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WTG berichtet über falsche Chronologieberechnung

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Gerd
 Gerd
(@gerd)

Was mir in den 1970-er Jahren in der WT-Literatur entgangen ist:

Hier wird gestanden, wie die falschen Voraussagen verbunden mit Jahreszahlberechnungen durch  C.T. Russell begann:

...Im Jahre 1877 brachte Russell zusammen mit Nelson H. Barbour das Buch Three Worlds, and the Harvest of This World (Drei Welten und die Ernte dieser Welt) heraus. In diesem Buch wurde dargelegt, daß dem Jahr 1914, in dem die Zeiten der Nationen ablaufen würden, eine Zeit von vierzig Jahren vorausgehen würde, die im Jahre 1874 u. Z. mit einer dreieinhalbjährigen Erntezeit begonnen hätte. Gemäß der biblischen Chronologie, auf die man sich danach stützte, nahm man an, daß im Jahre 1872 6 000 Jahre Menschheitsgeschichte abgelaufen seien, während im Jahre 1874 die 6 000 Jahre geendet hätten, in denen die Sünde über die Menschheit herrschte, und das siebente Jahrtausend begonnen hätte. Man war der Ansicht, die Zeit der Gegenwart Christi habe im Oktober 1874 begonnen, zu Beginn des großen, gegenbildlichen Jubeljahres (3. Mose, Kap. 25; Offb. 20:4)*.

Aufgrund dieses Verständnisses glaubte man, daß die als „keusche Jungfrau“ bezeichnete Klasse im Jahre 1874 begann, dem himmlischen Bräutigam entgegenzugehen (2. Kor. 11:2). Deshalb nannte C. T. Russell seine religiöse Zeitschrift, die im Juli 1879 erstmals erschien, Zion’s Watch Tower and Herald of Christ’s Presence (Zions Wacht-Turm und Verkünder der Gegenwart Christi). Sie verkündete, daß Christus seit 1874 unsichtbar gegenwärtig sei. Diese unsichtbare Gegenwart sollte bis 1914, dem Jahr, in dem die Zeiten der Nationen abgelaufen wären, andauern. Dann würden die Nationen vernichtet, und der Überrest der als „keusche Jungfrau“ bezeichneten Klasse würde sterben und durch eine Auferstehung zu einem Leben im Geiste mit dem Bräutigam im Himmel verherrlicht werden (1. Kor. 15:42-44). Auf diese Weise würde die Klasse der „verständigen Jungfrauen“ durch die Tür eingehen und an der Hochzeit teilnehmen.

Die als „keusche Jungfrau“ bezeichnete Klasse war bestrebt, in der Zeit kurz vor der erwarteten Begegnung mit ihrem Bräutigam im Himmel ihr Licht leuchten zu lassen. Schließlich kam dieser Tag: der 1. Oktober 1914. Die Zeiten der Nationen liefen ab, aber die Erwartung, daß die Kirche in die himmlische Herrlichkeit eingehen würde, erfüllte sich nicht. Sie hatte sich auch noch nicht erfüllt, als Russell am 31. Oktober 1916 starb...

Hatten die Nachfolger Russells aus diesen Fehlern gelernt?

In den 1960-er Jahren war ein WTG-Buch sehr populär, das man heute nicht in der WT-Biblio findet:

JEHOVAS ZEUGEN IN GOTTES VORHABEN (von 1960) da stellte die WTG ihre eigene Geschichte dar; dort (S. 102) erscheint folgendes WT-Zitat:

"Glaubt ihr es? Glaubt ihr, daß der König der Herrlichkeit gegenwärtig ist und daß er seit 1874 gegenwärtig gewesen ist? Glaubt ihr, daß er während dieser Zeit sein Erntewerk geleitet hat? Glaubt ihr, daß er während dieser Zeit einen treuen und klugen Knecht gehabt hat, durch welchen er sein Werk leitete und den Haushalt des Glaubens mit geistiger Speise versorgte?

Glaubt ihr, daß der Herr jetzt in seinem Tempel ist, die Nationen der Erde richtend? Glaubt ihr, daß der König der Herrlichkeit seine Herrschaft begonnen hat?" (Zitat aus WT-1923, S. 26-27).

Welcher ZJ der Gegenwart könnte so ein Gelöbnis wiederholen? Nur wer nach einem Ausschluss lechzt 🤦‍♀️

Also w a n n erfuhren jene "Untertanen" von der "Aufrichtung" des Königreiches? Was wusste also der "Knecht" (später "Sklave"), was wussten die "Bibelforscher" damals, im Jahre 1923, über 1914? Offenbar so gut wie nichts!

Noch verwirrender wird die Sache, wenn dann im WT-15. Sept. 1951, S. 278 zu lesen ist:

"[...] Lass die Wahrheiten, dass Jehovas König gegenwärtig und das Königreich hier  ist, um ewig zu bleiben, und dass es binnen kurzem seine Macht unter den Nationen kundtun wird, tief in deinen Sinn eindringen.

 Die zu Jehovas Volk gehörten, begriffen diese Wahrheiten vom Jahre 1922 an und freuten sich sehr. Sie kamen aus der Finsternis, der falschen Religion, heraus und lernten Jehovas Vorsätze kennen. ... Es gab noch sehr viel Arbeit für Gottes Gesalbte zu tun, ehe ihr Lauf auf Erden beendet war. Dann wurde im Jahre 1925 zum erstenmal gesehen und verstanden, dass das Königreich im Jahre 1914 tatsächlich geboren, dass es Tatsache geworden war. Es galt, nicht länger zu proklamieren, dass die Zeit für das Königreich gekommen und der Tag, da Satans Welt enden müsse, hier sei, sondern das Königreich war gekommen und herrschte vom Himmel aus, und bereits war ein Krieg im Himmel ausgefochten worden. Der Wachtturm vom 15. April 1925 veröffentlichte diese Kunde."

Aber der deutsche Kaiser Wilhelm hätte 1914 schon seine Herrschaft an den inthronisierten Herrn Jesus abtreten sollen - aber das ist eine andere Mär, werde das vielleicht später einmal mit einem WTG-Buch "enthüllen" 

【ツ】

 

Zitat
Themenstarter Veröffentlicht : 16. Oktober 2019 15:03
Gerd
 Gerd
(@gerd)

Die WTG "erkannte" erst 1925, dass Jesus 1914 angeblich im Himmel zu herrschen begann, aber "Kaiser Wilhelm" hätte das schon 1914 erkennen sollen _ಠಠ_ಠಠ

Aus dem WTG-Buch "Dein Wille geschehe":

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AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 17. Oktober 2019 7:04
RoKo
 RoKo
(@roko)

@gerd

Danke 👍 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 17. Oktober 2019 7:44
(@watchtower_ns)
Neuer Gast

@gerd

Mein Gott ist das ein peinlicher Unsinn. 

Aber man erkennt daran den aggressiven Verleumdungscharakter der JW Religion. Egal ob Jehova oder Jesus, sie geben diesen ausschließlich um der Diffamierung ihrer Umwelt willen (scheinbar) "die Ehre" - während sie sich selbst als die Superhelden ausgeben die schon immer alles wussten. Es bleibt stets ein unangenehmes Gefühl, ein großes Unbehagen wenn man liest was die ZJ so kolportieren.

Wie das hätte aussehen können oder vonstatten gehen, wenn Kaiser Willhelm seine "kaiserliche Hoheit an Jesus Christus abgetreten hätte" darüber verliert die erlauchte "Heiligtumsklasse" der Jehovas Zeugen natürlich kein Wort. Vermutlich haben sie auch nie einen Gedanken daran verschwendet. 

Schwer erträglich so einen Blödsinn mal tatsächlich ernst genommen zu haben. Ich hoffe Jesus vergibt mir. 

 

Lg

 

 

 

 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 17. Oktober 2019 9:52
Gerd
 Gerd
(@gerd)

So ist es W_ns!

Passt dazu, wie der "Unsinn" (dein Wort) begann: 2014 sandte mir Hans-Jürgen Twisselmann diesen Artikel (er lebt z.Z. in einem Seniorenheim in Büsum), Auszug:

Gut zu wissen

1879-2014 Kontinuität und Wandel bei Watchtower`s

„Farbe und Titel eurer Bücher wechseln. Was drinsteht aber ist immer das Gleiche!“ So zitierte einmal Meta Badur, eine sehr aufgeweckte Frau unter den Zeugen Jehovas in Dithmarschen, eine kritische Äußerung.

Wer Bücher der Wachtturm-Gesellschaft (WTG) nur ein wenig überfliegt, mag diesen Eindruck gewinnen; wer aber ihre Schriften aus 135 Jahren - vom ersten (englischen) Wachtturm bis heute - genauer erforscht, stellt beides fest: erstaun-liche Kontinuität in ihrer apokalyptischen Grundtendenz, aber erhebliche Ände-rungen bis hin zur Gegensätzlichkeit der Lehraussagen im Detail. Für Letzteres drei krasse Beispiele:

Das erste: Als ich im Sommer 1950 einem Zeugen Jehovas (ZJ) gegenüber be-kannte, ein religiöser Mensch zu sein, belehrte mich mein Besucher sogleich: Das wahre Christentum sei keine Religion, und dann begründete er dies mit Worten des Wachtturms „Religion ist etwas, das dem Willen Jehovas entgegen-gesetzt ist“. Während Jahrzehnten marschierten Zeugen Jehovas auf Geheiß ihrer Führung immer wieder mit vorn und hinten umgehängten Plakaten durch die Straßen der Metropolen dieser Welt. Auf den Plakaten stand in großen Lettern: „Religion ist eine Schlinge und ein Fallstrick“ (des Teufels nämlich). So jeden-falls hieß es in ihren damaligen Schriften.

Im Jahre 1953 jedoch gab die ZJ-Führung die Verteufelung der Religion auf. Nun erklärte sie, es gebe viel falsche Religion, aber auch die eine und einzig wahre, und die hätten nur Jehovas Zeugen. Heute verstehen sie sich als Religi-onsgemeinschaft.

Zweites Beispiel: 45 Jahre seit ihrer Gründung hielt die WTG daran fest, dass die Regierungen von Gott sind, wie fehlerhaft sie auch sein mögen. Als Schrift-beweis dafür wurde Röm 13 angeführt.

Aber „ 1929 brach das helle Licht hervor. In jenem Jahr veröffentlichte Der Wachtturm die biblische Erklärung über Römer 13. Er zeigte, dass nicht weltliche Herrscher, […] sondern Jehova Gott und Christus Jesus die obrigkeitlichen Gewalten sind“, sowie diejenigen, „die in Gottes Organisation als Diener tätig sind“.1 Gegen diese Auslegung wies der Bruderdienst in Wort und Schrift immer wieder darauf hin, dass es in Röm 13, 6.7 heißt: “Deshalb zahlt ihr ja auch Steuern“. Die aber zahlt man an den Staat. Somit sei auch in den Versen vorher sehr wohl der Staat gemeint.

1963 gab der Wachtturm vom 15.1., Seite 38, endlich seinen Irrtum zu, er-weckte sogar den Eindruck, als wäre diese neue Einsicht selbstverständlich: „Paulus drückte sich bestimmt deutlich aus“, sodass die Christen in Rom ihn verstanden. Und auf Seite 39 in derselben Ausgabe räumt der Wachtturm ein, dass Paulus in Röm 13 „logischerweise von den `vorgesetzten´ oder `obrigkeitlichen´Gewalten spricht“.

Ein drittes Beispiel: Der Gründer und erste Präsident der amerikanischen Wacht-turm-Gesellschaft, Charles Taze Russell, lehrte bekanntlich bis zu seinem Ab-leben im Jahre 1916 die von einer amerikanischen Adventistengruppe übernommene Theorie von der „unsichtbaren Gegenwart Christi seit 1874“. Noch bis in die 1920er Jahre hielt die Wachtturm-Gesellschaft an ihr fest, insgesamt 40 Jahre lang! Dann aber verkündete sie in Wort und Schrift „neues Licht von „Jehova“ empfangen zu haben: Christus sei erst seit 1914 unsichtbar gegenwär-tig, womit sie die 1874-Theorie als Irrlehre verwarf.

40 Jahre WTG-Irrlehre im Namen Jehovas? In der Tat. Nach ihrem eigenem indirekten Eingeständnis!

Genug der Beispiele für Wandel in der Wachtturmlehre. Wenden wir uns nun dem Kontinuierlichen zu (wobei wir auch wieder auf lehrmäßige Änderungen stoßen), so treffen wir auf ihr Hauptinteresse: Wie nahe sind wir dem Ende dieser Welt? Wann kommt Gottes Endgericht von „Harmagedon“ (Offbg. 16,16)?

So titelt beispielsweise der Wachtturm vom 1. Februar 2012:

„HARMAGEDON. Was ist damit gemeint? Wann kommt es?“

Tendenziell dieselbe Fragestellung wie im ersten englischen Wachtturm2 von Juli 1879, dem das alttestamentliche Wort vorangestellt war: “Watchman. What of the Night? The Morning Cometh“, frei übersetzt: `Wächter, wie weit ist die Nacht? Der Morgen kommt.´ Welten-de-Spekulationen füllten in den seither vergangenen 135 Jahren immer wieder die Spalten des Wachtturms und des gesamten Schrifttums der WTG. Ein Phänomen, dessen Wurzeln in ihre adventistische Vorgeschichte zurückreichen: Apokalypse now!

[...]

William Miller hatte im Jahr 1818 das Ergebnis seines intensiven Bibelstudiums in zwölf Punkten zusammengefasst, die in der Schlussfolgerung gipfelten, „daß in etwa 25 Jahren … unser gesamter gegenwärtiger Zustand abgeschlos-sen“ sein werde.3 Am 21. März 1843, spätestens bis zum 21. März 1844 sei mit Christi sichtbarer Wiederkunft und dem Weltende zu rechnen. Dr. Kurt Hutten dazu: „Die Gläubigen bereinigten ihre äußeren und inneren Verhältnisse; viele verschenkten ihr Hab und Gut, um unbeschwert dem Herrn entgegengehen zu können. Einige außerordentlichen Sonnenzeichen steigerten die Gewissheit. Aber der 21. März 1843 verging, und nichts war geschehen. Die Enttäuschung war groß, bitter bei vielen die Not.“4

Unter Millers Anhängern begann das Forschen nach möglichen Berechnungs-fehlern, und sie wurden fündig. Vor allem: es war übersehen worden, dass es in einem Gleichnis Jesu (Matth 25,5 f.) heißt „Der Bräutigam verzog“ bis Mitter-nacht, kam also einen halben Tag später. Darin sah man einen Hinweis, dass dem entsprechend die Parusie Christi sich verzögern würde bis 1844. Viele wurden von der neu entflammten Hoffnung erfasst, aber auch diesmal stand am Ende nur eine große Enttäuschung Für die Bewegung der Miller-Adventisten begann ein Prozess der Auflösung in ungezählte Splittergruppen. Neue Wiederkunftstermine machten die Runde, Theorien wurden entwickelt und wieder verworfen. Mit ihnen uns zu beschäftigen ersparen wir uns.

Große Beachtung verdient jedoch, dass William Miller in Verbindung mit Christi Parusie auch von „Reinigung des Heiligtums“ gesprochen und dabei an ei-nen Vorgang auf der Erde gedacht hatte. Dazu noch einmal Kurt Hutten: „Diese

Vorstellung wurde nun umgeformt. Nach einer Offenbarung, die Hiram Edson erhielt, sollte das „Heiligtum“ nicht auf Erden, sondern im Himmel sein.“5

Diese neue Deutung wurde, nachdem eine Vision der Endzeitprophetin E. G. White, eine der führenden Gestalten der größten unter den nach 1844 entstande-nen adventistischen Gruppen sie bestätigt hatte, schließlich „dogmatisiert“ - zum Lehrsatz erhoben - an dem die Gemeinschaft der Siebenten-Tags Adventisten bis heute festhält: 1844 kam Christus ins „himmlische Heiligtum zum Untersu-chungsgericht“. So war das Datum 1844 doch noch „gerettet“, jeder Makel auf dem – für Insider immer noch - guten Namen Adventisten schien behoben.

Hier wurde also, um einen gescheiterten Endtermin zu rechtfertigen, ein ursprünglich erwartetes sichtbares Geschehen umgemünzt in ein unsicht-bares, letztlich hypothetisches Ereignis in der jenseitigen Welt! – Bewusst oder unbewusst „angewandte Psychologie“! Volkstümlich ausgedrückt:

Ein Trick zur Tröstung der Enttäuschten

Und dieses Verwandlungskunststück sollte Schule machen, als Muster gelten für spätere Wiederkunfts- bzw. Weltende-Berechnungen mit „Pannen“:

1.: Die Wiederkunftserwartung der „Second Adventists“ für 1874. Von ihr hatte auch der junge Kaufmann Charles T. Russell erfahren, und es scheint, dass er diese ihre Hoffnung geteilt hat, wenn er auch im Unterschied zu ihnen dazu neigte, in Christi Parusie einen u n sichtbaren Vorgang zu sehen.

Russell sollte es dann miterleben, dass sich Ähnliches abspielte wie in der Zeit der Wiederkunftserwartung vor 1843/44. Er teilte dann aber auch die unbe-schreibliche Enttäuschung der Adventgläubigen, als das Jahr 1874 vorüberging, ohne dass der Herr wiedergekommen war, um seine Brautgemeinde heimzuho-len und die „große Wiederherstellung“ des Paradieses auf Erden einzuleiten (Wegen dieser Sonderlehre hatten die Adventgläubigen sich auch Millenniums-Adventisten genannt). Sie zerfielen nun in mehrere kleine Splittergruppen.

Wieder begann das große Rätselraten: Wo liegt der Fehler in der Terminberech-nung, die sie auf 1874 geführt hatte? An den Nachforschungen beteiligte sich auch N. H. Barbour, damals Herausgeber der adventistischen Zeitschrift „The Herald of the Morning“. Er kam bald zu dem Ergebnis: Das Datum stimmte, der Fehler aber war, dass man ein sichtbares Wiederkommen Christi erwartet habe. Denn das griechische Wort parousia, in den meisten Bibeln mit Ankunft oder Wiederkunft übersetzt, könne auch mit Gegenwart wiedergegeben werden, und dies sei offenbar die richtige Übersetzung.

Damit war für ihn und seine adventistischen Glaubensgeschwister das Rätsel gelöst, die große Enttäuschung überwunden. Von nun an galt die Losung „Der Herr ist gegenwärtig!“- seit 1874. Als der junge Russell dies im „Herald of the Morning“ las, fühlte er sich in seinen eigenen Vorstellungen von einer unsicht-baren Parusie Christi bestätigt, und nach einer Begegnung mit Barbour wurde er Mitherausgeber des „Herald“. Um unsichtbar gegenwärtig zu sein, so hieß es später in Russells Schriften, brauche Christus im Himmel nur seine Aufmerk-samkeit der Erde zuzuwenden…

Und damit war wieder ein ursprünglich sichtbar erwartetes Geschehen umgewandelt worden zu einem unsichtbaren, hypothetischen Vorgang in der jenseitigen Welt. Bewusst oder unbewusst der gleiche Trick wie nach 1844!

2.) Charles T. Russell hat nach der Trennung von Barbour wegen Lehrdifferen-zen eine eigene Zeitschrift herausgebracht, die heute den Titel trägt „DER WACHTTURM verkündigt Jehovas Königreich“.

In den Spalten dieser Zeitschrift [="Bruderdienst", wurde aufgelöst - Gerd] hat er immer wieder an das tragische Schicksal der Adventbewegung erinnert, aber auch zum Ausdruck gebracht, dass er den Adventisten viel zu verdanken habe, und dabei dachte er wohl vor allem an die Millenniumsadventisten. Denn von ihnen hatte er ja neben dem 1874-Termin die Lehre übernommen, wonach Christi Parusie nicht nur die Vollendung und (himmlische) „Verherrlichung“ der Brautgemeinde“, bringen werde, sondern auch Gottes Königreich auf E r d e n, eine große Wiederherstellung des irdischen Paradieses für die ganze Menschheit (Die „Zweiklassen-Lehre“ der heutigen ZJ hat hier ihren Ursprung).

In Band 2 seiner „Schriftstudien“ (in der Spätausgabe von 1926 auf Seite 23) ist nachzulesen, dass Russell b e i d e s für das Jahr 1914 prophezeit hat: „Verherrlichung“ der Glieder der „himmlischen Klasse“ (heutige ZJ-Sprachregelung ) und Anbruch des Königreiches Gottes a u f  Erden! Das Jahr 1914 aber kam und ging vorüber, ohne dass etwas geschah, sieht man vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs ab, der sich mit seinen schrecklichen Folgen für Millionen von Menschen geradezu als das Gegenteil des prophezeiten Gottesreiches auf Erden erwiesen hat. Ursache unbeschreiblicher Enttäuschung für die Bibelforscher, wie sie sich damals noch nannten!

Ihre Auflösung in Splittergruppen, wie einst die Miller-Adventisten und später die Second Adventists sie erlebten, war zu befürchten. Der Amtsnachfolger des 1916 verstorbenen C. T. Russell, der gewiefte Jurist J. F. Rutherford, versuchte daher mit aller Kraft und mittels robuster Methoden den Zerfallserscheinungen entgegenzuwirken. Durch das ihm vorgeworfene ungeistliche Agieren erregte er jedoch den Widerstand der meisten Bibelforscher, die trotz allem immer noch zu ihrem verehrten „Pastor Russell“ hielten, in dem sie den „klugen und treuen Knecht des Herrn“ (Matth 24,45ff.) sahen, in dessen Nachfolger jedoch den „Verwüster des Heiligtums“ und Inbegriff des Bösen.

Um sie endlich auf seine Seite zu ziehen suchte und fand er einen Weg, Russells 1914-Prophezeiungen als im Kern begründet erscheinen zu lassen: Hatte dieser die Aufrichtung des Königreiches Gottes auf E r d e n für 1914 angekündigt, so interpretierte Rutherford seit den 1920er Jahren in Wort und Schrift: Jehovas Königreich wurde 1914 im H i m m e l aufgerichtet!

Jener alte Trick, sichtbar Erwartetes in ein unsichtbares Geschehen im Himmel umzudeuten, hat wieder einmal funktioniert! Rutherford verstand es sogar, die von ihm umgemodelte 1914-Lehre zu einem neuen Evangelium hochzustilisieren, mit dem heute noch mehr als weltweit sieben Millionen Zeugen Jehovas von Tür zu Tür ziehen.

In einem der ersten unter Rutherfords Nachfolger Nathan H. Knorr erschiene-nen Büchern, „Das Königreich ist herbeigekommen“, Seite 306, wurde versucht, für dieses neue Evangelium einen für Bibelforscher überzeugenden Schriftbeweis vorzulegen - jedoch unter Anwendung fragwürdiger Methoden:

Ein falsches Evangelium mit verheerenden Folgen

Der Verfasser setzte sich nicht nur über die Warnung des Apostels Paulus vor einem falschen Evangelium hinweg (Gal 1,8.9); er machte sich auch des Miss-brauchs eines Jesuswortes schuldig, indem es dessen Ankündigung „Diese frohe Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis…“ (Matth 24,14) ganz im Sinne der 1914-Theorie undeutete: „Es ist die gute Botschaft oder das Evangelium nicht vom kommenden, sondern vom gekommenen Königreich!“

Im zitierten Jesuswort und dessen Kontext aber ist gerade n i c h t von einem „g e - kommenen Königreich“ die Rede!

Rutherford b r a u c h t e jedoch die Theorie vom 1914 bereits „aufgerichteten Königreich“! Nicht nur wie gesagt zur Besänftigung unentwegter Russell-„Fans“, sondern vor allem, um die eigene Zug um Zug immer weiter ausgebaute Präsidentendiktatur zu begründen: W e i l Jehovas Königsherrschaft da ist, wird jetzt „theokratisch“ geherrscht, und ihre Untertanen haben zu gehorchen.

- Die einst locker miteinander verbundenen Bibelforschergruppen schweißt er zur „theokratischen Organisaton“ zusammen und unterwirft sie mehr und mehr der Leitung und Kontrolle der WTG und ihres Präsidenten...

[von mir abgekürzt] Kann Datei auf Wunsch zusenden!

 

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 17. Oktober 2019 10:49
Horst gefällt das
Gerd
 Gerd
(@gerd)

Fortsetzung und Abschluss des Artikels von H.J. Twisselmann:

... Rutherford:

- Die einst locker miteinander verbundenen Bibelforschergruppen schweißt er zur „theokratischen Organisaton“ zusammen und unterwirft sie mehr und mehr der Leitung und Kontrolle der WTG und ihres Präsidenten.

- 1931 nötigt er sie durch eine ihnen vorgeschlagene Resolution, einen neuen Namen anzunehmen. Sie nennen sich seither nicht mehr „Bibelforscher“, was ja ein wenig nach Individualismus klingt, vor allem aber nach Freiheit zu eigen-ständigem Denken und Forschen, sondern nun heißen sie „Jehovas Zeugen“.

- Präsident Rutherford lehrt sie, in der mit harter Hand geführten Organisation mehr zu sehen als eine von vielen Glaubensgemeinschaften. Sie ist laut Wachtturm die nach den Wehen des „Weibes“ Zion (1914-1918) geborene „Neue Nation“ mit dem hohen Anspruch, „d i e“ Theokratie (Gottesherrschaft) zu sein. Als „Neue Nation“ tritt sie jedoch nicht nur in Konkurrenz zu den Demokratien, sondern provoziert schon bald die Feindschaft brauner und roter Diktatoren.6

- Um für immer sicherzustellen, dass diese Theokratie identisch ist mit Gottes 1914 aufgerichtetem Königreich, und wer in ihr das Sagen hat, lässt er folgende Definition veröffentlichen:

„Die Theokratie ist die verheißene Regierung der Angelegenheiten der Erde durch Jehova Gott […] durch den für diesen Zweck eingesetzten König, Christus Jesus. Jene Theokratie ist heute auf Erden in Funktion […], gegenwärtig regiert [engl.: „administered“] durch die WATCH TOWER BIBLE AND TRACT SOCIETY, von der Richter Rutherford Präsident und Chefmanager ist.“ Erschienen in „Consolation“ (zeitweilig „Das Goldene Zeitalter“ genannt, heute „Erwachet!“) von September 1940.

Damit hat der WTG-Chefmanager sozusagen die Katze aus dem Sack gelassen. Wenn ein Pfarrer einmal wohlwollend meinte, es sei ein Verdienst der ZJ, die Kirchen an das Königreich Gottes erinnert zu haben, kann man daher nur sagen: Irrtum, Herr Pfarrer!

Hatte er sich nicht dadurch täuschen lassen, dass sie ständig die Vokabel „Jehovas Königreich“ verwenden? Wenn auch die zumeist redlichen Zeugen damit das Reich Gottes meinen, so versteht doch die WTG bis auf diesen Tag unter Jehovas Königreich i h r Ersatzkönigreich, die Theokratie, „gegenwärtig regiert durch die WATCHTOWER BIBLE AND TRACT SOCIETY“, wie es in der oben zitierten Definition heißt, in der sie gleich im ersten Satz die Theokratie ausdrücklich mit dem verheißenen Reich Gottes gleichsetzt!

An Jesus Christus glaubende Menschen aber begnügen sich nicht mit einem elenden Ersatz; sie vertrauen auf das O r i g i n a l, indem sie beten „Unser Vater… d e i n Reich komme“! Ja, sie erwarten den von Gott verheißenen „neuen Himmel und eine neue Erde“ (Jes 65,17; 2. Petr 3,13; Offbg 21, 1-5) und lassen

sich nicht weismachen, was das 1955 erschienene Buch der WTG „Neue Himmel und eine neue Erde“, Seite 225 f., großspurig verkündet: „Die Geburt des Königreiches im Jahre 1914 bedeutete die Einführung neuer Himmel“, und 1919 wurde „der Grund für eine `neue Erde´ gelegt.“

Nun sprechen die ZJ in jüngerer Zeit gern die Wachtturmparolen von dem „geistigen Paradies“ nach, in dem sie angeblich heute schon leben. Meine Frage an sie: Was wurde denn inzwischen bei euch aus dem - von den Millenniums-Adventisten ersehnten, von den alten Bibelforschern und euch an den Haustüren eurer Mitmenschen gerühmten - buchstäblichen irdischen Paradies? Schon der Titel eines 1973 (deutsch) erschienenen Buches verrät die Antwort der WTG: „Das Paradies für die Menschheit durch die Theokratie wiederhergestellt“!7 Habt auch ihr das von euch ersehnte und gepredigte Paradies s o verstanden?

Zurück zu unserer Anfangsfrage: Kontinuität und Wandel bei Watchtower`s?

Kontinuität ja! Denn von der Gründerzeit an bis auf diesen Tag wurde kontinuierlich dafür gesorgt, dass das Feuer der Naherwartung „Harmagedons“ nicht ausging. Immer wieder haben die ZJ-Führer Endtermine errechnet und propagiert, ohne dass das Ende kam: Von 1914 war oben bereits die Rede. Von den anderen seien hier die bekanntesten wenigstens genannt: 1918, 1925 und 1975. Die eingangs erwähnte pfiffige Zeugin Meta Badur suchte dies mit den Worten zu rechtfertigen: „Na und? - Wo soll der Schornstein sonst von roochen!“ Denn als langjährige Zeugin wusste sie: jedes Mal, wenn ein neuer Endtermin die Gemüter in Aufregung versetzte, wirkte sich das in ungewöhnlichem Maße auf die Leistungsstatistik aus: Die Zahl der im „Predigtdienst“ verbrachten Stunden schnellte in die Höhe, in Bezug auf Schriftenverbreitung wurden Höchstzahlen erreicht8 und das Spenden-Aufkommen wuchs ins Unermessliche.9 Denn für das „Königreichswerk“ zu spenden schaffte subjektiv Erleichterung für belastete Gewissen und entsprach zugleich der Überlegung: `Ehe mein Geld in „Harma-gedon“ verfällt, geb ich`s lieber aus für die neue Welt`, 10 bringe es sozusagen auf die himmlische Bank, wo keine Inflation es verschlingt und „Harmagedon“ es nicht vernichtet…

Und was die zahlreichen Änderungen in Lehre und Praktiken der WTG betrifft: Sie wurden und werden von ihr selbst und ihren Zeugen erfahrungsgemäß begründet mit „immer heller werdendem Licht“, obwohl der hier zitierte Spruch aus der alttestamentlichen Weisheitsliteratur gar nicht das aussagt, was sie meinen. Man lese einfach einmal nach im Buch der „Sprüche“ (Kap. 4,18).

Außerdem: Wenn in der Bibel in Verbindung mit dem Glauben vom Licht die Rede ist, haben wir nicht an lehrmäßige sondern an eine existenzielle Wahrheit zu denken: Etwa wenn unser Herr und Heiland Jesus Christus uns die Zusage gab „Ich bin das Licht der Welt“ und hinzufügte, was wir in der Sprache unserer Zeit wohl so ausdrücken würden: Wer m i r folgt, tappt nicht im Dunkeln, sondern hat das Licht des Lebens.

Unterwegs in seiner Spur, erleuchtet und vielfältig beschenkt durch sein Licht, kann auf u n s e r e m L e b e n s w e g das schöne Bildwort sich bewahrheiten: „Der Gerechten Pfad glänzt wie das Licht am Morgen, das immer heller leuchtet bis zum vollen Tag“ (Sprüche 4,18).

Hans-Jü

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Artikel mit ähnlicher Thematik aus "Bruderdienst" von 2016,

nochmals Hinweis: die Herausgabe und Druck vom "Bruderdienst" wurde vor 2 Jahren eingestellt

Rainer Ref

Das „Königreich“ der Zeugen Jehovas

Eine Illusion macht Karriere

Die Zeitschrift Der Wachtturm enthält in ihrer Ausgabe vom 15. Januar 2014 einen Artikel mit der Überschrift „100 Jahr Königreichsherrschaft“. Darin bekannte sich die Leitung der Zeugen Jehovas (ZJ) einmal mehr zu ihrer Sonderlehre, im Jahr 1914 sei, unsichtbar für Menschenaugen, das Reich Gottes im Himmel aufgerichtet worden.

Auf der Webseite jw.org wird kurz zusammengefasst, woran die Zeugen im Hinblick auf das Reich Gottes nach dem Willen ihrer Führung glauben sollen:

„Das Königreich Gottes ist eine reale Regierung im Himmel … Es wird alle Regierungen auf der Erde ablösen … Das wird schon bald geschehen, denn die Bibel zeigt klar, dass wir ‚in den letzten Tagen’ leben. … Jesus ist der König von Gottes Königreich im Himmel. Er regiert seit 1914.“[1]

Zur Begründung ihrer Lehre erklärt der Wachtturm vom 15. Januar 2014, „die Bibelforscher wiesen jahrzehntelang darauf hin, dass 1914 ein besonderes Jahr sein würde.“[2] Damit legt der anonyme Schreiber nahe, die Vorläufer der heutigen Zeugen Jehovas hätten sich als zuverlässige Ausleger biblischer Prophezeiungen empfohlen: „Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs in jenem Jahr erwies sich … die biblische Prophetie wieder als wahr. Und mit den nachfolgenden Hungersnöten, Erdbeben und Seuchen erfüllten sich weitere biblische Voraussagen, die eindeutig bewiesen: Jesus Christus war 1914 König des Königreiches Gottes geworden und hatte im Himmel die Herrschaft angetreten.“[3]

Auf den weiteren Seiten des Artikels wird ein Szenario beschrieben, was Jesus angeblich seit 1914 unter den ZJ bereits getan hätte:

- Im Jahr 1919 soll „eine kleine Gruppe gesalbter Brüder“ als „treuer und verständiger Sklave“ eingesetzt worden sein, der seit diesem Zeitpunkt „unter Jesu Aufsicht … gesunde geistige Speise“ an die „Herde“ der Bibelforscher/ZJ austeile.[4]

- Ebenfalls seit 1919 werde die „gute Botschaft vom Königreich“ durch diese Religionsgemeinschaft weltweit gepredigt. Dadurch hätten sich „weit mehr als 7 Millionen loyaler Untertanen“ dem messianischen Königreich unterstellt.[5]

- Nun stünde nur noch die Vernichtung ‚aller feindlichen politischen Mächte’ und die Aufrichtung der Herrschaft des Königreiches über die ganze Erde aus. „Das wird recht bald geschehen.“[6]

Zum Wahrheitsgehalt der Zeugen-Lehre

Dieses kolossale Geschichts- und Weltbild der ZJ-Führung hat nur den Fehler, dass es mit der Wirklichkeit rein gar nichts zu tun hat. Dazu einige Hinweise:

- Das Datum 1914 als Zeitpunkt des Beginns der Herrschaft Jesu Christi im Himmel ist nicht, wie die Leitende Körperschaft behauptet, in der „biblischen Chronologie“ klar ausgewiesen, sondern schlicht eine Fehlberechnung.[7] Es ist das einzige Überbleibsel aus der Konkursmasse des chronologischen Systems des Begründers der Gemeinschaft, Charles T. Russell, in dem er sich in jedem einzelnen Punkt geirrt hat, einschließlich der Erwartung für 1914. Zu diesem Zeitpunkt sollte nämlich nach seiner Ansicht die Endzeit, die für ihn bereits 1799 begonnen hatte, mit der Aufrichtung des Reiches Gottes auf Erden enden (und sie nicht erst beginnen, wie heute gelehrt wird).[8]

- Die Leitung der ZJ behauptet ferner, die Ereignisse seit 1914, wie oben zitiert, würden ‚eindeutig beweisen’, dass Jesus in diesem Jahr König im Himmel geworden sei. Doch die Bibelforscher selbst wussten davon im Jahr 1914 nichts. Sie waren damals der Ansicht, Jesus Christus sei bereits seit 1874 „unsichtbar gegenwärtig“. Russells Nachfolger als Präsident der ‚Wachtturm-Gesellschaft, Joseph Franklin Rutherford, begann erst ab Beginn der 1920er Jahre von der Einsetzung Christi als König im Jahr 1914 zu sprechen. Und erst in den 1930er Jahren legt er 1914 als Datum des angeblichen Beginns der „Gegenwart“ Jesu und der Aufrichtung des Königreiches im Himmel fest.[9] 1914 (und mehrere Jahre danach) hat also absolut niemand, auch nicht die später als ZJ bekannte Religionsgemeinschaft, die „eindeutigen Beweise“ für die Errichtung des Königreiches Gottes im Himmel im Jahr 1914 gesehen.

- Angeblich 1919 habe Jesus Christus den „treuen und verständige Sklaven“ die Leitung der Angelegenheiten seiner Herrschaft auf Erden anvertraut und zwar der Gruppe, die heute die ZJ leiten. Frappierend ist nur, dass zum Zeitpunkt der angeblichen Ernennung diese Führung gar nicht existierte und dass sie erst 2013 selbst verstanden haben soll, wer sie eigentlich sei. Denn:

1919 vertraten Rutherford und die Wachtturm-Gesellschaft (WTG) in ihren Schriften, der „treue und verständige Sklave“ sei Charles Taze Russell! Erst mit dem Wachtturm vom 1. April 1927 sei erkannt worden, dass dieser Sklave „ein kollektiver Knecht“ sei.[10] Doch brauchte der „Sklave“ nach eigener Darstellung danach nochmals 86 Jahre, um zu verstehen, wer er denn wirklich sei. Denn erst mit dem Wachtturm vom 15. Juli 2013 wurde gelehrt, dieser „treue und verständige Sklave“ sei identisch mit der „Leitenden Körperschaft“[11] (und nicht, wie bis dahin behauptet, dem „Überrest der Geistgesalbten“, also einigen tausend Zeugen Jehovas weltweit). Nur: Auch diese „Leitende Körperschaft“ gab es 1919 gar nicht. Sie wurde erst 1971 geschaffen und mit tatsächlicher Leitungsfunktion ausgestattet ab 1976.[12] Die Darstellung der ZJ-Leitung, im Jahre 1919 habe Jesus einen „treuen und verständigen Sklaven“ ernannt, nämlich sie selbst, entbehrt somit jeder Grundlage.

Die Gegenwart einer Illusion

Die einzige Behauptung aus dem Wachtturm vom 15. Januar 2014, der man einen gewissen Realitätsgehalt zuerkennen kann, ist die Tatsache, dass es heute rund 7 Millionen ZJ gibt, die der Lehre ihrer Führung folgen und sich als Untertanen dieses nicht existierenden „Königreiches Jehovas“ verstehen. Doch dies beweist gar nichts, außer dem aus der Geschichte und der Gegenwart wohlbekannten Phänomen, dass es religiöse Führer, insbesondere wenn sie über genügend finanzielle und propagandistische Mittel verfügen, immer wieder schaffen, auch für abstruse Lehren und Behauptungen Anhänger zu finden.[13] Bei dem „himmlischen Königreich“ der ZJ handelt sich um eine reine Illusion ohne jeglichen Realitätsgehalt.

Die Leitende Körperschaft der ZJ hat sich aus Bibelzitaten eine Lehre zurechtgelegt, die die behauptete Aufrichtung des „Königreiches Jehovas“ im Himmel im Jahr 1914 belegen soll. Bis heute ignoriert sie beharrlich, dass ihre ganze Chronologie, die dieses Datum als endzeitlichen Termin beweisen soll, auf falschen Annahmen beruht und somit auf Sand gebaut ist. Die einzige wirkliche Funktion dieser Doktrin ist, ihre Anhänger davon zu überzeugen, dass sie, die Leitung der ZJ, von Christus im Jahr 1919 in eine besondere Führungsposition eingesetzt worden sei. Es ist also nichts anderes als der Versuch, sich eine besondere geistliche Autorität anzumaßen und sich so eine einzigartige Rolle in der „wahren Christenversammlung“ zuzusprechen, also schlicht ein Herrschaftsmittel, um ihre religiösen Untertanen in geistiger Abhängigkeit zu halten.

Wer sich ernsthaft mit den biblischen Vorstellungen zum Reich Gottes auseinandersetzen möchte, ist bei den selbsternannten angeblichen Verwaltern der „irdischen Habe Christi“, als die sich die Leitung der ZJ selbst propagiert, jedenfalls an der falschen Adresse. Sie haben dazu nichts Ernstzunehmendes beigetragen.

[1] https://www.jw.org/de/jehovas-zeugen/haeufig-gestellte-fragen/was-glauben-zeugen-jehovas/ (Abruf am 29.1.2016)

[2] Der Wachtturm vom 15.1.2014, S. 13

[3] A.a.O. S. 14

[4] A.a.O. S. 14

[5] A.a.O. S. 16

[6] A.a.O. S. 16.

[7] Siehe hierzu Brücke zum Menschen Nr. 200, S. 37 f.

[8] Siehe Brücke zum Menschen Nr. 157, S. 24 ff. und Nr. 195, S. 26

[9] Siehe Brücke zum Menschen Nr. 196, S. 15 ff.

[10] Jehovas Zeugen - Verkündiger des Königreiches Gottes, Selters: Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft 1993, S. 143

[11] Der Wachtturm vom 15.7.2013, S. 23

[12] Brücke zum Menschen Nr. 157, S. 9 und S. 26 f. in diesem Heft.

[13] Siehe hierzu den Artikel „Toleranz und ihre Grenzen“ von Rüdiger Hauth in der Brücke zum Menschen Nr. 203, S. 4 – 13

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Themenstarter Veröffentlicht : 18. Oktober 2019 10:44
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(@gerd)
Veröffentlicht von: @gerd

1919 vertraten Rutherford und die Wachtturm-Gesellschaft (WTG) in ihren Schriften, der „treue und verständige Sklave“ sei Charles Taze Russell! Erst mit dem Wachtturm vom 1. April 1927 sei erkannt worden, dass dieser Sklave „ein kollektiver Knecht“ sei.[10] Doch brauchte der „Sklave“ nach eigener Darstellung danach nochmals 86 Jahre, um zu verstehen, wer er denn wirklich sei. Denn erst mit dem Wachtturm vom 15. Juli 2013 wurde gelehrt, dieser „treue und verständige Sklave“ sei identisch mit der „Leitenden Körperschaft“[11] (und nicht, wie bis dahin behauptet, dem „Überrest der Geistgesalbten“, also einigen tausend Zeugen Jehovas weltweit). Nur: Auch diese „Leitende Körperschaft“ gab es 1919 gar nicht. Sie wurde erst 1971 geschaffen und mit tatsächlicher Leitungsfunktion ausgestattet ab 1976.[12] Die Darstellung der ZJ-Leitung, im Jahre 1919 habe Jesus einen „treuen und verständigen Sklaven“ ernannt, nämlich sie selbst, entbehrt somit jeder Grundlage.

 

Nach dem Abendgebet:

Die Frau vom "Ältesten" (den sie manchmal "Alter" nennt) und ihr Ehemann sind schon so lange in der "Sklaven-Wahrheit", kommen nicht mehr los, da bleibt nur noch...

...weiterschlafen 😴

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Themenstarter Veröffentlicht : 5. Dezember 2019 11:33
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Gerd
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(@gerd)

Mit meinem Fernseher, der internetfähig ist, sehe ich mir seit Tagen die hervorragenden Videos von "Bruderinfo" an, Fazit: Klar und deutlich und absolut professionell gemacht. Die Beiträge sind leicht erfassbar und mit WT-Literatur bestätigt, ich drücke nun hier meine Begeisterung aus, für Inhalte und  für die finanziellen Belastungen die ihr dabei verkraftet!

Heute sah ich mir Video mit Gerrit L. an, Rede für die Gileadabsolventen. Das erinnerte mich wieder an die endlosen Montagdebatten mit den krawattenfreien Gerrit-Abenden bei mir zuhause 😉

Wir kreuzten wieder und wieder Brief um Brief, hier Beispiel 5. Seite und Abschluss, er arbeitete an einer mühsamen Schreibmaschine, wo das Farbband schon getauscht werden sollte:

...ich fand nicht zurück, sondern wurde förmlich ermuntert, vor dieser verlogenen Kirche zu fliiiehen >>>>>

Es grüßt euch nun Mitdiener Ⓖ-Ⓔ-Ⓡ-Ⓓ alle in der BI-Gemeinde 😍

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Themenstarter Veröffentlicht : 23. Januar 2020 20:12
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(@gerd)

Wie ich soeben entdeckte, wird der besagte Film mit Gerrit Lösch hier auf der Hauptseite vorgestellt. Ich sah ihn wie gemeldet schon gestern auf you-tube, wo er hochgeladen ist.

Nun ein Beispiel meiner Antworten an ihn, es war eher 1971 und nicht meine Ausbesserung per Stift auf 72, das ist ja fast 50 Jahre her.... 😮

Bei mir schien damals der Geist der Befreiung bereits ordentlich gewirkt zu haben. Jedenfalls hat er mich nicht im Bethel gemeldet, Der Ausschluss erfolgte 1972 in meiner Heimatversammlung, Begründung: Gerd sei ein "falscher Prophet", ...die übliche Masche der falschen Propheten... 👹

Morgengrüße!

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Themenstarter Veröffentlicht : 24. Januar 2020 6:14
Gerd
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@peetha

...fragte mich heute Nacht:

jaanz kurz
@ Gerd;
was geschieht (wohl irgendwann mal) … eigentlich mit deinem Schier unausschöpflichen Fundus an Korrespondenz?
Wäre schon Schade, wenn irgendwann einfach nur … 🗑 Tonne … oder?

Alle Korrespondenz ist einfach nur ein Kind seiner Zeit. 

Es zeigt die mühevolle Suche, als man noch nicht googlen konnte, weil es das nicht gab. Trotzdem genügte es mir um 1970 herum Schlussfolgen, und einen Schlussstrich zu ziehen. Nun kam ich zu dem Schluss (Buch):

Gerrit schrieb mir einige Briefe. Darin strotzte es von typischen WT-Begründungen, die mich längst schon anödeten. Er hielt in den nachfolgenden Monaten sein Versprechen, meine Kritiken wurden nicht gegen mich verwendet. Ich ging ähnlich der schon genannten Studenten vor. Die Wunden der Gesellschaft peilte ich an, und bohrte. Gleichzeitig konnte ich meinen Frust abbauen. Der Mann ertrug dies alles mit erstaunlicher Fassung. Gerade diese häufigen Besuche und Briefe waren in meinem Fall völlig kontraproduktiv. Ganz im Gegensatz zu den Erwartungen der WT-Leute fühlte ich mich jedesmal nur noch mehr bestätigt.

Heute ist Gerrit im höchsten Gremium des „Tempels“, wie die Zentrale von Egon einmal respektlos genannt wurde. Vielleicht wird er sogar noch Präsident der Gesellschaft. Im WT vom November 1994 war zu lesen:

Leitende Körperschaft erweitert: Um die Besetzung der leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas zu erweitern, wurde den 11 Ältesten, die ihr gegenwärtig angehören, mit Wirkung vom 1. Juli 1994 ein weiterer hinzugefügt. Es handelt sich dabei um Gerrit Lösch. Bruder Lösch begann am 1. November 1961 mit dem Vollzeitdienst und besuchte die 41. Klasse der Wachtturm-Bibelschule Gilead. Von 1963 bis 1976 stand er in Österreich im Kreis- und Bezirksdienst. 1967 heiratete er, und gemeinsam mit seiner Frau Merete gehörte er später 14 Jahre lang zur österreichischen Bethelfamilie in Wien. Vor vier Jahren wurden sie ins Hauptbüro der Gesellschaft in Brooklyn (New York) versetzt, wo Bruder Lösch seither in der Verwaltung sowie als Gehilfe des Dienstkomitees tätig gewesen ist. Nicht zuletzt dank seiner vielfältigen Erfahrung im europäischen Gebiet und seiner Sprachkenntnisse in Deutsch, Englisch, Rumänisch und Italienisch wird er einen wertvollen Beitrag zu der Arbeit der leitenden Körperschaft leisten.

Während Gerrit die WTG-Karriereleiter hinauffiel, ging es bei mir genau umgekehrt. Der Monolith in Brooklyn hat sich mit Gerrit einen fähigen Mitarbeiter geholt, intelligent und ergeben. So ist er ein guter „Diener seines Herrn“, mit solchen können Körperschaften à la WTG noch viele Jahre weiterbestehen.

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Erkenntnis: Jedem ist sein Platz durch göttliches Vorherwissen längst zugewiesen. So scheidet sich "Stern von Stern", wie es Paulus formuliert.

Was mich kürzlich erschütterte war die Konsequenz dieser Aussage, Luk. 9:

59 Er sprach aber zu einem anderen: Folge mir nach. Der aber sprach: Herr, erlaube mir zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben.

60 Jesus aber sprach zu ihm: Laß die Toten ihre Toten begraben

Da wurde mir die Tiefe der erstgenannten "Toten" erst so richtig klar. Wenn wir tatsächlich lebendig wurden, dann ist ja der Großteil unserer Umgebung...

peetha & Andere: Denkt ihr was mir dabei erschreckenderweise klar wurde?

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Themenstarter Veröffentlicht : 27. Januar 2020 4:40
(@meereswoge)

@gerd

Lieber Gerd, wenigstens wurde bei Dir noch ein Ausschlussgrund angegeben....

Heute erfährt die Versammlung nur noch:  Frau/Herr......ist kein ZJ mehr

Betroffenheit, Unverständnis, Geschwätz...Verschwiegenheit......und keiner (darf) mehr fragen

Wie demütigend für einen nun ehemaligen ZJ..... Unsere Höchsten fangen ihn auf mit dem Geist der Wahrheit, mit Frieden, mit Liebe mit Kraft über das Normale, denn so ein Ausschluss ist nicht normal...

Liebe Morgengrüsse,  Meereswoge

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. Januar 2020 9:27
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Gerd
 Gerd
(@gerd)
Veröffentlicht von: @meereswoge

Betroffenheit, Unverständnis, Geschwätz...Verschwiegenheit......und keiner (darf) mehr fragen

Wie unverschämt und unbiblisch die WTG bei Gemeinschaftsentzug vorgeht zeigt:

Das Kontakt - und Grußverbot bei Zeugen
Jehovas nach einem „Gemeinschaftsent -
zug“
E i n  Au f s a t z  vo n
F r a n k  B r u d e r

Leider klappt es mit PDF-Format nicht, diesen Aufsatz hier einzufügen:

Das Kontaktverbot nach einem »Gemeinschaftsentzug« bei Zeugen Jehovas (zweite Auflage).pdf 516.14 KB )
Dateityp nicht erlaubt
 

 

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 28. Januar 2020 11:24
Altor
(@altor)

@gerd

Vielleicht geht es so!

Das Kontakt - und Grußverbot bei Zeugen
Jehovas nach einem „Gemeinschaftsentzug
Au f s a t z  vo n F r a n k  B r u d e r

 

„Was offenbart Zensur? Sie offenbart Angst!“ - Julian Assange

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. Januar 2020 13:24
Gerd
 Gerd
(@gerd)
Veröffentlicht von: @altor

Vielleicht geht es so!

Ja so gehts auch, aber nur Torsohaft 👍 

Ich versuchte schon den ganzen Inhalt auf WORD zu konvertieren. Das ginge, aber dazu muss man ein pdf-Bezahl-Abo abschließen... es ist erlaubt:

Zweite überarbeitete, verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage,
Oktober 2012, Dinslaken Copyright
Der Inhalt darf ohne Genehmigung weitergegeben oder verteilt werden. 

Inhaltsverzeichnis
I. Vorwort . ......................................................................................................................................3
II. Einleitung (kurze Erklärung der verwendeten Begriffe) ............................................................. 4
III. Der Unterschied zwischen Exkommunikation und Gemeinschaftsentzug .................................. 5
IV. Der Gemeinschaftsentzug bei den Zeugen Jehovas - Einige Fallbeispiele ................................. 7
V. Der Gemeinschaftsentzug bei Minderjährigen und Jugendlichen ............................................. 11
VI. Nachhaltige soziale Auswirkungen des Gemeinschaftsentzugs aufgrund unkorrekter Bibelauslegung ...................................................................................................................................... 12
VII. Der Gemeinschaftsentzug als Teil der Gemeinderegel ............................................................. 14
VIII. Hebt 2Thess 3,15 das Gruß- und Kontaktverbot auf? ............................................................... 16
IX. Das Kontaktverbot ‒ nur in Bezug auf das Gemeinde- oder auch Privatleben? ....................... 20
X. Gemeinschaftsentzug wegen porneía ........................................................................................ 21
XI. Kann der Gemeinschaftsentzug überhaupt als biblisch gelten? ................................................ 23
XII. Gemeinschaftsentzug auf der Grundlage der Binde- und Lösegewalt?..................................... 25
XIII. Der Gemeinschaftsentzug beruht auf ein falsches Kirchenverständnis der Zeugen Jehovas .... 27
XIV. „Dem Satan übergeben“ (1Tim 1,20) ........................................................................................ 31
XV. „Gleich und Gleich gesellt sich gern“ ....................................................................................... 32
XVI. Ehemaligen Zeugen Jehovas werden unlautere Motive unterstellt und verunglimpft............... 33
XVII. „…sie sind nicht von unserer Art gewesen…“ (1Joh 2,19) ...................................................... 37
XVIII. Unverhältnismäßigkeiten in der Gemeindedisziplin und beim Gemeinschaftsentzug .............. 39
XIX. Argwohn und Bespitzelungen als Folge des „ neurotischen Reinheitswahns“ ......................... 41
XX. Die mittelalterliche und spätantike Leibfeindlichkeit als Ursache für den sittlichen Reinheitswahn ....................................................................................................................................... 45
XXI. Das Grußverbot als wirkungsvolle Kontaktsperre..................................................................... 52
XXII. Resümee .................................................................................................................................... 59
Literaturverzeichnis ............................................................................................................................... 64

Ich werde diesen Link per Mail an Frank Bruder senden, vielleicht kann er die Übermittlung noch anders lösen

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 28. Januar 2020 14:41
Gerd
 Gerd
(@gerd)

Um 1975 herum, als es die "Googelei" noch nicht gab, habe ich nachfolgende Collage gepickt und an fragende ZJ, die an den "Bruderdienst" gestellt  wurden, gesandt:

Eigentlich genügen die Jesusworte in Luk. 21:8, um die WTG als Falschpropheten zu entlarven. Genügen denn Seine imperativen Worte nicht:

"Gehet ihnen nicht nach!"?

Warum gehorchen die Gebundenen nicht dieser Aufforderung?

Meine Schluss, einige Jahre später: sie KÖNNEN es nicht, weil sie überirdisch dazu "gehalten" werden, das geschieht nicht aus lauter Spaß o.dgl.!

?

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 3. Februar 2020 10:09
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