Ich kenne Familien bei ZJ, wo es für die Kinder vermutlich besser wäre, wenn sich Ihre Eltern scheiden lassen dürften. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Ich rede da aus eigener Erfahrung. Bei uns zu Hause ging es oft sehr übel zu. Meine Eltern haben sich nicht mehr verstanden. So führte das eine zum anderen. Aber wichtig war, dass dies in der Versammlung natürlich niemand merkt. Immer schön nicken und lächeln war die Devise.
Auch wenn es für Kinder etwas vom schlimmsten ist, wenn Mama und Papa nicht mehr zusammen sind, ist dies manchmal die bessere Variante, als das was manche Kinder täglich zu Hause miterleben müssen.
Ich hätte mir gewünscht, dass sich meine Eltern scheiden lassen dürften. Aber stattdessen kamen Älteste zu uns nach Hause und machten einen auf dicken Psychologen und gaben Ratschläge. Selbst wusste man aber, dass auch diese Ältesten teilweise gewaltige Eheprobleme zu Hause hatten, worunter Ihre Kinder (damals also meine Freunde) litten.
Daher sehe ich das genauso:
Ein Patentrezept habe ich nicht, aber der gesunde Menschenverstand, den mir mein himmlischer Vater mitgab sagt mir:
Ich muss mich in der Ehe nicht verkloppen lassen. Ich muss nicht Geld verdienen, nur weil mein Mann meint, seins verzocken zu dürfen, oder anderweitig zu verschleudern.
Ich muss auch keinen Psychotyrannen jahrzehntelang ertragen.
Das gilt natürlich auch für Männer.
Ich sehe das auch im Anbetracht von vielen anderen Dingen genauso.
Es gibt nicht DIE EINE Lösung und nicht immer einfach nur RICHTIG oder FALSCH.
Die Gesamtsituation ist entscheidend.
@alle Geschwister
Ein Ehebruch ist immer schlimm und die psychische Verwundung ist langanhaltend, das stimmt. Ich spreche aus Erfahrung über meinen eigenen Fall, der 40 Jahre zurückliegt.
Ich hoffe, dass die Einleitung meines vorhergehenden Kommentars bei den Lesern keine Missverständnisse verursacht hat.
Zum besseren Verständnis: Ich war der unschuldige Teil in dieser Trennungsepisode.
LG
Silver
Das las ich so nicht und habe kein Missverständnis, aber eine Richtigstellung ist jetzt konkret insbesondere für einen Mitschreiber, der die Kommentare gern Satz für Satz bewertet.
Ehebruch ist oft für den Ehebrechenden auch eine Belastung. "Die ich rief die Geister, wer ich nun nicht los" (Zauberlehrling) Oft geraten jene Leute vom Regen in die Traufe. (Begriffserklärung: An der Tropfkante des Daches (der Traufe) fließt das Wasser, das bei Regen auf die Dachfläche fällt, gesammelt ab. Wer sich aus dem Regen in die Traufe begibt, bekommt also noch mehr Wasser ab als vorher.)
LG RoKo
@silver
Selbst wenn es andersherum gewesen wäre, liegt es nicht am Menschen das zu be- und schon gar nicht zu verurteilen. Da wir nicht die gesamten Umstände kennen und es auch nicht in unserem Aufgabenbereich liegt das zu tun. Rechtfertigung gegenüber Menschen ist nur in bestimmten Situationen angebracht. Meine Meinung. Ich ertappe mich selbst auch oft, dass ich schnell mal jemanden verurteile, zumindest gedanklich. Aber ich arbeite daran... 🙂
Tut mir aber übrigens leid, dass du so eine Erfahrung machen musstest.
