    Erkenntnis, dass es eben doch nicht die “Wahrheit” war, die wir geglaubt, verkündet und verteidigt ha-
    ben – und das über einen langen Zeitraum…
    Ich danke unserem Vater und Jesus sehr oft dafür, dass ich das “erkennen” durfte und auch die Kraft
    und den Mut besaß,mich zu lösen! Ohne die Hilfe von oben – unmöglich!
    Da ist das Gefühl von Verlassenheit von liebgewonnenen Menschen – aber n i e von Gott! – Und trotz-
    dem tut es weh! Aber wir sind Kämpfer! Für Gott, und nicht für eine menschliche Orga, deren Führer
    die Diskrepanz zwischen hohem moralischen Anspruch an andere und ihrer eigenen teilweise ver-
    dorbenen Lebensweise einfach ignorieren!
    Wenn ich den Mißbrauch mindestens zweier minderjähriger Mädchen eines “Ältesten” und den Ver-
    such des Vertuschens anderer Ältester in meiner Ex-Vs nicht persönlich mitbekommen hätte, ich hät-
    te für diese Männer meine “Hand ins Feuer” gelegt! Von mir auf ihr Gewissen Jehova gegenüber an-
    gesprochen: Schulterzucken und Schweigen!- Jeder andere wäre von dieser “ehrenwerten” Gesell-
    schaft an den Pranger gestellt worden- wie die bösen Priester anderer Kirchen!
    Ich hingegen fühle mich jetzt nur noch -was mein Glaubensleben betrifft- unserem himmlischen Va-
    ter und seinem Sohn gegenüber verantwortlich- ein unbeschreibliches Gefühl der Sicherheit, Frei-
    heit und Geborgenheit!
    Mögen noch viele,die Zweifel haben, den Mut und die Kraft finden, sich von dieser menschenverach-
    tenden Orga zu lösen- dann erlebt man -auch im buchstäblichen Sinn- die herrliche Freiheit der Söh-
    ne Gottes- jetzt schon!
    Liebe Grüße aus dem Harz hei-bea

    Go to comment
    2015/05/17 at 7:07 pm
  • From Micha on Erschütterung

    Welcher Bruder oder welche Schwester diesen trostreichen Beitrag auch geschrieben haben mag- ich sage DANKE dafür. So was hätte ich mir in all den Jahren mal gewünscht als WT-Artikel oder Vortrag, einfach mal bischen Einfühlungvermögen, Verständnis, Güte und Milde.
    Einen schönen Sonntag Euch allen
    Micha

    Go to comment
    2015/05/17 at 12:31 pm
  • From O.W. Schade on Erschütterung

    Erschütterung!

    Ich sage vielen Dank für den einfühlsamen und zu Herzen gehenden Artikel. Ihr beschreibt genau den Werdegang all derer, uns eingeschlossen, die durch die Doppelmoral der WTG erschüttert wurden und daraufhin Stück für Stück erwachten.

    Ihr zitiert unter anderem die Bibel in Galater 2:4,5 und die Schlachter-Bibel ( Studienausgabe ) sagt in ihrer Fußnote zu den Versen als Ergänzung noch folgendes:
    2,5: “gaben wir auch nicht…nach. Paulus und Titus ( V.3 ) rückten nie auch nur ein Stück weit von ihrer Erkenntnis der Errettung allein aus Gnade und allein durch Glauben ab”.

    2,4: “unterjochen. Wörtl. “versklaven”. Vermittelt den Gedanken an absolute Sklaverei unter einem System der Werkgerechtigkeit, das unmöglich zum Heil führen kann”.

    Somit ist die Bibel an dieser Stelle unmissverständlich und eindeutig! KEIN System der Werkgerechtigkeit führt zum Heil; auch nicht bei gegenteiliger Behauptung.

    O.W.S.

    Go to comment
    2015/05/17 at 10:16 am
  • From Omma on Erschütterung

    Ein super Artikel!!! Ich bin noch ganz benommen, und meine Augen sind noch feucht, von den einfühlsamen Worten, die mir wirklich Mut gemacht haben, für meinen weiteren Lebensweg. Ja, es mag so aussehen, dass wir einsam sind, dabei sind wir nie allein, wenn wir mit unserem himmlischen Vater und seinem lieben Sohn gehen, auch wir haben diese Erfahrung gemacht. Selbst Ächtung, wie du schreibst, kann man im Vertrauen auf unsere beiden Höchsten, ertragen. Ja, ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, wir bekommen die Kraft dazu, wenn wir darum bitten.

    Noch einmal ganz, ganz lieben Dank Omma

    Go to comment
    2015/05/16 at 11:19 pm
    • From Nachdenker an Autor on Erschütterung

      Hallo,
      vielen Dank für den einfühlsamen Kommentar, der genau auch meine Abnabelung von der Organisation darstellt. Mögen das noch viele schaffen.

      Go to comment
      2015/05/17 at 7:03 am
  • From O.W. Schade on Ist eine religiöse Sozialisation schon Gehirnwäsche?

    O.W.S. an Matthäus!

    Achtung: Umleitung!!!

    Das Wachtturmzitat vom 15.07.2013 / Seite 20 / Absatz 2 war enorm aufschlussreich. Mir persönlich ist noch nie aufgefallen, dass der Wachtturm Bibeltexte wie zum Beispiel Matthäus 4:4 oder Johannes 17:3 gezielt umlenkt, um sie auf die “Sklavenklasse” anzuwenden. Auf ganz subtile Art und Weise wird so dem Leser suggeriert, dass Jehova Gott und Jesus Christus und der treue und verständige Sklave im Grunde genommen austauschbar sind. Das lebendige Wort Gottes und das Ewige Leben kommen ganz unmerklich nun vom “Sklaven” anstatt von Gott und Christus. ACHTUNG: UMLEITUNG!!!

    Das war für mich ein echtes HIGH-LIGHT ( Neues Licht ) und ich werde jetzt bewusster auf die Umleitungs-Schilder der WTG achten!

    O.W.S.

    Go to comment
    2015/05/16 at 11:18 am
    • From O.W.Schade@JW.ORG ist Kult on Ist eine religiöse Sozialisation schon Gehirnwäsche?

      JW.ORG IST EINFACH NUR KULT!

      “Kult, Kultus, liebe Mitleser von BI-Aktuell, ist die Gesamtheit von Volkssitten, Vorstellungen und Gebräuchen, die nach Inhalt und Ausdruck einen bestimmten, meist religiös-mythischen Gedanken vertreten und sinngemäß als heilig gepflegt werden.” (Psychologisches Wörterbuch/Dorsch)

      JW.ORG durchläuft derzeit eine Metamorphose von Glaubensgemeinschaft über Religionsgemeinschaft hin zu einer gewollten KULTGEMEINSCHAFT. Und in einem religiösen Kult fängt man am besten mit den Kleinsten und den Wehrlosesten an, mit unseren unbedarften Kindern und Jugendlichen.

      Kein Wunder also, dass sämtliche religiös-mythischen Gedanken und Traditionen urplötzlich von der Leitenden Körperschaft “heilig gesprochen werden” und nun Teil ihres geheiligten Kultes geworden sind.
      Jehovas Zeugen praktizieren treu und brav den religiös-mythischen Kult, für den sie selbst noch vor wenigen Jahren kompromisslos exkommuniziert worden wären.

      In der päpstlichen Funktion der Seligsprechungen und der Heiligsprechungen erlaubt die derzeitige LK der Zeugen Jehovas nun all das, was ihre eigene LK bis vor wenigen Jahren noch scharf verurteilt und verpönt hatte. Eine Metamorphose der ganz besonderen Art.

      Wie aus Glauben ein religiös-mythischer Kult wird:
      https://www.tumblr.com/search/jw.org%20flags

      Wie aus einem Kult religiöser Wahn wird:

      Kult, Kult-ur? Nein danke!
      O.W.S.

      Go to comment
      2016/01/31 at 8:04 am
      • From Petrus111 on Ist eine religiöse Sozialisation schon Gehirnwäsche?

        Lieber O.W.S.,
        Das hast du völlig missverstanden!
        Die Prophezeiung ist, dass das Werk weltweit getan wird.
        Das Internet als segensreiche Erfindung der Zeit des Endes erlaubt es, nun die gute Botschaft weltweit zu verkünden. Man stellt alles ins Internet-in vielen Sprachen-und damit hat sich dann die Prophezeiung durch JW. Org erfüllt.
        (Die Seite ist ja auch technisch gar nicht schlecht; das einzige, was ihr fehlt, ist die Möglichkeit , der Org eine Mail zu schreiben – aber Verkündigung ist ja auch was einseitigeres, kein Dialog! )
        Diese Homepage ist also in direkter Erfüllung biblischer Prophezeiungen entstanden! Da kann man doch auch ein bisschen mit Fähnchen wedeln, so als Ausdruck der Freude, oder?
        Beste Grüße
        Petrus 111

        Go to comment
        2016/01/31 at 11:43 am
        • From O.W.Schade@Petrus111 on Ist eine religiöse Sozialisation schon Gehirnwäsche?

          Lieber Petrus 111!

          Wie konnte ich nur die viel größere Endzeiterfüllung der Worte Jesu durch den Internetgebrauch der JW.ORG übersehen. Wie gut, dass das Internet jetzt geheiligt ist und der biblischen Erfüllung dient. Vor 25 Jahren verloren die Ältesten und Dienstamtgehilfen in meinem Heimatkreis noch ihr Amt, wenn sie aktiv im Internet unterwegs waren. Da war das Internet noch satanisch und bösartig und eine Erfindung des Teufels. Offenkundig haben es die 7 Männer aus Brooklyn nun heiliggesprochen.

          Beste Grüße zurück
          O.W.S.

          Go to comment
          2016/01/31 at 4:41 pm
          • From O.W.Schade@Nachdenker on Ist eine religiöse Sozialisation schon Gehirnwäsche?

            JW.ORG ANLEITUNG ZUM UNGLÜCKLICHSEIN…

            Lieber Nachdenker, lieber haraschmi!

            Der Unglücksaspirant namens “Gehorsamer Verkündiger” sollte sich stets an zwei JW.ORG Regeln orientieren:

            Erstens: Es gibt nur eine mögliche, erlaubte, vernünftige, sinnvolle, logische Lösung des Problems, und wenn diese Anstrengungen noch nicht zum Erfolg geführt haben, so beweist das nur, dass er sich noch nicht genügend angestrengt hat.

            Zweitens: Die Annahme, dass es nur diese einzige Lösung gibt, darf selbst nie in Frage gestellt werden; herumprobieren darf man nur bei der Anwendung dieser Grundannahme.

            Paul Watzlawicks Anleitung zum Unglücklichsein NICHT zu befolgen ist der erste Schritt zum Glück. Dass ihr mit mir zusammen die Absurdität der WTG/JW.ORG aufdeckt und sichtbar macht, könnte für den “Gehorsamen Verkündiger”, dem Unglücksaspiranten, der erste Schritt sein, die abstrusen JW.ORG Regeln zu brechen um endlich zu seinem Glück zu finden.

            Euch einen schönen Sonntag Abend
            O.W.S.

            Go to comment
            2016/01/31 at 8:32 pm
        • From haraschmi on Ist eine religiöse Sozialisation schon Gehirnwäsche?

          Das Internet wurde auch von Jesus erfunden, damit sich Mat.24:14 erfüllt..

          Go to comment
          2016/01/31 at 12:52 pm
          • From Nachdenker an haraschmi on Ist eine religiöse Sozialisation schon Gehirnwäsche?

            Hallo haraschmi und Alle,
            nicht nur das Internet, nein auch die unbemannten Drohnen wurden von den 7 hlg. Männern erfunden und entwickelt. So und nur so erfüllt sich Matthäus 24:14.
            Die nächste Resolution betrifft die Erklärung, das sich jeder Verkündiger eine Drohne anschaffen soll um seine Literatur den Menschen frei Haus zu liefern. Ist doch ne tolle Neuerung. So kommt das neue Licht auch bis in die dunkelste Ecke.
            Grüsse aus dem verregneten Hunsrück
            Ein Grippegeschwächter Nachdenker

            Go to comment
            2016/01/31 at 5:11 pm
    • From Matthäus an O.W.S. on Ist eine religiöse Sozialisation schon Gehirnwäsche?

      Hallo O.W.S., das mit den Schilder ist so eine Sache, da kann man sehr schnell in die Irre geführt werden.

      Zum Gedanken Gottes Organisation prüfen (ihre Wegleitung)
      und – wenn nötig – kritisieren oder korrigieren?

      Warum haben die meisten ZJ ein schlechtes Gewissen, wenn sie das machen?

      Warum ist es bei uns nach der Taufe verpönt, das zu tun, wozu wir Andersgläubige in unserer Predigtätigkeit auffordern? In der Broschüre der WTG Jehovas Zeugen – Wer sind sie? erhalten wir auf S. 4 folgende Einladung: „Jehovas Zeugen glauben, dass alle religiösen Lehren anhand der Bibel geprüft werden sollten, ganz gleich, ob es sich um Lehren handelt, die sie selbst vertreten, oder um die Lehren von jemand anders.“

      Wie soll man aber das Kunststück fertig bringen, dieser Einladung zu folgen und zugleich die Aufforderung zu befolgen, an nichts, was die Organisation lehrt, zu zweifeln oder in Frage zu ziehen? Wenn ein ZJ einem Irrtum seiner Organisation auf die Spur kommt, muss er lt. Wachtturm vom 1.2.96 sofort etwas unternehmen, um die geringste Spur des Zweifels auszurotten: „Wenn sich eine Spur des Zweifels an … seiner Organisation in unserem Herzen festzusetzen droht, müssen wir schnell etwas unternehmen, um ihn auszumerzen, bevor er so zu nagen beginnt, dass er unseren Glauben zerstört.“

      Wer so spricht, muss große Angst vor der Wahrheit haben. Auf wie wackligen Füßen muss doch jene Wahrheit stehen, die sich davor fürchten muss, hinterfragt zu werden. Eine Lehre, die auf Wahrheit beruht, hält auch einer noch so scharfen Kritik Stand.

      In einer Sonderausgabe der Zeitschrift Erwachet! (v. 8.1.61), in der die katholische Kirche nach Strich und Faden kritisiert wurde, zitiert die WTG Dr. Albert Schweitzer mit den Worten: „Man kann einer Lehre keine größere Ehre erweisen als sie mit der gleichen Rücksichtslosigkeit zu prüfen, mit der man Stahl prüft, um herauszufinden, wie viel Wahrheit sie enthält.“ (S. 3) Erweisen wir daher der WTG die große Ehre, ihre anmaßenden Behauptungen und Sonderlehren zu prüfen, um herauszufinden, wie viel Wahrheit sie enthalten.

      Alle Ansichten der Organisation sind richtig und wahr – glauben fast alle ZJ, da es ihnen von oben oft genug gesagt wird. Darum darf sich kein ZJ angesprochen fühlen, wenn er im Wachtturm (obwohl er in aller erster Linie für JZ geschrieben wird) liest: „Entspricht dies auch deiner Ansicht über Wahrheit? Wenn ja, könnte es dann sein, dass du diese Ansicht übernommen hast, ohne sie gründlich zu hinterfragen?“ (1.7.95, S. 4)

      Wer anfängt, eine der Ansichten, die nur ZJ vertreten, zu hinterfragen, beschwört eine weitere Reihe von Fragen herauf, so dass der Zweifel zu nagen beginnt, bis er unseren Glauben (an die hinter- fragte Ansicht) zerstört.

      Wir werden zwar durch den Wachtturm ermahnt, keine Ansicht zu übernehmen, ohne sie gründlich zu hinterfragen, aber die Schreiber können darauf vertrauen, dass die große Masse der Leser das nicht tut. Denn der regelmäßige Leser ist schon so weit indoktriniert, dass er sich über niemanden, der in der Organisation Autorität ausübt, beklagt und über nichts mehr murrt. Er vertraut uneingeschränkt und folgt rückhaltlos. Er hinterfragt nichts mehr, weil er dann ein schlechtes Gewissen hätte.

      Wer es dennoch tut und dann zwangsläufig anfängt zu murren und zu klagen, wird im Wachtturm vom 15.6.96 auf Seite 21 bereits zu den „gottlosen Abtrünnigen“ gezählt! Unter der Überschrift „Warnung vor dem Murren“ wird auf dieser Seite mit folgenden Worten auf die gefährlichen Folgen dieser missachteten Warnung aufmerksam gemacht: „Das Murren und Klagen kann bei ihnen sogar so weit gehen, dass sie Veröffentlichungen des ‚treuen Sklaven’ kritisieren.“ Was für ein Vergehen, sogar so weit zu gehen!

      Wir dürfen selbstverständlich alle übrigen 7 Milliarden Menschen incl. der angesehensten Staatsmänner, Wissenschaftler, Bibelexegeten und alle hohen kirchlichen Amtsträger – allen voran den Papst – kritisieren, aber dann ist Schluss. Wenn es dann noch jemand von uns wagt, sogar so weit zu gehen, die LK des ‚treuen Sklaven’ zu kritisieren, dann liegt mehr als eine Majestätsbeleidigung vor. Das ist schon mindestens eine Blasphemie.

      Auch hinter dieser Warnung verbirgt sich die große Angst vor der Kritik denkender Menschen aus den eigenen Reihen. Wer von den ZJ eine Wachtturm-Aussage hinterfragt und dann kritisiert, ist in der Regel noch meilenweit vom Antichristen, von Gottlosigkeit und Abtrünnigkeit entfernt. Und doch wird jeder ZJ mit solchen und anderen Beleidigungen überschüttet, wenn er es wagt, im engsten Freundeskreis die angeblich prophetische Bedeutung der Jahre 1914, 1918 oder 1919 nach einer Überprüfung in Frage stellt. „Doch was wäre“ heißt es im oben zitierten Wachtturm weiter, „wenn wir eine negative Einstellung entwickeln würden, die in kritischen Diskussionen im engsten Freundeskreis zum Ausdruck käme?“

      Wer das tut, ohne hinterher Tränen der Reue zu vergießen, wird am häufigsten mit dem Etikett Abtrünniger stigmatisiert. Und vor „Abtrünnigen“ wird mehr gewarnt als vor den außenstehenden Kritikern, an die sich die ZJ schon gewöhnt haben. Ja, die „abtrünnigen“ ZJ sind von der Organisation bereits zum Feindbild Nr. 1 erklärt worden, und sie ist daher sehr darauf bedacht, ihre Glaubwürdigkeit sogar durch Rufmord zu zerstören.

      Und das sind jene die sich am Beispiel Jesu orientieren – das ist der Witz des Tages!

      Go to comment
      2015/05/18 at 7:11 pm
      • From Gerd on Ist eine religiöse Sozialisation schon Gehirnwäsche?

        Lieber Matthäus,

        besser kann man argumentativ ein Plädoyer im Gerichtssaal gegen die WTG nicht vortragen – Kompliment!

        Was jeder Advokat schätzt: den Beschuldigten mit dessen eigenen Argumenten zu Fall zu bringen. Deutlicher geht es nicht!

        Ich danke dir!
        Gerd

        Go to comment
        2015/05/18 at 7:24 pm
      • From Matthäus an O.W.S. on Ist eine religiöse Sozialisation schon Gehirnwäsche?

        Hier noch eine Erfahrung wie sie von einem Kreisaufseher (der heute keiner mehr ist sich eher zu den Kritikern der Organisation zählt) aufgeschrieben wurde:

        Auf einem der Bezirkskongresse fand in der Mittagspause beim Essen an den Stehtischen eine Diskussion statt, an der sich bis zu 13 Brüder und Schwestern beteiligten. Anlass war ein Programmpunkt, in dem der Redner sagte: „Jehovas Organisation ist die einzige Organisation der Welt, die den Menschen ewiges Leben vermittelt. Die Verbundenheit mit dieser Organisation ist ein unbedingtes Erfordernis zur Rettung.“

        Ein mutiger Bruder nahm an diesen Worten Anstoß und machte darauf aufmerksam, dass allein durch Jesus Christus Rettung und ewiges Leben möglich ist. Er zitierte aus dem Kopf einige Bibeltexte; unter anderem die Worte Jesu aus Johannes 17:3, die jeder ZJ auswendig kennt: „Dies bedeutet ewiges Leben, dass sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus.“

        Eine Schwester fügte die Worte aus Apostelgeschichte 4:12 hinzu: „Es gibt in keinem anderen (als Jesus Christus) Rettung, denn es gibt keinen anderen… durch den wir gerettet werden sollen.“ Ein Bruder von der UG 49, der gern dort stehen bleibt, wo diskutiert wird, gab den beiden Recht und wies auf Jesu berühmte Worte in Johannes 14:6 (die in abgewandelter Form das Thema dieses Kapitels bilden) hin und sagte dann noch: „Der Redner hat den Mund ganz schön voll genommen. Ich kenne keine Bibel, in der das geschrieben steht. Das steht noch nicht einmal in der Neuen-Welt-Übersetzung [der ZJ}.“

        Inzwischen hatte eine Schwester einen Kreisaufseher, der einige Tische weiter sein Essen einnahm, zu Hilfe geholt. (Ein Ältester hatte mal die Kreisaufseher die Halbgötter der Organisation genannt, da sie das Ende jeder Diskussion sind.) Gespannt warteten alle auf den Kommentar des Kreisaufsehers, der die letzten Worte des Bruders noch mitgehört hatte. Sich direkt an diesen Bruder wendend sagte er : „Das werden wir gleich klären, wer hier den Mund zu voll genommen hat. Glaubst du wirklich, dass du auch ohne Jehovas hilfreiche Organisation eine Aussicht auf Rettung hast?“

        Das prompte „Ja, selbstverständlich!“ als Antwort verdutzte den Fragesteller etwas. Nachdem er sich nach zwei bis drei Sekunden gefangen hatte, schwenkte er ein: „Gewiss, die Organisation hat noch nie behauptet, sie selbst sei die Rettung und das ewige Leben, aber sie ist zumindest ein Wegweiser zur Rettung.“

        „Das hat der Redner aber nicht gesagt,“ erwiderte der Bruder.

        Und clever warf die Schwester, die Apostelgeschichte 4:12 zitiert hatte, die Frage auf: „Was ist denn nun die Organisation: ein Wegweiser oder der einzige Wegweiser zur Rettung?“ Etwas leise stotternd antwortete der Kreisaufseher: „Na… ein… natürlich der einzige Wegweiser, denn wer….“

        Der Bruder fiel ihm ins Wort: „Wenn die Organisation nur ein – meinetwegen der einzige – Wegweiser ist, dann könnte ich doch jetzt, nachdem ich den Weg zur Rettung kennen gelernt habe, die Organisation ruhig ignorieren – oder? Wozu noch einen Wegweiser, wenn man den Weg kennt?“ Während der Halbgott nach Luft schnappte und „das geht nicht …“ hervorstammelte, zupfte eine Schwester, die gefährliche Situation erkennend, dem Bruder am Ärmel und drängte ihn zum Weitergehen. Als sie gingen, rief der Kreisaufseher ihm nach: „Halt … Wir kennen uns doch … Aus welcher Versammlung bist du?“ Nach dieser Frage, auf die der Bruder schon gewartet hatte, hatte er es besonders eilig, langsam weiter zu gehen. Der Boden wurde ihm zu heiß.

        Solche Diskussionen fürchtet die Organisation wie die Pest, da sie den Keim des „Abfalls“ in sich bergen. „Kritische Diskussionen im engsten Freundeskreis“ werden bereits zu den Aktivitäten oder der Propaganda Abtrünniger gezählt nach dem Motto: „Wehret den Anfängen.“ Darum erging unter der Überschrift „Falsche Religion und Abtrünnigkeit hassen“ im Wachtturm vom 15.7.92 folgende Aufforderung an alle ZJ: „Unsere Sicherheit hängt davon ab, dass wir uns vor der Propaganda Abtrünniger hüten, als sei sie Gift, was sie auch tatsächlich ist. … Die Verpflichtung, Gesetzlosigkeit zu hassen, bezieht sich darüber hinaus auf sämtliche Aktivitäten Abtrünniger. Zu Abtrünnigen (also nicht nur zur Abtrünnigkeit, sondern auch zu der Person!) sollten wir so eingestellt sein wie David, der erklärte: „Hasse ich nicht die, die dich, o Jehova, aufs tiefste hassen und empfinde ich nicht Ekel vor denen, die sich gegen dich auflehnen?“ Wer will bei diesen Erklärungen aus dem einzigen Sprachrohr Gottes noch bestreiten, dass Gottes Sprachrohr nicht nur Nächstenliebe, sondern auch Hass – sogar Bruderhass – predigt? Hat Jesus nicht geboten: „Liebet eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen“? In 1.Johannes 3:15 heißt es sogar: „Wer seinen Bruder hasst, ist ein Mörder. Ihr wisst, dass kein Mörder Anteil am ewigen Leben bekommt.“

        Go to comment
        2015/05/18 at 7:17 pm
        • From Tommy on Ist eine religiöse Sozialisation schon Gehirnwäsche?

          Ja Matthaeus,
          glaube aber dass ich das schon gelesen hatte irgendwo, aber den Vorfall kann man immer zitieren.
          Tommy

          Go to comment
          2015/05/19 at 9:30 am
        • From O.W. Schade on Ist eine religiöse Sozialisation schon Gehirnwäsche?

          “TATSÄCHLICH” ???

          Lieber Matthäus!

          Vielleicht täte Dir ein wenig mehr Glauben gut und weniger Zweifel!?
          Das folgende Zitat könnte Dein “Murren und Klagen” eindämmen und Deinem Glauben wieder auf die Sprünge helfen:

          “Biblische Prophezeiungen zeigen, dass das zweite Erscheinen des Herrn im Jahre 1874 ( nicht schon wieder zweifeln! ) zu erwarten sein würde. Die in Erfüllung gegangenen Prophezeiungen zeigen über jeden ZWEIFEL hinaus, dass er im Jahre 1874 wirklich ( da steht es doch schwarz auf weiss ) zurückkehrte. Die Erfüllung von Prophezeiungen zeigt sich in offenkundigen Erscheinungen oder TATSACHEN ( so ist es und nicht anders ) und diese Tatsachen sind UNBESTREITBAR”.

          Das Zitat stammt aus dem WACHT-TURM vom 15. Januar 1923, die eingefügten Klammern stammen von mir. “Tatsächlich” solltest Du über jeden Zweifel hinaus an den unbestreitbaren Tatsachen festhalten und nicht ständig murren und nörgeln.

          Wenn Du jetzt an meinen Ausführungen zweifeln solltest, wäre das für mich ein Beweis dafür, dass Du noch über einen gesunden Menschenverstand verfügst!

          O.W.S.

          Go to comment
          2015/05/19 at 8:57 am
        • From O.W. Schade on Ist eine religiöse Sozialisation schon Gehirnwäsche?

          Lieber Matthäus!

          Eine meisterhafte Argumentation um uns allen bewusst zu machen, wie willkürlich die Wahrheit der WTG ist. WAHR IST, WAS UNSEREN INTERESSEN NUTZT!!!

          Vielen Dank dafür, dass Du uns zum eigenständigen Denken bringst.
          O.W.S.

          Go to comment
          2015/05/18 at 8:44 pm
Scroll to Top