2. Mose 32:14
 
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2. Mose 32:14

Lars
 Lars
(@lars)

Hallo ihr Lieben

Nach meinem "Abwenden" zu den ZJ als ungetaufter Verkündiger, habe ich mich viele Jahre nicht mehr für Glauben, die Bibel und Gott interessiert.
Als ich aber Papa wurde, machte ich mir wieder vermehrt Gedanken über dieses Thema.
Was für Wertvorstellungen sind mir wichtig und welche davon möchte ich wie meinem Kind mit auf den Lebensweg geben?

Wenn man Kinder hat, wird man ja unweigerlich irgendwann mit dem Thema Glauben wieder konfrontiert werden. Bei uns ist das vermutlich sogar noch etwas früher der Fall als bei "normalen" Familien, da meine Eltern und auch die Schwiegereltern nach wie vor noch treue ZJ sind. Und selbstverständlich können Sie es nicht unterlassen, unserer Tochter (3,5 Jahre alt) immer mal wieder etwas von ihrem indoktriniertem Gedankengut einzuflössen. Darauf möchte ich vorbereitet sein!

Aber um das Thema geht es mir in diesem Beitrag nicht.

Ich habe nun also seit einiger Zeit wieder angefangen die Bibel zu studiere und zwar nur die Bibel. Dazu habe ich mir ein schönes Exemplar der Elberfelder Übersetzung zugelegt, in welcher der Name Jehova bereits wieder entfernt und mit Gott ersetzt wurde (war mir irgendwie noch wichtig). Meistens lese ich aber mehrer Übersetzungen parallel auf dem Bibelserver. Auch die Lesepläne die man dort aktivieren kann, finde ich super. 

Nun ist mir das erste Mal irgendwie diese Bibelstelle vom 2. Mose 32:14 so richtig eingefahren.

2. Mose 32:14
Da gereute den HERRN das Unheil, von dem er gesagt hatte, er werde es seinem Volk antun.

Unser Schöpfer ist doch vollkommen und somit unfehlbar.
Warum hatte Gott Zorn verspürt und sich quasi für einen Moment nicht mehr unter Kontrolle?
Er gab dies sogar angeblich zu und es gereute Ihn, weil ein MENSCH (Mose) darauf intervenierte.
Er änderte darauf dann tatsächlich seine Meinung und sein Vorhaben.

Kann mir da jemand etwas weiterhelfen, wie ich das interpretieren könnte?

Vielen Dank bereits für eure Gedanken dazu!

Liebe Grüsse
Lars

Zitat
Themenstarter Veröffentlicht : 29. Mai 2020 10:51
Opa Klaus
(@opa-klaus)

Lieber Lars, vom Kontext hättest Du etwas erwähnen müssen. 
Denn es ging um das Übel des Goldenen Kalbes.
Gott wollte diese Rebellen auslöschen und Moses Nachkommen zu einem neuen auserwählten Volk machen. Moses nannte dann Gott mehrere Gründe um das nicht zu tun. Darauf hin ließ der Zorn Gottes nach und Gott änderte, 'bereute' seine Idee. 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 29. Mai 2020 12:07
RoKo
 RoKo
(@roko)

Lieber Lars,

wenn Du verschiedene Übersetzungen liest, ist das schon mal super.

Ließ mal HFA und NeÜ und dessen Wortlaut.

Gereuen und dessen viele Synonyme kann im wörtlichen Sinn verwendet werden für:

beklagen bedauern büßen bereuen verfluchen beweinen traurig sein sich zu Herzen nehmen sich schämen  leid tun in sich gehen Gewissensbisse haben

aber auch:

 betrübt sein ergreifen rühren dauern

Und dauern:

verlaufen dauern beklagen fortbestehen weiterleben hinziehen weiterbestehen währen fortdauern weiterwirken davonkommen sich erbarmen sich in die Länge ziehen sich hinziehen sich hinschleppen sich erstrecken sich ausdehnen in Verzug kommen

Ein paar spanische Übersetzungen und deren emotionaler Wortlaut:

14 Entonces el Señor se calmó y desistió de hacerle a su pueblo el daño que le había sentenciado. (SCT)
Dann beruhigte sich der Herr und gab es auf, den Schaden zu verursachen, den er seinem Volk zugefügt hatte.

14 Y el Señor desistió de hacer el daño que había dicho que haría a su pueblo. (LBLA)
Und der Herr gab es auf, den Schaden zu verursachen, von dem er gesagt hatte, er würde seinem Volk Schaden zufügen.

Ich sehe hierbei ein Eindämmen einer Maßnahme Zucht gleichwohl verdient, und das Ersetzen selbiger mit Barmherzigkeit und Gnade.

Wenn Du diese Dinge Deiner Tochter lehrst, z.B. bei Besuch im Zoo den Umgang von Tiereltern mit ihren Nachwuchs, wird Deine Tochter immun gegen die Lehrversuche Deiner Schwiegereltern. Tiere spielen mit ihren Nachwuchs. Weißen sie aber auch mal zurecht wenn es die kleinen übertreiben, und dann ist auch wieder gut. Am Abend schlafen alle in Frieden zusammengekuschelt ein und wärmen einander. Egal was so ein Stift am Tag angestellt hat. Da gibt es kein Ältestenbesuch mit Sanktionen oder so. Da herrscht Vergebung und Liebe. Gott hat es den Tieren ins Herz gegeben. Und uns Menschen ebenso. Die Sonne nicht über die gereizte Stimmung untergehen zu lassen. (Eph4:26) Deine Schwiegerleute sind dann nahe am bröckeln, wenn Deine Kleine ihnen die Liebe Gottes erklärt.

LG RoKo

AntwortZitat
Veröffentlicht : 29. Mai 2020 13:34
José gefällt das
Lars
 Lars
(@lars)

Lieber RoKo

Vielen Dank für deine Ausführung.

Ich verstehe was du mir vermitteln möchtest. 

Vielleicht habe ich mich aber auch etwas falsch ausgedrückt.
Mir geht es dabei nicht, wie ich meiner Tochter diesen Vers erläutern soll - dafür ist sie sowieso noch zu klein.
Meine Frage zielt vielmehr darauf ab, wie ein vollkommenes "Wesen" in Zorn ausbrechen kann und sein Vorhaben dann wieder "gereut". Das ist doch grundsätzlich ein emotionaler Fehltritt, wie wir Menschen es kennen und es uns vermutlich immer wieder passiert, aufgrund unserer Unvollkommenheit. 

Aber Gott dürfte das doch nicht passieren. Er lässt sich von einem "Menschen" quasi zurechtweisen. Er bereut sein vorhaben und beruhigt sich wieder und ändert darauf seine Pläne. Gott lässt sich doch von Emotionen nicht irreführen. Das machen wir Menschen, aber Gott doch nicht. 

LG Lars

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 29. Mai 2020 14:15
Opa Klaus
(@opa-klaus)
Veröffentlicht von: @lars

Gott lässt sich doch von Emotionen nicht irreführen. Das machen wir Menschen, aber Gott doch nicht. 

Lars, gehört Liebe nicht zu den "Emotionen"?  Gott ließ sich doch auch von Kain erbitten, nachdem Totschlag an seinem Bruder Abel. Auch "verhandelte" Abraham mit Gott wegen der Zerstörung Sodoms. 
Übrigens wird sehr oft vom "Zorn Gottes" -von seiner "Emotion" in der Bibel berichtet. 
Im Übrigen nehmen viele Bibelleser Anstoß an manchen Berichten in der Bibel, die sie auf der Ebene rein menschlicher Gedanken verstehen wollen. 
Dass "es Gott gereute" lesen wie auch kurz vor der Sintflut. Die einen verstehen, dass Gott die Erschaffung des Menschen bereute, die anderen verstehen, dass Gott der große Verlust an Menschen leid tat weil sie nicht auf die Flutwarnung hören wollten um sich in Sicherheit zu bringen. Die mussten ja keine Archen bauen, sondern einzelne passende Flösse nur für die Familien hätten genügt. 
Lars, ich bin Jg. 1934 und erforsche seit ca. 1950 sehr den Bibelinhalt. Siehe mein "Profil" hier im Forum. 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 29. Mai 2020 18:51
Lars
 Lars
(@lars)

@opa-klaus

Lieber Opa Klaus

Ich tue mich einfach sehr schwer, mir vorzustellen, dass Gott vorher die von Moses genannten Gründe noch nicht kannte. 

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 29. Mai 2020 22:25
Lars
 Lars
(@lars)

Lieber Silver

Lieber Opa Klaus

Vielen Dank für eure Antworten.

Das mit den Emotionen habt ihr mir gut verdeutlicht. Danke! Das ergibt für mich soweit auch Sinn.

Und trotzdem tue ich mir schwer vorzustellen, dass Gott einen Fehler in seinem Vorhaben hatte und diesen vor Umsetzung noch revidierte.

@Opa Klaus, ich weiss das du schon sehr lange die Bibel studierst und über viel Lebenserfahung verfügst. Ich schätze deine Kommentare daher sehr. Das Erlangen des Verständnis über den Inhalt der Bibel, ist ein Prozess. Und da bist du mir ganz sicher weit voraus. 🙂

LG Lars

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 29. Mai 2020 22:43
Jurek
(@jurek)
Aktiver Gast

Hallo Lars,

NUR die Bibel/n zu betrachten ist nicht leicht, wegen solcher Probleme des Verstehens manche Punkte.
Dazu ist es hilfreich verschiedene Hilfsmittel zu haben, um mal erstmal (wie sonst der gefundener doch hier Zugang wegen Meinung anderer) Überblick und manche Hintergründe dazu zu erfahren.
Ich würde dazu z. B. das CSV-Buch „Widersprüche in der Bibel?“ von Stefan Drüeke und Arend Remmers empfehlen, wo solche verschiedenen Scheinwidersprüche erklärt werden, und auch dieses dort auf den Seiten 61-63.

Alternativ könnte man auch überprüfen, ob die Aussage dazu im WT 15.10.10, S. 5, ab dem Abs.13 wirklich so falsch ist? https://wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/2010761#h=18

Völlige Abstinenz von Meinung anderer („selbst blindes Huhn findet ein Korn“… = hier wäre die JW.org als solches vorgeschoben) über die man dann selber nachsinnen kann und das dann annehmen oder ablehnen kann, ist eigentlich gar nicht möglich das alles selber leicht zu verstehen.

Gruß

AntwortZitat
Veröffentlicht : 30. Mai 2020 5:35
Wildblume
(@wildblume)

@silver

Lieber Silver,

bei Deinem Kommentar kam mir der Gedanke, wieso der Bauplan der Arche so vorgegeben war, und nicht anders.

Hat Jahwe eingeplant, dass noch mehr Menschen darin Platz gehabt hätten, oder war es genau so geplant, dass Familie Noah plus Tiere und Vorräte darin Platz hätten?

Noah war ein Prediger der Gerechtigkeit.

Jedem, der vorbeikam, vll. Fragen stellte, gab er sicher Auskunft über den Plan Gottes.

Vielleicht versuchte er, andere einzuladen, umzukehren und mit in die Arche zu gehen.

Wusste Jahwe alles schon im Voraus?

Dann hätte Noah gar nicht predigen müssen....

Allerdings verschloss der Herr persönlich die Tür, als es zu spät war.

Hmmmm......was meinst Du, was meint Ihr?

LG

Wildblume 🌸🌸🌸

Schwarzes Schaf, aber Schaf....

AntwortZitat
Veröffentlicht : 30. Mai 2020 9:34
Opa Klaus
(@opa-klaus)
Veröffentlicht von: @lars

Und trotzdem tue ich mir schwer vorzustellen, dass Gott einen Fehler in seinem Vorhaben hatte und diesen vor Umsetzung noch revidierte.

Von der Sintflut zurück zum eigentlichen Thema: den Emotionen Gottes. 
Muss man eine Sinnesänderung Gottes unbedingt als einen "Fehler" hinstellen? 
Wer Bibelkritik sucht, kann genug "Stoff" dazu finden. 
Besser wäre Kritik an dem Verhalten der Menschen zu üben = Gesellschaftskritik. 
Denn davon ist die Bibel voll von A-Z. 
Gottes Angebot an Mose, den zu einer neuen Nation zu machen, war auch eine Prüfung der Gesinnung und des Einverständnisses Moses. Da Moses mit Nennung guter Gründe das Angebot Gottes ablehnte und gar nicht verlockend fand, fiel für Gott dieser Weg aus.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 30. Mai 2020 10:53
(@michael)

Röm 11,33 Welche Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unerforschlich sind seine Gerichte und unaufspürbar seine Wege!

AntwortZitat
Veröffentlicht : 30. Mai 2020 13:38
Lars
 Lars
(@lars)

Herzlichen Dank für eure Antworten

Ich werde diesen Bibelvers für mich einfach mal so stehen lassen.
Eine Antwort, auf das was mich innerlich bewegt wenn ich die genannte Abhandlung in der Bibel lese, konnte ich nicht finden.

Aber es gibt auch noch andere Dinge in der Bibel, welche ich nicht abschliessend für mich beantworten kann. Vielleicht kommt diese Erkenntnis irgendwann mal noch oder eben auch nicht. Ich bin sicher, jeder von uns hat vermutlich seine Stellen in der Bibel, bei welchen er noch ein Fragezeichen hat.

Wie ich geschrieben habe, habe ich nach langer Pause wieder angefangen die Bibel zu lesen. Ich möchte das Geschriebene verstehen. Und wenn man etwas verstehen möchte, dann muss kritisches Denken auch zulässig sein, ohne das man als Bibelkritiker abgestempelt wird. 

Herzliche Grüsse
Lars

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 4. Juni 2020 16:48
Michael gefällt das
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