Hallo zusammen,
seit einigen Monaten lese ich hier mit und habe das Buch "Habe Mut zur Wahrheit" zur Hälfte durchgelesen. Das Buch hilft mir dabei, einiges klarer zu sehen und auch hier habe ich viele interessante Artikel gefunden und die Diskussionen mit Interesse verfolgt.
Ich selbst bin keine Zeugin Jehovas, auch nie gewesen, dennoch habe ich über meine Familie mit Zeugen Jehovas zu tun gehabt und zwar von klein auf. Meine Großmutter war 65 Jahre lang eine ganz eifrige Verkündigerin und ich durfte als Kind mit ihr zusammen predigen bzw. die Heftchen überreichen. Von ihren vier Kindern ist eines ein Zeuge Jehovas geworden, dann aber abtrünnig geworden und ausgeschlossen worden. Inzwischen hat mein Onkel seine fleischlichen Sünden (Ehebruch) aber bereut und ist wieder aufgenommen worden. Von seinen beiden Söhnen ist einer in der Wahrheit, wie man so schön sagt. Somit hatte und habe ich immer Kontakt mit den Glaubenssätzen der ZJ. Wenn meine Großmutter uns besucht hat, ist sie selbstverständlich in die Versammlungen, obwohl sie die Sprache nicht verstand und ich habe sie begleitet. Schon damals habe ich bei dem Vorlesen der Artikel und Ablesen der Antworten wie auf einem heißen Stuhl gesessen und war immer froh, wenn die Sitzung vorüber war. Meine Großmutter war sehr daran interessiert, dass ich zu ihrem Glauben finden würde und so hat sie dafür gesorgt, dass ich regelmäßig Literatur bekam - mit der Literatur kam ich auch in Kontakt mit ZJ und ich habe tatsächlich mehrere Anläufe unternommen, diese Wahrheit zu begreifen.
Ich habe es nicht geschafft, denn ein ungutes Gefühl begleitete mich, vieles fand ich einfach unlogisch und konnte es in der Bibel nicht finden.
Anfang 2020 habe ich eine ernste gesundheitliche Krise erlebt, die Blutfrage war da auch Thema, ich habe jedoch die Krise knapp überlebt und kurz nach meinem 2 monatigem Krankenhausaufenthalt kam Corona. Da fing ich doch wieder an zu grübeln, ob nicht "etwas dran" sei an dem Ganzen, zumal ich im Krankenhaus die Gegenwart Gottes wohl gespürt hatte, insbesondere in den zwei Wochen, die ich auf der Palliativstation verbrachte. Merkwürdigerweise hatte ich keine Angst und war ganz ruhig.
Also dachte ich mir: ok, ich nehme noch ein letztes Mal Kontakt auf und bald darauf befand ich mich in einem Studium, da ich schon viel wusste, lief das etwas anders ab als üblich. Ich habe die Gelegenheit genutzt viele Fragen zu stellen, die im allgemeinen wenig gestellt werden. Z.B. auch nach weltlichen Dingen, die Rolle der ZJ bei der UN, warum die ZJ eine Körperschaft Öffentlichen Rechts wurden, die Generationenfrage, die Frage ob es einen oder zwei Bäume im Garten Eden gab (Baum des Lebens und Baum der Erkenntnis) etc.pp. Das brachte meine Studienpartner ins Schwitzen und ich habe auch gemerkt, dass sie dazu erst selbst mal nachlesen mussten. Manchmal bekam ich einen Link aber so richtig fundierte Antworten waren selten. Der Knackpunkt kam, als ich gefragt worden bin ob ich der Leitenden Körperschaft vertraue? Darauf konnte ich nicht mit JA antworten, sondern ich merkte an, dass es sich dabei um Menschen handelt, die Fehler machen können. Das führte zu der Aussage, dass - wenn ich der LK nicht vertraue, ein Studium wenig Sinn habe. Die LK sei ja Tag und Nacht mit dem Studium der Bibel befasst und die wüssten ganz genau Bescheid. Was mich auch sehr störte, war die Neuausgabe der Bibel, ich fand die Übersetzung nicht gut und teilweise fand ich auch selbst Stellen, die vom Sinn nicht mehr mit dem übereinstimmten, was in früheren Ausgaben stand. (Ich habe noch eine Ausgabe von 1986! und habe Textstellen verglichen). Das führte mich dann auch zu der Frage, welche Übersetzung am nächsten am Original ist bzw. welche 2-3 Übersetzungen möglichst unverfälscht sind. Es würde mich interessieren, mit welchen Bibelausgaben ihr die Heilige Schrift untersucht?
Nun, das Studium ist beendet, es hörte von sich aus auf, ich musste zu einer Rehabilitation und danach ist es nicht fortgeführt worden. Ich habe mich nicht zurückgemeldet und wurde auch nicht wieder kontaktiert. Auch die wöchentlichen Zusammenkünfte "besuche" ich nicht mehr, ich hatte dabei oft die Leute beobachtet, die die Kamera anhatten und habe da wenig fröhliche oder zuversichtliche Mienen gesehen, oft aber Leute, die traurig oder streng aussahen. Es gab auch Ausnahmen, das waren aber ganz wenige Leute wo ich das Gefühl hatte, diese haben Liebe für die Botschaft und für sich selbst.
Soviel zu mir, ich bin nicht so tiefbelesen wie viele von euch und es fällt mir auch schwer, selbst in der Bibel zu lesen, besonders seit ich gelernt habe, dass der Text der NWÜ nicht immer korrekt ist und teilweise der Sinn verfälscht worden ist. Jetzt bin ich auf der Suche nach einer Bibelübersetzung die möglichst nah am Original ist (ja ich weiß, das gibt es so nicht :-)) aber ich glaube ihr versteht was ich meine...eine Übersetzung die mir hilft die Botschaft mit ganzem Herzen zu erfassen.
Ich danke Euch für die vielen tollen Berichte und Kommentare, es macht Freude sich damit auseinanderzusetzen und darüber nachzudenken.
Alles Gute für Euch alle.
Liebe Grüße
Aleksandra
Liebe Aleksandra, Deine Frage "was ist Wahrheit" bezieht sich wohl auf gute Bibelübersetzungen.
Seit 1950 (J.Z.Einstieg) bevorzuge ich die Elberfelder Übersetzung.
Den Wortlaut aus dieser Übersetzung habe ich Jg. 1934 am besten in Erinnerung um sie per Konkordanz in Buch, Kapitel und Vers wieder zu finden. Die Bibel ist nie für mich rundum ein "Klartext" Buch gewesen. Da Gott uns den Verstand gegeben hat, müssen wir ihn sehr angestrengt zum Bibelverstehen gebrauchen. Genau da beginnt er Konflikt zwischen zwei Fronten, wobei die eine Front gegen jedes eigene Denken wettert.
Um 1950 begann ich nach den Ursachen für das Leid+Elend der Menschheit zu forschen und geriet für 29 Jahre in die arme der Z.J. weil die ein baldiges Ende vom Leid durch Eingreifen Gottes lehrten.
Als Ursache vom Leid+Elend lehren die Z. J. wie die Mehrheit von "Christen" die Erbsünde und Unvollkommenheit. Insofern braucht der Mensch zur Abhilfe nur auf ein Eingreifen Gottes zu warten und der Mensch selbst scheint nichts dafür zu können und muss "auf die Erlösung warten".
Ich bin 87 Jahre alt (11 Enkel) und schon 1979 bei J.Z. ausgestiegen. Mittlerweile habe ich als Ursache vom Leid+Elend den ewigen Lug+Trug gefunden. Dieser wurde seit Adam zur Gewohnheit und hat obendrein starke Drogenwirkung. Das sieht man besonders deutlich an der Vielfalt und Verbissenheit der Religionen und Weltanschauungen.
Die Bibel weist zu Anfang auf eine Störung durch Betrug hin. Dieser Betrug wurde schnell zum Dauerläufer, zum Selbstbetrug und hat alle Nachfolge-Generationen beherrscht und süchtig gemacht. Es ist sozusagen fehlgeleitete Kreativität des Menschen, sie ist bequemer, wunschgemäßer, jederzeit gratis zu beschaffen. Vor allem blockiert sie die Vernunft, Einsicht und Selbstkontrolle. Sie macht fanatisch.
Mit den vorgenannten Einsichten finde ich nur Gegner und kein Gehör.
Die Verschlossenheit, geistige Blindheit ist auch ein typisches Symptom für Sucht.
Gott wird bald die winzigste Rest-Glut von Vernunft und Verstand wieder erwecken.
Dann werden solche alle Worte Jesu über die Wahrheit gründlicher beherzigen und sich von Irrlehren abwenden.
Danke Opa Klaus für den Tipp zur Elberfelder Bibel.
Ich habe heute das Kapitel 27 im o.g. Buch durchgearbeitet und der letzte Absatz bezieht sich auf die Geschichte mit der Ehebrecherin (Joh 8, 7-9) - diese Stelle findet sich in der alten NWÜ von 1986 noch wieder, jedoch nicht mehr in der Übersetzung von 2018 - und schon gar nicht in der grauen Studienbibel - hier beginnt Joh 8 einfach mit der Zeile 12: Dann redete Jesus wieder zu ihnen und sagte: „Ich bin das Licht der Welt.
Von meiner ZJ wurde mir dazu gesagt, diese Geschichte mit der Ehebrecherin sei nicht wahr.
Das darf ja wohl nicht wahr sein!
Also ja, es scheint wirklich so zu sein, dass es Lug und Trug in der NWÜ der Bibel gibt. Ich finde das sehr bedauerlich, da es wohl viele Menschen ganz vom Bibellesen wegbringt. Und das Wort Gottes wird den Menschen entzogen. Schrecklich. Damit vergehen sich doch die ZJ bzw. die LK gegen Gottes Wort Gott persönlich. Oder?
Hallo Aleksandra, such mal per Google ein: "Bibelübersetzungen Liste"
Oder "Vergleich von Bibelübersetzungen"
und gehe auch mal mal zu: https://www.scm-shop.de/aktuelles/themenwelten/bibelubersetzungen
Eigenständiges Bibellesen billigt das Zentralkomitee der WT-Gesellschaft nicht. Auch wenn du dabei nur deren Bibelübersetzung verwenden würdest. Aus dem "Amtsblatt" dieser Diktatoren:
Bleibe weiterhin vorsichtig, aber lasse dich nicht vom persönlichen Bibelstudium abhalten
Dankeschön Euch beiden! Es stimmt, das persönliche Bibelstudium sollte ich nicht aufgeben. Ich habe mir jetzt vorgenommen, nur die Evangelien noch mal zu lesen.
Ich habe hier auf der Seite auch einen Hinweis zum Buch "My beloved religion" gefunden und das Buch gelesen, teilweise habe ich ein Übersetzungsprogramm benutzt. Ebenso habe ich das für den TuvS allein vorgesehene "Hüte die Herde" gelesen, was ja gewöhnliche ZJ nie zu sehen bekommen und welches wohl von einem Ältesten bereitgestellt worden ist. Beide Schriften waren für mich sehr erhellend. Also es ist schon so, dass ich die Leitende Körperschaft ein Stück weit durchschaut habe und je mehr ich da recherchiert habe, desto schlimmer wurde es. Deshalb bin ich vorsichtig und habe auch Abstand genommen, zumal dies ja viel einfacher geworden ist, da ich einfach die ZOOM-Meetings meiden kann. Ich habe das Gefühl, nur die Spitze des Eisberges gesehen zu haben und der Rest liegt unter Wasser - das ist erschreckend! Es ist so unfassbar mit welcher Selbstgewissheit die LK alles vorgibt. Und wie die ZJ mehrheitlich folgen.
Aber eines nach dem anderen, jetzt lese ich erst einmal das Buch zu Ende (heute Kapitel 28, wie uns das Lösegeld rettet) und danach die Evangelien mit der Elberfelder Bibel, die ich mir bereits heruntergeladen habe auf mein Smartphone, so dass ich die Bibel immer bei mir habe.
@Gerd: ich habe die Bibel immer so verstanden, dass - wenn man sich ernsthaft bemüht und um den guten Geist bittet, die Bibel zu verstehen, dieses einem auch gelingen kann. Von alleine mit dem eigenen beschränkten Verstand fällt das schwer. Daher ist es gut, wenn einem erfahrene Bibelstudierende hier und dort helfen - aber ohne Gottes Beistand wird das nix. Und ja, die ZJ mögen es nicht, wenn man eigene Gedanken äußert oder gar nachfragt.
Liebe Aleksandra,
Willkommen hier! 🤗
Du fragst "was ist Wahrheit?"
Große Frage!
Was ist Wahrheit für mich?
Das Gegenteil von Lüge....klar...
Lügen gibt's zuhauf.
Wahrheit aber ist ein kostbares Geschenk, nämlich das, was uns der Vater erkennen lässt. Stück für Stück, Teile eines Puzzles. Nicht alles auf einmal, damit wir wachsen können.
Voraussetzung: Vertrauen und Glauben, Demut und Liebe zu Papa und Jesus.
Ich kann nicht "drin" sein, in der Wahrheit.
Ich kann sie suchen, danach graben und bitten, erkennen zu dürfen. "In der Wahrheit" sein suggeriert mir eine Sicherheit, die es nicht gibt. Diese "Wahrheit" ist ein Konstrukt, erbaut von anderen, im schlimmsten Fall ein Gefängnis.
Darum sagte Jesus, die Wahrheit wird uns frei machen. Jehovas Zeugen sitzen aber in einer "Wahrheit" fest, die in Wirklichkeit ein Knast ist. Sie sitzen drin in der "Wahrheit", die andere um sie herum zusammengebaut haben.
Hier passt das Sprichwort " den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen" .
Liebe Grüße
🌺🌺🌺
Schwarzes Schaf, aber Schaf....
Liebe Wildblume, danke schön! Ja, ich freue mich auch, hier zu sein.
Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen zu können ist evtl. sogar von der Leitenden Körperschaft beabsichtigt. Die gute Botschaft wird durch die "geistige Speise" der LK kompliziert und unlogisch und sehr schwer verständlich. Das hat mich oft abgeschreckt, denn ich habe geglaubt, dass die gute Botschaft ganz leicht verständlich sein sollte, damit viele sie auch verstehen können. Ich glaube nicht, dass es Jesus Absicht war, uns zu entmutigen! Im Gegenteil. Die Botschaft sollte so sein, dass ein aufrichtiges und suchendes Herz sie finden kann, wenn es sich Mühe gibt und wie Du schreibst, darum bittet, die Botschaft erkennen zu dürfen.
"Was ist Wahrheit?"
Das fragte bereits Pilatus.
Nur: die Frage ist falsch gestellt. Für einen Christen.
So gestellt wird suggeriert, dass damit eine Lehre (bzw. eine Ansammlung von Lehren) oder eine Religionsgemeinschaft gemeint sein könnte.
Ähnlich steht es mit "Wort". Auch die Frage "Was ist Gottes Wort?" ist falsch gestellt.
Nicht "was", sondern "wer".
Das "Wort" wurde nicht Buch, sondern Fleisch. "Das Wort wurde Fleisch".
Gottes Wort ist nicht die Bibel, sondern Jesus selbst.
Gottes Wahrheit ist nicht irgendeine richtige oder wahre Lehre, sondern Jesus selbst. "Ich bin die Wahrheit".
Vielleicht verstehst du jetzt besser was Jesus meinte, als er sagte "Dein Wort ist Wahrheit".
Weise nicht den Spötter zurecht, damit er dich nicht haßt; weise den Weisen zurecht, und er wird dich lieben! (Sprüche 9:8).
Antworte dem Narren nicht nach seiner Narrheit, damit nicht auch du ihm gleich wirst; antworte aber dem Narren nach seiner Narrheit, damit er sich nicht für weise hält. (Sprüche 26:4-5).
Liebe Wildblume was du eben geschrieben hast entspricht auch meinen Gedanken.
Ottonios Beitrag erzeugt bei mir viele Fragezeichen.
Liebe Widblume!
Was ist Wahrheit? Natürlich, und ich denke, da sind wir uns einig: Jesus als das „Wort“ vermittelte und vermittelt die ultimative Wahrheit. Aber ist das schon alles? Kann man das auch noch so formulieren, dass es auch für solche Verbindlich sein kann, die obige Aussage nicht so ohne weiteres nachvollziehen können?
Pilatus fragte: „Was ist Wahrheit?“ und er wollte damit wohl zum Ausdruck bringen, die ultimative Wahrheit gibt es überhaupt nicht. Oder "Wahrheit" ist in erster Linie die Meinung dessen, der die Macht hat?
Ich würde für mich „Wahrheit“ so definieren: Wahrheit ist die Erkenntnis, die mit den Tatsachen in Übereinstimmung ist!
Für mich ist auch Sprüche 2:1-9 (Elb.) eine Tatsache und somit Wahrheit:
„1 Mein Sohn, wenn du meine Reden annimmst und meine Gebote bei dir verwahrst, 2 indem du der Weisheit dein Ohr leihst, dein Herz dem Verständnis zuwendest, 3 ja, wenn du den Verstand anrufst, zum Verständnis erhebst deine Stimme, 4 wenn du es suchst wie Silber und wie Schätzen ihm nachspürst, 5 dann wirst du verstehen die Furcht des HERRN und die Erkenntnis Gottes gewinnen. 6 Denn der HERR gibt Weisheit. Aus seinem Mund ⟨kommen⟩ Erkenntnis und Verständnis. 7 Er hält für die Aufrichtigen Hilfe bereit, ist denen ein Schild, die in Lauterkeit wandeln, 8 indem er behütet die Pfade des Rechts und den Weg seiner Getreuen bewahrt. 9 Dann verstehst du Gerechtigkeit, Recht und Geradheit und jede gute Bahn."
Das war von Salomo geschrieben, in einer Zeit als er dem Allmächtigen noch treu war.
Liebe Grüße
Störti
Lieber Ottoniio
Das "Wort" wurde nicht Buch, sondern Fleisch. "Das Wort wurde Fleisch".
Interessanter Gedanke - weil anderer Ansatz.
Das Wort wurde auch Licht der Welt, weil es zapfen düster war.
Nur....uns gibt's hier und jetzt, Christus ist wieder im Himmel und auch wir brauchen das Licht. Daher die Schriften 🙂
Und hier klinkt sich der schlimme Sklave ein und meint, er müsse "Ersatzchristus sein.
Das Mundstück Gottes, der verlängerte Arm Jehovas. Die Bibel auf der "Ver-Drehbank" der Organisation.
Den Ausspruch Pilatus' hatte ich auch im Kopf, als ich meinen Kommentar schrieb.
Aber...wer ist schon Pilatus.....
🌺🌺🌺
Schwarzes Schaf, aber Schaf....
Hehe, Störti...immer hart am Wind...⛵
da rennst Du offene Türen bei mir ein.
Die Hl. Schrift ist für mich verbindlich. Warum? Weil ich erkannt habe, dass die göttlichen Gebote/Anordnungen Menschen gesund machen.
Hat Jesus genau so vorgelebt. Wir brauchen ihn ganz dringend. Als Weg zum Vater, als Wahrheit und natürlich zum Leben.
🌺🌺🌺
Schwarzes Schaf, aber Schaf....
Die Hl. Schrift ist für mich verbindlich. Warum? Weil ich erkannt habe, dass die göttlichen Gebote/Anordnungen Menschen gesund machen.
Wie man "in der Wahrheit" immer wieder "neue Wahrheiten" bekommt.
Wer Bücher der Wachtturm-Gesellschaft (WTG) nur ein wenig überfliegt, mag diesen Eindruck gewinnen; wer aber ihre Schriften aus 140 Jahren - vom ersten (englischen) Wachtturm bis heute - genauer erforscht, stellt beides fest: erstaunliche Kontinuität in ihrer apokalyptischen Grundtendenz, aber erhebliche Änderungen bis hin zur Gegensätzlichkeit der Lehraussagen im Detail. Für Letzteres drei krasse Beispiele:
Das erste: Als ich Mitte der 1950er Jahre zu den ZJ kam, wurde ich belehrt: Das wahre Christentum sei keine Religion, und dann begründete man dies mit Worten des Wachtturms „Religion ist etwas, das dem Willen Jehovas entgegengesetzt ist“. Während Jahrzehnten marschierten Zeugen Jehovas auf Geheiß ihrer Führung immer wieder mit vorn und hinten umgehängten Plakaten durch die Straßen der Metropolen dieser Welt. Auf den Plakaten stand in großen Lettern: „Religion ist eine Schlinge und ein Fallstrick“ (des Teufels nämlich). So jedenfalls hieß es in ihren damaligen Schriften.
Ab 1953 jedoch gab die ZJ-Führung die Verteufelung der Religion auf. Nun erklärte sie, es gebe viel falsche Religion, aber auch die eine und einzig wahre, und die hätten nur Jehovas Zeugen. Heute verstehen sie sich als Religionsgemeinschaft.
Zweites Beispiel: 45 Jahre seit ihrer Gründung hielt die WTG daran fest, dass die Regierungen von Gott sind, wie fehlerhaft sie auch sein mögen. Als Schriftbeweis dafür wurde Römer 13 angeführt.
Aber „1929 brach das helle Licht hervor. In jenem Jahr veröffentlichte Der Wachtturm die biblische Erklärung über Römer 13. Er zeigte, dass nicht weltliche Herrscher, […] sondern Jehova Gott und Christus Jesus die obrigkeitlichen Gewalten sind“, sowie diejenigen, „die in Gottes Organisation als Diener tätig sind“. Gegen diese Auslegung wiesen die Hefte vom Bruderdienst in Wort und Schrift immer wieder darauf hin, dass es in Röm 13, 6.7 heißt: “Deshalb zahlt ihr ja auch Steuern“. Die aber zahlt man an den Staat. Somit sei auch in den Versen vorher sehr wohl der Staat gemeint.
1963 gab der Wachtturm vom 15.1., Seite 38, endlich seinen Irrtum zu, erweckte sogar den Eindruck, als wäre diese neue Einsicht selbstverständlich: „Paulus drückte sich bestimmt deutlich aus“, sodass die Christen in Rom ihn verstanden. Und auf Seite 39 in derselben Ausgabe räumt der Wachtturm ein, dass Paulus in Röm 13 „logischerweise von den `vorgesetzten´ oder `obrigkeitlichen´Gewalten spricht“.
Ein drittes Beispiel: Der Gründer und erste Präsident der amerikanischen Wachtturm-Gesellschaft, Charles Taze Russell, lehrte bekanntlich bis zu seinem Ableben im Jahre 1916 die von einer amerikanischen Adventistengruppe übernommene Theorie von der „unsichtbaren Gegenwart Christi seit 1874“. Noch bis in die 1920er Jahre hielt die Wachtturm-Gesellschaft an ihr fest, insgesamt 40 Jahre lang! Dann aber verkündete sie in Wort und Schrift „neues Licht von „Jehova“ empfangen zu haben: Christus sei erst seit 1914 unsichtbar gegenwärtig, womit sie die 1874-Theorie als Irrlehre verwarf.
40 Jahre WTG-Irrlehre im Namen Jehovas? In der Tat. Nach ihrem eigenem indirekten Eingeständnis!
Genug der Beispiele für Wandel in der Wachtturmlehre. Wenden wir uns nun dem Kontinuierlichen zu (wobei wir auch wieder auf lehrmäßige Änderungen stoßen), so treffen wir auf ihr Hauptinteresse: Wie nahe sind wir dem Ende dieser Welt? Wann kommt Gottes Endgericht von „Harmagedon“ (Offbg. 16,16)?
So titelt beispielsweise der Wachtturm vom 1. Februar 2012: „HARMAGEDON. Was ist damit gemeint? Wann kommt es?“ Tendenziell dieselbe Fragestellung wie im ersten englischen Wachtturm von Juli 1879, dem das alttestamentliche Wort vorangestellt war:“ Watchman. What of the Night? The Morning Cometh“, frei übersetzt: `Wächter, wie weit ist die Nacht? Der Morgen kommt.´ Weltende-Spekulationen füllten in den seither vergangenen 140 Jahren immer wieder die Spalten des Wachtturms und des gesamten Schrifttums der WTG. Die oft geleierten Worte: "Ich bin in der Wahrheit" kommt in der Historie dieser Org gesehen einer Lästerung gleich 👹
Hm, wenn ich alles mal so rekapituliere, was ich aufgrund der langen Zeit mit den ZJ (durch meine Familie) und auch durch die Studien und das Lesen hier auf BI so weiß/ahne/vermute, dann könnte ich das folgende Fazit ziehen:
In der Wahrheit sein ist das Gegenteil von die Wahrheit suchen.
Ich habe selbst einige Änderungen mitbekommen und es wird von der LK ja immer so dargestellt, als hätte man etwas verstanden und daher sei "neues Licht" aufgekommen. Das kann man positiv oder negativ betrachten. Positiv wäre es wenn man klar sagen würde, wir haben da einen Fehler in der Interpretation gemacht, wir sind auch nicht allwissend. Bei mir hinterlassen diese vielen Änderungen bzw. neue Einsichten einen ganz komischen Geschmack. Denn sie führen mich wieder zu der Frage: warum kompliziert, wenn es auch einfach geht?
Z.B. die Frage: wann kommt das Ende? Seit ich klein bin, habe ich durch meine Großmutter und später dann durch meinen Onkel vermittelt bekommen, dass wir in den letzten Tagen leben. Ich bin Jahrgang 1968, d.h. ich war noch ein Kind, als mir damit Angst gemacht worden ist und irgendwie sitzt diese Angst ganz schön tief - noch immer! Dann kam das besagte Jahr und es passierte: NIX!! Menschen hatten sich aber darauf vorbereitet, teilweise ihr Hab und Gut verkauft und standen dann vor dem nichts. Unfassbar. Dabei steht doch ganz klar in der Bibel, dass niemand - nur der Vater - weiß wann die Stunde ist. Also warum geht die LK über dies hinaus? Man soll nicht über das hinausgehen, was in der Bibel steht.
Auch das Jahr 1914 und die angeblich unsichtbare Anwesenheit von Jesus...das ist einfach nicht logisch und macht überhaupt keinen Sinn. Aber was willst Du machen, wenn Dir ein ZJ dann im Brustton der Überzeugung sagt: Laß das mal die LK machen, die beschäftigen sich ja die ganze Zeit mit der Bibel, die wissen das schon besser als wir.
Nein, eben nicht!