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Betrachtungsweise zur Güte im Sinne einer "Ökumene": die Zeugen als Orden

(@wanderer)
Aktiver Gast

Hallo liebe Forenuser, 

 

Ich habe mir mal Gedanken gemacht, warum so oft angeführt wird, die Zeugen würden mit ihren Regeln und ihrer Kontrolle die Menschen "gleichschalten" oder in ihr Privatleben hineinregieren.

Im Laufe meiner Jahre mit den Zeugen habe ich den Eindruck gewonnen, daß es sich bei den Zeugen eigentlich um einen Orden handelt.

(Ich bin gut bekannt mit einem Jesuitenpater, der viele Jahre mein Arbeitskollege war, bevor er sich dem Orden anschloß. Ein absolut integrer Mensch, reflektiert, besonnen und intelligent, Mathematiker, ehemaliger Softwarespezialist und Theologe, der seinen eigenen Weg bewusst in den Orden gewählt hat und voll hinter den entsprechenden Regeln steht - ich habe ihn seit Jahren nicht mehr gesehen oder gesprochen (s.u.), schätze ihn aber noch immer genauso.)

Ich weiß ja nicht, inwieweit Ihr Euch mit den Glaubensregeln der Benediktiner, Franziskaner, Dominikaner etc. auskennt, aber hier mal einige Auszüge, die fast überall gelten (man beachte den Eingriff in Denkweise, Lebensführung und Privates):

- Zölibat 

- Besitzlosigkeit (z.T. dürfen nicht einmal Geschenke angenommen werden, auch von den engsten Angehörigen nur nach Zustimmung des Abtes)

- Kontrolle von Kontakten (z.B. sind Handytelefonate mit weltlichen Freunden nicht gern gesehen bzw. werden gemieden)

- Verlegung des Lebensmittelpunktes ins Kloster

- Vorgabe des "Einsatz"-Ortes und -landes durch den Orden

- Aufgabe sämtlicher weltlichen Bindungen

- lebenslanges Gelübde

- z.T. Annahme eine Ordensnamens

 -vielfach Missionstätigkeit

- Gehorsamspflicht gegenüber dem Orden und dem Abt in Allem

- ......

 

Ich habe Ordensbrüder durchweg als freie Denker im Herrn, oft erstaunlich losgelöst von den Dogmen der Kirche und tief gläubige, glückliche Menschen kennen und schätzen gelernt.

Zudem gibt es, gerade im evangelischen Bereich, Communitäten und auch Zusammenschlüsse "weltlicher" Menschen, die weiterhin ihren Aufgaben in Beruf und Familie nachkommen, sich aber ganz dem Leben für Gott in ihrer jeweiligen Gemeinschaft verschrieben haben.

 

Zu den Zeugen:

Ich sehe sie mittlerweile nicht mehr als bloße Konfession oder Glaubensrichtung, sondern  - worauf auch viele Vorwürfe und Missverständnisse beruhen mögen - als Orden mit entsprechenden Regeln.

Übereinstimmende Faktoren sind zum Beispiel:

- Eigensicht als Bruderschaft

- angehalten zu moralischem Verhalten (KEIN Zölibat)

- angehalten zum Predigtdienst (KEINE Verpflichtung zum Vollzeitdienst in der Mission)

- angehalten zu Mäßigung in der Lebensführung und dem Umgang mit Geld und Erfolg (KEINE Verpflichtung zur Aufgabe des weltlichen Berufs, Mittellosigkeit und Armut)

- Abkehr vom Schenken oder Feiern zu Geburtstagen und Weihnachten (KEINE Untersagung, allgemein Geschenke abzulehnen)

- angehalten zu frequenter Gemeinschaft und Demut (KEINE Gehorsamspflicht in allem)

- angehalten zum Leben in Bescheidenheit (KEINE Bestimmung des Lebensmittelpunktes und Aufenthaltsortes durch den Orden)

- angehalten, die Kontakte zur Welt besonnen zu gestalten (KEINE rigorose Trennung von der Welt durch die gesamt Gestaltung des Alltags)

 

Man kann also sagen, daß die Zeugen ein sehr liberaler und alltagstauglicher Orden sind, was ein alternativer Blickwinkel sein könnte.

Betrachtet man sie aus der Sicht z.B. eines evangelischen Christen, der in keiner Weise durch seine Gemeinde zu irgendeiner Form der Umsetzung seines Glaubens im Alltag angehalten wird (und das in der Regel auch absolut nicht tut), sind die Zeugen natürlich eine totalitäre Sekte.

Betrachtet man sie aber aus der Sicht eines Mönches, sind sie eine gemäßigte Communität, die ihren Glauben so gut es geht in das individuelle und weltliche Leben integriert.

 

Natürlich weiß ich, daß eine Ökumene von den Zeugen, aber auch von den Kirchen mit den Zeugen nicht gewollt ist.

Hier könnte obiges aber vielleicht als Ansatz oder Vorschlag zum gegenseitigen Verständnis stehen bleiben? Was meint Ihr?

Mein Traum wäre in dieser Hinsicht natürlich eine Ökumene mit den Zeugen, sollte ich es schaffen, eine eigene kleine Gemeinschaft aufzubauen, wozu ich mich langsam von meinem Gewissen und meiner Liebe zu Jesus und seinem Vater gedrängt sehe. Da das aber nicht möglich sein wird, träume ich von einer Gemeinschaft nach dem Vorbild der Zeugen und mit den meisten ihrer Regeln, aber

- ohne LK als "Sprachrohr des Heiligen Geistes"

- ohne Absolutheitsanspruch

- und natürlich ohne Kontaktabbrüche, sollte jemand die Regel nicht mehr als seinen Weg sehen

 

Ich wünsche Euch Frieden, Gottes Segen und einen schönen Abend, 

 

 

Euer Wanderer

Zitat
Themenstarter Veröffentlicht : 30. November 2021 22:28
pit
 pit
(@pit)

Das kannst du sicher probieren, lieber Wanderer.

Aber in einen Orden tritt man ein.

Bei den Zeugen wird man reingeboren.

Jetzt sind wir keine Kinder mehr, denen man befehlen kann. Ob du da Jemanden findest, der das auch will, bleibt der Zukunft überlassen.

Friede auch dir und viel Erfolg wünscht

pit

AntwortZitat
Veröffentlicht : 1. Dezember 2021 10:06
José
(@aljanah)
Veröffentlicht von: @pit

Bei den Zeugen wird man reingeboren.

Ich nicht, bin eingetreten, eher in der Familie von ZJ. Und bin wieder ausgetreten.

@Wanderer, lasse mir noch Zeit über all deine neuen Themen, die ich sehr interessant finde, noch überlegen. Brauche noch etwas Zeit. Ich komme bestimmt darauf zurück.

Lieben Gruss José

Wer behauptet, dass er zu Gott gehört, soll leben, wie Christus es vorgelebt hat. 1.Joh.2:6

AntwortZitat
Veröffentlicht : 1. Dezember 2021 10:39
pit
 pit
(@pit)

Bei einem Orden gibt es keine Hineingeburt. Das wollte ich betonen, lieber José.

Du bist eine "Seltenheit" bei den Zeugen. In meiner Versammlung gab es nur Hineingeborene.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 1. Dezember 2021 11:06
José
(@aljanah)
Veröffentlicht von: @pit

Du bist eine "Seltenheit" bei den Zeugen.

Okay, lieber Pit, aber so würde ich es nicht sagen. Denn die Zeugen gehen von Haus zu Haus predigen und holen so auch andere Interessierten in die Versammlung. Es gibt viele, so wie ich eben auch, die nach der wahren Glauben suchen und so zu ZJ werden. Siehe dazu die Statistiken.

Lieben Gruss José

Wer behauptet, dass er zu Gott gehört, soll leben, wie Christus es vorgelebt hat. 1.Joh.2:6

AntwortZitat
Veröffentlicht : 1. Dezember 2021 11:15
RoKo
 RoKo
(@roko)

Bei ZJ wird man nicht angehalten, sittlich rein zu sein, predigen zu gehen oder die Zusammenkünfte zu besuchen. Es ist ein Erfordernis und mit Abstrafung verbundener Zwang! Ein nicht statthafter Kontakt zum anderen Geschlecht und schon erhält ein ZJ einen Hirtenbesuch... Allein Das Wort Hirte ist so schräg! Das sind Bauern die ihre anbefohlenen Schafe (mit Worten) regelrecht verdreschen, Mähhhhdrescher sage ich immer...

Es ist unmöglich, nicht zu predigen sich taufen lassen zu können, steht so im Statut der ZJ.

Und wer zur Zusammenkunft fehlt, wird der Einlauf gemacht. Bei Wiederholung und vielfachem Fehlen sogar ein Ausschlussgrund! 

Gehört eher in die andere Frage, aber sie hängen irgendwie zusammen - hier eine Familie und ihr Rückblick einer Sekte in Norwegen entflohen, beim zuhören könnte man denken, sie reden über Glaubensgemeinschaft der ZJ, so viele Dinge sind identisch gleich https://youtu.be/B7HHLpSIX-g

 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 1. Dezember 2021 16:10
RoKo
 RoKo
(@roko)

Lieber Silver, vielleicht mag es von Versammlung zu Versammlung unterschiedlich angewandt werden. Nicht bei 2, 3 oder 4 mal Fehlen wird die Einstellung hinterfragt (bei mir allerdings schon wie ich erlebte, aber allgemein gesehen), aber bei 20 oder 30 mal Fehlen wird von einem regelwidrigen Fehlverhalten ausgegangen, der Verkündiger kein ZJ mehr sein möchte.

Ältestenbuch

Kap 12 BEURTEILEN, OB EIN RECHTSKOMITEE GEBILDET WERDEN MUSS

Teilüberschrift
WER VIELE JAHRE KEINE VERBINDUNG ZUR VERSAMMLUNG HAT

Abs 44) Bei der Entscheidung, ob ein Rechtskomitee gebildet werden muss, sollten die Ältesten Folgendes berücksichtigen:
(1) Gibt sich der Betreffende noch als Zeuge Jehovas aus?
(2) Wird er in der Versammlung oder am Ort allgemein als Zeuge Jehovas betrachtet?
(3) Inwieweit hat sich seine Sünde auf andere ausgewirkt oder wurden sie geschädigt? Handelt es sich zum Beispiel um Ehebruch, Kindesmisshandlung oder sexuellen Kindesmissbrauch?
(4) Hat er einen gewissen Kontakt zur Versammlung, sodass ein verderblicher Einfluss besteht?
(5) Ist der Betreffende bereit, vor einem Komitee zu erscheinen und so zu zeigen, dass er seine Rechenschaftspflicht gegenüber der Christenversammlung anerkennt?

In meinem Fall mit 5. konstruiert. Weil anders war ich nicht zu greifen. Ging nur damit.

LG RoKo

AntwortZitat
Veröffentlicht : 2. Dezember 2021 11:14
Selberdenker
(@selberdenker)

Also, was den Gedanken anbelangt, daß es sich bei den Zeugen Jehovas sozusagen um einen "Orden" handelt, wie bes. auch in der kath. Kirche. Ja, m.E. kann man das so sehen. Obwohl ZJ diesen Begriff nur auf die Bethel-Mitarbeiter anwenden. Wenn ich es recht sehe, um gewisser "weltlicher" Vorteile willen.

Nur diesen Umstand, daß es "Orden" oder anders ausgedrückt, eine gewisse Ordnung gibt oder Gemeinschaften mit einer besonderen "Ordnung", halte ich auch biblisch gesehen nicht unbedingt für verkehrt.

Im Rahmen des Großen und Ganzen der natürlich beachtet werden muß, kann es durchaus gewisse Gruppierungen geben, die ihren eigenen Regeln folgen. Da gibt es auch ein gewisses biblisches Beispiel dafür ein, die "Jondabe" bzw. seinen Nachkommen den Rechabitern. Ihnen gebot er, erlegte ihnen also eine Regel auf, keinen Samen zu säen, keine Weingärten zu pflanzen und keinen Wein zu trinken, also "Ordens-"Regeln,die nur innerhalb dieses "Ordens" galten.

 

 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 3. Dezember 2021 21:31
(@wanderer)
Aktiver Gast

@pit:

"Aber in einen Orden tritt man ein.

Bei den Zeugen wird man reingeboren."

 

Das kann, muss aber nicht sein. Auch wenn das vielleicht oft so ist, ist das nicht strukturell vorgegeben, daß man NUR SO Zeuge werden kann.

Irgendwo muss ich auch mal einen Punkt machen und sagen, daß ich nicht jedes Problem Anderer zu meinem eigenen machen kann - (das war bei mir im ganzen Leben eine große Schwäche, daß ich Entscheidungen immer nur dann treffen wollte, wenn absolut niemand ein Gegenargument hatte.So kommt man natürlich nie auf irgendeinen Weg.)

Bitte nicht falsch verstehen, wenn also sage, daß es gewissermaßen "nicht mein Problem " ist und auch nicht meine Entscheidungsgrundlage sein kann, wenn (ehemalige) Zeugen unzufrieden damit sind, daß sie selbst und viele andere in die Gemeinschaft hineingeboren wurde.

Wenn ich das als Entscheidungsgrundlage für mich persönlich mit in Betracht ziehe, dürfte ich mir auch nie ein Auto kaufen, weil ja schon mal jemand durch einen Unfall ums Leben gekommen ist oder generell Autos schlecht findet...

Persönlich sehe ich es so, daß es tatsächlich problematisch ist, als Kind in einem weltlichen Orden aufzuwachsen ( so sehe ich die Zeugen).

Die ZJ sind für mich definitiv eine "Erwachsenengemeinschaft", die ideal für Menschen ist, die sich frei und "von außen" dafür entscheiden.

Da das aber in der Realität nicht umzusetzen ist und natürlich auch nicht richtig wäre, Kinder von Zeugen aus dem gesamten Glaubensleben auszuschließen, damit sie später eine Entscheidung "von außen" treffen, verstehe ich in gewisser Weise das Vorgehen, auch wenn ich es nicht gut finde, daß Kinder predigen sollen.

Wie gesagt, diese Überlegungen sind aber alle grundsätzlicher Art und könne und DÜRFEN nicht die Grundlage für die Entscheidung eines Erwachsenen pro und contra sein!

Ein Leben nach den eigenen Bedürfnissen ist nicht mehr möglich, wenn alle individuellen Entscheidungen als politisches Statement, zum Abstrafen "falscher" Ideen anderer oder sonstwie symbolisch - gesamtgesellschaftlich getroffen werden.

In meiner Jugend habe ich das versucht und dachte, ich kann damit etwas beeinflussen oder es würde irgendjemand interessieren. Tat es nicht.

Mein reines Gewissen habe ich mit grenzenlosen inneren und äußeren Konflikten, Verzweiflung und Hilflosigkeit bezahlt.

Es kommt eben NIEMAND, der am Schluß sagt: "Toll, daß Du nicht in die Partei eingetreten bist/das Studium sofort abgebrochen hast, als Du gemerkt hast, was da hinter den Kulissen an der Uni läuft/den Job gekündigt, als Dir die Machenschaften aufgefallen sind."

Am Ende steht man verzweifelt und allein da, ein Kohlhaas, der sich nicht mehr traut, nach eigenem Wohlbefinden zu entscheiden.

Es geht bei meiner Entscheidung allein um MICH, sorry.

 

Euer Wanderer

 

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 28. Dezember 2021 11:14
(@wanderer)
Aktiver Gast

@roko:

"Bei ZJ wird man nicht angehalten, sittlich rein zu sein, predigen zu gehen oder die Zusammenkünfte zu besuchen. Es ist ein Erfordernis und mit Abstrafung verbundener Zwang! Ein nicht statthafter Kontakt zum anderen Geschlecht und schon erhält ein ZJ einen Hirtenbesuch... Allein Das Wort Hirte ist so schräg! Das sind Bauern die ihre anbefohlenen Schafe (mit Worten) regelrecht verdreschen, Mähhhhdrescher sage ich immer..."

 

Hallo Roko,

Ich war mal Trainer in einem Verein, der mich dann übel hinausgemobbt hat.

Vorher habe ich alles für den Verein gegeben, seitdem lasse ich aber kein gutes Haar mehr an ihnen, weil ich die üblen Verquickungen im Hintergrund natürlich vorher schon kannte und daran hat sich nichts geändert.

Es war ein Verein für Leistungssport, dem ich eine menschliche, pädagogische Komponente geben wollte.

Dennoch sage ich nach wie vor, wer in einen Verein eintritt und die dortigen Regeln unterstützt, der weiß auch, worum es geht und kann dann nicht sagen, "ihr seid blöd, weil ihr das tut, für was ihr steht."

In der Bibel steht ganz klar der Predigtauftrag (auch wenn das mit "von Tür zu Tür" falsch übersetzt ist, finde ich es eine geniale Methode, um Menschn tatsächlich aufzusuchen - besser geht es eigentlich nicht; wenn die großen Kirchen das täten, würden sie ihrem eigenen Anspruch wenigstens mal gerecht werden - aber man muss ja wochenlang um ein gaaaaanz kurzes, einmaliges Glaubensgespräch betteln, während die Pfarrerin genervt in ihrem Terminkalender blättert...).

Und ebenso steht die Aufforderung, sich zu versammeln, in der Bibel.

Wer das nicht will, also so grundsätzliche Sachen, ist doch klar, daß das von keiner Seite mehr gewollt sein kann? Also derjenige will es nicht mehr, weil er es eben nicht mehr gut findet, und die andere Seite will es nicht mehr, weil derjenige es eben nicht mehr will....was ist daran nicht zu verstehen?

Ich wurde in o.g. Verein auch im Vorfeld mehrfach auf die Seite genommen und meine Unterrichtsweise und Unterstützung der Schwächeren in meinen Gruppen kritisiert.

(Womit ich natürlich die Zielsetzung der Zeugen und dieses Vereins nicht auf eine Stufe stellen will.)

Wie sollte es denn anderenfalls ablaufen?

Wie bei den Kirchen, wo jeder machen kann, was er will, wenn er nur sonntags eine heilige Mine aufsetzt und einmal im Jahr eine Messe bezahlt?

Ihr glaubt nicht, was es hier auf dem Land in Bayern alles gibt - die frömmsten Bauern quälen ihre Katzen, schlagen ihre Frauen, gehen zur Dorfhure und kennen jeden Steuertrick, aber an Pfinsten tragen sie dann die Monstranz bei der Prozession.

Da wäre ein Hirtenbesuch doch mal nicht schlecht, oder?

Leider trinkt der Pfarrer gern mal ein Bier mit seinen besten Spendern....

 

Ich weiß, es ist ein sehr schwieriges Thema, daher mein Fazit:

 

Wenn man die gesamte Historie, jedes Detail, alle Probleme und Fehler menschlicher Gemeinschaften durchleuchtet und dann sagt: "Leider nicht für mich, das ist mir zu wenig heilig und zu fehlerbehaftet", und dabei nicht einmal das zugrundeliegende Bemühen der Menschen um eine gute Sache in Betracht zieht, muss in der Tat mit einigen Auserwählten allein heilig bleiben.

Ich würde niemand einen Vorwurf machen, der sich aus vollem Herzen der katholischen Kirche anschließt und selig Christ ist, weil er sich nicht informiert hat, wie viele uneheliche Kinder der 17. Papst vor 1000 Jahren umbringen ließ und daß mal jemand nach dem Besuch der Grotte von Lourdes eine Psychose gekriegt hat. Dieser Anspruch geht einfach an den Einzelnen zu weit, mit seiner privaten Entscheidung, die er für sich trifft, ganze Gemeinschaften und die halbe Menschheitsgeschichte zu legitimieren bzw. abzustrafen.

 

Beste Grüße,

 

Wanderer

 

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 2 Jahren von Wanderer
AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 28. Dezember 2021 11:30
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