„Jetzt … seid ihr Gottes Volk“

w_X_20141115_md[Gedanken zum WT-Artikel (15.11.14) auf Seite 23] Von Meleti Vivlon, Beroean Pickets

Denn einst wart ihr kein Volk, jetzt aber seid ihr Gottes Volk“ – 1. Petr. 2:10

Bei der Betrachtung der WT-Studien-Artikel des letzten Jahres wurde offensichtlich, dass es oft eine Absicht hinter den meist harmlosen, biblischen Themen gibt. Der abschließende Studienartikel dieser Woche über das Volk, das Jehova für seinen Namen herausgenommen hat, ist ein hervorragendes Beispiel dafür.

Wenn du die Auszüge aus dem ersten Teil des Artikels betrachtest, tritt eine offenkundige und biblische Schlussfolgerung hervor, aber er enthält subtile Hinweise auf die dahinter liegende Botschaft. Der erste Absatz zeigt, wie Gott, beginnend mit Pfingsten, eine neue Nation gründete:

„Zu Pfingsten des Jahres 33 u.Z. … brachte [Jehova] durch seinen Geist eine neue Nation hervor — das geistige Israel oder das „Israel Gottes“. – Abs. 1

„Die Ersten, die zu Gottes neuer Nation gehörten, waren die Apostel und über hundert andere Jünger Christi … Dort empfingen sie den heiligen Geist, durch den sie geistgezeugte Söhne Gottes wurden. Das lieferte den Beweis: Der neue Bund war durch Jesus, den Mittler ….“ – Abs. 2

„Die leitende Körperschaft {A} in Jerusalem sandte die Apostel Petrus und Johannes zu diesen bekehrten Samaritern. … Nun waren auch diese Samariter gesalbte Mitglieder des geistigen Israel.“ – Abs. 4

„Er [Petrus] predigte zum Beispiel dem römischen Befehlshaber Kornelius … Jetzt konnten auch Nichtjuden zu der neuen Nation gehören.“ Abs. 5

Aus dem bisher Gesagten wird deutlich, dass die neue Nation eine Nation war, die unter dem neuen Bund gegründet wurde, eine Nation von geistgesalbten Christen, die alle Kinder Gottes sind.

„Im Jahr 49 u.Z. fand in Jerusalem eine Zusammenkunft der leitenden Körperschaft {B} statt. Bei diesem Anlass sagte der Jünger Jakobus: „Simeon [Petrus] hat ausführlich erzählt, wie Gott erstmals seine Aufmerksamkeit den Nationen zuwandte, um aus ihnen ein Volk für seinen Namen herauszunehmen“. – Abs. 6

„Petrus umriss ihren Auftrag: „Ihr aber seid ‚ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk zum besonderen Besitz, …“ – Abs. 6

„Sie sollten … mutig für ihn, den höchsten Herrscher {C}, Zeugnis ablegen.“ – Abs. 6

Ein Abfall vom Glauben stand bevor. Die Nation oder das Volk würde weiter wachsen, aber sie würden weder eine heilige Nation, ein Volk für seinen Namen, eine königliche Priesterschaft, noch Söhne Gottes sein.

„Nach dem Tod der Apostel breitete sich der Abfall rasant aus und brachte die Kirchen der Christenheit hervor. … Sie übernahmen heidnische Bräuche und entehrten Gott durch unbiblische Lehren, „heilige Kriege“ und unmoralisches Verhalten. … Deswegen hatte Jehova über Jahrhunderte … kein organisiertes {D} „Volk für seinen Namen““. – Abs. 9

In der ersten Hälfte haben wir also herausgearbeitet, dass Gott seit 33 u.Z. aus den Nationen ein Volk für seinen Namen herausgenommen hat, um eine heilige Nation von geistgezeugten Kindern Gottes, eine königliche Priesterschaft zu sein. Ebenso haben wir festgestellt, ein Volk für seinen Namen zu sein, bedeutet Gott entehrende sowie nicht biblische Dogmen zu vermeiden.

Wenn das alles gewesen wäre, worum es ging, hätte der Schreiber an diesem Punkt seinen Job getan.

Jedoch, er steht vor einer überaus entmutigenden Aufgabe, für die er die Grundlage gelegt hat. Fast unmerklich hat er einen Gedanken eingeführt, der uns in eine andere Richtung führt. Zum Beispiel: {A} und {B} führen den Gedanken, dass es im 1. Jahrhundert eine „Leitende Körperschaft“ gegeben hat, in die Gleichung ein. Weder der Ausdruck wird in den Schriften gefunden, noch das Konzept, wie wir an anderer Stelle bewiesen haben. Also, warum muss er hier eingeführt werden?

Der nächste Bezug {C} schafft die Voraussetzung für das, was folgt. Der Artikel versucht, die Worte Petri für diese heilige Nation in eine Art Mobilmachung zu verwandeln, als Zeugen Jehovas Gottes Souveränität zu verkünden. Dennoch sagt es Petrus anders. Zweimal erwähnt er in seinem Brief das Zeugnisgeben, aber nicht für Gottes Souveränität.

Die Ältesten unter euch ermahne ich, euer Mitältester und Zeuge der Leiden Christi, der ebenfalls teilhat an der Herrlichkeit, die sich künftig offenbaren wird.“ (1. Petr. 5:1)

„Gerade was diese Rettung betrifft, wurde von den Propheten, die von der euch zugedachten unverdienten Güte prophezeiten, fleißig Nachfrage gehalten und sorgfältig nachgeforscht. 11 Sie untersuchten beständig, welchen besonderen Zeitabschnitt oder welche Art eines [Zeitabschnitts] der Geist in ihnen in bezug auf Christus anzeigte, als er im voraus über die für Christus [bestimmten] Leiden und über die nach diesen folgenden Herrlichkeiten Zeugnis gab. 12 Ihnen wurde es geoffenbart, daß sie nicht sich selbst, sondern euch mit den Dingen dienten, die euch nun durch diejenigen angekündigt worden sind, die euch die gute Botschaft mit [dem] vom Himmel her gesandten heiligen Geist verkündigt haben. Gerade in diese Dinge begehren Engel hineinzuschauen.“ (1. Petr. 1:10-12)

Zeugnis ablegen bedeutet, wie in einem Gerichtsfall, eine Erklärung abgeben. Die Christlichen Schriften ermahnen uns wiederholt, Zeugnis für Christus abzulegen, aber nicht ein einziges Mal wird uns gesagt, Zeugnis für Jehovas Souveränität abzulegen. Natürlich ist die Ausübung dieser Souveränität für den universalen Frieden wichtig, aber das wird durch Jesus zu Gottes bestimmter Zeit geschehen. Es liegt in seinen Händen, nicht in unseren. Wir sollten uns um unsere Aufgabe kümmern. Die Aufgabe, die Gott für uns vorgesehen hat, ist das Predigen der guten Botschaft der Rettung.

In keinem Vers, in dem von einem Volk für Gottes Namen gesprochen wird, wird die Frage der Souveränität erwähnt. Warum also setzt man den Schwerpunkt darauf? Der nächste Verweis {D} beantwortet diese Frage. Der Schreiber fügt hier, wenn er sich auf das „Volk für seinen Namen“ bezieht, das Adjektiv „organisiert“ ein. Warum? Etwas deutlicher wird es, wie das in der Simplified Edition (Vereinfachte Ausgabe) des Wachtturms wiedergegeben wird:

Jahrhunderte, nachdem der Abfall begann, gab es nur wenige treue Anbeter Jehovas auf Erden und keine organisierte Gruppe, die „ein Volk für seinen Namen“ waren.“ Abs. 9 – Simplified Edition

Die Fettschrift befindet sich auch in dem Zeitschriftenartikel. Die Englische Simplified Edition ist für Kinder, fremdsprachige Leser und solche, deren Lesefähigkeit beschränkt ist. Der Schreiber möchte, dass solche, über den Schwerpunkt, der hier gesetzt wird, zu keiner falschen Schlussfolgerung kommen. Nur eine „organisierte Gruppe“ kann „ein Volk für seinen Namen“ sein. Jedoch, hier geht es nicht einfach darum, organisiert zu sein. Was wir wirklich meinen, ist, dass wir Teil einer Organisation unter Gottes Souveränität sein müssen. Und wie übt Gott seine Souveränität über diese Organisation aus? Wer herrscht in diesem „Volk für seinen Namen“ wirklich?

Die Aufgabe Des Schreibers

Man wird den Schreiber dieses Artikels kaum um seine Aufgabe beneiden. Zuerst muss er zeigen, wie alle 8 Millionen Zeugen Jehovas diese heilige Nation bilden. Die Bibel zeigt jedoch ganz klar, dass die heilige Nation, eine königliche Priesterschaft, aus gesalbten Söhnen Gottes besteht. Dann legt unsere JW-Theologie die Größe dieser heiligen Nation auf 144.000 fest. Wie also kann er eine Anzahl, die mehr als 50 Mal größer ist, einschließen, ohne aus diesen ebenfalls gesalbte Söhne Gottes und eine königliche Priesterschaft zu machen?

Damit hört aber seine Aufgabe nicht auf. Es reicht nicht aus, um 8 Millionen Zeugen Jehovas davon zu überzeugen, dass sie Gottes Volk sind. Sie müssen auch glauben, dass sie, genau wie jede andere Nationen auf Erden, eine Regierung benötigen. Diese Regierung benötigt für die Leitende Körperschaft auch einen irdischen Sitz der Macht. Erinnert euch an den ersten Absatz des zweiteiligen Studienartikels aus der letzten Woche, der eine wichtige brennende Frage aufwarf:

„Viele Menschen, die sich heute wirklich Gedanken machen, kommen schnell zu dem Schluss, dass populäre Religionen, ob christlich oder nichtchristlich, der Menschheit nicht viel Gutes bringen. Einige meinen, solche Religionen könnten nicht Gottes Zustimmung haben, weil ihre Lehren und das Verhalten ihrer Mitglieder Gott falsch darstellen. Ihrer Ansicht nach gibt es jedoch in allen Religionen aufrichtige Personen, die Gott bemerkt und als seine Diener auf der Erde betrachtet. Diese Personen müssten nicht unbedingt ihre verkehrte Religion verlassen und Gott in einer separaten Gemeinschaft dienen. Denkt Gott aber genauso?“ – Der Wachtturm, 15.11.2014, Seite 18, Absatz 1

Für die Leitende Körperschaft ist der Gedanke, dass Einzelne außerhalb der Grenzen ihres organisatorischen Machtbereichs eine Beziehung mit Gott haben können, ein Gräuel. Das ist in Wirklichkeit der Schwerpunkt dieser zwei Artikel. Sie lehren, dass Errettung nur durch das Verbleiben innerhalb der Organisation kommt. Außerhalb, das bedeutet den Tod.

Lasst uns für den Moment mal die ‚Kritisch-Denken‘-Mütze aufsetzen.

Wird in den Schriften eine andere Gruppe, eine Gruppe, die keine Auserwählten, keine heilige Nation, keine geistgesalbten Söhne Gottes und keine königliche Priesterschaft sind, erwähnt? Wenn erwartet wurde, dass Gottes Nation durch die Hinzufügung einer zweitrangigen Gruppe 50-fach wachsen sollte, wäre es dann nicht liebevoll und logisch gewesen, wenn Jehova diese zukünftige Entwicklung irgendwie erwähnt hätte? Etwas, was klar und unmissverständlich ist? Schließlich ist er sich sehr klar darüber, aus wem sich das „Volk für seinen Namen“ zusammensetzt, auf das sich Petrus und Paulus beziehen. Also etwas, irgendetwas, das uns hilft zu glauben, dass es am Horizont eine andere, sehr große Gruppe für sein „Volk für seinen Namen“ gibt?

Gottes Volk Lebt wieder Auf

Der Untertitel erwischt uns auf dem falschen Fuß. Er unterstellt, dass Gottes Volk aufhörte zu existieren und dann wiedergeboren wurde. Es gibt aber nichts in der Bibel, das darauf hindeutet, dass das „Volk für seinen Namen“ zu existieren aufhörte und dann wiedergeboren wurde. Selbst in unserem Studienartikel wird zugegeben, dass es immer „einige treue Diener auf der Erde“ gegeben hat. (Abs. 9) Unsere Annahme ist, dass es im ersten Jahrhundert eine Organisation gab und daher heute auch.

Ist das biblisch? Absatz 10 versucht, dies durch die Verwendung des Gleichnisses vom Weizen und Scheinweizen zu beweisen. Das Gleichnis spricht jedoch über Einzelne, die man bis zur Ernte nicht voneinander unterscheiden kann. Das aber spricht genau für den Punkt, den der Artikel versucht zu widerlegen. Das Volk – einzelne Weizenstängel – können, während sie auf dem Feld des Scheinweizens sind, Gottes Gunst haben. Der Schreiber des Artikels möchte aber dieses Gleichnis in eine Trennung, nicht von einzelnen Söhnen des Königreiches, sondern von Organisationen, verwandeln; etwas, was nie beabsichtigt war.

Diese Anwendung des Gleichnisses auf die Trennung von Organisationen, statt Einzelnen, kompliziert die Angelegenheit, denn die Ernte ist „der Abschluss des Systems der Dinge“. Dabei sind die, die geerntet werden, während der Ernte am Leben. Trotzdem möchte uns Absatz 11 glauben machen, dass der Abschluss des Systems der Dinge vor 100 Jahren begann. Das bedeutet, dass Billionen während der Ernte geboren wurden, gelebt haben, gestorben sind und die Ernte verpasst haben. Ein jahrhundertlanges „Ende einer Altersstufe“ erscheint widersinnig. Natürlich gibt es keinen Beweis, dass das Ende des Systems der Dinge 1914 begann.

Absatz 11 fährt fort mit einer Reihe von unbegründeten Erklärungen, dass die Söhne des Königreiches in der Gefangenschaft Babylons der Großen waren, aber 1919 befreit wurden. Wird von uns erwartet, einfach zu akzeptieren, dass sie in und vor 1918 von Babylon der Großen, der falschen Religion, nicht unterschieden werden konnten, aber „1919 befreite sie Jehova und machte einen deutlichen Unterschied zwischen ihnen und dem Unkraut, den Scheinchristen?“ Wirklich? Wie denn? Welchen historischen Beweis gibt es denn, dass ein solcher Unterschied sehr klar wurde? Hatten sie 1919 aufgehört, das Kreuz zu verwenden? Hatten sie ihre Vorliebe für heidnischen Symbolismus, wie das Zeichen von Horus auf dem Einband der Schriftstudien, aufgegeben? Hatten sie ihren Glauben, dass mit Hilfe der heidnischen ägyptischen Pyramidologie die Bedeutung biblischer Prophezeiungen, einschließlich des Jahres 1914, bestimmt werden konnten, aufgegeben? Ganz ernsthaft, was hat sich 1919 geändert?

Der Artikel versucht, Jesaja 66:8 als Unterstützung für diese Schlussfolgerung heranzuziehen, aber aus dem Zusammenhang von Kapitel 66 von Jesaja ergibt sich kein Beweis dafür, dass seine Worte eine Erfüllung im 20. Jahrhundert haben. Die Nation, auf die sich Vers 8 bezieht, wurde 33 u.Z. geboren. Und von da an hat sie nie aufgehört zu existieren.

Absatz 12 führt Jesaja 43:1,10,11 als Beweis an, dass „genauso wie die frühen Christen… die gesalbten „Söhne des Königreiches“ Zeugen für Jehova sind.“ Warum wird auf keinen Schriftbeweis aus den Christlichen Schriften hingewiesen? Weil es keinen gibt. Dennoch gibt es genügend Beweise, dass die frühen Christen von Jehova beauftragt wurden, Zeugen für seinen Sohn zu sein. Das zu betonen, hätte allerdings die wirkliche Botschaft des Artikels untergraben.

Wir wollen mit euch Gehen

Wie der vorherige Artikel gezeigt hat, konnten Ausländer im alten Israel Jehova auf annehmbare Weise dienen. Dazu war es jedoch nötig, sich dem Bundesvolk Jehovas anzuschließen (1. Kö. 8:41-43). Genauso ist es heute. Wer nicht zu den geistigen Israeliten gehört, muss sich „den Söhnen des Königreiches“, den gesalbten Zeugen, anschließen.“ – Abs. 13

Dieses Argument basiert auf der unbewiesenen Annahme, dass es nicht-geistige Israeliten-Christen gab. Das ist sogar noch ein anderer Vorbild-Gegenbild-Vergleich, der nicht in der Bibel zu finden ist. Solche Vergleiche haben wir gerade missbilligt, (Siehe „Fragen von Lesern“, Wachtturm 15.3.2015) und doch fangen wir schon wieder an, erdachte Vor- und Gegenbilder zu verwenden, um eine Auslegung von Menschen zu unterstützen, die in den Schriften jedoch nicht belegt wird.

Der Artikel versucht, das Vorbild damit zu begründen, dass sie sagen, dass Jesaja 2:2,3 und Sacharja 8:20-23 die Schaffung einer zweitrangigen Klasse von Christen vorschatten würde. Damit das aber der Fall wäre, müssten diese Prophezeiungen mit biblischen Ereignissen übereinstimmen und nicht mit geschichtlichen Erfindungen unserer Zeit. Was geschah in der biblischen Geschichte der Christenversammlung, was die Erfüllung dieser Prophezeiungen zeigen würde?

Gott schloss mit Abraham einen Bund. Abrahams Nachkommen versagten nach dem Bund zu leben, den Gott aufgrund der Zusage an Abraham mit ihnen gemacht hatte. Also wurde ein neuer Bund vorhergesagt, der den alten ersetzen sollte. Das würde auch den Einschluss der Heiden, den Menschen aus den Nationen, erlauben. (Jer. 31:31; Luk. 22:20) Dies sind die anderen Schafe, auf die sich Jesus bezog; Sacharjas 10 Männer von den Nationen würden den Rocksaum eines Juden ergreifen. Paulus bezieht sich auf diese als „eingepfropfte“ Zweige des Baums, der Israel darstellt. (Röm. 11.17-24) Alles deutet darauf hin, dass die heilige Nation, die königliche Priesterschaft, die ausschließlich aus geistgesalbten Söhnen Gottes besteht, Heiden mit einschließt. Nichts in der Bibel unterstützt den Gedanken einer zweitrangigen, untergeordneten Klasse, die in „einem Volk für Gottes Namen“ eingeschlossen ist.

Schutz finden in Jehovas Volk

Die Bibel warnt uns davor, der Angst nachzugeben und den Aussagen eines falschen Propheten zu glauben und zu gehorchen, aus Furcht vor den Folgen, falls er Recht behält.

„Wenn der Prophet im Namen Jehovas redet, und das Wort trifft nicht ein oder bewahrheitet sich nicht, so ist dieses das Wort, das Jehova nicht geredet hat. Mit Vermessenheit hat der Prophet es geredet. Du sollst vor ihm nicht erschrecken.“ (5. Mose 18:22)

Denkt daran, ein Prophet zu sein, bedeutet mehr als nur Ereignisse vorherzusagen. In der Bibel bezieht sich der Begriff auf jemand, der inspirierte Äußerungen wiedergibt. Wenn eine Gruppe von Männern die Bibel auslegt, handeln sie als Prophet. Wenn sie ein Erbe von nicht eingetretenen Prophezeiungen mitbringen, sollten wir keine Angst haben, dass irgendwelche neuen Prophezeiungen wahr sein könnten.

Es wird nie gut für uns ausgehen, wenn wir Jehova nicht gehorchen. Deshalb lasst uns das vermeiden.

2014846_univ_cnt_3_lgMit dem Absatz 16 ist ein Bild verknüpft, das Zeugen Jehovas zeigt, die zusammengedrängt in einem Keller lebensrettende Anweisungen von der Leitenden Körperschaft erhalten. Der Absatz erklärt uns, dass alle falschen Religionen zu diesem Zeitpunkt zerstört werden, aber die eine wahre Organisation wird überleben und nur die, die mit ihr verbunden sind, werden gerettet werden. Somit rettet uns Jehova nicht als Einzelne, sondern durch unsere Mitgliedschaft in der Organisation. Irgendwelche benötigten Anweisungen, um diese Zeit der Drangsal zu überleben, kommen über die Leitende Körperschaft. Das ergibt sich aus der Auslegung von Jesaja 26:20.

Der Artikel schließt mit der Warnung:

Wenn uns der Schutz Jehovas während der großen Drangsal zugutekommen soll, müssen wir anerkennen, dass Jehova sein Volk auf der Erde in Versammlungen organisiert hat. Bleiben wir daher eng an der Seite des Volkes Jehovas. Und bleiben wir fest verbunden mit unserer Versammlung. Dann können wir mit ganzem Herzen in die Worte des Psalmisten einstimmen: „Rettung gehört Jehova. Dein Segen ist auf deinem Volk.“ – Abs. 18

Zusammenfassung

Jehova hat heute wirklich ein Volk für seinen Namen. Wie der Artikel auch richtig herausstellt, besteht dieses Volk aus geistgezeugten Söhnen Gottes. Aber, es gibt nichts in der Bibel, das auf eine zweitrangige Gruppe von Christen hinweist, die keine Söhne Gottes, sondern nur seine Freunde sind. Wie es im Absatz 9 heißt, macht uns eine solche Lehre zu Abtrünnigen, die „Gott durch [unsere] unbiblische Lehren“ entehren.

Der Aufruf „Bleiben wir daher eng an der Seite des Volkes Jehovas. Und bleiben wir fest verbunden mit unserer Versammlung“ beruht auf der Furcht, dass wir nur dadurch gerettet werden können. Wenn die Leitende Körperschaft auf ein Erbe von wahrheitsgetreuen Auslegungen verweisen könnte, wenn sie Gott und Christus geehrt hätten, statt die Aufmerksamkeit ständig auf sich selbst zu lenken, wenn sie demütig Fehler korrigiert hätten, statt die zu bestrafen, die den Mut hatten darauf hinzuweisen, dann hätten wir in etwa eine Grundlage für unser Vertrauen. Da jedoch das alles fehlt, sollten wir Gott gehorchen und erkennen, dass der Prophet mit Vermessenheit spricht, und wir sollten ihn nicht fürchten. (5. Mose 18:22)

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An den Schreiber, ich fand bemerkenswert als es um die Zerstörung der sogenannten falschen Religion ging, das alle schon vernichtet waren nur die Zeugen nicht. Da habe ich mir die Frage gestellt, wie machen die Nationen das, wie wollen sie den Unterschied von allen anderen und den Zeugen feststellen? Ich denke hier wird den Schwestern und Brüdern ein völlig verzehrtes Bild beschrieben, was mit der Wirklichkeit absolut nichts zu tun hat. Außerdem wird weder Jehova noch Jesus die Rettung zugeschrieben, so als wenn nur die LK genau weis wie die Rettung vonstatten gehen wird. Zum Schluss kann ich nur sagen… Weiterlesen »

Liebe Schwestern und Brüder,
wie @Denker so schön formuliert hat sollten unsere Brüder endlich Erwachen. Rettung nur durch die Organisation anstatt durch unseren Schöpfer und den Christus.
Und es genügt ja nicht mit der Versammlung verbunden sein. Sondern jeder, auch Kinder, muß aufpassen.
Ich habe mir vorher das neueste Kinder-Video auf jw.org angesehen. Erschütternd, was man hier macht.

Nicht mal einschlafen darf das Kind mehr und schon gar nicht mit einem Auto spielen. Mit dem Argument, wenn Noah nicht alle ANWEISUNGEN umgesetzt hätte wäre die Arche untergegangen.

Die Botschaft: wer spielt oder schläft stirbt. Sehr kindgerecht, traurig!

Viele Grüße Anna

Wer sich mit diesem Studienartikel ernsthaft befasst wird schnell feststellen das er voller Widersprüche ist, so wie auch alle Artikel der letzten Zeit. Ich glaube der Geist in Brooklyn dreht langsam durch. Aber das schlimme ist das es die Brüder nicht wahrnehmen. Am Anfang des Artikels wird gesagt das mit der Ausgießung des heiligen Geistes zu Pfingsten 33. u. Z. eine neue Nation geboren wurde, und dann am Schluss wird gesagt das dies im Jahre 1919 geschah. Welches Datum ist nun richtig? Ist die neue Nation, die 33 geboren wurde, mit dem Ableben der Apostel verschwunden? Danke dem Autor Meleti… Weiterlesen »

Als Kind und Jugendlicher bin ich in der DDR mit Propaganda aufgewachsen. Und wenn ich heute die Veröffentlichungen der WTG lese, dann kommen die alten Gefühle hoch. Ich habe schon als Jugendlicher die Spruchbänder, die lauten Parolen, die geschwungenen Fahnen und die anfeuernden Vorbilder mit großem Misstrauen betrachtet. Die ganze Propaganda diente nur dazu, den Sozialismus schmackhaft zu machen. Mit Propaganda wurden die deutlichen Risse in der Wirklichkeit zugepappt. Mit Propaganda wurde das Staatsvolk blind gemacht und verdummt. Mit Propaganda wurde das Gewissen eingeschläfert, denn “die Partei hatte immer Recht”. Und die Propaganda machte jeden Menschen für den Weltfrieden mitverantwortlich.… Weiterlesen »

Zum Video können wir als Eltern und Großeltern nur sagen – grausam, ohne jegliche Liebe und Unterscheidungsvermögen. Das Beispiel von Noah ist vollkommen fehl am Platz, er war ein Erwachsener. Selbst Jesu Jünger haben in einer ganz bedeutenden Nacht geschlafen. Jesus hat sie deshalb nicht verworfen.
Welche Herzenshärte seitens der LK.
Eigentlich ist das ein Fall fürs Jugendamt, wenn Kinder in diesem Alter nach 21 Uhr ( und wenn noch bei den Ältesten Besprechungen anliegen, noch später) ins Bett kommen und das regelmäßig.
Gruß LuRA

LuRa an Kritikus

Auch wir kommen aus der DDR und finden deine Analyse S U P E R !!!

Wir sind uns doch bestimmt einig, daß die WTG in Bezug auf Berechnungen zumeist falsch lag und auch in der Zukunft falsch liegen wird. Somit sind die ganzen Berechnungen was 1919, 1914 usw. betreffen einfach unbiblisch, auch der ganze Generationen- und Gesalbtenquatsch muss alle 10 Jahre revidiert werden, weil es einfach falsch ist. Der sogenannte selbst ernannte TuvS wusste bis letztes Jahr noch nicht mal wann er in Erscheinung trat, ob 33 v.u.Z. oder 1919, will aber wissen das 100 Jahre Königreich letztes Jahr im Himmel gefeiert wurde. Ich dachte immer, dass der Herr Jesus kein Geburtstag feiert, aber die… Weiterlesen »

Hallo Zusammen, ich habe letztens etwas sehr interessantes bzgl. des falschen Propheten gelesen. Ich gebe es einfach mal hier wieder: (Ausrufezeichen von mir) „Seine Argumente werden subtil, überzeugend und attraktiv sein. Seine Redekunst wird so hypnotisierend sein, dass er es schaffen wird, die Massen zu Tränen zu rühren (!) oder sie so aufzupeitschen, dass sie in Ekstase geraten. (!) Er wird die Kommunikationsmedien der gesamten Welt kontrollieren und geschickt Massenwerbung organisieren, um das Erreichen seiner Ziele zu fördern. Er wird der Meister jeder Werbestrategie und jedes PR-Tricks sein. Er wird die Wahrheit verbiegen, verdrehen und verzerren, und das alles mit… Weiterlesen »

Ihr Lieben, (Leider gehen hier beim Posten sämtliche Textformatierungen verloren, so daß das leider nicht so gut rüber kommt.) dieser wt-“Studienartikel” ist m. M. nach ein besonders krasses Beispiel dafür, wie die WTG biblische Tatsachen verdreht, indem sie eigenmächtig die (ur)christliche Verkündigung ihres zentralen Gehaltes – Jesus Christus – beraubt und in ihrem “Zeugen Jehovas”-Sinne abändert, indem sie “Jehova” an Jesu Christi Stelle setzt: §6: “[Die Christen] sollten Jehova lobpreisen, seinen Namen öffentlich verherrlichen und mutig für ihn, den höchsten Herrscher, Zeugnis ablegen (engl.: They were to be courageous witnesses for Jehovah, the Universal Sovereign).” Nichts wird hier bibelgemäß von… Weiterlesen »

Spiel mit Worten:
Der Turmbau zu Babel ist ein Synonym für (Sprach-) Verwirrung, der WACHTTURM steht dann wohl für religiöse Verwirrung. Man braucht dann nur noch den Titel der Begleitzeitschrift ERWACHET! zu beherzigen, um das endlich zu erkennen.
LG nemo

Grossen Respekt für diesen Artikel! Ich könnte das niemals so fundiert darlegen. Diese Beweisführung steht ganz im Gegensatz zu den Windungen und Verdrehungen der eigentlich armen und dazu verurteilten WT-Schreiber (von der LK könnte das wahrscheinlich gar nicht so formuliert werden, heißt, sie lässt ja schreiben, quasi durch einen “Nebenkanal”). Zu einem Punkt der Ausführungen: So wie die Gewichtung auf die” Souveränität Jehovas” erfolgt und nicht auf die Verkündigung des Christus, lag früher, wahrscheinlich vor der Zeit, als die meisten von Euch ZJ kannten, der Schwerpunkt auf der sog ” Streitfrage”. Es ging nur darum, der von Satan aufgeworfenen “Streitfrage”… Weiterlesen »

Hallo MN
Danke für deinen Kommentar, dem ich zu 100% zustimmen kann. Auch ich sehe diesen Artikel als ein weiteres Beispiel wie die WTG den Namen Jehovas wie einen Popanz benutzt um mit aller Gewalt Christus und seine Bedeutung für uns klein zu machen.
Der Name Gottes wird auf verwerfliche Art und Weise missbraucht, weil sich der Sklave und seine Organisation mit Gott auf eine Stufe stellt. Murren gegen die Organisation ist gleich murren gegen Gott.
Wann wachen und stehen die Brüder auf um wirklich für Gott und seinen Sohn Stellung zu beziehen?
Liebe Grüße
Florian

Hallo an Alle, ich bin neue hier und schon dankbar für diese Seite. Deshalb möchte ich gleich mal die Gelegenheit ergreifen und auf den heutigen Wachtturmartikel eingehen. Es ging um drei Gleichnisse Jesu, und man forderte uns auf „den Sinn dieser Gleichnisse zu erfassen“!!! , Markus 7:14. Ich frage mich aber ob die Schreiber dieses Artikels selber den Sinn dieser Gleichnisse verstanden haben, oder ob sie uns bewusst diese Gleichnisse Jesu derart verdrehten um sich selbst als Organisation mal wieder zu positionieren. Schon ab Absatz 3 musste ich mich aufregen über die oberflächliche Argumentation, mit der man belegen wollte warum… Weiterlesen »

Hallo Zusammen,

habe ein sehr sehenswertes und interessantes Video gefunden.

https://www.youtube.com/watch?v=HRiobIoHIrI

Ich habe es unter diesen Artikel gestellt, da es um Gottes Volk geht.

Mich würde interessieren, wie ihr darüber denkt.

LG Tomaso

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