Weißt du genau, wohin du im Leben willst?

Das ist das Thema eines Artikels, aus dem Studienwachtturm April 2018. Aus den angegebenen Fragen, die den Inhalt des Artikels umreißen, geht hervor, dass sich besonders junge Leute angesprochen fühlen sollen. Es geht um die Ziele junger Menschen. Vorwiegend streben junge Menschen zunächst einmal eine gute Bildung und Ausbildung an, die ihren Bedürfnissen, Wünschen und Fähigkeiten entspricht. Doch diese Ziele werden in diesem Wachtturm-Artikel mal wieder infrage gestellt,

Zitat: (Dieser Artikel) „ … ermuntert junge Leute dazu, ihr Leben darauf auszurichten, Jehova zu gefallen. Das bedeutet, ihn in alle Entscheidungen einzubeziehen, ob es um Bildung, Beruf oder Familie geht. Und es bedeutet, im Dienst für Jehova auf Ziele hinzuarbeiten“.

Nun wissen wir, dass die Bibel sehr wenig über Bildung, Berufswahl und Beschäftigung sagt. Es gibt dort keinen Hinweis, dass Bildung und Berufswahl einem Leben mit Gott im Wege stehen könnte, im Gegenteil: Bildung wird auch in der Bibel als erstrebenswert angesehen.
Der Artikel ermuntert Jugendliche „geistige Ziele“ anzuvisieren und man möchte uns zeigen, warum die Berufswahl und Bildung diesem im Weg stehen. In einer Veranschaulichung wird das Leben eines jungen Menschen mit einer Reise in eine entfernte, unbekannte Stadt verglichen. Der junge Mensch weiß genau, wohin er will, doch würde er in den falschen Bus einsteigen, würde er nicht ankommen – logisch. Der Artikelautor der WTG:

„Jungen Leuten geht es wie diesen Busreisenden, sie haben gewissermaßen eine Reise durchs Leben vor sich. Sie haben viele Möglichkeiten und müssen viele Entscheidungen treffen — das kann manchmal ziemlich schwierig sein. Du kannst es dir leichter machen, wenn du genau weißt, wohin du im Leben willst.“

Das ist richtig, dem kann man nicht widersprechen. Doch dann schiebt der Autor eine manipulative Frage ein: „Was sind gute Ziele für dich?“

Der im Beispiel angeführte junge Mann weiß nämlich genau, wohin er will. Und jeder würde diesem jungen Mann helfen, in den richtigen Bus einzusteigen, damit er an sein Ziel kommt. Doch mit der Frage: „Was sind gute Ziele für dich?“ will die WTG dem jungen Menschen andere Ziele einreden. Um im Beispiel zu bleiben: Man  sagt ihm:

„Dein Ziel ist nicht gut, steige in diesen Bus ein, der bringt dich an ein Ziel, das besser für dich ist.“ Und so ist der gesamte Artikel darauf aufgebaut, jungen Menschen zu sagen, welche Ziele er, im Sinne der WTG, anstreben sollte.

Abs. 4. Zitat: „Sich schon früh im Leben Ziele im Dienst für Gott zu setzen lohnt sich. Warum?“

Ein regelmäßiger Besucher des sogenannten Wachtturm-Bibelstudiums  kennt die Antwort, muss eigentlich nicht weiterlesen, denn der Artikel folgt einem altbekannten, immer gleichen Muster. Zitat weiter:  „Wer geistige Ziele verfolgt, zeigt, wie dankbar er Jehova gegenüber ist. Schließlich hat Gott viel für uns getan.“

Das ist richtig. Dankbarkeit, gegenüber Gott, ist eine gute Sache. Psalm 92:1,4 wird zitiert: „Es ist gut, Jehova zu danken … Denn du hast mich erfreut, o Jehova, wegen deines Tuns; wegen der Werke deiner Hände juble ich“.

Wie üblich hat man diesen Text natürlich in einen anderen Kontext gesetzt. Um diese Worte Davids seinen eigenen Zielen anzupassen, lässt man einen Teil des Textes einfach weg. Tatsächlich lesen wir: „Wie gut ist es, dir, Jehova zu danken und deinen Namen, du höchster Gott, zu besingen, zur Musik der zehnsaitigen Harfe und zum schönen Spiel auf der Laute“!

Wir sehen: Der Text im Zusammenhang zeigt, es geht nicht um Danksagung, verbunden mit Einsatz und Werken für Gott geht, sondern  nur um Lobgesänge und Äußerungen des  Dankes. Ein liebevoller Vater wird nicht erwarten, dass seine Kinder, für das Gute, das er ihnen erwiesen hat, ihr ganzes Leben in seinen Dienst stellen, um ihre Dankbarkeit zu zeigen.

Er erwartet nicht, dass Kinder auf ihre berufliche Karriere verzichten, damit sie immer für ihn tätig sein können. Ein aufrichtiges „Dankeschön“ und eine Anerkennung, wird ihm in der Regel genügen. Sollte der Vater ihn Not geraten, wird er sich natürlich freuen, wenn seine Kinder ihn nicht vergessen. Doch ist zu erwarten, dass unser himmlischer Vater je in eine Notlage kommt?

Zahlst du auf dein himmlisches Konto ein

Der Abs. 6 führt den zweiten Grund an, Zitat:

„Sobald du auf geistige Ziele hinarbeitest, zahlst du auf dein himmlisches Konto ein. Jehova bemerkt alles, was du für ihn tust. Das bringt dich ihm noch näher.“

Aha, es geht also um so etwas wie ein Konto oder Guthaben bei Gott. Wie absurd ist denn diese Ansicht? Kann man sich die Anerkennung Gottes erarbeiten? Nach Ansicht der WTG anscheinend ja, das entspricht ja auch ganz und gar ihrer Lehre. Auch für diese, der guten Botschaft widersprechenden Ansicht, führt die WTG einen Bibeltext an, Hebr. 6:10: „Gott ist nicht ungerecht, dass er eure Arbeit und die Liebe vergessen würde, die ihr seinem Namen gegenüber erzeigt habt … “ (NWÜ)

Auch hier lässt man natürlich einen Teil dessen, was Paulus gesagt und gemeint hat, weg und erweckt den Eindruck, es ginge um Werke für Gott und seinen Namen. Deshalb ist es immer gut, alle Texte, die die WTG zitiert, auch in anderen Übersetzungen nachzulesen. Nehmen wir hier z.B. die Neue Genfer: „Denn Gott ist nicht ungerecht; er vergisst nicht, was ihr alles getan habt. Ihr habt bewiesen, wie groß eure Liebe zu ihm ist, indem ihr den anderen Gläubigen tatkräftig zur Seite gestanden habt, wie ihr es ja auch weiterhin tut.“

Nun ja, auch Jesus sprach von einem Schatz im Himmel. Doch fragen wir uns: Wollte Jesus damit den Eindruck erwecken, als könnten und müssten sich Christen ein Konto von guten Werken im Himmel anlegen? Das kann man nur mit „Nein“ beantworten, denn dann würde Jesus allem widersprechen, was Paulus und die anderen Apostel zu dieser Frage gesagt haben.

Welche guten Werke und geistigen Ziele hat der Artikel im Sinn?

Zitat: „Es ist nie zu früh, sich Ziele zu stecken. Christine nahm sich mit zehn Jahren vor, regelmäßig Lebensberichte von treuen Brüdern zu lesen. Mit zwölf hat sich Tobi das Ziel gesetzt, vor der Taufe die ganze Bibel zu lesen. Maxim ließ sich mit elf taufen und seine Schwester Noemi mit zehn; seitdem arbeiten sie auf ihr nächstes (geistiges) Ziel hin: das Bethel. Die Bewerbung dafür haben sie sich an die Wand gehängt. So haben sie ihr Ziel immer vor Augen. Weißt du schon, wohin du willst?“

Fällt dir die geschickte manipulative Formulierung auf? Hier werden Kinder  von der WTG indirekt aufgefordert, sich schon mit 10 oder 11 Jahren taufen zu lassen. Natürlich würden die Verantwortlichen der WTG das niemals direkt sagen, sondern immer nur durch die berühmte Blume. Es werden Kinder zitiert, die angeblich schon mit 10 Jahren diese Ziele anstrebten. Die ganze Bibel lesen, hmm, da reibt man sich doch ungläubig die Augen. Also ich habe solche Kinder, die mit 10 oder 12 Jahren die ganze Bibel gelesen haben wollten, noch nicht kennengelernt.

Natürlich ist es nicht von der Hand zu weisen, dass das Vorhaben, die ganze Bibel zu lesen, eine nützliche Sache ist. Aber abgesehen von Kognition und altersgerechter Verarbeitung, ist kaum anzunehmen, dass Kinder sich dadurch qualifizieren, um geistige Schätze im Himmel aufzuhäufen.

Das Hinarbeiten auf den Bethel-Dienst ist wohl kaum ein “spirituelles Ziel” zu nennen, genauso wenig wie die Taufe mit 10 oder 11 Jahren. Die Schrift erwähnt gute Werke, die aber nichts mit Bibellesen, Erfahrungsberichten von Pionieren oder Kindertaufe zu tun haben. Was gute Werke vom Standpunkt Gottes aus sind, lesen wir in Jakobus 2:1-26 und Galater 5:19-23. Diese Schriftstellen zeigen deutlich, dass “gute Werke” Dinge sind, die wir für andere tun, und nicht Dinge, die wir für uns selbst tun, um uns Schätze im Himmel aufzuhäufen.

Der Artikel erwähnt mit seiner falschen Logik den dritten Grund,

Abs. 7: Sich in jungen Jahren Ziele zu setzen macht es leichter, Entscheidungen zu treffen. … Je früher du dir Ziele steckst, desto eher wirst du Erfolg haben. So war es bei Damaris, die als Teenager vor einer wichtigen Entscheidung stand. Sie schloss die Schule mit Bestnoten ab, bekam ein Stipendium angeboten und hätte Jura studieren können. Sie machte aber eine Banklehre. Warum? „Mein Ziel war schon früh der Vollzeitdienst.“

„Sich in jungen Jahren Ziele zu setzen macht es leichter, Entscheidungen zu treffen“? Diese Aussage trifft kaum auf Kinder zu. Welche Ziele kann sich ein 10jähriges Kind schon setzen? In der Regel müssen und werden Eltern ihren Kindern bei solchen Entscheidungen helfen müssen. Warum?  Weil selbst Jugendliche in der Regel nicht die Weisheit haben, die Implikationen und Tragweite ihrer Entscheidungen zu erkennen, geschweige denn 10jährige Kinder. Es handelt sich hier offensichtlich um den Versuch, die Eltern zu umgehen, indem man in Jugendlichen ein starkes Verlangen wecken möchte, Organisationsziele anzustreben.

Absatz 8 thematisiert dann noch eine weitere „Gefahr“ für junge Menschen: die böse Hochschulbildung.

“Damaris“(?) hat ihre Grundausbildung mit Bestnoten abgeschlossen. Sie hätte ein Stipendium annehmen können, um an einer Universität Rechtswissenschaften zu studieren, aber sie entschied sich dagegen. Warum? Ihre angebliche Antwort: “Ich habe mich sehr früh für den Pionierdienst entschlossen, das bedeutete Teilzeitarbeit. Mit einem Universitätsabschluss in Rechtswissenschaften hätte ich viel Geld verdienen können, aber ich hätte kaum eine Chance gehabt, eine Teilzeitarbeit zu finden.“

Es darf bezweifelt werden, ob diese Damaris wirklich existiert, so glatt und angepasst, wie ihre Begründung klingt. Hier haben wir wieder ein Paradebeispiel, wie die Indoktrination der Organisation funktioniert, wenn  behauptet wird, viele Anwälte wären sehr unzufrieden mit ihrem Job.

Ach sorry – es ist ja nicht die WTG, die das behauptet, es ist Damaris. Eine subjektive Behauptung, die nicht belegt werden kann. Aber sie erfüllt ihre Funktion, denn was bleibt bei den WTG–hörigen Brüdern im Sinn? „Viele Anwälte sind mit ihrem Job unzufrieden“. Aber Damaris ist 20 Jahre zufrieden als Pionier tätig. Schon klar.

“Viele” sind keine Mehrheit, und deshalb wäre es auch richtig zu sagen: “Viele sind glücklich mit ihren Job”, was positiv wäre. Zu beachten ist: Es handelt sich lediglich um Meinungen, nicht um Fakten.

Mit Abs. 10 wird nun deutlich, worum es der WTG wirklich geht, Zitat:

„ Für Jugendliche, die Jehova gefallen wollen, ist der Predigtdienst wichtig. … Weil das Predigtwerk so dringend ist, sollte es uns sehr am Herzen liegen. Könntest du dir vornehmen, mehr in den Dienst zu gehen? Könntest du Pionier sein? … Aber vielleicht fällt dir der Dienst schwer. Wie kannst du geschickter werden? Hier zwei Tipps: Bereite dich gut vor und gib nicht auf. Du wirst überrascht sein, wie schön der Dienst sein kann.“

So so, der angeblich so dringende Predigtdienst sollte schon bei Kindern auf der Prioritätenliste ganz oben stehen. Wie viele beeinflussbare 10jährige Kinder und Jugendliche werden Angst haben, dem Drängen der Organisation und ihrer Eltern folgen und auf eine, ihren Fähigkeiten und Wünschen entsprechende Ausbildung verzichten? Glücklicherweise nicht viele, wie es die Erfahrungen in den Versammlungen belegen.

Doch bei einigen Zeugen bleibt lebenslang das Gefühl der Unzulänglichkeit  bestehen, verbunden mit der Angst auf eine geringe Chance, Harmageddon zu überleben. Dies liegt zu einem großen Teil an diesem  Druck, der permanent  aufrechterhalten wird durch Sätze, wie den folgenden: “Könntest du dir das Ziel setzen, häufiger am Dienst teilzunehmen? Könntest du Pionier sein?“ Und für den Dienstmuffel gibt es auch gleich noch zwei tolle Tipps: „Bereite dich gut vor und gib nicht auf, dann wirst du überrascht sein, wie schön der Dienst ist.“

Im Abs. 11 wird Schülern noch eine gute Anregung gegeben, Zitat:

„Du könntest dich auf eine Frage vorbereiten, die deine Mitschüler häufig stellen, zum Beispiel: „Warum glaubst du an Gott?“

Hmm, sollte ein Mitschüler dich tatsächlich fragen, dann solltest du diese Frage unvorbereitet, in deiner dir eigenen Sprache beantworten können. So jedenfalls habe ich es als Schüler gehalten. Der Rat in diesem Artikel hingegen ist:

„Auf jw.org gibt es passende Artikel dazu. Dort findest du das Arbeitsblatt „Darum glaube ich an Gott . . .“. Damit kannst du dir deine eigene Antwort erarbeiten. Es enthält drei Bibelstellen, mit denen du deine Überzeugung erklären kannst.“

Hört, hört, ein Arbeitsblatt auf JW.Org wird dir helfen, deine Überzeugung zu artikulieren? Aber handelt es sich dann wirklich noch um deine  Überzeugung? Ein Schüler, der dir ernsthaft diese Frage stellt, wird sehr schnell merken, dass es sich nicht um deine Überzeugung handelt, wenn du aus einem Arbeitsblatt mit dem Titel: „Darum glaube ich an Gott“ zitierst.

Abs. 12. Zitat: Wenn sich die Gelegenheit bietet, empfiehl deinen Mitschülern doch, sich selbst auf jw.org zu informieren“.

Dies ist nichts anderes, als eine Aufforderung an Kinder, schon in der Schule Werbung für JW.Org zu machen. Weiter wird gesagt:

„Genau das hat Luca getan. Im Unterricht wurden verschiedene Religionen durchgenommen. Als es dann um Jehovas Zeugen ging, stellte Luca fest, dass einiges im Schulbuch nicht stimmte. … Er erhielt die Gelegenheit, seine Glaubensansichten zu erklären und der ganzen Klasse die Website vorzustellen. Die Lehrerin gab den Schülern die Hausaufgabe, sich das Whiteboard-Video „Stopp den Mopper“ anzusehen. Luca freute sich sehr.“ (Und die WTG hat ihr Ziel erreicht.)

Warum ermutigt der Artikel nicht dazu, auf die Bibel als Grundlage deines Glaubens zu verweisen?  Sollten die Lehren der Organisation Vorrang vor Gottes Wort haben? Sollten wir die Menschen ermutigen, sich bei der Organisation der Zeugen Jehovas um ihre Errettung zu bemühen?

Gemäß Abs. 14 sind das die „geistigen Ziele“, die Jehova erwartet. Andere Kinder in deinem Alter, so wird orakelt, wollen nur Spaß haben und bestimmt wollen sie dich dazu überreden, auch Spaß zu haben. Doch lass dich von ihnen nicht von deinem Ziel, „Pionier“ zu werden, abbringen. Jehova zum Mittelpunkt deines Lebens zu machen, bedeutet übersetzt:  dein Leben der Organisation zu widmen.

Gute Ratgeber?

Am Schluss des Artikels werden Kinder und Jugendliche ermahnt, auf gute Ratgeber zu hören. Gute Ratgeber sind ohne Zweifel wichtig für junge Menschen. Wer sich für dich jedoch als ein guter Ratgeber erweist, hängt davon ab, wessen Interessen dieser Ratgeber vertritt – deine oder die  anderer. Im Artikel wird gesagt: „Sei offen für Vorschläge deiner Eltern und reifer Brüder in der Versammlung“.

Nun, deine Eltern sind in der Regel an deinem Wohl interessiert. Sie wollen das Beste für dich und dazu gehört auch eine gute Ausbildung. Doch wie betrachtet man Zeugeneltern in den Versammlungen, die ihren Kindern raten, eine gute Ausbildung anzustreben? Meine Erfahrung ist: Solche Eltern werden nicht als „reife Christen“ angesehen, im Gegenteil, so ein Vater kommt für Vorrechte in der Versammlung kaum in Frage.

Der Rat deiner Eltern kann nur gut für dich sein, wenn deine Eltern der Indoktrination der WTG nicht erlegen sind. Sollten sie den Ruf eines reifen Christen, im Sinne der WTG, genießen, werden sie dir wohl kaum als gute Ratgeber helfen können. Wie die Ratschläge dieser „guten Ratgeber“ aussehen zeigt Abs. 16, Zitat:

„Demut half Christoph, Rat anzunehmen. Kurz nach seiner Taufe begann er, regelmäßig ins Fitnessstudio zu gehen. Dort wollten ihn einige überreden, ihrem Sportverein beizutreten. Ein Ältester, den er um Rat gebeten hatte, empfahl ihm, über mögliche Gefahren nachzudenken. Zum Beispiel könnte er vom Ehrgeiz der anderen angesteckt werden. Christoph trat dem Verein trotzdem bei. Doch dann merkte er, wie brutal und gefährlich dieser Sport ist. … Bist du demütig und nimmst guten Rat an?“

Halten wir fest, Christoph besuchte ein Fitnessstudio, und einige wollten ihn überreden, dem Sportverein beizutreten. Eine für junge Menschen ganz normale Situation wird von diesen „Guten Ratgebern“ als gefährlich dramatisiert. Ein Ältester ermahnte Christoph über Gefahren nachzudenken. Welche Gefahren?

Oh, er könnte vom Ehrgeiz anderer angesteckt werden, ganz gefährlich! Ist Ehrgeiz etwas Schlechtes? Wer keinen Ehrgeiz hat, hat wohl eher ein Problem. Dann wird behauptet; Christopher habe gemerkt wie brutal und gefährlich dieser Sport sei. Sport im Fitnessstudio – brutal?

Eine Organisation, die ihre ureigenen Ziele als „geistige Ziele“ glorifiziert, möchte selbst von diesen vorgegebenen „geistigen Zielen“ profitieren. Ihr Jugendlichen in dieser Organisation: Konzentriert euch auf wirkliche spirituelle Ziele und stellt sicher, dass eure Ziele der Bibel entsprechen und euch und anderen wirklich nutzen. Wenn ihr die Ziele der Organisation anstrebt, kann dies nur zu Leere und Desillusionierung führen.

Wie im Abs.18 richtig bemerkt wird: „Die Jugend ist schnell vorbei. Aus Kindern werden Erwachsene. Und viele von ihnen bereuten später, dass sie die falschen Ziele verfolgt haben. Sie mussten leider feststellen das ihre Anstrengungen vergeblich waren.“

Dies trifft haargenau auf jene zu, die ihre Jugend der Organisation geopfert haben. Die Organisation prägt ihre eigene Sprache und komprimiert die komplexesten Probleme des Menschen in kurze und leicht zu behaltende Schlagworte. In der Gedankenumbildung wird z. B. der Begriff „weltliche Ziele“ verwandt, um das Streben nach Individualität und alternative Vorstellungen kritisch abzuwerten.

Diese Klischees werden zu mit endgültigen Begriffen benannt, die für das absolut Gute stehen, z. B. :„geistig gesinnt“, „Fortschritt“, oder für das absolut Böse z.B.: „weltlich gesinnt“, „Weltmensch“ und „weltliche Ziele,“ Diese Art Sprache besteht in jeder religiösen Gruppierung und ist ein Ausdruck von Einheit und Exklusivität: „Er spricht wie wir.“

Tatsächlich wird das Vorstellungsvermögen des Individuums von seiner wirklichen Lebenserfahrungen losgelöst und kann sogar Gefahr laufen, durch mangelnden Gebrauch zu verkümmern.

 

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In der Verantwortung sehe ich v.a. die Eltern, die ihren Kindern die Zukunft rauben, indem sie diesen geistigen Wachtturm-Müll ungefiltert zulassen. Das Kind ist noch zu jung, um die perfide Masche zu durchschauen, mit der der tuv-Sklave die Gutmütigkeit der jungen Generation ausnützen will.

Wie immer, so gilt es auch hier, die WTG-Worthülsen in ihre wahre Bedeutung zu “übersetzen”: “Jehova” = die WTG bzw. ihr oberstes menschliches Leitungsdirektorium. “Jehova gefallen ” = der WTG bzw. ihrem obersten ZK durch absoluten Gehorsam ihren Anweisungen gegenüber gefällig sein. “Dienst für Jehova/Jehova dienen” = Maloche für die WTG im angestrengten Dogmen- und Produktvertrieb von Tür zu Tür. “Geistig” = WTG-fokussiert bzw. WTG-zentrisch. “Geistige Ziele” = vom obersten menschlichen ZK der WTG vorgegebene Standards betreffs von ihm gewünschten Einsatz und Leistung. “Dienst für Gott” s. o. “Auf sein himmlisches Konto einzahlen” alias “Sich Schätze im Himmel aufhäufen” =… Weiterlesen »

Ich kenne den “Laden”  schon seit den 50er Jahren. Ich hoffe, dass hier einige Jung-Zeugen mitlesen und die Richtung ihrer Ausbildung noch mitbestimmen können.Ihnen sei folgendes gesagt: Schon immer wurde Bildung verteufelt. Und viele in meinem ehemaligen Bekanntenkreis haben sich danach gerichtet und sind mit ihrem Volksschulabschluß Lagerist oder ähnliches geworden. Die Ehefrau war natürlich nicht berufstätig. Die machte Hilfspionierdienst. Diese folgsamen Linientreue haben heute nur Kleinstrenten und fristen ein ärmliches Dasein. Ganz anders die Kinder der Wohlhabenden (Geschäftsleute, Selbstständige, leitende Angestellte etc.). Da wurde sehr wohl auf Abitur und darauf aufbauendes Studium oder qualifizierte Berufsausbildung geachtet. In den 60/70… Weiterlesen »

Liebe Freunde, ich habe es mir tatsächlich angetan, den analysierten WT-Artikel komplett durchzulesen. Vermutlich gibt es so wenig Kommentare dazu, weil M.N. es insgesamt trefflich kommentiert hat… Im Grunde kann ich auch nur das wiederholen, was M.N. dargestellt hat – ich mache es aber kürzer und auf etwas andere Weise: Es handelt sich bei dem Artikel um den Text, der in regelmäßigen Abständen mit diesem Inhalt “studiert” wird, um die ehrgeizigen Eltern mit ihren noch nicht pupertierenden Kindern im Alter von 9-11 Jahren zu erreichen und sie völlig für die Org einzufangen. Es ist das Auswerfen eines Schleppnetzes, in das… Weiterlesen »

  Störti an Bruder,   hier kommt noch eine kleine Anekdote zu dem Artikel. In dem Artikel stand der Satz: „…Weil selbst Jugendliche in der Regel nicht die Weisheit haben, die Implikationen und Tragweite ihrer Entscheidungen zu erkennen, geschweige denn 10jährige Kinder…“ Richtig! Als mein älterer Sohn um die 10 Jahre alt war beobachtete er immer die Müllabfuhr. Er fand es ganz toll wie die Müllwerker immer von dem LKW auf die Straße sprangen, ihren Job machten und dann wieder auf die kleine Plattform am Heck des LKW aufsprangen. Und der Lkw dann weiter fuhr, manchmal mit ganz ordentlicher Geschwindigkeit.… Weiterlesen »

Liebe Eltern mit minderjährigen, ungetauften Kindern, Unsere Kinder, die persönlichen Geschenke des HERRN (PS.127:3) an uns Eltern, sind auch durch uns, oder einen gläubigen Elternteil geheiligt. In 1.Kor.7:14 heißt es: “Denn der ungläubige Mann ist durch die Frau geheiligt und die ungläubige Frau ist durch den Bruder geheiligt; sonst wären ja eure Kinder unrein, nun aber sind sie heilig”. Für mich persönlich war diese Aussage sehr wichtig. Die Kinder sind geheiligt durch den gläubigen Elternteil, bzw Beide. Warum sollten wir als Eltern ihnen diesen ‘Schutz’ sobald wie möglich entziehen und in die religiöse Unabhängigkeit schicken, oder dem kindlichen Wunsch entsprechen,… Weiterlesen »

Bitte archiviert diesen Studienartikel. Er ist ein Baustein, der zu den Beweisen hinzugefügt werden sollte, dass die WTF in der Lehre von Jesus Christus abgewichen ist. Richtig. Jesus gebot seinen Aposteln Jünger zu machen. Sie solltem das den Menschen lehren, was Jesus zuvor Ihnen gelehrt und vorgelebt hat. Jesus ließ sich mit 30 taufen. Nach der Taufe verbrachte er 40 Tage in der Wildnis, um sich mental auf seinen einzigartigen Auftrag vorzubereiten. Erst NACH seiner Taufe predigte er. Gleiches ist von den Aposteln und Christen in der Apostelgeschichte bekannt. In den Schriften des Paulus finden sich Worte auch an Kinder.… Weiterlesen »

Das was JWOrg so dringend verlangt , ist reine Schikane , um ihre Mitglieder bei der Stange zu halten . Natürlich müssen sie jetzt schon Kinder dazu animieren , fleißig zu predigen , um auch viele Schätze im Himmel zu haben . Da kann man nicht früh genug damit anfangen , und die ehrgeizigen Eltern werden sie schon dazu drängen . Dabei muß ein Christ heutzutage nicht mehr missionieren . Die meisten Menschen bei uns sind schon Christen . In Matt 10:5 wurden die Jünger ausdrücklich zu dem Volk Israel gesandt um den verheißenen Messias zu verkünden .  Infolge der Verwerfung des… Weiterlesen »

  Hallo Eva Du bist unter die Beröer gegangen – da bist du gut aufgehoben!!!   Apostelg 17:10-12 In Beröa: Große Aufgeschlossenheit für das Evangelium   10 Noch in derselben Nacht ließen die Christen ´von Thessalonich` Paulus und Silas nach Beröa weiterziehen. Auch dort suchten die beiden ´zunächst einmal` die jüdische Synagoge auf. 11 Die Juden in Beröa waren nicht so voreingenommen wie die in Thessalonich. Mit großer Bereitwilligkeit gingen sie auf das Evangelium von Jesus Christus ein, und sie studierten täglich die Heilige Schrift, um zu prüfen, ob das, was Paulus lehrte, mit den Aussagen der Schrift übereinstimmte. 12 Die Folge war, dass viele von… Weiterlesen »

Danke Onkel Fridde für den Hinweis, es ist ein Schreibfehler. Ich entschuldige mich dafür.  Du gibst mir aber auch die Gewissheit , dass im BI aufmerksam gelesen wird.
LG Noomi

  Dominikus Klein – Die Behauptung von RoKo stimmt! Apg 26,9-10 Ich hielt es immer für meine Pflicht, alles zu tun, was ich konnte, den Namen Jeschuas von Nazeret zu bekämpfen und in Jeruschalajim  tat ich das auch. Nachdem ich von den Haupt-Kohanim die Vollmacht erhalten hatte, warf ich selbst viele aus dem Gottesvolk ins Gefängnis; wenn sie zum Tode verurteilt wurden, gab ich selbst meine Stimme gegen sie ab. (JNT)   Erklärung von David Stern: Wörtlich verstanden enthält diese Wendung den Beleg dafür, dass Scha-ul (Paulus) zu einem bestimmten Zeitpunkt Mitglied des Sanhedrin war. Das heisst, er stimmte dafür,… Weiterlesen »

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