Wurden die vielen K...
 
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Wurden die vielen Kirchen zum Grab Gottes?

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Gerd
 Gerd
(@gerd)

Auszug aus einem Vortrag:

BIBELREZEPTION UND ZENSUR IM MITTELALTER UND IN DER FRÜHEN NEUZEIT
Referat im Rahmen der Veranstaltung "Geschichte und Theorie der Zensur"
Leitung: Prof. Dr. Hans-Albrecht Koch, Universität Bremen

...Biblizistische Massenbewegungen wie die der Katharer und der Waldenser zwangen die Kirche zu einer verstärkten Kontrolle der Bibelrezeption. 1199 verbot Innozenz III. die Lektüre der Bibel in privaten Zusammenkünften, und auf den Synoden von Toulouse und Tarragona wurde, unterstützt von den weltlichen Herrschern, Laien der Besitz von Bibelübersetzungen verboten. In Rom begann eine umfassende Auseinandersetzung mit der Zensur der Heiligen Schrift und diese führte u. a. zur Einsetzung der Inquisition, deren Aufgabe es war, Gegner der Kirche aufzuspüren und unschädlich zu machen, unabhängig davon, ob diese Menschen oder Bücher waren. Diese beiden religiösen Bewegungen galten in der Folge als Beispiel für die Gefahr, die von einer Übersetzung der Bibel, insbesondere des Neuen Testaments, und deren Verbreitung im Volk ausging.

Ab dem 16. Jahrhundert gründeten unzufriedene Abtrünnige der Großkirche diesen "Christ-Baum":

Wenn Aussteiger ihre eigene "Versammlung" gründen, kommt immer ein Zweiglein hinzu und die beginnen dann oft über ihre Schäflein zu herrschen

☞ ♔ ♕ ♚ ♛ ⚜ ~~~><((((º>

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 16. Januar 2020 10:46
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Altor
(@altor)

Wenn Aussteiger ihre eigene "Versammlung" gründen, kommt immer ein Zweiglein hinzu und die beginnen dann oft über ihre Schäflein zu herrschen

Lieber Gerd!

Schön dieser "Stammbaum der Konfessionen", aber eine Versammlung im Namen des Herrn ist noch lange keine neue Konfession!

In einer biblischen Gemeinde  gibt es nur Diener, daher ist kein Raum um über andere zu herrschen. Wir hatten in unserer Gemeinde vor einigen Jahren die Situation, dass ein sehr begabter und redegewandter Bruder sich sehr in den Vordergrund stellte, indem er immer Predigten/Vorträge halten wollte. Das war aber den Geschwistern auf die Dauer zu viel des Guten und es wurde gebetsvoll im Beisein des Bruders beschlossen, dass er mehr Rücksicht darauf nehmen sollte und auch andere zum Zuge kommen lassen sollte.  Leider ging er in seinem Starrsinn nicht darauf ein. Jeder erkannte, dass ihm Demut fehlte, keiner folgte ihm. Er verließ unsere Gemeinde schließlich. Wenn alle in einer Gemeinde das Wort Gottes gut kennen, dann werden sie auch durch den Heiligen Geist geführt, denn der Herr ist unter ihnen. Die Gemeinde ist ein Körper, kein Unternehmen. Sie ist ein Organismus und keine Organisation. Sie ist lebendig. Der Gedanke von zwei Klassen (Klerus und Laien) von Christen wurde von der röm-kath. Tradition geschaffen.

 

 

„Was offenbart Zensur? Sie offenbart Angst!“ - Julian Assange

AntwortZitat
Veröffentlicht : 16. Januar 2020 14:18
Gerd
 Gerd
(@gerd)
Veröffentlicht von: @altor

Schön dieser "Stammbaum der Konfessionen", aber eine Versammlung im Namen des Herrn ist noch lange keine neue Konfession!

In einer biblischen Gemeinde  gibt es nur Diener, daher ist kein Raum um über andere zu herrschen.

In einer "biblischen Gemeinde" des 1. Jahrhunderts, die auch von einem Apostel beraten wurde, stellte dieser fest, 1Kor 4:

8 Schon seid ihr gesättigt, schon seid ihr reich geworden; ihr habt ohne uns geherrscht, und ich wollte wohl, daß ihr herrschtet, auf daß auch wir mit euch herrschen möchten.

Bestimmt war das eine Ausnahme und nicht die Regel.

Der abgebildete Stammbaum zeigt was mit der Zeit aus dem Urchristentum wurde, der Pastor i.R., der den "Bruderdienst" über 60 Jahre leitete fragte mich einmal, wer das Sektentum einleitete - er sagte es mir: Luther

Dieser Reformator wollte ja keine neue Kirche gründen, er wollte nur seine römisch-kathol. Kirche reformieren. Das lässt sich aber eine so mächtige Kirche mit Herrschergelüsten nicht gefallen, wir wissen was dann kam, der 30-jährige Krieg sei am Rande erwähnt. Dann kamen all die Besserwisser, natürlich immer die Unterstützung des Hlg. Geistes betonend und der vermittelte diesen neuen Geistlichen, dass die Taufe nur mit Untertauchen gültig sei und so entstanden aus einer bestehenden reformierten Kirche, die Baptisten. Aus denen spalteten sich später die Adventisten ab und der noch viel mehr sich geistgeführt fühlende Russell, gründete die Bibelforscher. Bei deren Nachfolger ließ ich mich taufen und ging nach 17 Jahren weg, weil ich etliche Lehren nicht für biblisch hielt, und immer noch halte. Eigentlich taten sie nur das, was die Bibel über Abtrünnige in einer Gemeinde gebietet...

Ich suchte eine Gemeinde, es waren dann für einige Zeit die Mennoniten, denen gefiel es aber garnicht, dass ich der Trinität nicht zugetan war.

Kurz: meine Kontakte baute ich mit den Ex-Zeugen in Verbindung mit dem Bruderdienst auf, gehörte zum engeren Redaktionsstab. Jetzt ein Beispiel, vor etwa 25 Jahren wendete sich der Pastor von Trattenkamp (Nähe Ostsee) an uns, weil die ZJ  dort ein großes Kongressgebäude errichteten und im Ort fleissig predigten um Beratung. So war ich dann Gast in der Pfarrei der evang. Kirche. Wir verstanden uns prächtig. Dann kam u.a. auch die Frage wie ich zur Säuglingstaufe stünde. Ich lehnte die mit Begründungen ab, ich höre noch wie Ilse die Pastorsfrau zu mir sprach: "Denke nur an Jesus, der sagte doch: lasset die Kindlein zu mir kommen"...

Als geborener Hamburger war ich evangelisch getauft und in Wien konfirmiert worden. So war mir die Abwicklung in dieser Kirche vertraut, aber die gefiel mir am darauf folgenden Sonntag nicht. Es gab auch das Abendmahl, alle Mitglieder gingen nach vorne und nahmen die Hostie - ich nicht... bin ich vielleicht zu unduldsam oder zu kritisch? Ich denke ich habe ja auch den Hlg. Geist und keinerlei Phobie vor Versammlungen, ich will mich nur nicht vereinnahmen lassen!

Vielleicht kannst du meine Empfindungen nicht verstehen, als ich z. B. Hermann, der auch hier bei BI viel schrieb, noch vor seinem Tod traf, da stellten wir fest, dass wir in einer bestehenden Gemeinde sicher ein Fremdkörper wären...

Für heute genug,

liebe Grüße an dich Altor und an den Rest der BI-Gemeinde!

                      【ツ】

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Themenstarter Veröffentlicht : 16. Januar 2020 18:14
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Altor
(@altor)

@gerd

Lieber Gerd,

ich habe ähnliches bei den Adventisten erlebt, deshalb kann ich deine Geschichte gut nachempfinden! Die Probleme waren zwar etwas anderes gelagert (z. B. Ellen G. White als Prophetin oder das gesetzliche Halten des Sabbats), aber man fühlt sich dann schnell als Außenseiter (Fremdkörper). Diese Gemeinden die du und ich erfahren durften, haben halt festgemachte „Traditions-Lehren“, die dazu noch von einer übergeordneten Kirchenführung kontrolliert werden und es lässt sich schwer da was ändern, wenn es nicht sogar unmöglich ist (siehe M. L.).

Ich war dann noch eine kurze Zeit bei einer Brüdergemeinde. Da erging es mir wie Jurek, dass ich, als ich offen bekannte an die traditionelle Dreieinigkeit beim besten Willen nicht glauben zu können, mir mein Heil (Errettung) abgesprochen wurde. Ich habe dann für mich die Konsequenzen gezogen und ging nie wieder hin.

Ich habe dann per Zeitungsinserat eine Bibelrunde gestartet. Da Gott möchte, dass alle Menschen und insbesondere seine Kinder zur Erkenntnis der Wahrheit kommen und für den Glauben kämpfen, der ursprünglich der Gemeinde überliefert worden ist. Deshalb war es uns von Anfang an wichtig, dass wir bei der Suche nach der Wahrheit sorgfältig vorgingen. Wir haben also bei null angefangen und das Wort Gottes zu uns sprechen lassen. Daraus ist eine freie unabhängige Gemeinde entstanden mit Standpunkten die aber nicht festgemacht sind. Habe diese Glaubensstandpunkte in meinem Profil kurz einkopiert. Natürlich hatte unsere kleine Gemeinde (wo jeder mitzureden hat) auch Höhen und Tiefen, ist aber immer unserem Herrn Jesus ergeben und ihm im Zentrum.

LG 

 

„Was offenbart Zensur? Sie offenbart Angst!“ - Julian Assange

AntwortZitat
Veröffentlicht : 16. Januar 2020 20:15
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Gerd
 Gerd
(@gerd)

@altor

Danke Altor,

nun kenne ich mich aus, gratuliere für so eine neutrale Gemeinde. Das wäre doch was unser Jurek sucht, ich frage mich nur, ob er sowas meinte. Am besten wäre ihm sicher gleich beim Achensee 😇 

Ich hatte viele Debatten mit Adventisten, über die verkohlte Erde bis hin zum Traubensaft 😉 Der STA-Aussteiger und Vollzeitprediger namens Schäfer, ist dir sicher auch ein Begriff.

Eines müssen wir feststellen, dass Christen ca. 1300 Jahre lang als Gemeinde nur die katholische Kirche hatte, es ist anzunehmen dass Gott solche anders klassifizierte als uns "Wissende" ◑︿◐

Beste Segenswünsche!

Ⓖ-Ⓔ-Ⓡ-Ⓓ

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 17. Januar 2020 8:59
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pit
 pit
(@pit)

Die hatten ein echtes Problem, lieber Gerd. Und keinerlei Information.

Da gabs nur Gehorsam, für die "kleinen" Leute.

Gehorsam oder Tod.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 17. Januar 2020 10:47
Altor
(@altor)

@gerd

Veröffentlicht von: @gerd

Eines müssen wir feststellen, dass Christen ca. 1300 Jahre lang als Gemeinde nur die katholische Kirche hatte,

Lieber Gerd,

entschuldige wenn ich das jetzt so schreibe, aber die lieben Orthodoxen wären jetzt vielleicht ein bisschen sauer auf dich! Denn sie verstehen sich als die ursprüngliche Kirche von der sich alle anderen Kirchen abgespalten haben.

Du übersiehst die byzantinische Ostkirche mit Zentrum Konstantinopel (griechische Kirche im Gegensatz zur lateinischen Kirche mit Rom als Zentrum)!  431 kam es nach dem Konzil von Ephesus zu einer ersten Spaltung zw. der  alexandrinischen – und der  antiochenischen Schule. Eines der Streitpunkte war unter anderem ob Maria nur Christusgebärerin oder Göttesgebärerin sei. 

383 übersetzte der arianische Bischof Wulfila die Bibel ins Gotische. Das arianische Christentum wurde im römischen Reich aufs bitterste verfolgt und so breite es sich im nördlichen Teil Europas bis auf die britischen Inseln aus und existierte bis ins 800 Jahrhundert hinein, bis auch da die römische Kirche vordrang.

451 nach dem Konzil von Chalcedon trennten sich dann die Altorientalischen Kirchen (Koptische-, Äthiopische-, Syrische, Armenische Kirche), nachdem die zwei Naturen-Lehre Jesu (unvermischt, unveränderlich, ungetrennt und unteilbar), festgeschrieben wurde.

Bereits vor Luther gab es dann noch die Albigenser, die Waldenser, die Hussiten, die Lollarden, um nur einige zu nennen. So ergibt das Gesamtbild ein ganz anderes.

LG

„Was offenbart Zensur? Sie offenbart Angst!“ - Julian Assange

AntwortZitat
Veröffentlicht : 17. Januar 2020 11:06
pit
 pit
(@pit)

@altor

Lieber Altor,

danke für die Bereicherung. Ich denk, Gerd meinte Mitteleuropa.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 17. Januar 2020 13:16
Gerd
 Gerd
(@gerd)
Veröffentlicht von: @pit

danke für die Bereicherung. Ich denk, Gerd meinte Mitteleuropa.

Stimmt pit!

Nun lieber Altor, entsprachen denn diese Kirchen dem Vorbild der Urkirche? Wenn dies kein Kriterium war, sondern Gott Seine Kinder auch aus den genannten Kirchen herauswählte, warum blieben wir dann nicht in unserer hineingeborenen Kirche? Entsprachen diese Kirchen dem was Paulus an die Epheser schrieb:

2, 5+6
5 als auch wir in den Vergehungen tot waren, hat uns mit dem Christus lebendig gemacht, – durch Gnade seid ihr errettet – 6 und hat uns mitauferweckt und mitsitzen lassen in den himmlischen Örtern in Christus Jesus...
3, 9+10
9 und alle zu erleuchten, was die Verwaltung des Geheimnisses sei, das von den Zeitaltern her verborgen war in Gott, der alle Dinge geschaffen hat; 10 damit jetzt den Fürstentümern und den Gewalten in den himmlischen Örtern durch die Versammlung verkündet werde die vielfältige Weisheit Gottes.

Geht das ↑ durch die konfessionellen Baptisten oder den Christadelphians nicht? Brauchen wir erkenntnismäßig eine Versammlung die unserer Halsweite entspricht?

Ich beantworte es gleich: JA w i r brauchen das, denn wir schätzen bei der Gottsuche auch die Wahrheit die dahinter steht, wäre uns das egal, dann wären wir in der vertrauten Zusammenkunft geblieben, bei Liedern die wir im Kopf hatten. Bei Freikirchens störten mich ellenlange Gebete, wo nach 12 Minuten das gebetet wird was vor 8 Minuten auch schon jemand stöhnend von sich gab ← Beispiel was mich bei Mennoniten störte, denn lange Gebete damit etwa der Neffe die Schulprüfung bestehen möge, veranlasste meinen Kopf oft auf Wanderschaft zu gehen - meine innere Reue folgte danach...

Vielleicht sind das nur Sonderwünsche und ich sollte Gehorsam lernen, was auch pit erwähnte? Ist nicht Loyalität zu Gott und seine himmlische Versammlung weit wichtiger? Ich packe abschließend wieder mal meinen Lieblingsvers aus, 2Chron 16,

9 Denn Jahwes Augen durchlaufen die ganze Erde, um sich mächtig zu erweisen an denen, deren Herz ungeteilt auf i h n gerichtet ist.

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 17. Januar 2020 14:13
stoertebeker und Altor gefällt das
pit
 pit
(@pit)

Nein, mein Lieber.

Gehorsam ist nicht gefordert.

Die Liebe ist gefordert. Und da gehört die Langmut dazu. Die Fehler anderer langmütig ertragen (tolerare) können.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 17. Januar 2020 14:29
Altor gefällt das
Opa Klaus
(@opa-klaus)

Wie sieht es denn so mit der allgemeinen Bibelkenntnis jetzt aus? Zu der Diskussion über die vielen gegensätzlichen Glaubensrichtungen hat doch Jesus bereits ein klares Wort gesagt. Warum zitiert das hier niemand? Kennt man das Wort Jesu etwa nicht?  >>
Mt 13,25 Während aber die Menschen schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging weg.
Mt 13,29 Er aber spricht: Nein, damit ihr nicht etwa beim Zusammenlesen des Unkrauts gleichzeitig mit ihm den Weizen ausreißt.
Mt 13,30 Lasst beides zusammen wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte werde ich den Schnittern sagen: Lest zuerst das Unkraut zusammen, und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber sammelt in meine Scheune!
Sobald man die Bibel direkt selbst als das zu verkündigende Evangelium ansieht >>>
dann ist sie tatsächlich sehr verbreitet unter der Menschheit. 
Gott hat in seiner Weisheit zur Verbreitung von gutem Samen z.B. in der Natur schon viele Samen mit Fruchtfleisch umhüllt, als "Belohnung" für die, welche dann die Samen verbreiten und eben nur am Fruchtfleisch und nicht an den Samen Interesse haben.  Für jeden Samen gibt es Zeit zum Heranreifen und anschließend die Erntezeit. Das könnte man als Parabel zur Bibelverbreitung verwenden. Man kann doch sicher annehmen, dass es ohne eigenes Bibelstudieren weniger Aussteiger aus Sekten geben würde!?  Jesus hat auch in einem anderen Gleichnis vom unterschiedlichen Wachstum des Samens gesprochen, ja sogar einiger verdorrt. 
Ich bin  nun mit Frau und 6 Kindern seit 40 Jahren bei J.Z. ausgestiegen, nachdem wir 29 Jahre dabei waren.
Wir sehen es nicht als verschwendete, verlorene Zeit an. Wir haben verschiedenes positives gewonnen. 
Außer Bibelkenntnis habe ich eine liebe Familie "gewonnen". Unsere Nachkommen eifern uns im Glauben leider nicht so sehr nach. Nur der älteste Sohn hat sich von einem Bruder zur Taufe überreden lassen. Wir Eltern sind sehr liberal eingestellt und ich hatte kaum Ämter inne. Auch haben wir niemand den Z.J. zugeführt. Bereits als Jugendlicher war ich an den Lehren hauptsächlich interessiert bis heute noch; das hat zum Ein- und Ausstieg geführt. 
Gleich zu Beginn der Online-Zeit war ich in Foren: für Aussteiger gab es sofort das ex-zj-infolink bis heute. Leider haben dort viele ihrem Glauben abgesagt und sozusagen "das Kind mit dem Bade ausgeschüttet". Ich hoffe, hier in BI geschieht das nicht. 
Mein ausführliches (eigenwilliges) Glaubensbild werde ich hier bald in mein Profil setzen.  Opa Klaus Jg.34

AntwortZitat
Veröffentlicht : 17. Januar 2020 15:29
Gerd
 Gerd
(@gerd)
 
In diesem Thema gab es schon interessante Beiträge! Beispiel vom ersten Beitrag:
Veröffentlicht von: @gerd

Ich weiß die Frage ist sehr provokant, manche werden sie für überheblich halten. Warum diese Frage, die ja an Nietzsche erinnert?

Heute bei uns im TV, eine christliche Religionsexpertin sagte:

"Die Kirche ist die Braut Christi!"

Bei solchen Äußerungen wird mir immer flau im Magen und denke: "Diese Kirchen als Sekte fingen schon von Anbeginn an und verbreitete sich wie eine Infektionskrankheit".

Ist das nur meine verbliebene Wachtturm-Denke?

Ist Kirche, oder wie ZJ "Organisation" sagen, grundsätzlich etwas schlechtes? Keineswegs! Jeder physische Körper ist doch ein Organismus und das ist auch Organisation. Wirken Organe harmonisch zusammen, dann arbeiten sie zusammen, bricht ein Organ aus, dann beginnt das Chaos, wie im Fall einer Krebserkrankung. Auch eine Gemeinschaft braucht organisatorische Strukturen. Wird sie jedoch zu viel von einer Einzelperson oder Führerschaft beherrscht, dann mutiert sie zur Diktatur, in der das kirchliche Individuum verkümmert und das nährt sich von Katechismen oder Königreichsdiensten. Das zeigen viele Beispiele aus der Geschichte der Religion und der Völker bis hin zu den Wachtturmleuten.

Russells Initiativen vor 130 Jahren waren überhaupt nicht neu. Jahrhunderte zuvor spielte sich ähnliches ab. Schon im 2. Und 3. Jh. gab es phantasiebegabte Männer, die ihren Schutzbefohlenen verschiedenste Ansichten und „christliches“ Brauchtum überstülpten. Um nur ein Beispiel zu nennen: „Kompendium der Kirchengeschichte“ von Karl Heussi, § 18:

      Der Ausbau der frühkatholischen Kirche [2. u. 3. Jh.]:

„In dieser Zeit gelangte die Entwicklung des Gottesdienstes zu einem relativen Abschluß. An die Stelle der urchristlichen, völlig freien und regellosen Gemeindeversammlungen ist nun ein kompliziertes Gefüge heiliger Handlungen getreten, die in feststehender Ordnung feierlich vollzogen werden. Mit dem Aufkommen des Opferbegriffs ist als sein notwendiges Korrelat der Priesterbegriff in die Kirche eingedrungen. Die Leitung der gottesdienstlichen Versammlung, einst ein „Dienst“ an der Gemeinde, ist schon längst das ausschließliche Vorrecht des Klerus geworden. Die magisch-sakramentalen Vorstellungen haben im Laufe der Zeit immer größere Bedeutung gewonnen; zu Abendmahl und Taufe haben sich noch weitere heilige Zeremonien gesellt. Mit dieser Wandlung des Gottesdienstes aber hat sich eine spezifisch kultische Frömmigkeit ausgebildet, die sich immer ausschießlicher in dunkeln, mystischen Gefühlen bewegt. Was die Theologie lehrt, die Erlösung aus dem Todesverhängnis und die Vergottung des Menschengeschlechts, das läßt der Kultus den Christen  e r l e b e n:  in der Eucharistie fühlt der Gläubige in mystischen Schauern göttliche Kräfte in sich einströmen. Diese Entwicklung des Kultus hat sich unter starker Einwirkung der heidnischen Mysterien vollzogen.“

Obwohl Russell und seine Umgebung keine Gelegenheit ausließen, die lästige Konkurrenz – d.h. Kirchen und Gemeinschaften - scharf zu kritisieren, hatten sie selbst in kürzester Zeit vieles von dem Kritisierten in Wort und Tat nachvollzogen. Dazu benötigten ihre Vorläufer Jahrhunderte.

Das scheinbar bessere Verstehen und Interpretieren des Bibelinhalts vermittelte dieser Gruppe das Gefühl, ein besonderes Maß des Heiligen Geistes - exklusiv – erhalten zu haben. Die Wurzeln für das Elitedenken waren gelegt. Waren aber die Wurzeln nicht schon gelegt, als Paulus warnend in Apg. 20 sagte:

29  [Denn] ich weiß [dieses], daß nach meinem Abschiede verderbliche Wölfe zu euch hereinkommen werden, die der Herde nicht schonen.
30  Und aus euch selbst werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen hinter sich her.
31  Darum wachet...

Die genannten Männer standen auf und ihre "Infektion Kirche" setzte sich in all den Jahrhunderten in vielen Kirche fort, unterbrochen durch die Reformation, wo mir ein evangelische Pastor einmal gestand: die Protestantische Kirche ist die Ursache für die vielen Kleinkirchen danach,  auch Sekten genannt...

Ich will meine heutigen Bedenken hier nicht zu lang werden lassen, schreibt ruhig, wenn ihr das Gefühl habt, ich neige dazu  Babylon & Co, über die Maßen zu diskreditieren  ̄へ ̄

Endlich kann ich sonnige Grüße senden!

Gerd

 

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Themenstarter Veröffentlicht : 1. Juni 2021 9:26
Gerd
 Gerd
(@gerd)
Veröffentlicht von: @gerd

Die genannten Männer standen auf und ihre "Infektion Kirche" setzte sich in all den Jahrhunderten in vielen Kirche fort, unterbrochen durch die Reformation, wo mir ein evangelische Pastor einmal gestand: die Protestantische Kirche ist die Ursache für die vielen Kleinkirchen danach,  auch Sekten genannt...

Warnungen gab es genug. Kleine Auswahl gefällig? 😯 

Timotheus, bewahre das anvertraute Gut, indem du die unheiligen leeren Reden und Einwände der fälschlich sogenannten Erkenntnis meidest, zu der sich einige bekennen und von dem Glauben abgeirrt sind! - Die Gnade sei mit euch!
(1. Timotheus 6:20, 21)

Wenn jemand anders lehrt und sich nicht zuwendet den gesunden Worten unseres Herrn Jesus Christus und der Lehre, die gemäß der Gottseligkeit ist, so ist er aufgeblasen und weiß nichts, sondern ist krank an Streitfragen und Wortgezänken. Aus ihnen entstehen: Neid, Streit, Lästerungen, böse Verdächtigungen, ständige Zänkereien von Menschen, die in der Gesinnung verdorben und der Wahrheit beraubt sind und meinen, die Gottseligkeit sei ein Mittel zum Gewinn. Die Gottseligkeit mit Genügsamkeit aber ist ein großer Gewinn
(1. Timotheus 6:3-6)

So wie ich dich bat, als ich nach Mazedonien abreiste, in Ephesus zu bleiben, damit du einigen Weisung erteilen solltest, nichts anderes zu lehren
noch mit Fabeln und endlosen Geschlechtsregistern sich abzugeben, die mehr Streitfragen hervorbringen, als sie den Verwalterdienst Gottes fördern,
 der im Glauben geschieht. - Das Endziel der Weisung aber ist Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben.
Davon sind einige abgeirrt und haben sich leerem Geschwätz zugewandt.
Sie wollen Gesetzeslehrer sein und verstehen nichts, weder was sie sagen noch was sie fest behaupten. -
Wir wissen aber, dass das Gesetz gut ist, wenn jemand es gesetzmäßig gebraucht
(1. Timotheus 1:3-8)

Denn es wird eine Zeit sein, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern nach ihren eigenen Begierden sich selbst Lehrer aufhäufen werden, weil es ihnen in den Ohren kitzelt;
und sie werden die Ohren von der Wahrheit abkehren und sich zu den Fabeln hinwenden.
(2. Timotheus 4:3, 4)

Ich weiß, dass nach meinem Abschied grausame Wölfe zu euch hereinkommen werden, die die Herde nicht verschonen.
Und aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen hinter sich her.
(Apg. 20:29, 30)

Kinder, es ist die letzte Stunde, und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind auch jetzt viele Antichristen aufgetreten; daher wissen wir, dass es die letzte Stunde ist.
Von uns sind sie ausgegangen, aber sie waren nicht von uns; denn wenn sie von uns gewesen wären, würden sie wohl bei uns geblieben sein; aber sie blieben nicht, damit sie offenbar würden, dass sie alle nicht von uns sind.
Und ihr habt die Salbung von dem Heiligen und habt alle das Wissen.
(1. Johannes 2:18-20)

Und dies ist die Liebe, dass wir nach seinen Geboten wandeln. Dies ist das Gebot, wie ihr es von Anfang an gehört habt, dass ihr darin wandeln sollt.
Denn viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen, die nicht Jesus Christus, im Fleisch gekommen, bekennen; dies ist der Verführer und der Antichrist.
Seht auf euch selbst, damit ihr nicht verliert, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangt!
Jeder, der weitergeht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, der hat sowohl den Vater als auch den Sohn.
Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn nicht ins Haus auf und grüßt ihn nicht!
Denn wer ihn grüßt, nimmt teil an seinen bösen Werken.
(2. Johannes 7:6-11)

Was ich aber tue, werde ich auch tun, damit ich denen die Gelegenheit abschneide, die eine Gelegenheit dazu suchen, dass sie in dem, worin sie sich rühmen, als solche wie wir befunden werden.
Denn solche sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter, die die Gestalt von Aposteln Christi annehmen.
Und kein Wunder, denn der Satan selbst nimmt die Gestalt eines Engels des Lichts an;
es ist daher nichts Großes, wenn auch seine Diener die Gestalt von Dienern der Gerechtigkeit annehmen; und ihr Ende wird ihren Werken entsprechen.
(2. Korinther 11:12-15)

Und er sprach in seiner Lehre: Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die in langen Gewändern einhergehen wollen und die Begrüßungen auf den Märkten
und die ersten Sitze in den Synagogen und die ersten Plätze bei den Gastmählern lieben;
die die Häuser der Witwen verschlingen und zum Schein lange Gebete halten! Sie werden ein schwereres Gericht empfangen.
(Markus 12:38-40)

Denn von diesen sind die, die sich in die Häuser schleichen und lose Frauen verführen - die mit Sünden beladen sind, von mancherlei Begierden getrieben werden, immer lernen und niemals zur Erkenntnis der Wahrheit kommen können. -
Auf die Weise aber wie Jannes und Jambres Mose widerstanden, so widerstehen auch sie der Wahrheit, Menschen, verdorben in der Gesinnung, im Blick auf den Glauben unbewährt.
Sie werden aber nicht weiter vorwärtskommen, denn ihr Unverstand wird allen offenbar werden, wie es auch bei jenen der Fall war.
(2. Timotheus 3:6-9)

Denn es gibt viele Aufsässige, hohle Schwätzer und Betrüger, besonders die aus der Beschneidung,
denen man den Mund stopfen muss, die ganze Häuser umkehren, indem sie um schändlichen Gewinnes willen lehren, was sich nicht geziemt.
(Titus 1:10, 11)

Diese aber lästern alles, was sie nicht kennen; alles, was sie aber von Natur aus wie die unvernünftigen Tiere verstehen, darin verderben sie sich.
Wehe ihnen! Denn sie sind den Weg Kains gegangen und haben sich für Lohn dem Irrtum Bileams völlig hingegeben, und in dem Widerspruch Korachs sind sie umgekommen.
Diese sind Flecken bei euren Liebesmahlen, indem sie es sich ohne Furcht mit euch gut gehen lassen und sich selbst weiden; Wolken ohne Wasser, von Winden fortgetrieben; spätherbstliche Bäume, fruchtleer, zweimal erstorben, entwurzelt;
wilde Meereswogen, die ihre eigenen Schändlichkeiten ausschäumen; Irrsterne, denen das Dunkel der Finsternis in Ewigkeit aufbewahrt ist.
(Judas 10-13)

Aber dies hast du, dass du die Werke der Nikolaiten hasst, die auch ich hasse.
Ich weiß, wo du wohnst; wo der Thron des Satans ist; und du hältst meinen Namen fest und hast den Glauben an mich nicht verleugnet, auch in den Tagen des Antipas, meines treuen Zeugen, der bei euch, wo der Satan wohnt, ermordet worden ist.
Aber ich habe ein weniges gegen dich, dass du solche dort hast, welche die Lehre Bileams festhalten, der den Balak lehrte, eine Falle vor die Söhne Israels hinzustellen, so dass sie Götzenopfer aßen und Unzucht trieben.
So hast auch du solche, die in gleicher Weise die Lehre der Nikolaiten festhalten.
(Offenbarung 2:6; 13-15)

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 1. Juni 2021 13:34
pit
 pit
(@pit)

Liebe Geschwister.

Das ist nur meine Meinung. Selbstverständlich darf jeder eine andere haben.

Ein falsch verstandenes Evangelium erzeugt automatisch Atheisten.

Vor der Moderne wurde dieser Automatismus mit Totalität beantwortet.

Heute sollten wir das etwas genauer betrachten.

Welche Gemeindeform ist biblisch verankert?

"Der Grüsste unter euch soll euer Diener sein!"

Nicht so, wie es in der "Welt" üblich ist. (und bei ZJ; und nicht nur da)

Der 2. Grundsatz ergibt sich aus den Schlussfolgerungen aus den Korinthern.

Die Entscheidung traf die ganze Gemeinde. (Keine 3 Spassvögel im Hinterzimmer)

Und, obleich diese demokratische Abstimmung getroffen wurde, musste man sich nicht daran halten.

Die individuelle Demokratie war geboren.

Das in der Apostelgeschichte notierte Zusammenwerfen aller Güter in einen Topf und gleichmäßige Verteilen des Topfes weist auf ein Sozialistisch-Marxistisches System hin.

Nun darf und sollte ein moderner Christ das Ganze natürlich auch aus dem Blickwinkel der damaligen Zeit betrachten und nicht auf ein unumrückbares Sytem reduzieren.

Die Wölfe, die nach einer Gemeindegründung hineinkommen, sind automatisch und nicht verhinderbar. Sie bauen das alte patriarchalische System auf, das wir heute in vielen Kirchen und Gemeinden finden.

Friede pit

AntwortZitat
Veröffentlicht : 2. Juni 2021 11:02
José
(@aljanah)

Die Kirchen (alle) dieser Welt seit 150 u.Zt. sind von den Lehren Gottes und des Christus mehrheitlich abgewandt. Heuchler par exelence.

Es ist so wie es in 2. Tim. 3:7-9 steht:

sie wollen jederzeit etwas Neues hören, sind aber unfähig, die Wahrheit zu erkennen.
So wie die ägyptischen Zauberer Jannes und Jambres sich Mose entgegenstellten, so widersetzen sich diese falschen Lehrer der Wahrheit. Ihre Ansichten sind verdreht und wirr, ihr Glaube hält keiner Prüfung stand.
Auf die Dauer werden sie aber ihr Unwesen nicht treiben können. Mit der Zeit wird jeder durchschauen, dass sie ohne Sinn und Verstand sind. Genauso ist es den beiden ägyptischen Zauberern ergangen. 

So auch den meisten Kirchen!

Wer behauptet, dass er zu Gott gehört, soll leben, wie Christus es vorgelebt hat. 1.Joh.2:6

AntwortZitat
Veröffentlicht : 2. Juni 2021 11:08
Seite 3 / 5
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