Nach meinem Verständnis:

Gesalbte sind nur eine kleine Herde, im Vergleich zur denen, welche sich auf den breiten Weg ins Verderben befinden.
Und auch nicht jeder welcher sich als „Christ“ bezeichnet, ist wirklich einer.
Aber als wahre Christen, sind die Glieder des Leibes JESU mit dem Heiligen Geist gesalbt. (Siehe 1.Kor 3:16 und 2.Kor 1:21,22).

Aufgabe von den mit dem Heiligen Geist Gesalbten (Christen) ist eben auch der treuer und kluger Knecht JESU zu sein, welches das ihn anvertraute Evangelium über JESUS weiter austeilt.
Bild dazu gab es auch bei der Brotvermehrung: JESUS hat nicht Brot an die Leute verteilt, sondern die Leute bildeten zuerst Gruppen (umgelegt wie „Versammlungen“). JESUS hat das Brot den Aposteln gegeben, diese haben an die in den Gruppen Menschen ausgeteilt, welche wiederum an alle anderen das reichten. …

Das Gleichnis aus Mat 24:45ff endet nicht mit Vers 47, und danach geht es um einen anderen Knechten, sondern das ist ein Gleichnis von Vers 45 bis 51.
Das bezieht sich auf jeden Christen, wie der mit dem ihn von JESUS anvertrauten „Talenten“ umgeht.

Gruß

Hallo Jurek,

Vielen Dank für Deine Antwort!

Bei diesem Satz bin ich dann doch etwas erschrocken:

"Gesalbte sind nur eine kleine Herde, im Vergleich zur denen, welche sich auf den breiten Weg ins Verderben befinden."

Heißt das, nachdem sich ja hoffentlich nicht alle Christen auf dem Weg ins Verderben befinden, daß ALLE Christen "Gesalbte" und "DIE kleine Herde" (aus der Offenbarung) sind?

Das klingt für mich auch nicht unbedingt logisch, denn:

- Es wird ja in der Offenbarung klar zwischen der kleine Herde und der großen Volksmenge unterschieden

- In dem Gleichnis in Mt 24,45 versorgt er die "übrigen Hausknechte" - d.h. es wäre doch unlogisch, anzunehmen, daß der treue und verständige Sklave keine Rolle besonderer Verantwortung hätte? daß also einfach jeder sich und jeden anderen versorgt, das ist doch imho dann auch wieder unlogisch?

Irgendeine besondere Rolle müsste der treue und verständige Sklave schon haben...

- Du schreibst oben: "als wahre Christen, sind die Glieder des Leibes JESU mit dem Heiligen Geist gesalbt. ", dann weiter unten, daß die APOSTEL (also hier meines Verständnisses nach die Gesalbten) das Brot austeilten.

Meinst Du demnach, daß alle Christen Gesalbte sind, oder daß es eben doch, wie in Mt24,45 ff., einige gibt - vermutlich die Gesalbten - die die "große Volksmenge" versorgen?

Danke Dir nochmals und liebe Grüße,

Wanderer

Lieber Wanderer ,

ich zitiere aus einem Bibellexikon :

Gesalbte - Bedeutung des Namens 

Messias ( Hebr. Maschíach, der Hebr. Name für Christus ( griech.)= der Gesalbte 

Mashiach , der Gesalbte , ist ein offizieller Titel im alten Testament für die , die dazu bestimmt waren für Gott zu regieren .( 1Sam 12:3+5 , 26:9,2 Chr 6:42 , Jes 45:1) 

Im Neuen Testament ist der Name auf den Herrn Jesus beschränkt . Christus- als der eine Gesalbte . Er wurde nicht mit Öl ( wie die Könige ) , sondern von Gott dem Vater mit dem Heiligen Geist gesalbt . Dies war in Psalm 45:8 prophezeit worden , und Johannes der Täufer war Zeuge davon ( Mark1:10 , Joh 1:32 , vgl. auch Apg 10:38 )

Die Samariter erwarteten genauso wie die Juden diesen einen Gesalbten , den Christus .(Joh 1:41, 4:25 , Apg 4:26 )

Wenn in 2 Kor 1:21 steht :,, Gott aber , der uns zusammen mit euch in Christus fest gegründet und uns gesalbt hat , er hat uns auch versiegelt und das Unterpfand des Geistes in unsere Herzen gegeben .“

Dabei dürfen wir nicht vergessen , daß ,,Christus“ der ,, Gesalbte“ bedeutet . Vers 21 zeigt uns , daß wir gesalbt sind als solche , die mit Christus fest verbunden sind durch den Heiligen Geist und durch das Siegel für Gott abgesondert , beiseite gestellt . 

Diese feste Verbindung mit Jesus Christus haben ZJ nicht . Sie degradieren ihn zu einem Engel , die nur Diener Gottes sind. Sie behaupten , sie sind Gesalbte , die die anderen Schafe mit geistiger Nahrung versorgen . Dabei füttern sie sie mit vergifteter Nahrung , damit sie nicht merken , was um sie herum passiert .

Liebe Grüße 

Iris

Sind Christen keine Gesalbte?

Wie versteht man 2.Kor 1:21; 1.Joh 2:20,27?

Lieber Wanderer ,

Jesus sprach zu der anfänglich kleinen Schar Jünger die Worte aus Lukas 12:32 : ,, Fürchte dich nicht , du kleine Herde ; denn es hat eurem Vater gefallen , euch das Reich zu geben .“

Diese ,, kleine Herde „ , bestehend aus einem jüdischen Überrest , wurde von Jesus Christus aus der ,,jüdischen Hürde „ dem Gesetzesbund befreit und in den neuen Bund geführt . Hauptsächlich ab Pfingsten wurden zu der ,,kleinen Herde“Gläubige aus allen Nationen hinzugefügt und alle wurden ,, Eine Herde unter einem Hirten „ nämlich Jesus Christus .

Das heißt , es gibt keine kleine Herde mehr, wie ZJ behaupten !

Ähnliches wurde unter dem Thema ,, Durch die Tür in den Hof der Schafe“ ab 10.4.2020 hier besprochen .

Liebe Grüße

Iris

Liebe Silver,

die geistige Blindheit kommt daher , weil sie Jesus Christus als Engel sehen und nicht als das was er wirklich ist . Er ist das Licht der Welt , das in der Finsternis aufstrahlte , als er in die Welt kam .( Joh 1:10-13 ) Nur durch ihn können wir ewiges Leben erhalten . Nicht durch eine leitende Körperschaft . 

Bei der Taufe ist keine Rede mehr von Jesus Christus , auch nicht vom Heiligen Geist !

Apg 19:1-6 zeigt , wie wichtig die Taufe im Namen des Herrn Jesus ist : ,, Es geschah aber , während Apollos in Korinth war ,dass Paulus, nachdem er die höher gelegenen Gebiete durchzogen hatte ,nach Ephesus kam . Und als er einige Jünger fand , sprach er zu ihnen : Habt ihr den Heiligen Geist empfangen , als ihr gläubig wurdet? Sie aber antworteten ihm : Wir haben nicht einmal gehört , daß der Heilige Geist da ist ! 

Und er sprach zu ihnen : Worauf seid ihr getauft worden ? Sie aber erwiderten: Auf die Taufe des Johannes .

Da sprach Paulus : Johannes hat mit der Taufe der Buße getauft und dem Volk gesagt , daß si an dem glauben sollen, der nach ihm kommt , das heißt an den Christus Jesus .

Als sie das hörten , ließen sie sich taufen auf den Namen Jesus Christus . Und als Paulus ihnen die Hände auflegte , kam der Heilige Geist auf sie und sie redeten in Sprachen und weissagten .

Sprachen und Weissagungen haben mit dem Tod der Apostel aufgehört , aber durch unsere Liebe zu Jesus Christus gehören wir zu ihm .Joh 7:38 : ,, Wer an mich glaubt , wie die Schrift gesagt hat , aus dem werden Ströme lebendigen Wassers fließen . Das sagte er aber von dem Geist , den die empfangen sollen , welche an ihn glauben ; denn der Heilige Geist war noch nicht da , weil Jesus noch nicht verherrlicht war .“

Da ZJ sich als Mittler zwischen Gott und die Menschen gestellt haben , empfangen sie auch keinen Heiligen Geist . Und das ist der Grund , warum ihre Anhänger die verdrehten Schriften als Wahrheit sehen und den Betrug nicht merken .

Ja Iris! Wie untreu und unverständig der Sklave vollmundig agiert, kann man z.B. in detaillierter Beobachtung der Entwicklung der Tauffragen sehen.
FDS schrieb sie hier > https://www.bruderinfo-aktuell.org/die-ueberlappende-generation-protokoll-einer-irrlehre/#comment-29987

Das Gebot heißt „Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu halten, was i c h (Jesus) euch geboten habe“ (Matthäus 28:19, 20)

Vor einem Jahr dann im Mai 2019 die Enthüllung der neuen Tauffragen auf reddit https://www.reddit.com/r/exzj/comments/bjskti/die_tauffragen_ändern_sich_wieder/ die die Leser aus dem englischen selbst so übersetzt haben:

Neu

1. Hast du deine Sünden bereut und dich Jehova hingegeben und akzeptierst du den Weg der Rettung durch Jesus Christus?

2. Bist du dir darüber im klaren, dass du dich durch deine Hingabe und Taufe als ein Zeuge Jehovas zu erkennen gibst, der mit der Organisation Jehovas verbunden ist?

entnommen dem englischen Text

1. Have you repented of your sins, dedicated yourself to Jehovah, and accepted his way of salvation through Jesus Christ?
2. Do you understand that your baptism identifies you as one of Jehovah’s Witnesses in association with Jehovah’s organization?

englisch hier:  https://wol.jw.org/en/wol/d/r1/lp-e/1102014954#h=4

"his way" - "sein Weg" entspricht dem Wortlaut Vers Joh 14,6, "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich."

Okay könnte man meinen...

Der Kracher kommt aber jetzt, wie sodann das deutsche Buch vom Sklaven herausgegeben wurde;

Organisiert-Buch, S. 206:  https://wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/1102014954 #h=4

Tauffragen:

1. Hast du deine Sünden bereut, dich Jehova hingegeben und Jesus Christus als Gottes Mittel zur Rettung angenommen?
2. Ist dir bewusst, dass deine Taufe dich als Zeugen Jehovas kennzeichnet und du damit zu Jehovas Organisation gehörst?

Aus genau diesem Grund zählt vor dem Gesetzgeber Cäsars eine Übersetzung für sich selbst als ein eigenes geistiges Werk.

Unter § 3 UrhG heißt es zur Übersetzung im Detail:

Übersetzungen und andere Bearbeitungen eines Werkes, die persönliche geistige Schöpfungen des Bearbeiters sind, werden unbeschadet des Urheberrechts am bearbeiteten Werk wie selbständige Werke geschützt.

https://www.urheberrecht.de/uebersetzungen/

Jene Männer sind nicht nur mit Blindheit geschlagen. Die Schrift bewahrheitet sich: "und aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen in ihre Gefolgschaft.“ (Apg 20,30)

"Denn es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern sich nach eigenen Begierden Lehrer sucht, um sich die Ohren zu kitzeln; und man wird von der Wahrheit das Ohr abwenden, sich dagegen Fabeleien zuwenden." (2.Tim 4,3-4)

LG RoKo

@roko

Lieber Roko ,

da stellen sich mir die Haare auf , bei dem Satz : ,, akzeptierst du den Weg der Rettung „ durch Jesus Christus ?

Jetzt wird schon nicht mehr direkt von Jesus Christus als Mittel gesprochen , sondern vom ,, Weg der Rettung „ den aber die ORG vorschreibt , wie man ihn gehen muß , um gerettet zu werden . Schritt halten mit der ORG , das ist das wichtigste .

Nicht mehr Jesus Christus ist der Weg , sondern die leitende Körperschaft , die sich als Mittler aufspielt . 

Durch die Taufe werden Gläubige zu Christen , die alles halten sollen , was Jesus Christus ihnen geboten hat und nicht was die leitende Körperschaft sagt . (Matt 28:19 )

Liebe Grüße

Iris

@Silver

Genau das ist der Trick der Macht der Worte von Wortkundigen oder wie die Bibel sagt, Schriftgelehrten. Etwas so zu formulieren, was sodann zweideutig ausgelegt werden kann, mit Hilfe einer List eine Hoffnung bei den Zuhörern erwecken, wobei sich dann ein Irrtum herausstellt und sich dann in Unschuld gewaschen wird, die LK sei ja nicht inspiriert sondern unvollkommen... Man muss die Sprache der Bibel nicht nur im intellektuellem Sinn aufnehmen und verstehen, sondern auch fühlen und mit dem Herzen verstehen. Der Grund, warum gesättigte Menschen die Bibel nicht annehmen und als Märchenbuch interpretieren. Ich bin ja tatsächlich kein Englisch-Profi. Aber "das Mittel zur Rettung" (Sündenerlösung) heißt doch englisch vielmehr - the means of salvation - , das Mittel - the medium, die Möglichkeit - the possibility ...

Um die Deutung zu erfassen, ist mehrsprachig zu denken. Es gibt andersherum ebenso Worte in den Sprachen; jetzt mal ein dummes Bsp hergenommen: Der Schimmel, weißer Hengst, männliches weiße Pferd (withe stallion, withe horse) ist nicht gleich der Schimmel, der Pilz (molds, moldiness, gray, mildew), hier in deutscher Sprache eine doppelte Wortbedeutung. So meine ich es.

Die englische Sinnerfassung in der Verwendung der Sprache ist auch nicht der Urtext. Man muss vielmehr dort nachschlagen: https://bibeltext.com/interlinear/john/14-6.htm
ὁδὸς - Straße, Weg, richtungsweisender Pfad

LG RoKo

Grüße aus dem Ausland >> https://youtu.be/8DIyw-NbYwQ

Übrigens ,, treuer und verständiger Sklave „ ist nirgendwo in der Bibel zu finden , zumindest nicht in den vielen Übersetzungen die ich kenne .

Jesus sprach In Matthäus von verschiedenen Gleichnissen , unter anderem auch das Gleichnis von den Knechten und den Talenten . Hier wird gezeigt , daß der Herr in seiner Abwesenheit seinem Volk seine Habe anvertraut hat .

In dem Gleichnis übergab der Herr den Knechten Talente , dem einen Mehr und den anderen weniger . Jeder sollte nach seinen Fähigkeiten die Talente vermehren . Jedem gelang es , das ihm anvertraute zu verdoppeln . Nur einer verbarg das Talent , weil er seinen Herrn nicht wirklich kannte und dachte der Herr sei zu streng. Er verlor alles was ihm anvertraut war und wurde hinausgeworfen .

Jesus kennt uns gut und deshalb hat er die Gaben nach unseren Fähigkeiten groß oder klein verteilt . So sagte Paulus in Röm 12:6 : ,, Denn die Gaben , die uns Gott in seiner Gnade geschenkt hat , sind verschieden . Wenn jemand die Gabe des prophetischen Redens hat , ist es seine Aufgabe , sie in Übereinstimmung mit dem Glauben zu gebrauchen .“ ( NGU2011)

Wenn die Last zu groß ist , weiß der Herr Jesus das . Es kommt nur darauf an , wie wir unsere Fähigkeiten , natürliche oder Geistliche , seien sie noch so klein , eifrig einsetzen . 

Dieses Gleichnis verwenden ZJ um zu sagen , sie seien treue Knechte ( Sklaven ) die die anvertrauten Talente vermehren , indem sie fleißig predigen gehen . Da wird wenig oder garnicht auf die Fähigkeiten Rücksicht genommen . Der Wert jedes einzelnen wird an den Stunden gemessen , die sie monatlich berichten . 

@silver

Darum: »Ich misstraue allen Systematikern und gehe ihnen aus dem Weg. Der Wille zum System ist ein Mangel an Rechtschaffenheit.« Friedrich Nietzsche, Götzen-Dämmerung

LG

E. F.

@Iris

Der WT 15.07.2013 wie Reni an O.W.S. gepostet hat https://www.bruderinfo-aktuell.org/stephen-lett-instrumentalisier-die-epidemie-wir-leben-in-den-letzten-tagen-der-letzten-tage/#comment-36439, erklärt es im Detail.

Der Sklave, besser ein solcher Sklave wird erst erkannt, wenn der Herr kommt und die Talente einfordert. Wie er sich als treuer Sklave rückblickend erwiesen hat oder halt nicht. Betrifft insofern jeden Menschen, Schaf oder Bock. Aber, trotz Studium, ging die Info an ZJ vorbei. "Der Sklave der Sklavenklasse ist trotz dieser Erkenntnis weiter der in Mat. genannte Sklave, weil die Ansicht eben immer so war und nicht anders sein kann und basta," obwohl er es (noch) nicht ist... Irre. Diese Blindheit muss man rhetorisch (in den darauf folgenden Broadcastings und Literatur) erstmal hin bekommen... denn der Brotkasten ging dann erstmal so richtig los, nachdem dieser WT studiert wurde.

"Vorsichtig gesagt, wir haben erkannt, wir sind nicht die Lehrer, aber wir meinen, wir sind es doch, darum vertraut uns... "

LG RoKo

Hallo zusammen,

...Wow, so viele Antworten!

Den empfohlenen Link habe ich gelesen; leider sind mir die Dinge immer noch nicht ganz klar...

1. Damals wurden ja die Jünger mit heiligem Geist gesalbt. Gesetzt den Fall, es handelt sich bei den Gesalbten seitdem also um alle aufrichtigen Christen (habe ich Euch da richtig verstanden?): Wie erklärt sich dann die mehrmals und deutlich aufgeführte Unterscheidung der "kleinen Herde" und der "großen Volksmenge", die ja in der Offenbarung des Johannes, also weit NACH Jesu Tod, notiert und erwähnt wurden? Das kann doch nicht das gleiche sein, und ich würde das als "unter den Tisch kehren" empfinden. Die Offenbarung ist ja eine Vision, die die Zukunft betrifft, und ist daher für mich ein klarer Hinweis darauf, daß diese Unterscheidung noch gilt und am Ende der Zeiten gelten wird.

Als "2-Klassen-Gesellschaft" empfinde ich das überhaupt nicht, ehrlich gesagt, wäre ich ganz froh, wenn Gott so groß ist, daß er uns Menschen die Aussicht auf das ewige Leben auf seiner herrlichen Erde stellt, wo wir hingehören...Ich finde das großartig und die Kritik daran, daß "nicht alle in den Himmel" kommen, mehr als unpassend.

Außerdem gibt es ja noch den gewichtigen Beweis im Vaterunser; so weit ich weiß, das einizige(!) Gebet Jesu, in dem Gott perfekt angesprochen wird, wie es der Sohn lehrt und wie wir es halten sollen:

"Dein Reich komme,

wie im Himmel, so auf Erden(!)"

Diese Vorstellung tröstet mich immer ungemein; und es ist ja nicht nur eine Vorstellung, es ist ja eine Gewissheit, die Jesus mit Vollmacht ausspricht.

Die Kirchen interpretieren das ja so, daß Gottes Reich auf der Erde ein "inneres Reich" wäre, also daß Gottes Reich auf Erden angebrochen ist, sobald alle Menschen sich zu Jesus und seinem Vater bekannt haben. Aber das gibt weder das Vaterunser, noch die Offenbarung her.

Was genau stimmt damit dann nicht; was ist so verwerflich daran, die kleine Volksmenge als das zu nehmen, als was sie beschrieben wird? Sonst wäre ja die Unterscheidung völlig überflüssig?

2. Die Erläuterung zum TUVS hat mir sehr gut gefallen.

Habe ich das richtig verstanden, daß dann quasi jeder Christ ein treuer Sklave sein sollte, der seinen Mitchristen ("Hausknechten" Gottes) brüderlich "hütet" und so die Einheit fördert und das "Erbe" Jesu gut verwaltet? Frei nach dem Motto, daß wer der Höchste sein will (hier der "Sklave" (sic!)), dienen solle (hier die "HausKNECHTE")? Also eine sehr in sich verschlungene Parabel auf die dienende Natur des Herrschens, sowohl anhand der Bezeichnungen, als auch des Tuns?

Klingt für mich schon überzeugend...aber auch wesentlich inelektuell verknoteter als der Rest der Bibel und in der Uneindeutigkeit der Formulierung so ganz und gar nicht bibeltypisch...

Könnte also mit dem Sklaven nicht doch jemand gemeint sein, der ÜBER andere gesetzt ist und diese nach Gottes Willen hüten soll, "bis er kommt"? Wer könnte das sein (die LK ganz sicher nicht, das ist mir klar)?

Einen schönen Abend Euch noch und ein ebensolches Wochenende!

Gottes Segen,

Wanderer

PS: Das Unternehmen schreitet fort, eine eigene kleine, nicht trinitarische, freie und nicht-hierarchische Glaubensgemeinschaft zu gründen, wo jeder Christ nur seinem Gott, Jesus und dem Gewissen verpflichtet ist. Freiheit.

Momentan genieße ich neben Lobpreis, Gebet und biblischem Engagement gelegentliche Glaubensgespräche in der kleinen Freikirche, die ich seit längerer Zeit besuche.

(Fast) perfekt auf meiner Überzeugungslinie, nur leider kritiklos (und im Rahmen der sonstigen herausragenden Predigtarbeit fast seltsam unreflektiert anmutend) trinitarisch ausgerichtet.

Es tut mir weh, die tiefgründigen Gespräche bei diesem Thema immer wieder kurz und fragwürdig abbrechen zu sehen...

Aber schließlich ist ja der Auftrag, der auf Jesu Weg verpflichtet, vom Gewissen beleuchtet, und wenn von Sehnsucht, dann nach Gott. Daran will ich mich halten, auch wenn es wirklich sehr schön und inspirierend dort ist - es ist noch keine Entscheidung gefallen.

Und ich stehe dazu, daß ich nach wie vor mit den Zeugen die Bibel studiere (habe deswegen schockierte Gesichter geerntet), aber nicht dabei bin und nicht beitreten werde:-).

Ich träume von einer radikalen Ökumene, die sich von Herzen auch den Zeugen öffnet.

Wo jeder Christ sich nur im Herzen offenbart und seinem Gott verantwortlich ist - sich aber auch kritischen Fragen stellen sollte, was sein Bibelverständnis angeht (Hölle, Trinität....das ganze Programm).

So werde ich sehen, wie es weitergeht - ignorieren kann ich das Thema nicht, auch wenn ich mir das manchmal wünschen würde.

Es ist noch ein sehr weiter Weg, der in kleinen Schritten gegangen wird, aber das Feuer brennt.

Ihr Lieben,

zu diesem Thema darf ich aus dem Glossar zitieren, Eintrag "Treuer und verständiger Sklave", Unterthema "Zur WTG-Falschauslegung von Mat 24,45-47":

Bibelgelehrte und -Kenner gehen darüber einig, dass es sich i. V. mit dem πιστὸς δοῦλος καὶ φρόνιμος pistòs doūlos kaì phrónimos aus Mat 24,45 entweder um eine AN JEDEN EINZELNEN CHRISTEN gerichtete, rein rhetorische Frage Jesu (jeder einzelne Christ ist ein "Sklave Gottes", siehe Apg 2,18 ("Sklaven und Sklavinnen"); Rom 6,22; 12,11 (Verbformen von δουλόω doulóō bzw. δουλεύω douleúō, "versklaven" bzw. "als Sklave dienen"); 2Kor 4,5; Gal 1,10; Eph 6,6; Phil 1,1; Kol 4,12; 2Tim 2,24; 1Pet 2,16; Offb 1,1; 2,20; 7,3; 19,2.5; 22,3.6; und hat sich in dieser Funktion als "treu" und "klug" zu erweisen, siehe z. B. 1Pet 4,10; vgl. Röm 12,6-8; oder um eine Parabel handelt, keinesfalls aber um eine Voraussage eines "obersten menschlichen Leitungsgremiums" oder "Direktoriums" der Enklesia, des "Leibes Christi" späterer Zeiten. Beispiele:

'Synopsis of the New Testament' von John Nelson Darby:

"It is the history of true and false servants of Christ, of the professing church, and of the world in general."

'Commentary on the Whole Bible (Concise)' von Matthew Henry:

"All are to take to themselves what Christ says in his word, and to inquire concerning it."

'Word Pictures of the New Testament' von Robertson:

"Who then (ti ara). Jesus introduces this parable of the wise steward ( Luke 42-48 ) by a rhetorical question that answers itself. Peter is this wise steward, each of the Twelve is, anyone is who acts thus."

'The Fourfold Gospel':

"The answer of Jesus shows that he especially addressed the disciples, for a steward is distinct from the household. On him the whole burden and care of the domestic establishment rested. Thus Jesus showed that he meant the disciples, yet did not exclude any who heard from profiting by his discourse. Fidelity is the first requisite in a steward, and wisdom is the second. All Christians are stewards; preachers, elders, Sunday-school teachers, etc., are stewards of place and office. Rich men, fathers, etc., are stewards of influence and possessions."

'Explanatory Notes' von John Wesley:

"Our Lord's answer manifestly implies, that he had spoken this parable primarily (though not wholly) to the ministers of his word: Whom his lord shall make ruler over his household – For his wisdom and faithfulness."

Diese Einschätzungen stützen sich sowohl auf den Kontext, als auch auf den NT-Gebrauch des δοῦλος doūlos-Begriffes im NT.

Zum ersten befindet sich die "treuer und kluger Knecht"-Passage im Anschluss an die "Endzeitrede"mitten in einer Reihe lehrhafter Allegorien und Parabeln:

□ Der Feigenbaum, Mat 24,32.33;

□ der Hausherr und der Dieb, Mat 24,43.44;

□ die zehn Jungfrauen, Mat 25,1-12;

□ die Talente, Mat 25,14-30.

Eine jeder dieser Allegorien ist mit einer an die Gesamtheit aller Nachfolger Christi bzw. an jeden einzelnen Nachfolger Christi gerichteten, spezifischen Nutzanwendung verbunden:

□ "Erkennet, daß es/er nahe an der Tür ist", Mat 24,33.

□ "Seid bereit", Mat 24,44.

□ "Wachet, denn ihr wisset weder den Tag noch die Stunde", Mat 25,13.

□ "Jedem, der da hat, wird gegeben werden, und er wird Überfluß haben; von dem aber, der nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, weggenommen werden", Mat 25,29.

Genau so verhält es sich mit der Parabel vom "klugen und treuen Knecht": Jeder Christ sollte "also tuend" sein (Mat 24,46) im Mitteilen und Teilen der ihm von Gott zum Nutzen des "Leibes Christi" zu dessen Auferbauung verliehenen Gnadengaben, siehe Eph 4,16 und besonders 1Pet 4,10 "Je nachdem EIN JEDER eine Gnadengabe empfangen hat, DIENET EINANDER damit als gute Verwalter (καλοὶ οἰκονόμοι kaloì oikonómoi, Plural von kalós oikonómos –> Ökonom, Hauswirtschafter) der mancherlei Gnade Gottes." – Großschreibung hinzugefügt. Auch der Theologe Roland Hardmeier reiht in seinem Buch "Zukunft. Hoffnung. Bibel. Endzeitmodelle im biblischen Vergleich" (©Betanien Verlag e. K. Oerlingshausen) auf S. 145 und 146 Mat 24,45 in die Gruppe "eschatologischer Gleichnisse Jesu, [die] häufig zum Ziel [haben], zum rechten Handeln in der Gegenwart zu bewegen".

Des Weiteren fällt auf, dass der Begriff des δοῦλος doūlos, "Diener, Knecht" ("Sklaven") im NT durchgängig auf den einzelnen "Diener Gottes" bzw. Nachfolger Jesu Christi bezogen wird, niemals aber auf "ein über der Masse der Gläubigen schwebendes Leitungskomitee auserkorener menschlicher Führer", siehe z. B. Mat 10,24.25; Luk 16,13; Joh 13,16; 15,20; Apg 4,29; 1Pet 2,16. Röm 12,11 richtet sich an einzelne Christen laut NWÜ mit "Dient als Sklaven (Partizip von δουλεύω douleúō) für Jehova"; so auch in Eph 6,7; Kol 3,24b; vgl. mit Mat 6,24; in Röm 1,1; Gal 1,10b bezeichnet sich Paulus als δοῦλος Χριστοῦ Ἰησου doūlos Christoū Iêsou, "Knecht Christi Jesu" bzw. Χριστοῦ δοῦλος Christoū doūlos, "Christi Knecht"; vgl. mit Apg 20,19 δουλεύων τῷ κυρίῳ douleúōn tōi kyríōi, "dienend dem Herrn" und 1Kor 7,22.

Betreffs Offb 19,10, wo sich der die Apokalypse übermittelnde Engel als "Mitknecht/Mitsklave" (σύνδουλος sýndoulos) des Johannes bezeichnet, schreibt der Kommentator Robertson in seinen 'Word Pictures of the New Testament' treffenderweise:

"All Christians are συνδουλοι (fellow-servants) as Christ taught (Mt 18:28; 24:49) and as Paul (Col 1:7; 4:7) and John (Re 6:11) taught. Angels are God’s servants also (Heb 1:4-14)."

Im Lichte dieser Tatsachen muss das WTG-"Treuer und verständiger Sklave"-Dogma als den Kontext der zugrundeliegenden NT-Passage völlig ignorierend, willkürlich, an den Haaren herbeigezogen, eisegetisch, theologisch irrig, biblisch haltlos und damit als gegenstandslos zurückgewiesen werden.

Interessanterweise nähert sich die WTG in ihrer Auslegung von Röm 12,4-8 und 1Pet 4,10 dem vorgehend dargelegten, korrekten Verständnis betreffs der "Treue und kluge Knecht"-Parabel Jesu Christi als AUF JEDEN EINZELNEN CHRISTEN bezogen, siehe z. B. "Der Wachtturm" vom Januar 2017 dritter "Studienartikel" S. 19 Abs. 11:

"In seiner unverdienten Güte hat UNS [jedem einzelnen Christen!] Jehova bestimmte Gaben, Mittel, Fähigkeiten oder Talente geschenkt. Wir können sie einsetzen, um ihn zu verherrlichen und anderen Gutes zu tun (Röm. 12:4-8). Jehova hat UNS [jedem einzelnen Christen!] ein Verwalteramt gegeben, das Ehre, Vertrauen und Verantwortung mit sich bringt. (Lies 1. Petrus 4:10.)"

Sieht man einmal davon ab, dass "Jehova verherrlichen" WTG-Jargon für "die WTG verherrlichen", sowie "anderen Gutes zu tun" bedeutet, "Predigtdienst" zu verrichten und "Glaubensbrüder" in WTG-Sinne zu beeinflussen, so trifft die WTG mit dieser Aussage genau ins Schwarze, kann aber in ihrer Selbstverblendung und ihrem "einzementierten", eigenzweckdienlichen Dogmatismus nicht erkennen, dass genau dies die Bedeutung von Mat 24,45-47 ist.

Gruß,
M.N.